Lightning als (keine) Skalierungslösung?

Naja, sollte die Transaktions-Nachfrage langfristig stark steigen und gleichzeitig Speicher immer günstiger, Internet immer schneller, Computer immer leistungsfähiger werden, kann man sehr wohl darüber nachdenken.

Darum drehen sich auch einige der verlinkten Threads. Zum Beispiel im Mythbust Thread wird gut verdeutlicht, dass es keinen Sinn macht das Betreiben einer Node für jedermann günstig zu halten, wenn man sich als Normalo gleichzeitig keine on-chain Transaktionen mehr leisten kann.

Tabus sind gefährlich und verhindern Fortschritt und Anpassungsfähigkeit.

Aber natürlich müssen vor solchen Parameteranpassungen viele Randbedingungen beachtet werden.

1 „Gefällt mir“

Es ist nicht möglich, dass jeder Mensch auf dem Main Layer transagiert – weder mit Bitcoin noch mit einer anderen dezentralen Blockchain. Warum? Weil die geringe Größe der Blockchain essentiell für die Dezentralisierung ist.

Bitcoin diskriminiert nicht. Jeder, der die Transaktionskosten zahlen kann und will, kommt auf den Main Layer. Das heißt aber nicht, dass jeder Mensch sich das auf dem Main Layer auch leisten können wird.

Also wenn 8 Mrd Menschen auf diesen Layer zugreifen wollen, dann können sich Einträge demnach ja nur noch die Millionäre leisten.

Bitcoin diskriminiert nicht. <

Ich finde, Eure Aussagen kollidieren etwas mit den ständig wiederholten Aussagen Romans in fast allen seinen Videos:

  • jeder kann so eine Node betreiben.
  • Not your keys not your coins

Bitcoin does not fix this.

In ferner Zukunft:

  • Internet GB/s global
  • Speicher Faktor 100…1000 günstiger
  • Blockzeit 1 min
  • Blockgröße 1 GB

…und schon kann jede Familie weltweit eine on-chain Transaktion am Tag durchführen.

Mal abgesehen von allen anderen Parametern und Randbedingungen (wirtschaftliches Mining, Angriffsvektoren etc.). :slight_smile:

Soweit müsste man auch gar nicht gehen. Ein paar Schritte in diese Richtung aber evtl. schon; natürlich nur falls Nachfrage und Adoption explodieren sollten → Hyperbitcoinization.

Und heutzutage schon gleich gar nicht.

1 „Gefällt mir“

Dass Speicher günstiger wird, war schon immer so. Warum wurde dann die Vergrößerung der Blocks vor einigen Jahren verhindert? Das macht doch keinen Sinn, oder? Es zeigt aber, wie schwierig wichtige Entscheidungen im Bitcoin Netzwerk werden können, wenn es drauf ankommt.

Heutzutage macht das eben schon Sinn, in Zukunft evtl. (!) nicht mehr.

Für ein dezentrales Netzwerk, an dem nahezu jeder mit einer Node teilnehmen kann, dürfte man die Blockparameter heutzutage kaum verändern.

Bitcoin Lightning Netzwerk VS. Litecoin für Auslandsüberweisungen - #11 von skyrmion
Weshalb ist die avg. Blocktime bei etwa 10 Minuten und nicht geringer - #6 von skyrmion

Sieh dir doch mal Netzwerke mit progressiveren Parametern an (Solana, Ethereum, was weiß ich).

Selbst wenn das aber irgendwann kein Grund mehr wäre, käme es wie gesagt noch auf andere Aspekte an.

Zum Beispiel muss Mining immer lukrativ bleiben. Auch Angriffsszenarien können von Blockgröße, Blockzeit, sowie Block- und Mempool-Füllgrad abhängen.

Blockzeit und Blockgröße in der Zukunft
BTC Instabilität ohne Blockbelohnung

1 „Gefällt mir“

Sehe ich auch so. Am Ende werden die Nutzer/Nodebetreiber entscheiden (wie 2017) und es kann und wird sicher eine vielzahl an Forks geben.

Ich meine: Heute kostet eine Node in Deutschland 100€ heutige Kaufkraft und wir stufen es als „günstig genug“ ein. Wir könnten die Blöcke noch kleiner machen und somit die Kosten für Festplatten noch geringer machen, aber es geht „einfach“ darum, dass es günstig genug ist, dass sich (im besten Fall) jeder der möchte eine Node leisten kann. Und wenn entsprechende Festplatten günstiger werden, dann kann die Blocksize erhöht werden, OHNE dass das Netzwerk dadurch zentralisiert wird.

Wenn eine Node heute 50€ kosten würde, gäbe es wahrscheinlich nicht viel mehr Nodes, aber wenn eine Node heute 600€ kosten würde, gäbe es sicher weniger Nodes.

Und sorry für meine harsche Art. Ich bin sehr empfindlich, wenn ich denke, dass die Fragen aus Faulheit zum eigenen Research resultieren. Sorry, wenn das nicht der Fall ist.

1 „Gefällt mir“

Da hast du recht. So richtig viel darüber nachgedacht habe ich bisher auch nicht.

Für eine Börse, die nur einen Input an viele Outputs auszahlt, lohnt sich das signifikant.

Wenn aber in einer Lightning Zukunft jeder seine eigenen Inputs und Outputs beisteuert, bringt es am Ende nicht viel.


Payment batching | Bitcoin Optech

Würde mich auch interessieren, ob man ein ähnliches Vorgehen für Batch Transaktionen verwenden könnte, so dass also die Signaturen vieler Transaktionen zusammengefasst werden. Sollte ja im Endeffekt ein fast identisches Skript sein.

Dafür müsste ich mir nochmal ansehen, wie die Key Aggregation genau funktioniert.

1 „Gefällt mir“

Schau mal in The Blocksize War rein, das Buch sollte man gelesen haben.

Es ging damals nicht nur um reine Blocksize (auch wenn das natürlich immer der Streitpunkt war), sondern viel fundamentaler um zwei unterschiedliche „Philosophien“ wie Bitcoin funktionieren soll.

Und wieso ist das bei teuren Transaktionsgebühren nicht mehr der Fall?

Eine Node kann ich sowieso betreiben und meine Bitcoin kann ich, wenns sein muss auch vollständig, off-chain nutzen.

Ich glaube dir ist nicht ganz klar wie viel das Lightning Netzwerk in Zukunft tragen wird. So ziemlich alles kann off-chain abgewickelt werden. Ob das über einen custodial Dienstleister oder über die (relativ) eigene Node läuft ist Entscheidung des Nutzers.

Meinst du jetzt Batched Auszahlungen wie bei Exchanges oder das oben angesprochene „zusammen Transaktionen machen“?

Für grundsätzlich alle großen multisig scripts ist Taproot natürlich ein massiver Gewinn wegen der konstant kleinen Transaktionen.

Aber bei einer klassischen Exchange Auszahlung muss ich trotzdem die ganzen Outputs an die Kunden zahlen. Genauso bei den gemeinsamen Transaktionen, solange ich meine eigenen single-sig UTXO haben will. Was meinst du hier mit zusammenfassen?

1 „Gefällt mir“

Ich meine „zusammen Transaktionen machen“. Darum geht es ja im Kontext der diskutierten rosigen Lightning Zukunft.

Allerdings kann ich das aktuell nicht wirklich weiter diskutieren, da ich mir das Schnorr Signatur Zeug nochmal ansehen müsste; habe seit Taproot schon wieder fast alles vergessen. :slightly_frowning_face:

Ich vermute was ich meine heißt eigentlich Cross-input signature aggregation und ist aktuell nicht vorgesehen. Pieter Wuille hat sich hin und wieder dazu geäußert:

Bitcoin Optech Newsletter #172 | Bitcoin Optech
Cross-input signature aggregation: schnorr signatures make it easy for owners of several distinct public and private key pairs to create a single signature that proves all of the key owners cooperated in creating the signature.
With a future consensus change, this may allow a transaction to contain a single signature which proves the owners of all the UTXOs being spent in that transaction authorized the spend. This will save about 16 vbytes per keypath spend after the first input, providing significant savings for consolidation and coinjoins.

Blockstream
Technically, in order to combine all the transaction inputs’ signatures into one, we don’t need a multi-signature scheme, but an aggregate signature scheme. The distinction is simply that in an aggregate signature, each signer has their own message, rather than one message shared by all.
Aggregate signatures can be classified as interactive or non-interactive: interactive aggregate signatures (IAS) require the signers to cooperate, while non-interactive schemes allow the aggregation to be done by anyone.
No non-interactive aggregation schemes are known that only rely on the DL assumption, but interactive ones are trivial to construct: take a multi-signature scheme and have every participant sign the concatenation of all messages. Our paper shows that this is not always a desirable construction, and gives an IAS variant of BN with better properties instead.

1 „Gefällt mir“

Jo, geht mir ähnlich.

Aber Wuille schreibt ja dass das nur mit entsprechenden Regeln funktioniert.

