Hier im Forum wurde schon oft darüber diskutiert, ob die Einnahmen der Miner mit der Verbreitung von Lightning sinken. Dazu kam mir eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Vielleicht könnt Ihr es.
Nach meinem bisherigen Verständnis basieren die Transaktionen auf der Main Chain auf einem Auktionsmechanismus. Wer die höchsten TX Fees bezahlt, dessen Transaktion (TX) wird als erstes in einen neuen Block aufgenommen. Wer am wenigsten bezahlt, muss länger auf seine TX warten oder vielleicht sogar auf sie verzichten. Ich nenne das mal die Power der User.
Haben Miner auch eine Power? Konkret, können sie eine Mindest-TX Fee festlegen, welche die User zu bezahlen haben?*
*Eine solche Mindest-TX Fee hätte den Vorteil, dass Miner ihre Kosten unter Wettbewerbsbedingungen an die verbleibenden Main Chain Nutzer weiter geben könnten. Da immer neue Lightning Channels benötigt werden, geht es nicht ohne Main Chain. Die Mindest-TX Fee gäbe den Minern also eine Preissetzungsmacht unter knallharten Wettbewerbsbedingungen.
Praktisch gesehen läuft das so. Allerdings ist das nicht als Regel im Bitcoin Protokoll verankert, sondern ein reiner Markt-Mechanismus.
Der Transaktions-Markt stehen allen offen. Sowohl allen Nachfragenden, die Gebühren für ihre Transaktionen bieten, als auch allen Anbietern (Minern), welche für diesen Preis Transaktionen in Blöcke aufnehmen können. Diese Offenheit ist für folgenden Punkt wichtig.
Natürlich könnte jeder Miner eine persönliche Mindest-Fee definieren, unter der er keine Transaktionen in einen Block aufnimmt. Aber wozu würde das führen? Es gibt, natürlich vereinfacht betrachtet, zwei Szenarien:
Die Nachfrage nach Transaktionen ist so hoch, dass jeder neue Block komplett mit Transaktionen gefüllt werden kann, die eine höhere Fee als die persönliche Mindest-Fee beinhalten.
In diesem Fall hat die Mindest-Fee keine Relevanz, da man ja sowieso mehr verdient.
Die Nachfrage nach Transaktionen ist so niedrig, dass jeder neue Block nur teilweise oder gar nicht mit Transaktionen gefüllt werden kann, die eine höhere Fee als die persönliche Mindest-Fee beinhalten.
Was soll der Miner nun machen?
Lässt er den Block einfach teilweise leer, verdient er weniger als wenn er die Transaktionen mit geringerer Fee auch noch aufnehmen würde. Das wäre also für ihn ein schlechtes Geschäft. Er hätte ggü. den anderen Minern weniger Profit pro Hashrate und würde aus dem Markt verdrängt.
Würden sich alle aktuellen Miner plötzlich absprechen, wäre der Effekt der gleiche. Es kämen sofort neue Miner in den Markt, die auch die geringeren Fees mit aufnehmen würden und dadurch wirtschaftlicher wären.
Hervorragend beobachten konnte man das am Marapool, der zu Beginn nur Transaktionen minte, die gewissen behördlichen Vorstellungen entsprachen. Nach kurzer Zeit gab er die Zensur jedoch auf; angeblich aus Verpflichtung ggü. den Grundwerten von Bitcoin.
Der Vorschlag wird also m.E. nicht funktionieren.
Außerdem ist fraglich, ob in Zeiten sehr geringer Nachfrage die verbleibenden Nutzer auch noch bereit wären, eine höhere Mindestfee zu zahlen.
Möchte man (nicht ich) eine dauerhafte Mindest-Entlohnung der Miner unabhängig von Gebühren sicherstellen, müsste man das im Protokoll verankern. Dann aber eher besser als dauerhafte Subventionierung der Miner über eine Subsidy, die sich nicht immer weiter halbiert.
Das würde dazu führen, dass die Bitcoin Menge nicht mehr begrenzt ist. Es wäre allerdings insofern fair, dass sich alle Bitcoin Besitzer durch den Wertverlust daran beteiligen. Nicht nur die Nutzer, die Transaktionen ausführen.
