Vorschlag für eine Bitcoin-Protokolländerung:
Einführung eines Mechanismus, bei dem alle Bitcoins, die für einen Zeitraum von 21 Jahren nicht von ihrer Adresse bewegt wurden, automatisch wieder dem erminerbaren Gesamtvorrat hinzugefügt werden. Diese Regelung würde auch den Genesis-Block betreffen, sodass auch diese Bitcoins, sofern sie für 21 Jahre unberührt bleiben, wieder dem Mining-Pool zugeführt werden könnten. Ziel dieser Änderung ist es, verloren geglaubte Bitcoins wieder in den aktiven Umlauf zu bringen und so das langfristige Angebot an Bitcoins dynamisch zu gestalten.
Vorteile
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Dynamisierung des Bitcoin-Angebots: Durch die Wiedereingliederung verloren geglaubter Bitcoins in den erminerbaren Supply wird das Angebot an verfügbaren Bitcoins dynamischer und kann sich besser an zukünftige Marktentwicklungen anpassen.
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Anreiz zur aktiven Teilnahme: Bitcoin-Besitzer werden motiviert, ihre Bestände regelmäßig zu bewegen, was zu einer erhöhten Aktivität im Netzwerk führen könnte.
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Verminderung des Verlustrisikos: Langfristig würde dieser Mechanismus das Problem adressieren, dass ein signifikanter Anteil des Bitcoin-Angebots durch Verluste von privaten Schlüsseln dauerhaft unzugänglich wird.
Implikationen
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Sicherheitsbedenken: Die Notwendigkeit, Bitcoins regelmäßig zu bewegen, um sie vor der Rückführung in den Mining-Pool zu schützen, könnte ein Sicherheitsrisiko darstellen, da dies mehr Transaktionen erfordert und potenziell die Angriffsfläche für Diebstahl oder Verlust erhöht.
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Technische und ökonomische Auswirkungen: Eine solche Änderung im Bitcoin-Protokoll erfordert einen Konsens der Community und könnte weitreichende technische und ökonomische Auswirkungen haben, einschließlich der Beeinflussung des Bitcoin-Preises und der Mining-Dynamik.
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Rechtliche und ethische Fragen: Die Rückführung von Bitcoins, die möglicherweise als Erbe gedacht waren oder aus anderen Gründen bewusst lange Zeit nicht bewegt wurden, wirft rechtliche und ethische Fragen auf.
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Implementierungsherausforderungen: Die Umsetzung eines solchen Mechanismus wäre technisch herausfordernd und würde eine umfassende Überarbeitung des Protokolls erfordern, um sicherzustellen, dass die Rückführung von Coins transparent und sicher erfolgt.
Das Bitcoin Halving, ein Ereignis, das etwa alle vier Jahre stattfindet und bei dem die Belohnung für das Mining neuer Blöcke halbiert wird, ist ein zentraler Mechanismus zur Kontrolle der Inflation und zur Begrenzung des Angebots von Bitcoin auf 21 Millionen Coins. Um den Mechanismus, bei dem Bitcoins, die 21 Jahre lang nicht bewegt wurden, wieder dem erminerbaren Gesamtvorrat zugerechnet werden, mit dem Halving in Einklang zu bringen, könnten folgende Ansätze erwogen werden:
- Integration in das Halving-Schema
Die Wiedereingliederung nicht bewegter Bitcoins könnte mit dem Halving-Zeitplan synchronisiert werden. Beispielsweise könnte die Rückführung der Coins in den Mining-Pool in Halving-Zyklen organisiert werden, sodass die Rückführung nur unmittelbar nach einem Halving stattfindet. Dies würde sicherstellen, dass die Wiedereinführung verlorener Coins in einer vorhersehbaren und kontrollierten Weise erfolgt, die mit der bestehenden Dynamik des Bitcoin-Angebots harmoniert.
- Anpassung der Mining-Belohnungen
Ein weiterer Ansatz könnte darin bestehen, die aus der Rückführung resultierenden Bitcoins als zusätzliche Anreize für Miner zu nutzen, allerdings in einer Weise, die das Gesamtangebot von 21 Millionen nicht überschreitet. Die Protokolländerung könnte so gestaltet werden, dass diese zusätzlichen Coins als Teil der regulären Mining-Belohnung verteilt werden, aber so, dass sie über einen längeren Zeitraum gestreckt werden, um plötzliche Änderungen in der Angebotsdynamik zu vermeiden.
- Schaffung eines separaten Pools für zurückgeführte Coins
Um die Integrität des Halving-Mechanismus zu wahren, könnte der Vorschlag einen separaten Pool für die zurückgeführten Coins vorsehen. Dieser Pool könnte so verwaltet werden, dass er zusätzliche Belohnungen für Miner bereitstellt, die über die reguläre Blockbelohnung hinausgehen, aber in einer Weise, die die Auswirkungen auf die Inflationsrate von Bitcoin minimiert. Beispielsweise könnten diese Coins für besondere Aufgaben innerhalb des Netzwerks reserviert werden, wie die Verbesserung der Netzwerksicherheit oder die Unterstützung von Projekten, die zur Entwicklung des Bitcoin-Ökosystems beitragen.
- Dynamische Anpassung der Rückführungsrate
Eine dynamische Anpassung der Rate, mit der nicht bewegte Bitcoins zurückgeführt werden, basierend auf aktuellen Halving-Zyklen und dem Zustand des Netzwerks, könnte eine flexible Lösung bieten. So könnte die Menge der jährlich zurückgeführten Coins angepasst werden, um eine Überinflationierung zu vermeiden und gleichzeitig das langfristige Ziel von 21 Millionen Coins beizubehalten.