21m oder irgendwann mehr?

Guten Tag, habe ein kleines Verständnisproblem.
Ich bin ein absoluter Befürworter von Bitcoin und möchte eigentlich nur zum nachdenken anregen.

Behauptung: Bitcoin muss früher oder später die rund 21M erweitern!

Problem: Werte mit nur ein paar Sats können nicht in der Blockchain verankert werden.

Warum sollten die 21M zum Problem werden?
Es ist nichts neues, dass Menschen dumm geboren werden und in ihrem Leben vieles lernen müssen. Kein Mensch ist perfekt, ergo jeder macht Fehler! Dieses führt zwangsläufig dazu, dass die wertvollen Sats „verloren“ gehen da man die private keys/seeds nicht mehr kennt, bzw nicht genügend abgesichert hat. Ursachen hierfür gibt es viele, zb Unfälle (Flugzeug, Auto etc), Kriege, Haus-Brände, Naturkatastrophen oder sogar ein Bootsunfall… :see_no_evil: Gerade Anfänger werden sich keine multi-sig Wallets erstellen und die Wörter auf mehrere Locations oder sogar Kontinente sicher verteilen.

Natürlich werden die restlichen Bitcoin wertvoller und man kann immer wieder aufteilen…
Selbst 1 Sat kann wiederrum aufgeteilt werden, aber das passiert in weiteren Layern, welche wiederum zentralisiert sein könnten und/oder es Vertrauensparteien geben wird…
Vll schon in ein paar Jahrzehnten könnten lightning Kanäle unheimlich teuer sein und nichts mehr für Privatpersonen.
Ja, die Basis bleibt theoretisch gleich und alles kann in der Blockchain nachvollzogen werden, aber das sind enorme Summen welche für meist uninteressant sind…

D.h. neben der Wertsteigerung durch die wachsende Bevölkerung und Nutzung von BTC, werden auch noch die verfügbaren Coins knapper. Privatperson wird es irgendwann fast unmöglich sein sats zu kaufen. Natürlich passiert dieses nicht in 50 oder 100 Jahren. Hier sollte man schon eine extreme Zeitpräferenz wählen.

Angenommen es gehen durchschnittliche pro Jahr 1% der Bitcoin verloren, heißt es dass wir ca in weiteren 2200 Jahren nur noch max 1M sats verwenden können und würde dann umgerechnet (ohne sonstige Wertsteigerung) auf den aktuellen Fiat Euro Kurs ca 33 Billionen Euro Wert sein. Wer kann dann noch seine sats in die Blockchain schreiben die er besitzt? Nur irgendwelche Vertrauensparteien!

Wir müssten es schaffen den Verlust der sats auf nahezu 0% zu reduzieren, was mir schier unmöglich erscheint. Ansonsten würden wir zwangsläufig alle sats verlieren… So in guten 3500 Jahre wären theoretisch dann weniger als 1 sat vorhanden, aber da haben wir vll. auch andere Probleme oder bis dahin hat sich eine Lösung gefunden oder uns gibt es nicht mehr.

„Selbst wenn die Maus vom Kuchen nur ein Bruchteil abbeist, ist dieser irgendwann leer - egal wie oft man ihn teilt oder wie klein die Stücke werden“

Alternative müssten wir die 21M Bitcoin in 21M verfügbare Bitcoin ändern. Menge bleibt „gleich“, Bevölkerung wächst… „Deflation“ bleibt intakt und alles ist prima.
Problem hierbei, keiner weiß wie viel Bitcoin „verloren“ gehen und einfach einen Wert von zb 1% anzunehmen ist zu gefährlich.

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Wow, das habe ich noch nie überlegt. Wirklich clever :+1:
Roman wo steckst du, wir brauchen ein Video :upside_down_face:.

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Das Problem sehe ich genauso, deswegen habe ich vorgeschlagen, dass man Wallets nach 100 Jahren (diese Zeit sollte wenigstens im Bereich eines Menschenlebens sein) als tot definiert. Und Miner dürfen sich pro Block zusätzlich zu den Transaktionsgebühren X Coins aus toten Wallets auszahlen.

Nachteil dieser Methode: Eigner, die sich die 100 Jahre nicht um ihre Bitcoins gekümmert haben können enteignet werden. Man muss eben einmal alle 100 Jahre eine Onchaintransaktion ausführen um seine Bitcoins behalten zu können.
Vorteil wäre aber, dass der Bitcoinbestand damit immer wieder mit der Zeit auf die 21 Millionen Stück aufgestockt werden kann. Coins die verloren gehen können 100 Jahre später reaktiviert werden.

Miner müssten selbstständig nach solchen Wallets suchen aus denen sie sich bedienen können und die Validatoren können die Richtigkeit sehr leicht prüfen.

Diskursionswürdig wäre auch, ob tote Wallets nur tot sind wenn der Eigner keine Transaktionen initiiert oder ob sie auch tot sind obwohl Geld auf die Wallet (addresse) überwiesen wird. Im zweiten fall könnte man als eigner zB. ein Sparkonto auflegen und über Generationen immer wieder einzahlen auch ohne dass auf das Geld zugegriffen werden muss. Andererseits könnte man somit große Geldmengen locken zB. indem man auf die Satoshi-Addressen immer mal wieder einen Sat überweißt und diese tote Geldmenge damit niemals wieder minebar macht.

Aber das ganze ist wie gesagt nur ein Vorschlag und wird soweit ich weiß nicht wirklich von vielen Leuten unterstützt. Momentan sieht es meiner Meinung nach auf langen Zeitskalen (über 2140 zum Ende der Subvention) düster aus für Bitcoin weil zu viele Bitcoins verloren gehen wie du selber schon so schön dargelegt hast.

Ihr seid ja ganz schön optimistisch was die Lebenszeit der Menschheit betrifft :blush: