Nabend zusammen,
Ich weiß, man soll ja immer neue Adressen für die Auszahlung verwenden, aber warum eigentlich?
Hab grade meine Bitbox erhalten und eingerichtet. Natürlich hab ich direkt mal versucht einen kleinen Betrag von der BSDEX auf die Bitbox zu schicken. Das läuft noch, offenbar geht nicht so fix.
Was spricht dagegen, später, wenn das denn geklappt hat, für eine etwas größere Summe die gleiche Adresse nochmal zu verwenden. Da weiß man ja das es geklappt hat…
Für den Fall kannst du m.E. bedenkenlos die Adresse nochmals verwenden.
Hintergrund der genannten Empfehlungen, jedes mal eine neue Adresse zu verwenden, ist die Wahrung der Privatsphäre. In der Blockchain ist alles nachvollziehbar. Somit auch alle bisherigen Zahlungen und aktuellen Guthaben auf eine Adresse, wenn du diese Adresse jemandem für eine Zahlung gibst. Oder wenn du an jemanden was bezahlst.
Das schreiben sie ja auch. Von wegen Sicherheit und Prüfung u.s.w.
Ist das grundsätzlich so das es da lange dauert? Die sind ja mit allem wirklich super flott, und wenn man da ein bißchen was auszahlen will wirds träge.
Ja, geht eigentlich immer mindestens einen ganzen Werktag.
Der Hauptgrund wurde dir ja bereits genannt: Privatsphäre.
Es gibt noch einen weiteren, eher theoretischen, Grund warum man Adressen nicht mehrmals verwenden sollte: Höhere kryptographische Sicherheit des Private Keys der Adresse.
Ich erwähne das in den drei Beiträgen auch schon: Das ist eher vernachlässigbar - aber komplett ignorieren sollte man es deshalb auch nicht. Es kostet schließlich nichts neue Adressen zu verwenden, wieso also auf einen minimalen Sicherheitsvorteil verzichten.
Vorteile beim Wiederverwenden:
Keine
Vorteile von neuen Adressen:
Privatsphäre
Mehr kryptographische Sicherheit
Für mich ist diese Frage eindeutig. Es gibt einfach keinen Grund eine Adresse mehrmals zu verwenden.
Wieso sollte es bei einer neuen Adresse nicht klappen?
Adressen sind übrigens Base58Check codiert und haben eine Checksumme. Ein Verlust durch z.B. einen Tippfehler ist in der Praxis quasi unmöglich da die Adresse ungültig wäre.
Denk aber dran jede Adresse auf dem Display der BitBox02 immer zu verifizieren bevor du sie verwendest.
Nächstes mal gerne auch die Suchfunktion nutzen, deine Frage gab es schon oft:
Man weiß es nicht. Ok, man wird merken das ich ein Crypto Neuling bin.
Ich möchte hier grundsätzlich mal danke sagen. Mit welcher Geduld und wie ausführlich hier Fragen von unerfahrenen Leuten beantwortet werden sucht in der Forenwelt seines gleichen: Vielen Dank!
Nein. Wenn du ausschließlich die Adresse hast kannst du damit nicht andere Adressen ableiten.
Natürlich kann man durch Konsolidierungen von UTXO bzw. durch getätigte Transaktionen trotzdem auf weitere Adressen schließen, die wahrscheinlich zur selben Person gehören.
Siehe dazu den Privatsphäre Abschnitt im UTXO Beitrag:
Ein Punkt, den ich dazu noch nicht 100%ig verstanden habe und auch nicht ganz aus den anderen Threads herauslesen konnte:
Angenommen man hat in der Vergangenheit einige Adressen wiederverwendet, entscheidet sich aber irgendwann dazu die Bestände aller dieser Adressen zu neuen Adressen zu konsolidieren. Hat man damit die kryptografische Sicherheit vollständig zurückgewonnen?
Oder sind solche neuen Konsolidierungsadressen (von denen niemals was versendet wurde) kryptografisch „unsicherer“, weil der private key alter wiederverwendeter und mittlerweile bestandsfreier Adressen einfacher errechnet werden kann?
Annahme ist natürlich, dass alle Adressen aus der gleichen Wallet/Seed Phrase kommen.
