Hallo zusammen, gestern im livestream hat roman wieder mal erwähnt, dass bitcoin als einziges netzwerk das oracle problem löst.
Meine Frage ist nun, wie bitcoin das schafft und warum dies andere pow-netzwerke dies nicht schaffen?
Hallo zusammen, gestern im livestream hat roman wieder mal erwähnt, dass bitcoin als einziges netzwerk das oracle problem löst.
Meine Frage ist nun, wie bitcoin das schafft und warum dies andere pow-netzwerke dies nicht schaffen?
Jedes Netzwerk, dass von einer nicht beliebig vervielfältigbaren, physischen Ressource abhängt, schafft das.
Das kann Energie, Mining HW, Speicherplatz oder vielleicht anderes sein. Der Konsensmechanismus muss nur sicherstellen, dass man ausschließlich mit dieser Ressource zum gewünschten Ergebnis kommt.
Ohne Energieeinsatz kann man z. B. nicht Hashen, also Zufallszahlen „würfeln“, um einen gültigen Block zu finden. Zumindest nicht am heutigen Stand der Wissenschaft und Technik.
Also kann man heute bei einem neuen Bitcoin Block zu 100% sicher sein, dass Energie aufgewendet wurde, ohne das kontrollieren zu müssen → Oracleproblem gelöst!
Das gilt aber auch für die Bitcoin Forks, Ethereum, Monero, Chia(?) etc. .
Ich schätze mal, dass sich Roman bei der Aussage auf die Proof of XY Netzwerke bezogen hat, bei denen man keine Realweltressource benötigt (Stake, Merit, Reputation etc.).
Hi! Vielleicht sollte hier zeurst klargestellt werden, was ihr unter „Orakleproblem“ versteht. Wenn ich den Beitrag so lese, dann haben wir zwei unterschiedliche Problemstellungen im Kopf. Du sprichst von sichergestelltem ENergieaufwand, für mich kommt es aus dem Bereich der Informationsbeschaffung.
Ich würde das Oracle Problem folgendermaßen umschreiben:
Du kannst bei Informationen über Vorgänge in der physischen „Realwelt“, die du über ein IT System wie das Blockchain Netzwerk erhältst, niemals sicher sein, ob sie wahr oder falsch sind.
Solche Informationen können alles sein, z.B. ein Wahlergebnis, Anzahl der Einwohner, Eigenschaften von Waren, oder auch der Besitz einer Ressource.
Selbst wenn sich viele Oracles, die solche Informationen auf die Blockchain bringen, gegenseitig überwachen, kannst du niemals sicher sein, dass die Information wirklich stimmt.
Es kann z. B. morgen ein Bug im Code eines PoS Netzwerks entdeckt werden, mit dem man im Netzwerk einen Stake vortäuschen kann.
Du kannst aber bei PoW keinen Energieaufwand vortäuschen, da du würfeln musst.
Natürlich können bei PoW andere Bugs entdeckt werden. Außerdem weist man streng genommen keine Arbeit nach, sondern Hashes. Aber das hatten wir ja schon hier.
Die Miner suchen nach einen gültigen Block.
Wo ist definiert welcher Block der nächste gültige ist?
Sry wenn das jetzt vl nicht hierher passt.
Siehe z. B. hier:
Was ist Mining? - Blocktrainer
In unseren Kontext hier ist folgendes wichtig:
Der Hash des nächsten Blocks, der als gültig anerkannt wird, muss kleiner sein als ein vorgegebener Wert (abhängig von aktueller Difficulty).
Auch wenn es nicht ganz stimmt, kann man sich den Hash als Zufallszahl vorstellen, die man mit einem vorgegebenen Verfahren aus jedem Blockkandidaten berechnen kann.
Die Miner ändern ständig Kleinigkeiten am nächsten Blockkandidaten und berechnen den Hash dieses Kandidaten. Da man diesen Hash nicht gezielt beeinflussen kann, ist das wie Würfeln.
Für jeden Hash, also Würfelversuch, benötigt man Energie.
Mathematisch steht fest, wieviele Hashversuche man im Mittel bis zu einem gültigen Hashwert, also bis zu einem gültigen Block benötigt.