Auch heute gibt es in der Praxis schon ein sehr geringes Limit für Transaktionsgebühren; soweit ich weiß nur wegen der Standard-Parametrierung der Nodes. @Makowski ist aber z.B. im Gegenteil der Meinung, dass der Markt besser funktioniert und die Miner am Ende mehr verdienen könnten, wenn es keinerlei Mindestlimit gäbe.
Das ist mir zu stark simplifiziert. Jeder Miner sammelt Daten zu seinem Geschäft. Sie wissen also ziemlich gut, welche Kosten sie decken müssen, aber auch, wie stark die Blöcke unter welchen Bedingungen gefüllt sind. Daraus kann und werden die Miner bei sinkenden Nutzerzahlen auch schöpfen müssen, um neue Feemodelle zu entwickeln. Z.B. könnten sie die benötigten Fees zur Kostendeckung auf die durchschnittliche Transaktionsmenge umlegen, sie könnten diese auch für jeden Block korrigieren, je nachdem wie gut die Schätzung des Miners war… Im Moment besteht dazu natürlich nicht die Notwendigkeit.
Und ja, User, die nicht bereit sind, die Miner am Leben zu halten würden entweder keinen Stich bekommen oder die nicht kostendeckenden Miner gehen pleite.
Wie es wirklich kommt, weiß ich natürlich genauso wenig wie Du. Die Mindest-TX Fee erscheint mir jedoch eine plausibles Antwort auf den Fee Wettbewerb zwischen Main Chain und Lightning Chain zu sein. Zumindest habe ich kein Argument gesehen, das für mich dagegen spricht.
Natürlich reagieren sie auf die aktuelle Situation, bilden Rücklagen, müssen die stark fluktuierenden Einnahmen im Mittel betrachten (umlegen), minen auf Kredit wenn sie steigende Kurse erwarten etc. etc.
Aber ich verstehe (wirklich) nicht, was du mir in dem Kontext damit sagen willst.
Was ist an meiner Betrachtung falsch bzw. führt zum falschen Ergebnis?
Ich habe doch Argumente genannt, die gegen eine Mindest-Fee sprechen, auf die du nicht eingegangen bist:
→ Ist es nicht unwirtschaftlicher wenn man Transaktionen weglässt und Blöcke teilweise leer lässt?
→ Und warum ist eine Mindestfee fairer als eine Subsidy?
P.S.: Wir haben schon in so vielen Threads diskutiert, ob und wie man Bitcoin wegen des günstigeren Lightning retten muss. Wir sollten uns in diesem Thread hier also auf deine konkrete Idee beschränken.
Ich kann aus freien Stücken meiner Bitcoin-Node sagen, nimm keine Transaktionen in meinen Mempool auf und leite keine Transaktionen an andere Nodes weiter, die meine erhält, wenn eine Tx-Fee von weniger als sagen wir 5 Sat/vB angeboten wird.
Ähnlich kann jeder Miner vorgehen. Sinnvoll ist das allerdings aus den von @skyrmion bereits genannten Gründen eher nicht.
@Achse übersieht möglicherweise, daß Miner unabhängig voneinander sind und wenig Grund haben, einander zu vertrauen. Bitcoin ist schließlich dezentral und kommt ohne Vertrauen aus.
Sicherlich könnten sich alle Mining-Pools absprechen und eine Art Kartell bilden, das ab sofort mindestens x Sats/vB an Tx-Fee erfordert, um in deren Mempool aufgenommen und gemined zu werden. Der Shitstorm wäre sicherlich sehenswert (naja, nicht wirklich).
Da aber oft genug der Füllstand des Mempools Phasen hat, wo nicht genug Transaktionen da sind, um einen Block zu füllen, ist es wirtschaftlich sinnlos, ein höhere Tx-Fee einzufordern, als die aktuelle Mempool-Marktsituation überhaupt anbietet.
Beim nächsten Bullrun und erwartbarer massiver Mempool-Überfüllung wird man dann den aktuell häufig recht niedrigen Fee-Phasen nachheulen. 22.4.2021 z.B. war unter 200 Sats/vB kaum ein Platz in Blöcken zu bekommen, der Median Fee häufiger ~300 Sats/vB.
