Ich stelle mir diese Frage schon seit längerem und hoffe nun, dass ich an einem geeigneten Ort gelandet bin, um kompetente Anregungen zu finden.
Mein Gedanke:
21 * 10^6 BTC / (7*10^9 Menschen) = 0.003 BTC/Mensch
Das wäre die Menge an Bitcoin welcher ein Mensch durchschnittlich besitzen könnte. (In Realität natürlich noch viel weniger)
Wenn man das jetzt noch in Bezug zu einem Satoshi setzt, hat man einen Bereich von 1 bis 300000 Satoshi, um alle bekannten Güter zu kaufen.
Als Beispiel mal ein Brötchen, welches für den kleinstmöglichen Betrag von einem Satoshi erworben werden könnte. Als größte Ausgabe wähle ich jetzt einfach mal ein Eigenheim, welches dann für 300000 Satoshi oder 0,003 BTC erworben werden müsste. Natürlich könnte man auch sparen aber in meinen Gedanken halte ich es für sehr unwahrscheinlich, die 0,003 BTC zu verdoppeln, denn dann hätte ein Mensch ja schon gar nichts mehr. Das Eigenheim wäre dann 300000 mal so viel wert, wie ein Brötchen. Ist das nicht schlicht zu wenig?
Ich bin gespannt auf eure Meinung.
Es spricht nichts dagegen später einmal zusätzliche Dezimalstellen hinzuzufügen. Wenn es einmal nötig wird, kann das gemacht werden.
Lightning unterstützt jetzt bereits mSat (also Milli-Satoshi), natürlich nicht bei den Commit-Transaktionen, aber im gesamten Lightning-Netzwerk wird bereits heute mit drei weiteren Dezimalstellen gerechnet.
Vielen Dank für deine Antwort GLN und die darin enthaltenen Informationen. Das ist schonmal Interessant und war mir nicht bekannt.
Doch wenn mein Brötchen Heute 1 Satoshi kostet und dann auf einmal 10^-3 Satoshi, wäre das psychologisch, so glaube ich, schwer zu akzeptieren. Der Bäcker hätte vermutlich das Gefühl, als würde er seine Brötchen auf einmal für weniger Geld anbieten.
@Erpels:
Da ist ein kleiner Logikfehler.
Wenn das Brötchen im Mainlayer 1 Satoshi kostet und ich im SecondLayer (Lightning) 3 Dezimalstellen hinzufüge, dann kostet das Brötchen immernoch exakt gleich viel… nämlich 1 Satoshi bzw. 1000 Milli-Satoshi.
Ein Brötchen für 1€ kann ich doch auf mit 100 Cent bezahlen… der Preis bleibt identisch
Unterteilt man einen Satoshi mit dem Faktor N in kleinere Einheiten, so ist diese kleinere Einheit ganz einfach um einen Faktor N weniger wert.
Würde man diese neue, kleinere Einheit Satoshi nennen, wäre das sehr chaotisch. Das käme einer schlagartigen Inflationierung von Bitcoins und Satoshis um den Faktor N gleich.
Jeder Händler müsste direkt im Augenblick der Anpassung seine in Satoshi ausgezeichneten Preise um den Faktor N erhöhen. → Macht keinen Sinn
Behält hingegen ein Satoshi, definiert als 2100 Billionster Teil der Gesamtgeldmenge, weiterhin seine Bezeichnung, muss kein Händler seine ausgezeichneten Preise in Satoshi ändern. Dabei ist es egal ob man auch feinere Unterteilungen in mSat, µSat usw. nutzt.
Fazit: Wichtig ist also, dass die Menge an Bitcoin auf 21 Millionen begrenzt, und ein Satoshi der 100 Millionste Teil eines Bitcoin bleibt. Dann kann man weiter unterteilen wie man möchte, ohne die Währung zu inflationieren.
