Preisobergrenze bei Bitcoin aufgrund des steigenden Energieverbrauchs möglich?

Wir brauchen das von dir angesprochene Gleichgewicht, wenn es nur noch BTC gibt. Wichtig hierbei ist aber vor allem, dass es bei fallender BTC Kaufkraft einen Gegenmechanismus gibt, damit nicht Difficulty, Hashrate und Sicherheit einbrechen.
Bei ewig weiter steigender BTC Kaufkraft würde das Netzwerk durch höhere Hashrate immer sicherer, hier sehe ich kein Problem.

Neben einem anderen Absicherungsmechanismus wie PoS etc. könnte ich mir zum Beispiel folgendes vorstellen, um zu verhindern, dass zu viele Miner abspringen und das Netzwerk unsicher wird.

Für ein stabiles, reines BTC System treffe ich für die ferne Zukunft folgende Annahmen bzw. Forderungen (die ja teilweise schon so vorgesehen sind):

  • BTC ist die Hauptwährung. Es gibt keinen Grund mehr, den BTC-Wert in andere Währungen umzurechnen.
  • Die Miner finanzieren sich irgendwann praktisch nur noch aus den Fees. Die Blockrewards sind komplett vernachlässigbar.
  • Der Mining Markt soll sehr effizient sein (kein Monopol oder Oligopol). Daraus folgt, dass die Gewinne sehr gering ausfallen werden (Grenzerwartungswert =0) wie in dem besprochenen Modell.
  • Das System soll eine gewisse Mindestsicherheit haben. Diese soll sich daran bemessen, dass es für einzelne Staaten nicht möglich ist, das Netzwerk zu übernehmen. Die Energiekosten werden also so hoch sein, dass sie die Miningkosten stark dominieren. Fixkosten, Hardware etc. sind vernachlässigbar.

Unter diesen Voraussetzungen wird die Formel von oben zu:

Fees pro Block = Energiekosten pro Block, oder ausgeschrieben
Fees pro Block = Strompreis * Energieaufwand pro Block
Fees pro Block = Strompreis * Hashanzahl pro Block * Energieaufwand pro Hash

Wenn ich konservativ davon ausgehe, dass immer genug Mining-Hardware verfügbar ist, folgt aus der Formel und der letzten Forderung zusätzlich, dass die Energiekosten alleine eine 51% Attacke durch Staaten verhindern müssen. Es muss also stets (wie heute) gewährleistet sein, dass der Energieaufwand pro Block groß genug bleibt.
Der Strompreis sollte nicht reguliert werden, und auch die Hashing-Effizienz wird sich immer weiter verbessern. Beides kann man nicht festlegen.
Gleichzeitig fällt mir kein Mechanismus ein, der verhindern würde, dass aufgrund einer ungünstigen Nachfragesituation die Fees komplett einbrechen. Mir fallen deshalb nur folgende regulatorische Lösungen ein:

  1. Man fügt im Protokoll eine Mindest Hashanzahl pro Block, also eine Mindest-Difficulty ein. In diesem Fall hat man aber das Problem, dass bei Einbrechen des Strompreises, oder einer abrupten Effizienzsteigerung, das Netzwerk wieder unsicher werden kann. Es bleibt also in meinen Augen nur

  2. Man fügt im Protokoll eine Mindestfee pro Block ein, die auf die Transaktionen verteilt wird.

Die Mindestfee würde durch ihre Höhe immer sicher stellen, dass genug Miner das Netzwerk sichern.

Das erscheint sehr utopisch. Wenn man nicht ewig darauf vertrauen will, dass die Hardware stark limitiert ist, müsste die Mindestfee pro Block exorbitant sein; in der Kaufkraft-Größenordnung von umgerechnet mindestens 100 Mrd.$. Das wären dann vermutlich ca. 1…100 Mrd.$ pro Transaktion, da es weniger Transaktionen geben wird.
Selbst wenn wegen der hohen Fees manche Blöcke leer blieben, weil jeder nur noch Second Layer verwendet, würde wahrscheinlich nicht alle aufhören zu minen. Vielleicht habe ich mich aber auch komplett verrant. Außerdem will diesen Thread nicht zu einem Monolog bzw. Dialog machen :slight_smile:

EDIT:

Ich grabe den Thread nochmal aus, da ich meine sehr hohe Zahl im letzten Absatz so nicht stehen lassen kann.

Soviel Strom wie diesen Kosten entspricht wäre überhaupt nicht verfügbar. Und genau das ist das entscheidende Argument, was auch Roman immer wieder bringt.
Ein Angreifer bzw. Land müsste bereit sein das ganze Land lahmzulegen, um für eine kurze Attacke den kompletten Strom abzuziehen.

Die Begrenzung der Strommenge verhindert also Angriffe auch in ferner Zukunft. Bei der notwendigen Mindestfee im Protokoll sehe ich allerdings keinen Ausweg. Außerdem wäre es gefährlich wenn sich die weltweite Stromproduktion in wenigen Länder zentralisieren würde.

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