Bitcoin zusätzliche prozentuale Fee?

Mögliches Problem:
Wenn alles über LN läuft bekommen Miner nicht mehr genug TX Fees.
Settlement TX finden dann immer noch statt, aber trotzdem, wenn nur noch Banken settlen und die Banken sich dann noch beim settlen zusammentun, um noch mehr TX Fees zu sparen, könnten die Einnahmen der Miner und damit die Sicherheit darunter leiden.

Lösung:
Eine zusätzliche prozentuale Fee z.B. 0,02% vom gesendeten Betrag, geht immer automatisch an den Miner der den Block gefunden hat.
Dann würden große aggregierte settlement TXs hohe Fees einbringen und gleichzeitig wird Blockspace effizient genutzt.
Wäre das möglich? Findet ihr das Sinnvoll?

Derzeit nutzen noch relativ wenige Menschen Bitcoin. Mit fortschreitender Adaption wird der Blockspace eher knapper. Wenn sich alle Menschen die ca. 300.000 on-chain Transaktionen pro Tag teilen müssen wird’s schon eng werden, selbst wenn nur noch Transaktionen mit einem Gegenwert von mehr als sagen wir mal 50.000 EUR heutiger Kaufkraft stattfänden.

Alle second layer Lösungen müssen gelegentlich Transaktionen auf dem main layer tätigen. Z.B. kann lightning nicht die gleiche Sicherheit eines Cold-Storage bieten. Wenn du also als Händler Umsatz machst, dann willst du den ab einer bestimmten Höhe nicht mehr im hot wallet, welches lightning ist, liegen lassen. Immer wenn der Vorteil durch Sicherheitsgewinn die Kosten der Transaktion übersteigt, würdest du Guthaben auf den main layer holen.

Das gilt auch für das Sparen. Angenommen du sparst für einen Hauskauf oder eine große Investition. Das willst du lieber im cold storage halten, weil es sicherer und privater ist. Abgesehen davon müsstest du zumindest im lightning Netzwerk einen Kanal entsprechender Größe aufmachen, was wiederum eine on-chain Transaktion voraussetzt.

Kurz: Ich glaube nicht, dass das ein Problem wird. Eher werden Transaktionen zu teuer.

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Ich glaube auch nicht dass das ein Problem wird, aber es ist schwer so weit in die Zukunft zu sehen.
Das ist ein Punkt der häufiger mal bei Bitcoin kritisiert wird und daher wollte ich wissen ob technisch gesehen so eine Lösung möglich wäre (also eine kleine prozentuale Fee)

Vor ein paar Monaten hatte ich mal die gleichen Gedanken:

Preisobergrenze bei Bitcoin aufgrund des steigenden Energieverbrauchs möglich? - #18 von skyrmion

Ich denke auch, dass wenn alles normal läuft die Nachfrage für ausreichende Fees sorgen wird. Wir haben ja heute schon ca. 10% Fee Anteil an den Rewards, und das bei noch sehr geringer Adoption.

Aber irgendwie habe ich trotzdem ein ungutes Gefühl. wenn man sich für alle Zeit darauf verlassen muss. Es müsste einen stabilisierenden Mechanismus geben, der bei Absinken von Fees und Hashrate gegenläufig wirkt.

Wenn die Fees warum auch immer einbrechen und die Hashrate folgt, könnte Panik aufkommen, so dass jeder seine Bitcoin in andere Assets tauschen will. Das würde die Nachfrage nach on-chain Transaktionen wieder stark erhöhen. Aber Panik zur Stabilisierung?

Technisch wäre eine Mindestfee auf jeden Fall möglich. Man könnte es als neue Konsensregel bei der Blockvalidierung einführen.
Generell ist aber jede Regel, die den Markt einschränkt, zu vermeiden. Eine Mindestfee wäre wie ein Mindestlohn, der die Nachfrage noch weiter verringern könnte.

Nun ja Fees könnten einbrechen wenn in Zukunft 99%+ der TX auf 2nd Layern gemacht werden.
Es wird große Player geben (Bank/Exchanges) die BTC in großen aggregierten TX aus dem Mainlayer holen und an die Leute auf 2nd Layern verkaufen.
Folglich würden z.B. nur noch 10 BTC+ TX gemacht werden, so werden die Fees umgangen!
Hier sehe ich eine prozentuale Fee als Lösung. Es darf sich nicht zu sehr lohnen aggregierte TX zu machen.

Ich gehe sogar davon aus, dass über 99% aller Transaktionen auf second layern passieren werden. Das ist nicht die richtige Metrik.

Der Mechanismus ist doch genau der, dass bei geringeren Fees wieder mehr Transaktionen auf die Kette gehen. Es gibt eine Nachfrage nach Sicherheit, und der Preis dafür sind die Fees. Bei geringeren Fees, kommen mehr Nutzer in den Genuss von Sicherheit. Da erkenne ich erstmal nichts regulierungswürdiges.

Wie wollt ihr denn überhaupt bestimmen, welche Hashrate nötig und ausreichend ist, um genug Sicherheit zu gewährleisten? Ab welcher Hashrate meint ihr denn sei die Sicherheit gefährdet?

Letztlich kann das ja auch jeder für sich entscheiden. Unter einem Bitcoin Standard haben staatliche Akteure selbst ein Interesse das Netzwerk zu sichern und eigene Kapazitäten aufzubauen. Sie würden also durch Mining für ihre eigene Sicherheit sorgen, sobald sie die Sicherheit gefährdet wahrnehmen.

Als bedrohlich würden diese Akteure ja auch eher eine ungleiche Verteilung der Hashrate ansehen, und nicht die absolute Hashrate. Dann muss man sich fragen, wen eine höhere Gebühr begünstigt. Sind das die großen Miner? Sorgt das vielleicht sogar für Zentralisierung der Hashrate?

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Im Normalfall hast du sicher recht. Ich frage mich nur, ob es unvorhergesehene Ereignisse und Gründe geben könnte, die wir jetzt nicht auf dem Schirm haben. Mir fällt kein gutes Beispiel ein.

Außer vielleicht, dass ein second Layer mit neuer Technologie so gut wird (genauso sicher, aber schneller und günstiger), dass niemand mehr die Notwendigkeit für on-chain Transaktionen sieht. Das wäre aber dann gemäß Annahme kein Sicherheitsproblem, sondern einfach Anfang einer Ablösung von Bitcoin durch die nächste, bessere Technologie.

Die Hashrate ist für mich nicht entscheidend, sondern der Einsatz, den man für Angriffe in die Hand nehmen muss. D.h. Kosten, aber vor allem Strom.

„Genug“ wäre es aus meiner Sicht, wenn selbst die größeren Staaten nicht mehr die notwendige elektrische Leistung aufbringen könnten, da sonst die eigene Versorgung zusammenbricht.

Rational betrachtet, macht es auch für Staaten keinen Sinn ihr eigenes Geldsystem zu zerstören. Aber es gibt immer wieder genug idiotische Diktatoren, die sich schlecht behandelt fühlen, ihre Macht und Unabhängigkeit demonstrieren wollen, vielleicht ihr eigenes Geld durchsetzen wollen etc.

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