Mining wird sich immer lohnen, da sich die Hashrate (also die Miner) immer dem Blockreward anpassen wird. Wird es keine Subsidy mehr geben, sondern nur noch Fees, wird eben soviel gehasht wie die Fees noch wirtschaftlich zulassen.
Die entscheidende Frage ist eher:
Werden die Fees, also die Nachfrage nach Transaktionen, hoch genug sein, dass die Hashrate hoch bleibt? Falls nicht, würde Bitcoin unsicher werden und die Leute Vertrauen verlieren.
Wir können also nur hoffen, dass Bitcoin stark, akzeptiert und verbreitet genug wird, damit on-chain Transaktionen teuer werden.
Erinnert mich an diese Threads:
- Preisobergrenze bei Bitcoin aufgrund des steigenden Energieverbrauchs möglich?
(+ Links unter dem ersten Beitrag dort) - Wale vernichten das BTC-Netzwerk im Jahr 2100
- Bitcoin zusätzliche prozentuale Fee?
- Wird Bitcoin ohne Block Subsidy zerstört?
- und viele mehr …
Das ist theoretisch richtig.
Aber es wird immer andere Assets geben, in denen ich Bitcoin messen kann. Selbst wenn alle anderen Währungen verschwinden, gäbe es noch Maßstäbe wie z.B. Gold.
Auch ohne Bemessung an anderen Währung oder Gold erkennst du den Bitcoinwert immer daran, was du davon kaufen kannst. Zum Beispiel am Verbraucherpreisindex in der Einheit Bitcoin.
Mir ging es darum, dass der Bitcoinwert zumindest nicht direkt von der Energie abhängt, die durch das Mining hineingesteckt wird. Das war der Auslöser für diesen Thread, s.a. auch weiter oben (-> HIER).
Wenn jemand im Internet erzählt Bitcoin sei Energie, dann ist das (hoffentlich) im übertragenen Sinne gemeint und dabei ein wirklich starkes Argument (-> HIER). Gerne auch mal hier im Forum nach „PoW vs PoS“ oder nach „Oracle Problem“ suchen.
Ich bin mir aber sicher, dass viele Leute das nicht verstehen und denken, dass wirklich Energie im Bitcoin gespeichert ist.
In Bitcoin steckt keine Energie!
Im Idealfall ist durch Naturgesetze gesichert, dass das Hashing eine gewisse Mindestenergie benötigt (s.u.).
Mit Energieverlust meine ich die Energie, welche die Mining Hardware zum Hashen benötigt. Die man also hineinstecken muss, ohne sie sinnvoll zurückzugewinnen. Mining muss einen „Energieverlust“ bedeuten, sonst funktioniert es nicht.
(EDIT, siehe auch Beitrag 28: Evtl. ist kein Energieverlust, aber ein Energieeinsatz notwendig)
Der Proof of Work ist aktuell wenn man es ganz genau nimmt kein Beweis der Arbeitsleistung, also kein Beweis für Energieaufwand.
Der Proof of Work ist im Prinzip „nur“ ein Proof of Hashes. Je effizienter die Mining HW, desto weniger Arbeit muss pro Hash geleistet werden.
Sollte es irgendwann möglich sein Rechenmaschinen zu bauen, die beim Berechnen eines Hashes keine Energie mehr benötigen, hätte man ein Problem. Das ist schwer vorstellbar, aber die Quantenphysik beispielsweise ist nun mal gar nicht vorstellbar. Ein Beispiel sind Supraleiter, die nicht wenig, sondern absolut gar keinen Energieverlust haben.
Heute liegt das in weiter weiter Ferne, da Elektronik immer Wärme erzeugt. Je mehr Rechenschritte, desto mehr Energiebedarf.
Aber schon bei Quantencomputern wird es interessant. Natürlich hat man auch dort mindestens einen peripheren Energieverbrauch (Kühlung etc.), aber die benötigte Leistung zum Hashen ist interessant.
Je weiter die Technik voranschreitet, desto interessanter wird es ob die Naturgesetze eine allgemeingültige untere Grenze für den Energieverbrauch beim Rechnen setzen. Sollte das der Fall sein, können wir uns erst einmal beruhigt zurücklehnen und den PoW als den heiligen Gral für die mittlere bis ferne Zukunft betrachten.
Theoretisch gibt es Überlegungen, dass eine ganze Kette von Rechenoperationen auf Teilchenebene (Quantencomputer) reversibel durchgeführt werden könnte. Das heißt man erhält irgendwann das Ergebnis, könnte aber alle Schritte rückwärts durchführen um wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Gleichzeitig darf nach dem Landauer-Prinzip keine Information vernichtet werden, damit diese negative Entropieänderung nicht zu einer Energieabgabe führt. Siehe hier:
Falls diese Hypothese stimmt, bräuchte jeder Rechner ein gewisse Mindestleistung, da man (heutzutage) nicht beliebig viele Daten dauerhaft speichern kann.
Ich habe mich selbst bisher wenig damit beschäftigt, kann es also auch nicht besser erklären als Wikipedia und habe selbst noch viele Fragen und Unklarheiten. Es steht aber auf meiner Liste.
Respekt! Sieht aus wie eine technische Analyse des Bitcoin Kurses.