Bitcoin ist die einzige Blockchain, die das Orakelproblem löst. (oder eher nicht)

Liebe Leute, mein dritte und vorläufig letzte Frage zu einer zig mal getätigten Aussage, die ich nicht verstehe. Wie der Titel schon verrät, der Blocktrainer behauptet sehr regelmäßig, dass es ein Alleinstellungsmerkmal von Bitcoin sei, das Orakelproblem lösen zu können. Auch im letzten Interview das ich gesehen habe, wurde das von den Moderatoren kommentarlos akzeptiert. Ich habe mich jetzt näher damit beschäftigt.
(Übrigens auch aus dem Grund, da mir hier nahegelegt wurde, ich könne Bitcoin und Crypto erst richtig verstehen, wenn ich mich mit dem Orakelproblem befasst habe.)
Let’s go. Folgende Aussage steht im Raum:

BItcoin ist die einzige Blockchain, die das Orakelproblem löst. (Zitat: Blocktrainer)

Um diese Aussage verifizieren zu können, müssen mehrere Dinge geklärt und überprüft werden.

  1. Bitcoin ist eine Blockchain. :white_check_mark:
  2. Keine andere Blockchain löst das Orakelproblem. :question:
  3. Was ist das Orakelproblem überhaupt? :question:

Als brave Teimlnehmerin dieses Forums habe ich fleißig DYOR Research betrieben und für mich erstaunlich Dinge entdeckt und erfahren. Spoiler: Dem Fanclub hier wirds nicht gefallen, versuchen wir trotzdem freundlich zu bleiben und es nicht gleich eskalieren zu lassen. :wink: :heart:

Methoden der Recherche

  • Suche im Blocktrainer Forum führt zu bitcoin-loest-als-einziges-netzwerk-das-oracle-problem
    Ein recht kurzer Thread und die einzige Person, die tatsächlich das Problem versucht zu fassen scheint sich hier abgemeldet zu haben. :unamused: Der Rest spekuliert, wie der Blocktrainer es gemeint haben könnte und eine Person versucht etwas zu erklären das gar nicht gefragt ist und nicht dem Orakelproblem entspricht (über das ich hier reden möchte).

  • Die klassische google Suche zu „Bitcoin löst Orakel Problem“ liefert den schon verlinkten Thread und nur noch Ergebnisse zu Blockchain und Smart Contracts. Von Bitcoin scheint in diesem Zusammenhang wenig gesprochen zu werden, obwohl es ja angeblich die einzige Lösung liefert. Komisch!

  • Schluss mit dem Kinderkram! Sehen wir mal nach, was die Wissenschaft dazu publiziert hat. Wir suchen mit Google Schoolar nach Publikationen.
    Wieder macht sich Ernüchterung breit, weit und breit nix von Bitcoin als der Retterin (sorry, musste auch mal sein) für das Orakelproblem zu finden. Scheinbar hat sich die Entdeckung noch nicht bis in die oberen Forscherkreise herumgesprochen oder es ist alles eine große Verschwörung!? :wink: :smile:

  • Letzter Versuch eine befriedigende Antwort zu finden, bevor ich im Blocktrainer Forum die Leute nerve. Ich wende mich an die neueste Errungenschaft der Menschheit und auch vom Blocktrainer positiv erwähnt. Künstliche Intelligenz! (dramatischeMusikImHintergrundDenken)
    Fragen wir die allwissende Müllhalde ChatGpt, so erhalten wir

Kurzes wrap up und meine lessons learned:

  1. Selten war sich ChatGpt so sicher bei einer Antwort wie hier.
  2. Blockchains die Informationen von außerhalb erhalten müssen einen Weg finden diese zu verifizieren. Bitcoin erhält keine Informationen von außerhalb, daher gibt es gar kein Problem für Bitcoin zu lösen.
  3. Es gibt in der Wissenschaft ein klar definierter Orakelproblem und etliche publizierte Artikel mit Bezug zu Blockchains. Und dann gibt es noch ein Orakelproblem wie es am Blocktrainer-Kanal vorkommt, von dem der Rest der Welt noch nichts gehört hat. :laughing:

Eigentlich könnte ich hier schließen weil ich meine Zweifel an der Aussage durch meine Recherche belegen konnte. Die Aussage BItcoin ist die einzige Blockchain, die das Orakelproblem löst. ist sogar auf mehreren Ebene falsch.