Das würde evtl. funktionieren, wenn das Kartell fast die komplette Mining Hardware besitzt und alle Mining Hardware Hersteller involviert wären. Bei Bitmain sicher nicht schwer vorzustellen.
Ansonsten könnte eben ein neuer Miner um die Ecke kommen, der sich nicht dem Kartell anschließt, also solche Transaktionen mit aufnimmt. Zumindest falls er dadurch wirtschaftlicher wäre (s.u.).
Bleibt auch die Frage, ob das Kartell evtl. Mafia-Methoden gegenüber einem abtrünnigen Miner anwenden könnte. Das halte ich aber für faktisch unmöglich.
Es braucht sich ja nur ein neuer Pool-Betreiber finden, der im Verborgenen operiert. Jeder Miner kann dann entscheiden, wem er sich anschließt; siehe nächster Punkt.
Abgesehen von den Überlegungen zur Umsetzung wäre nämlich noch folgende Grundlage zu klären:
Die Zensurresistenz von Bitcoin beruht entscheidend darauf, dass jederzeit neue Miner ins Spiel kommen können, welche auch die „verpöhnten“ Transaktionen aufnehmen und dadurch wirtschaftlicher sind.
Wie wäre das, wenn das angenommene Kartell eine Mindestfee erhebt?
In dem Zustand, in dem nur das Kartell mined, hat man pro Block n Transaktionen mit einer mittleren Fee f, die größer oder gleich der Mindestfee ist.
In dem Zustand, in dem ein abtrünniger Pool mit ersten Minern dazu kommt, wird die Anzahl der Transaktionen pro Block auf n+m steigen. Allerdings wird ohne Mindestfee bei geringer Nachfrage die mittlere Fee auf f-g sinken.
Man kann sicher nicht ohne weiter Annahmen sagen, in welchem Zustand die Gesamtfee größer wäre, also n⋅f oder (n+m)⋅(f-g).
Sollte die Gesamtfee im ersten Zustand größer sein, hätten Miner keinen Anreiz den Pool zu wechseln und sie würden den Pools des Kartells angeschlossen bleiben.
Nur wenn im zweiten Zustand die Gesamtfee höher wäre, würden die Miner zum abtrünnigen Pool wechseln und die Ordnung wieder herstellen.
Beispiel: Wären die Blöcke trotz Mindestfee immer voll, und kämen ohne Mindestfee-Zwang auch noch Transaktionen in einen Block, die unter der Mindestfee lägen, dann ist m=0 und g>0. In dieser Situation würden Miner alleine aus Wirtschaftlichkeitsgründen beim Kartell bleiben. Die Mindestfee könnte also weiterhin durchgesetzt werden; solange bis die Nachfrage steigt (⇒ g=0), oder bis die Nachfrage fällt, die Blöcke fast leer werden (⇒ m>>n), aber die mittlere Fee ohne Mindestfee nicht zu stark fällt.
Das sind ähnliche Überlegungen wie wir sie neulich am Ende bei den Tail Emissions hatten:
Das ganze wird dadurch noch komplexer, dass sich Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit nicht nur auf das Mining beziehen können. Falls aufgrund eines Mining Kartells z.B. die Bitcoin Adoption sinkt, würden sich evtl. andere Währungen durchsetzen, was am Ende der Totalschaden für alle Bitcoin Miner wäre.
Da fällt mir doch glatt wieder die geniale Veranschaulichung von @mowtan ein:
Aber ich kann @skyrmion nur zustimmen. Sollte es so ein Kartell geben das Transaktionen unter dem Mindestgebühr nicht mit aufnimmt, dann können immer andere Miner kommen und diese in Blöcke packen.
Und das ist immer wirtschaftlicher solange die Blocke nicht sowiso voll sind (Aber dann würden eh nur die höchsten Gebühren genommen werden weil an denen am meisten verdient wird und wir bräuchten diese Regelung nicht).