Die Pubkeys dieser alten Adressen bzw. der STXO (ausgegebene Outputs) sind zwar öffentlich, aber „wertlos“ da sie keine Balance mehr haben und längst ausgegeben wurden.
Auf der neuen Adresse wurde noch nichts ausgegeben, d.h. es befinden sich ausschließlich UTXO auf der Adresse. Hier wurde noch nichts veröffentlicht und du genießt die volle Sicherheit. Die neue Adresse hat schließlich auch einen neuen Public Key.
Bei diesem Argument geht es darum dass man Adressen immer komplett leeren sollte, d.h. alle UTXO auf der Adresse auf einmal ausgeben. Und das geht halt am einfachsten wenn auf jeder Adresse auch nur ein UTXO liegt, d.h. man eine Adresse immer nur einmal verwendet.
Aber ich möchte das nochmal betonen: Das ist hoch-theoretisch und man sollte sich da eigentlich keine Gedanken machen müssen.
Bei den neuen P2TR (Taproot) Outputs sind Public Keys zum Beispiel immer öffentlich.
Das wurde ausführlich und technischer u.a. in diesem Thread diskutiert:
Es gibt zwar keine technischen Vorteile, jedoch durchaus Use-cases eine Empfängeradresse mehrfach zu verwenden:
„unattended“ Spenden (Empfänger ist passiv) durch aufgeklebten, statischen QR-Code
wenn keine Kommunikation zwischen Sender und Empfänger gewünscht ist (oder nicht möglich ist, z.B. im Krisenfall)
Wenn der Empfänger nicht weis was er tut (alt oder geistig eingeschränkt) und auch kein Interesse hat, aber dennoch regelmäßig Überweisungen empfangen soll (z.B. an eine Börsenadresse)
…falls es für die von mir genannten Use-cases Alternativen gibt, bin ich neugierig!
nur empfängerseitig die Adresse wiederverwendet; der Sender sendet regulär mit der Bitbox02
und die Empfängeradresse ist eine Börsenadresse; sprich: der Empfänger tauscht die BTC sofort gegen FIAT auf der Börse ein
wessen public key, bzw. „theoretische Sicherheit“ ist jetzt gefährdet? Die der Empfänger-Börse oder die des Senders?
inwieweit ist Privatsphäre beeinträchtigt, wenn die Wiedervendung nur bei regelmäßigen, gleichförmigen Transaktionen geschieht (gleicher Empfänger, gleicher Betrag)? Das die Börse durch das Verhalten die Wallet des Senders in- und auswendig kennt ?
Du solltest hier nicht von „Gefährdung“ sprechen. Bitcoins Sicherheit beruht auf der Annahme dass die öffentlichen Schlüssel grundsätzlich bekannt sind. Gäbe es einen effizienten Angriff wäre das Netzwerk unsicher. Den gibt es aber nicht.
Aber mal nur in der Theorie: „Gefährdet“ ist ein Schlüssel sobald etwas mit ihm ausgegeben wird.
Du ordnest damit halt alle Transaktionen einer Entität zu, ganz einfach.
Oh Mann, Bitcoin hat so viele interessante BIPs (wie auch das für mich neue BIP-85 (asymetrische Konten/Accounts mit Parent-Child Verhältnis)), da verliert man oft den Überblick und ausserdem hat man das Gefühl dass bei soviel Bitcoin-Innovation Altcoins wie Litecoin regelrecht ins Hintertreffen geraten
Ah, jetzt ist der Sat endlich gefallen!
In meinem beschriebenen Fall wäre nicht ich (Sender), sondern die Wallet der (Empfänger-) Börse „marginal sicherheitsvermindert“, da der Empfänger bei zurückliegenden Weitersendungen/Verkäufen vermutlich immer und immer wieder Coins, die auf der selben Adresse liegen, nach FIAT getauscht hat.
Da der Empfänger aber ohnehin sofort in FIAT tauscht, dürfte die „marginale Sicherheitsverminderung“ durch bekannten public-Anteil in beschriebenem Fall noch irrelevanter sein.
Ich lerne:
Solange Adressen unangetastet sind (da immer wieder neue verwendet werden) / „unspent“ sind, kennt niemand deren public-Anteil. D.h. wenn ich als Empfänger immer andere Adressen verwendet habe, ist nur der Teil meiner Adressen „public“ geworden, die Coins weitergesendet haben (und somit nun leer sind).