Wenn ein neuer gültiger Block über das Netzwerk verteilt wird, weißt du also vielleicht nicht woher er kommt und mit welcher Hardware und welchem Verfahren er gefunden wurde.
Aber du weißt, dass im Mittel über die Blöcke eine gewisse Energie dafür aufgewendet wurde!
Okay und wie löst PoW jetzt das Problem? Immerhin steht schon in der Problembeschreibung „niemals“(!), also ganz egal welcher Konsensmechanismus verwendet wird.
Es ist schon klar, dass ein Vortäuschen des Energieaufwandes zumindest sehr schwer ist, aber wie geht Bitcoin jetzt mit falschen Wahlergebnissen eines Oracles um?
Ich denke immer noch, dass hier sind zwei verschiedene Probleme gemeint sind.
Jetzt verstehe ich worauf du hinauswillst.
Bitcoin hat das Problem streng genommen nicht gelöst, sondern nur ein Gegenbeispiel gefunden.
Damit ist die Aussage des Oracle Problems natürlich als falsch bewiesen. Es ist also nicht auszuschließen, dass in Zukunft weitere spezielle, oder eine allgemeine Lösung gefunden werden.
Oha, sehr kompliziert, das heisst nun also, dass bitcoin nicht das einzige netzwerk ist, sondern das ganze vielmehr ein playdoyer für pow gegenüber pos ist?
PoS hat garkein kein Oracle Problem, da es ja seinen Consensus aus seinem geschlossenen System heraus bildet. Deshalb ist es aber ja auch gleichzeitig nicht so sicher, weil es eben keine Verbindung zur realen Welt (Energie) hat und somit garnicht erst das oracle problem lösen muss. Das oracle Problem tritt dann in zweiter Instanz natürlich bei pos wie auch pow auf, wenn die blockchain externe Daten nutzen will oder man einen real Welt Zustand in der blockchain festhalten will. Gelöst wird das Problem dabei nie vollständig, aber es wird sich angenähert bzw. die Kosten für eine Attacke übersteigen dann erheblich den Nutzen.
Ich glaube, dass Roman auf den Real-Welt Zustand hinaus möchte und ich habe ihn bereits ein paar Mal davon sprechen hören, dass Bitcoin dies als einziges Netzwerk schaffen würde und wie mindblowing das sei. (Im letzten Video sprach er davon, dass die difficulty-adjustment dabei eine Rolle spiele).
Ich habe @dergigi so verstanden, dass Bitcoin durch die lückenlose Dokumentation jeder Transaktion einen Bezug zur Realität schafft. Ich stelle mir das so vor, dass die BTC Blockchain parallel zur Realität wächst und so Bezüge zwischen beiden erlaubt.
Bei diesem Vortrag und seinem Artikel „Bitcoin ist Zeit“ geht es um mehrere Dinge.
Einerseits ist Bitcoin so sicher, da der Proof of Work als Konsensmechanismus und Sicherungssystem einen unfälschbaren Bezug zur Realität herstellt. Darum geht es auch bisher in diesem Thread.
Nur mit Energie- und Zeitaufwand können Transaktionen festgeschrieben oder geändert werden. Und man kann sich ohne Oracles sicher sein, dass dieser Aufwand geleistet wurde (siehe oben).
Andererseits löst Bitcoin als Distributed Ledger mit seinen eigenen, digitalen Coins ein Problem, was man im Gegensatz dazu bei allen digitalen Buchführungen über physische Güter oder Geld hat.
Im letzteren Fall benötigt man nämlich genau die besagten „Oracles“, da ein Realwelt-Zustand digital erfasst und protokolliert werden soll. Dieses spezielle Oracle Problem ist bisher nicht gelöst. Man kann sich nie sicher sein, ob diese Oracles ehrlich sind.
Bitcoin umgeht dieses Problem, indem sich das Geld ausschließlich digital auf der Blockchain befindet. Es gibt an dieser Stelle also keinen Realwelt-Anteil mehr und damit keine Notwendigkeit für Oracles.
Danke @skyrmion für deine Aufklärungsarbeit!
Macht Spaß deine Beiträge zu lesen