1 „Gefällt mir“

Das ist der Knackpunkt! Zu Zeiten des Blocksize-Wars kam es eben nicht darauf an und auch in den nächsten 10Jahren wird es sicherlich nicht darauf ankommen.

Äh, was hat das mit dem jetzigen Thema zu tun?
Jeder darf eine Node betreiben, aber vielleicht kann nicht jeder eine Node betreiben (meist aus rein wirtschaftlichen Gründen).
Eine Node im BitcoinNetzwerk hat doch gewaltig niedrigere Einstiegshürden als die meisten anderen Netzwerke.

Was ist denn deine Erwartung? Du hast offenbar eine Vorstellung dessen was es zu fixen gilt, und dein Wunsch wird womöglich nicht erfüllt.

Bitcoin ist kein Gleichmacher. Es ist doch auch jetzt nicht so, dass ich aufgrund der Tatsache dass es reichere Menschen als mich gibt, diskriminiert werde. Das wäre schon eine sehr radikale Auslegung. Ich habe genausowenig ein Menschenrecht auf eine Superyacht wie auf Blockspace.

Bitcoin sorgt nicht direkt für mehr soziale Gerechtigkeit, sondern zunächst indirekt dadurch, dass es ein ungerechtes System aushebelt. Welche Dynamik sich dann unter einem Bitcoin Standard entwickelt, kann keiner mit Sicherheit sagen.

3 „Gefällt mir“

Ist das wirklich so?

Die Anzahl der Transaktionen reicht derzeit nicht (mal) für einen hoch adoptierten, globalen Store of Value. Änderungen sind im Netzwerk erfahrungsgemäß nur schwer durchsetzbar.

= Größere Unsicherheit & geringerer Anreiz für große Investoren oder Zentralbanken

Beide Prinzipien können bei größerer Adoption / Skalierung als Store of Value nicht co-existieren.

Kommt auf die Definition von Store of Value an.

Wenn damit gemeint ist, dass das Geld nicht entwertet, dann ist es egal ob die Coins auf der Chain liegen oder nicht. Wenn du mit store einen Safe meinst, und sich nach Deiner Definition nur utxos dafür qualifizieren, dann kann nicht jeder Mensch direkt am Store of Value partizipieren – das stimmt.

Die Frage, die Du Dir selbst beantworten kannst, lautet: Was ist für jemanden, der einer Hyperinflation entkommen will entscheidend?

2 „Gefällt mir“

Ich glaube, Du machst hier schon einige Denkfehler: Wahrscheinlich gehst Du davon aus, dass BTC irgendwann das allein seligmachende Wertaufbewahrungsmittel ist (Das wird nicht der Fall sein) und dass jeder täglich damit hantiert (auch das wird nicht der Fall sein). Ferner schließt Du Innovationen in der Zukunft aus, die es auch für Bitcoin geben wird. Lightning ist hier ganz sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, weil es zu einem guten Stück mit sich selbst beschäftigt ist (Channel balancing). Für meine Begriffe werden auch die falschen Anreize im Lightning Netz gesetzt, sodass die Größe der Channels ein entscheidendes Kriterium für den Ertrag ist. Dennoch funktioniert Lightning derzeit und die Transaktionen werden zügig durchgeführt.

Deine Gedankengänge sind fragwürdig. Du willst das aktuelle Netzwerk auf den Endzustand in x-Jahrzenten vorbereiten - JETZT. Und das ist meines Erachtens absurd!
Wir können jetzt weder den technologischen Entwicklungsstand noch die Adoptionsphase in x-Jahrzehnten erahnen, um jetzt schon eine sinnvolle und zukunftsfähige Lösung zu erarbeiten. Das kann und wird nur bei entsprechender Zeit kommen.

Selbst wenn vier- oder fünffach soviele Menschen Bitcoin verwenden, ist der MainLayer noch lange nicht ausgereizt! Schau dir mal die aktuellen Blöcke an!

Ich gehe hierbei von den gesitteten Phasen und nicht von Hypephasen aus!

1 „Gefällt mir“

Auf eine weit, weit entfernte Zukunft bezogen setzt dies aber wirklich voraus, dass Speicherplatz immer günstiger wird in Zukunft. Ich bin leider nicht vom Fach, aber weiß, dass es z.B. auch physikalische Grenzen gibt bei der Chip Herstellung. Wieviele Transistoren auf einem gleichbleibenden Prozessor gebaut werden können ist begrenzt. (Widerlegung von Moores Law) Wie sieht dies bei Speichermedien aus? Ich nehme an ähnlich.

2 „Gefällt mir“