Sind die Blöcke nicht voll, aber der mempool mit Transaktionen gefüllt ist die das Kartell (aus welchen gründen auch immer) nicht aufnimmt, dann baut das kartell halbleere Blöcke zusammen während alle anderen immernoch volle Blöcke machen könnten, nur halt mit weniger Gebühren. Trotsdem würden die anderen an den Blöcken mehr verdienen. Dienn die Transaktionen über der Mindestgebühr würden beide gleichermaßen in den Block packen und die freien Miner könnten dann noch Transaktionen dazuschreiben.
Zuerst einmal, meine eigentliche Frage, also mein Anlass für diesen Chat, hat sich bereits beantwortet:
Miner können eine Mindestgebühr für TX festlegen.
Alles darüber hinaus ist Bonustalk
Lass mich meinen Gedankengang mal ein bisschen ausrollen. Denn ich habe das Gefühl, dass Ihr aus der Gegenwart heraus diskutiert.
Gegenwart
die meisten Menschen, die Bitcoin halten, halten/hodln diese in der Main Chain. Sie verschicken ihre BTC auch über die Main Chain
nur die technisch interessierten Bitcoiner haben neben der Main Chain noch eine Lightning Node zu laufen
Main Chain und Lightning Netzwerk stehen noch in keinem spürbaren Wettbewerb zu einander
Miner finanzieren sich aus den TX und den Rewards
Ich denke eher aus Sicht der Zukunft.
Zukunft
die meisten Transaktionen laufen über das Lightning Netzwerk
die Main Chain spielt im Alltag der Menschen keine Rolle
die Main Chain hat nur noch wenige Anwendungsfälle. Zu ihnen gehört, die Eröffnung neuer LN Channels (oder die Transaktion riesiger BTC Beträge)
Miner finanzieren sich nur aus den TX. Rewards gib es nicht mehr.
Edit: Die Hash rate des Netzwerke darf nicht unter die Schwelle sinken, die eine 51% Attacke wahrscheinlich werden lässt. Edit-Ende
Natürlich sind meine Annahmen zur Zukunft fraglich. (Wie gesagt, keiner kennt die Zukunft.) Doch diese sind der Ausgangspunkt meiner Überlegungen.
Ausgehend von meinem Zukunftsszenario: Wenn Miner, wie ihr annehmt, jedes Gebot annehmen, nur um Umsatz zu machen, haben sie eine große Chance ihre Kosten nicht decken zu können. In der Folge werden sie in eine Situation schlittern, in der all ihre Rücklagen aufgebraucht sein werden und pleite gehen.
Um die Pleite aller Miner abzuwenden, werden sich die verbleibenden auf eine Mindest TX Fee einigen. Nicht staatlich vorgegeben oder per Kartell ausgeklüngelt. Ich denke eher an ein Marktspiel wie es Murdoch damals bei der Durchsetzung der Preiserhöhungen für seine Zeitungen spielte und gewann. (Er schaffte es, auch seine Konkurrenz zur Preiserhöhung zu bewegen, weil es für sie besser war als ein Preiskrieg. Dafür sprach er offiziell nicht einmal mit seiner Konkurrenz.) In einem solchen Szenario bliebe der Markt in Takt - nochmal - einen staatlichen Eingriff, Mafiamethoden oder gar ein Kartell schließe ich aus.
Die Mindestgebühr würde es dann auch neuen Minern ermöglichen, in den Markt hineinzukommen. Doch auch nur dann, wenn sie einen sehr produktiven Weg für ihr Geschäft finden. Ohne Mindestgebühr - so vermute ich - werden die Einnahmen die Betriebskosten in Zukunft nicht decken.
Ist das nicht schon eine Art Katellbildung? Ob die sich Absprechen oder nicht, diese Preiserhöhungen gehen zulasten der Kunden (also der Bitcoin Nutzer in der Blockchain). Bezogen auf Bitcoin muss hier ganz genau die Sicherheit von Bitcoin gegen die „Planwirtschaft“ abgewogen werden. Aber ich denke nicht, dass diese Abwiegung gut ausgeht, wenn die Preise Festgesetzt werden.
Für mich sieht es so aus: Sollten die Bitcoinminer sich nicht aus den Transaktionsgebühren finanzieren können, dann ist Bitcoin gescheitert, wobei man immer im Hinterkopf behalten muss, dass die Hashrate auch zu einem gewissen Grad einbrechen kann ohne gleich ein Sicherheitsverlust darzustellen.