P.S.:
Die Umsetzung im Bitcoin Core Code wäre alles andere als trivial. Gerechnet wird durchgehend mit ganzen Zahlen, wobei 1 als kleinste Einheit einem Satoshi entspricht. Deshalb ist eine alleinige Lösung über Second Layer, ohne den Bitcoin Core Code zu ändern, wesentlich besser.
Ich habe dazu mal eine andere Frage, die in die gleiche Richtung geht. Angenommen der BTC wird in 100 Jahren zur Weltwährung oder bekommt jetzt kurzfristig einen Hype so das alle BTC auf dem Markt aufgekauft werden. Dann gebe es doch sicherlich Menschen die keinen BTC halten können und somit wären die doch aus dem Netzwerk ausgeschlossen oder? Ich stelle mir dir praktische Umsetzung schwierig bis unmöglich vor.
Zunächst: es sind bis heute etwas mehr als 18,9 Millionen Bitcoin gemint worden, somit werden noch etwas mehr als 2 Millionen BTC bzw. 200 Billionen Satoshi bis ca. 2140 dazukommen.
Als das Internet am CERN vor vielen Jahren mit dem ersten Dialog zwischen zwei Wissenschaftlern „geboren“ wurde, da gab es nur ziemlich sperrige Kisten als Computer mit minimalen, technischen Leistungen, die sich in Universitäten und nicht in privaten Haushalten befanden. Heute dagegen…, das weißt und erlebst Du ja selbst.
Auf den BTC, seine Verbreitung und Möglichkeiten bezogen, stehen wir noch ganz am Anfang, ähnlich den sperrigen Kisten zu Beginn des www.
Sobald der 2nd-Layer, heute z.B. vom LN repräsentiert, kundenfreundlicher bedienbar wird und das FIAT-Geldsystem kurz vor dem Kollaps steht, vulgo: sich jeder Alternativen u.a. zwecks solider(!) Geldaufbewahrung suchen muss, wird sich das alles erst massiv „pro Bitcoin“ drehen!
Um pro oder contra Bitcoin geht es mir ja gar nicht…
Die Frage bezieht sich eher darauf ob Menschen aus dem System ausgeschlossen werden können… theoretisch kann es sein, dass keine BTC mehr verfügbar sind oder nur in so einem geringen Maße, dass manche keinen mehr bekommen, oder aber ihren letzten Satoshi ausgeben und danach raus aus dem Netzwerk sind.
Wenn weltweit jeder Mensch mit BTC / Satoshis bezahlt wird und vielleicht weniger Satoshis durch Käufe auf den Markt zurück gespült werden, als an Gehälter etc. Ausgezahlt werden können, dann kann es doch dazu führen, dass manche Menschen keine Satoshis erhalten können und somit kein Teil des Netzwerkes sein können.
Ich ziele nicht in Richtung pro oder contra Bitcoin!
Mein Posting versucht den Zeitpunkt einzugrenzen, wann sich ein größerer Teil der Bevölkerung mit dem Thema befassen MUSS.
Heute ist der Druck offenbar nicht groß genug (das FIAT-Money noch nicht komplett gegen die Wand gefahren), damit sich viel mehr Menschen für das Thema interessieren um daraus Nutzen zu ziehen.
Das Internet ist, im Gegensatz zu BTC, nicht limitiert - hier konnte man sich Zeit lassen. Beim BTC gilt das allerdings nicht.
Doch, weil es in diesem Sinne einfach keinen großen Unterschied zu heute gibt.
Es gibt weltweit insgesamt ca. 10.000 Milliarden Euro, das sind 1 Billiarde Eurocent.
Bitcoin ist mit seinen mehr als 2 Billiarden Satoshi also sogar feiner unterteilt als der Euro. Der Vergleich ist nicht ganz fair, weil Bitcoin nicht nur den Euro, sondern auch andere Währungen wie den Dollar etc. ersetzen müsste. Aber dafür gibt es ja wie oben angesprochen schon heute Möglichkeiten, noch viel feiner zu unterteilen (z.B. Lightning).