Warum ich hier trotzdem um eure Meinung frage ist eigentlich mein vorangegangener Thread.
Einige Personen meinten, ich kann die Überlegenheit des Bitcoinnetzwerks erst verstehen, wenn ich auch das Orakelproblem kenne und mich damit beschäftigt habe. Das habe ich ausführlich getan und es macht Bitcoin weder besser noch schlechter. Es ist für Bitcoin einfach nicht da. Wie war eure Aussage also gemeint und warum soll eine falsche Behauptung, wie die über das Orakelproblem, einen Beweis liefern? Wegen „ex falso quod libet!“? :wink: :grinning:

Zusatz: Ja ich weiß, der Blocktrainer spricht bei seinem Orakelproblem immer von PoW und dass der erste Hauptsatz der Thermodynamik garantiert, dass Energie nicht erzeugt werden kann.
Das Orakelproblem spricht eindeutig von Information, nicht von Energie. Welche Information von außerhalb (das ist der Punkt!!) von Bitcoin verifiziert wird bleibt Spekulation und wird nie erklärt. Okay, wie auch, es gibt sie ja nicht.
Angenommen wir würden das jetzt trotzdem mal so hinnehmen und umformulieren, dann würden auch alle anderen Systeme die mit Strom funktionieren das Orakelproblem lösen. Computer braucht elektrische Energie, die kann nicht erzeugt werden, Orakelproblem gelöst egal welcher Konsensalgorithmus.

Gerne könnt ihr mir erklären, wie die Aussage zu verstehen ist und Sinn bekommt, aber ich bitte alle Antwortenden beim Thema zu bleiben und exakt zu benennen

  • welche Information in die Bitcoin Blockchain von außen hinein kommt
  • warum das damit verbundene Argument nicht für andere Blockchains gilt

Vielen Dank für konstruktive Beiträge! :heart:

7 „Gefällt mir“

Nein, darum geht es doch überhaupt nicht.

Das Problem ist: Wie kann ich geleistete Arbeit digital nachweisen, ohne dabei einer zentralen Partei vertrauen zu müssen.

Wenn ich behaupte dass ich gestern 8 Stunden gearbeitet habe, wie willst du das verifizieren ohne dabei gewesen zu sein? Du kannst dir vielleicht mein Ergebnis anschauen. Aber das kannst du digital nicht umsetzen ohne mir vertrauen zu müssen. Ich könnte meine Arbeit fälschen, irgendwo raus kopieren oder vielleicht habe ich in Wahrheit nur eine Stunde und nicht acht gebraucht. Du warst nicht dabei und du kannst es dir nicht mit eigenen Augen anschauen.

Das ist ein grundlegendes Problem dass erstmal nichts mit „Blockchain“ zu tun hat.

Bitcoin „löst“ dieses Problem nicht (da es so wie ich das hier auslege unlösbar ist), sondern umgeht es mit Proof of Work Mining und Wahrscheinlichkeiten. Darauf will Roman auch hinaus weshalb er vereinfacht von einer „Lösung“ des Problems spricht.

Eine kleine Hashsumme ist kein eindeutiger Beweis für geleistete Arbeit, denn ich kann theoretisch auch einfach Glück haben und innerhalb von Sekunden einen solchen Hash finden. Stattdessen gibt er mir eine gewisse Wahrscheinlichkeit dass ich eine gewisse Zeit arbeiten bzw. suchen musste. Diese Wahrscheinlichkeit wird irgendwann (je häufiger diese unwahrscheinlichen Hashwerte gefunden werden) zu einer nahezu garantierten Sicherheit.

Das Oracle Problem wird umgangen, da ich keiner Angabe von irgendwelchen Minern vertrauen muss. Ich kann selbst verifizieren dass der Hash korrekt ist und der aktuellen Difficulty entspricht, und basierend auf den Eigenschaften der Hashfunktion, selbst ausrechnen was das für die Sicherheit bedeutet.

Stell dir vor wir spielen Golf. Ich möchte dir beweisen dass ich ein sehr professioneller Spieler bin. Jetzt mache ich vor deinen Augen ein Hole-in-one. Ist das ein ausreichender Beweis? Nein, es könnte sein dass ich dich verarsche und einfach extremes Glück hatte.