Da die Hauptchain mit Lightning konkurieren wird bezüglich Transaktionsgebühren, werden sich mehr Menschen für das sichere Netzwerk (Hauptchain) entscheiden sollte dies billig werden und erst wenn dieses voll wird wird zu Lightning gewechselt.
Mit einer Mindesttransaktionsgebühr tritt natürlich genau der gleiche Konkurenzkampf auf nur dass hier der Marktwettbewerb zugunsten von Lightning verzerrt ist da dies die Hauptchain teurer machst. Denn Lightning kann dann immernoch billiger sein als die Hauptchain auch wenn die Hauptchain nicht voll ist.
Also jeh nachdem wie wichtig es sein wird mehr Miner für den Dienst begeistern zu müssen kann eine Mindesttransaktinsgebühr sogar schädlich sein. Genau das ist doch, was viele Sozialisten mit ihrer Planwirtschaft und eingreifen in die Märkte nicht verstehen wollen. Oder Bitcoins überleben hängt davon ab wie knapp der Platz in der Hauotchain ist wenn kein neues Geld mehr ausgeschüttet wird.
Meiner Meinung nach sollte man überlegen die Blöcke weiter zu verkleinern umso weniger die Miner subventioniert werden oder erstmal abwarten ob dieses Eingreifen wirklich nötig ist.
Für mich ist das Marktdruck. Alle Zeitungen hatten erkannt, dass sie die Preise anheben müssen, um nicht pleite zu gehen.
Welche Lösung siehst Du für mein Zukunftsszenario?
(wenn es keine Mindesttransaktionsfee sein darf. Auf der Main Chain werden zu wenige Transaktionen stattfinden als das sich die Miner davon finanzieren könnten, weil die User sich in ihren Fees unterbieten. Wie gesagt, die Marktbereinigung ist bereits fortgeschritten, die Reserven sind aufgebraucht und auch die effizientesten Miner kämpfen um ihr Überleben. Also?)
Bitte in einem der existierenden Threads! Ansonsten verschiebe ich das.
Außerdem habe ich dir oben bereits eine Alternative Lösung genannt und begründet warum ich diese besser finde.
Zusätzlich habe ich dich gefragt warum du nicht darauf eingehst.
Was soll das? Man gibt sich die Mühe vernünftige Antworten zu schreiben, aber in manchen Threads hat man das Gefühl, dass selbst die Ersteller keinen Bock haben alles durchzulesen.
Oder pickst du dir einfach nur das raus, was deine These untermauert?
Das ist inzwischen eine miserable Diskussionskultur in vielen Threads.
Möglich, natürlich kann auch eine externe Preissteigerung wie zB. Papierpreise oder Gehälter für steigende Preise sorgen ohne dass sich die Marktteilnemer absprechen.
Ich muss Dir leider sagen, dass mich derart (realitätsferne) Unterstellungen massiv demotivieren, den Austausch fortzusetzen, weil ich gewissenhaft auf das eingehe, was mir wichtig erscheint. Dass Du da eine andere Priorität hast, ist für mich in Ordnung, doch erahnen kann ich diese nicht. Also wiederhole lieber Deine Fragen, die Dir so wichtig sind, anstatt mir (oder anderen) böse Absichten zu unterstellen.
Solltest Du mal Zeit haben, recherchiere mal was Wissensaustausch ausmacht. Dabei wirst Du feststellen, dass Wissen kein Gegenstand ist, den man einfach weiterreichen kann. Vielmehr ist Wissen als eine Art Puzzelteil zu verstehen. Entweder es passt sich in die Erfahrungen des Empfängers ein oder kommt nicht bei ihm an.
Im Übrigen solltest Du Dir auch mal die Frage stellen, wo Dein Frust herkommt. Diskutierst Du hier, um Deine eigenen Sichtweisen zu erweitern, um Dein Wissen zu teilen oder um andere zu überzeugen? Letzteres kann nur in Frustration enden, weil Menschen nur schwer zu überzeugen sind (und das ist auch gut so!). Seine eigene Sichtweise zu erweitern kann nur in einem Gewinn münden. Und die Wissensvermittlung liegt irgendwo dazwischen, solange man davon ausgeht, dass Wissen ein Gegenstand wäre.