Natürlich kann der Staat heute neu geschaffenes Geld an Bürger auszahlen, was in einem Bitcoin Standard nicht mehr ginge. Dort müssten Staatsausgaben durch Einnahmen gedeckt sein (z.B. Steuern). Aber ansonsten bleibt in diesem Aspekt alles gleich. Wieso sollte also nichts mehr übrig sein?
Die Bitcoin Besitzer werden weiterhin Essen, Wohnung, Güter etc. bezahlen, d.h. das Geld wandert von Kunden zu Unternehmern und Arbeitnehmern. Es gibt einen Kreislauf des Geldes wie heute.
Danke für die ausführliche Antwort. Meine Befürchtung ist einfach (wie erwähnt aber vielleicht nicht deutlich), dass der Kreislauf des Geldes (Bitcoin) nicht ausreicht um jedes Währungssystem zu ersetzen und auf kurz oder lang Menschen geben wird, die vom Netzwerk benachteiligt werden. Ich meine im Endeffekt kann es mir egal sein, ich werde zu dem Zeitpunkt schon unter der Erde liegen, aber das dort eine große Herausforderung liegt, kann man ja wohl nicht abstreiten.
Hmm, tut mir leid, dann verstehe ich es immer noch nicht richtig.
Ähnliche Bedenken werden immer wieder mal geäußert, aber ich sehe den Unterschied zum heutigen System einfach nicht und deshalb auch keine Herausforderung.
Man kann wie gesagt beliebig fein unterteilen. Also warum sollte nicht genug Geld zur Verfügung stehen?
Warum sollte das denn deiner Meinung nach nicht ausreichen? Wie schon erwähnt wäre BTC spätestens im 2nd Layer beliebig teilbar und somit könnte selbst der nahezu wertlose Rest einer gescheiterten Fiat-Währung immer noch gegen einen bruchteil von BTC tauschbar sein.
Und selbst ohne Fiat-Geld zu besitzen könnte sich jeder auch durch Dienstleistungs- oder Warentausch (ganz normaler Handel) schlicht BTC verdienen…
Vielleicht hab ich auch einen Denkfehler. Klar ist der 2nd Layer eine Möglichkeit die Bitcoin zu teilen, aber wenn alle 21 Millionen an den Mann gebracht sind, gibt es halt nichts mehr zu teilen…
Du beschreibst ein Szenario, in dem alle ihre BTC gleichzeitig hodlen & nicht für Produkte/Dienstleistungen/Miete etc. ausgeben; gleichzeitig gibt es Nachfrage im Markt nach BTC … so ziemlich unrealistisch, da ein Teil der Leute wohl zu einem gewissen ‚Kurs‘ ihre BTC immer ausgeben werden. Jedes Menschenleben ist (noch) begrenzt…
Bitcoin wird als Wertspeicher verstanden, nicht als ein schwarzes Loch
Und da schließt sich der Kreis meiner Frage, wenn man davon ausgeht das man BTC weltweit als Währung anerkennt, müsste man stand heute 50 Billionen US Dollar monatliches Einkommen (eigener Schätzwert) im Netzwerk unterkriegen, da BTC deflationär ist und natürlich eher gehodlt wird kann so eine Situation auch zur Massenarbeitslosigkeit führen bzw. dazu führen, dass es Monate gibt, dass geleistete Arbeit nicht in BTC ausgezahlt werden kann. Das sind Dimensionen die glaube ich schwer vorzustellen sind und unterschätzt werden.
Ja ich weiß:
Aktuell haben wir auch viel sinnlose Arbeitsstellen und die Natur des Menschen ist es Problemlösungen zu finden, aber das alles so zu sehen, dass es ja das gleiche ist und alles null Problemo, finde ich auch gefährlich.
Aber vielleicht habe ich auch einen Denkfehler, aber danke für die vielen Antworten, die haben mir aufjedenfall geholfen.