Also noch einmal positiv: Natürlich lese ich alles, natürlich gehe ich auf das ein, was MIR vor dem Hintergrund meiner Erfahrung wichtig erscheint.
Danke für die Wiederholung, des für Dich wichtigen.
Für mich ist das keine Frage der Fairness, da ich nicht davon ausgehe, dass sich die Subsidy aufrechterhalten lässt. Abgesehen davon, bin ich mir nicht sicher, ob ich die Fortsetzung der Subsidy unterstützen wollen würde. Ich liebe Bitcoin wegen seiner Endlichkeit (und Dezentralität).
Da meine Antwort damit begann, mich über Deinen Stil zu beklagen, gebe ich meinen Senf auch noch hierzu ab:
Ich lese nicht jeden Chat hier mit, weil mir dazu einfach die Zeit fehlt. Wetten, dass das keiner hier tut? Wetten, dass sich keiner auf der Suche nach einer Antwort 100te oder 1000te Antworten in einem Thread durchscrollt? Nimm das als gegeben hin, weil Du es nicht ändern kannst. Vor allem nicht mit Vorwürfen.
Sei Dir sicher, dass ich die dahinterliegende Motivation verstehe (Ihr möchtet das Forum* übersichtlich halten.) Doch Euer Ansatz ist nicht die Lösung dazu. Vielleicht sollten wir lieber eine Q&A aufsetzen, in der wir die besten Sichtweisen sammeln und gegenüberstellen (weil es zu häufig nicht die eine Wahrheit gibt). Auf diese Q&A könnte dann ganz einfach verlinkt werden, anstatt die User für ihre Fragen hier verbal abzustrafen (und im schlimmsten Fall zu verprellen).
*Im Übrigen dient ein Forum der Diskussion. Damit ist ein Forum per se etwas anderes als Wikipedia.
Das fällt für mich unter Marktdruck. Wo er genau herkommt, kann viele Ursachen haben.
[Den falschen Button gedrückt. Ich war noch nicht fertig.]
Das sehe ich nicht so. Wie in meinem Zukunftsszenario skizziert, gehe ich davon aus, dass eine Zeit mit nahezu leeren Blöcken kommen wird. Aus diesem Grund freue ich mich auch darüber, dass Mindest TX Fees bereits heute möglich wären (auch wenn sie heute nicht von Nutzen sind). Wenn der Miner Markt reif für die Mindest TX Fee ist, wird sie sich durchsetzen… Doch, wie es wirklich kommt, müssen wir abwarten.
Ich gebe zu, dass ich gewisse Dinge unterstelle, aber keine wirklich böse Absicht.
Nachdem du mir jetzt so einen langen Vortrag gehalten hast, frage dich doch bitte trotzdem mal selbst, ob meine Unterstellung wirklich realitätsfern ist.
Das frage ich mich tatsächlich schon länger. Die Antwort ist, dass ich insbesondere folgende Situationen ganz einfach als sehr respektlos empfinde:
Wenn eine Frage gestellt wird, man gibt sich die Mühe ausführlich zu antworten, aber die Themenersteller ignorieren das einfach. Man könnte ja wenigstens sagen, dass man anderer Meinung ist und das begründen.
Woran das liegt, kann ich natürlich im Einzelfall nicht wissen. Entweder wird es nicht gelesen, oder es passt nicht zur eigenen These, oder es ist unverständlich, oder vielleicht ganz andere Gründe…
Wenn jemand schon keine Lust hat, für eine Minute die Suchfunktion zu nutzen, weisen wir Mods darauf hin das zu tun, oder verlinken sogar direkt die entsprechenden Threads (so wie ich hier ganz oben). Zusätzlich bitten wir darum dort weiterzudiskutieren.
Was ist dann die Begründung dafür, dass die Links gar nicht angesehen werden und trotzdem einfach zum 100. Mal neu diskutiert wird?
In anderen Fällen werden in Threads Beiträge geschrieben, die einfach nur das wiederholen, was weiter oben schon gesagt wurde. Der Grund ist hierbei offensichtlich, dass der Thread gar nicht gelesen wurde.
Für mich sind das alles Faktoren, die eine gute Diskussion kaputt machen. Außerdem war das nach meinem Eindruck bis vor ca. einem Jahr hier noch nicht so; kann mich aber täuschen.
Da hast du recht. Darauf habe ich auch schon mehrmals andere hier im Forum hingewiesen.
Ich persönlich diskutiere einfach gerne sachliche Fragen und möchte dabei sowohl mein Wissen erweitern, als auch weitergeben. Bei vielen Themen wäre es außerdem möglich, gemeinsam eine objektiv richtige Antwort zu finden.
Auch hier hast du recht, das machen die wenigsten.
Es gibt hier aber m.E. sehr sinnvolle Regeln (FAQ), unter anderem diese:
Die hier diskutierten Themen sind uns wichtig und wir möchten, dass du dich so verhältst, als wären sie auch genauso wichtig für dich. Respektiere die Themen und die Personen, die diese diskutieren, auch wenn du mit dem was gesagt wird, nicht einverstanden bist.
Ein Weg, die Diskussion zu verbessern, besteht darin zu entdecken, was schon passiert ist. Bitte verbringe etwas Zeit damit, die Themen hier zu durchsuchen, bevor du antwortest oder deine eigenen startest, und du wirst eine bessere Chance haben andere zu treffen, die deine Interessen teilen.
Deshalb werde ich das sicher nicht als gegeben hinnehmen. Außerdem werde ich weiterhin die Mitglieder hier darauf hinweisen und es ihnen bei absichtlicher Nichtbeachtung auch gelegentlich vorwerfen.
Komplett ändern werde ich es dadurch nicht. Aber vielleicht ein Stück in die richtige Richtung bewegen.
Ist das für dich ein Diskussionsforum oder eine lockere Unterhaltung bzw. Chat?
Dir ist schon klar, dass, wenn du davon ausgehst dass Blöcke leer sein werden obwohl Transaktionen darin (mehr der weniger) kostenlos sind, dann werden die Blöcke auch mit einer höheren Transaktionsgebühr, ob implementiert oder freiwillig, leer bleiben
Höhere Gebühren sind ja nicht gerade der Anreitz die Blockchain wirklich zu verwenden.
Deswegen mein Vorschlag: kleinere Blöcke um die Chance auf längerfristige Leere der Blöcke zu minimieren. Alles was nicht ins Hauptnetzwerk passt kann in Second Layern abgefrühstückt werden.
Ich gehe nicht davon aus, dass sie vollständig leer sein werden. Ich gehe davon aus, dass es „Zwangstransaktion“ geben wird. Hierbei denke ich an TX von Banken, die Riesenbeträge verschieben, die per Lightning teurer zu verschieben wären. Ich denke an die Eröffnung (und Schließung) von Channelkanälen. Doch für die meisten Menschen wird die Main Chain in Zukunft keine Rolle spielen, weil sie ihre paar Sats per Lightning transferieren.
Das wäre ein anderer Weg. Dieser kann jedoch nur funktionieren, wenn das Netzwerk zustimmt. Die Mindest TX Fee ist bereits heute möglich und kann daher auch in Zukunft genutzt werden.
Möglich ja, aber auch hier brauchst du die Zustimmung der Netzwerkteilnemer, denn
entweder musst du das im Code festhalten, was einer Abstimmung bedarf (Wo ich aktuell davon ausgehe dass diese scheitern wird)
oder du setzt auf eine freiwillige Einhaltung, wobei jeder Miner jederzeit sich dagegen entscheiden kann und auch Transaktionen, die unter dem Mindestsatz liegen in die Blockchain schreiben kann (Was für diesen dann profitabler ist als es nicht zu tun). ← Halte ich für sehr unrealistisch
Bevor irgendjemand auf die schwachsinnige Idee kommt noch etwas zu diesem Off-Topic Thema zu schreiben: Wir bzw. @Achse haben das (sehr nett ) per PN geklärt.