Wenn ich jetzt aber jede Woche vor deinen Augen ein Hole-in-one schieße dann wird die Wahrscheinlichkeit dass ich „nur Glück“ habe irgendwann zur Unmöglichkeit. Du kannst dir dann relativ sicher sein dass ich wirklich gut Golf spielen kann. Das wäre dann Proof of Golf! :smiley:

Die Sicherheit von Proof of Work stützt sich natürlich komplett darauf dass SHA-256 eine sichere Hashfunktion ist (also alle Eigenschaften die eine kryptografische Hashfunktion haben muss erfüllt sind). Solange das der Fall ist funktioniert dass oben beschriebene Prinzip perfekt.

Das gilt außerdem für alle Proof of Work Chains wie z.B. Litecoin, Monero oder Bitcoin Cash. Diese Netzwerke basieren aber natürlich alle in irgend einer Form auf Bitcoin und haben die Welt nicht neu erfunden.

Das kann man so sagen, wobei es natürlich trotzdem Probleme gibt die Bitcoin lösen muss bzw. gelöst hat. Bitcoin funktioniert und ist in sich geschlossen verifizierbar ohne auf externe Daten vertrauen zu müssen.

Ich habe jetzt ausschließlich von Proof of Work gesprochen, also dem Sicherheitsmechanismus auf Ebene des ganzen Netzwerks.

Was die Nutzerebene angeht kommen aber wieder ganz neue Probleme auf. Wie willst du z.B. ohne vertrauen in eine zentrale Partei verifizieren dass bestimmte Informationen die von der Realwelt abhängen in einem Smart Contract korrekt sind? Eine „Blockchain“, so schön das Buzzword auch sein mag, ist einfach nur eine krass ineffiziente Datenbank. Nur weil da drin steht dass die Villa in der Blockchainstrasse 21 einem gewissen Satoshi Nakamoto gehört macht es diese Information nicht vertrauenswürdiger. Hier steht man immer vor einem Oracle Problem das grundsätzlich nicht lösbar ist.


Ich würde dir empfehlen dich tiefer mit den grundlegenden Themen auseinander zu setzen. Sich an irgendwelche Zitate fest zu klammern die halt von vielen einfach so weiter geplappert werden ist nicht zielführend wenn du mich fragst.

12 „Gefällt mir“

Schade, bis zu diesem Abschnitt war Deine Erklärung super. Mir scheint, dass sich @anon73220181 mit den grundlegenden Themen auseinander setzt. Ohne die dafür aufgebrachte Zeit hätte sie weder auf ihre Recherche verweisen können noch ihre Frage hier gestellt, weil sie ihre Ergebnisse nicht zufrieden stellten.

(Ich habe keine Ahnung, wie sie in ihren früheren Threads auftrat.)

4 „Gefällt mir“

Ich habe auch nicht das Gegenteil behauptet! Das war überhaupt nicht böse gemeint, ich finde es super dass sie diese ganzen Floskeln kritisch aufnimmt und hinterfragt. Meine Empfehlung das erstmal auszublenden kommt doch daher dass ich selbst auch kein Freund davon bin irgendwelchen Einzeilern hinterher zu predigen! :sweat_smile:

2 „Gefällt mir“

Das kam unter anderem von mir.
Allerdings ist der Kontext wichtig. Ich bezog mich auf Deine Aussage, dass man auch physische Gegenstände mittels Token in der Blockchain ablegen könnte. Und das geht eben nicht trustless.

Das Oracle Problem lässt sich nicht lösen. Das ist ja gerade der Witz. Bitcoin verknüpft allerdings keine realen Güter mit einer digitalen Welt. Bitcoin ist einfach nur ein digitales Kassenbuch und sieht sich mit dem Oracle Problem nicht konfrontiert.

Der Unterschied ist eben, dass Bitcoin nicht vorgibt dieses Problem zu lösen. Gleichzeitig solltest Du während der Recherche gelernt haben, dass es dieses Problem bei einem digitalen Kassenbuch nicht gibt.

Insofern ermöglicht Bitcoin genau das was es verspricht.

Dir sollte es hoffentlich neue Fragen aufgeworfen haben und Dich beispielsweise die Tokenisierung von Immobilien hinterfragen lassen.

Geht das? Ja.
Ist es sinnvoll? Nein.
Wieso? Weil es nicht trustless funktioniert.

Braucht es dann eigentlich eine dezentrale Blockchain? Nein. Wir müssen ja ohnehin einer dritten Partei vertrauen.

1 „Gefällt mir“

Hallo @sutterseba und Danke für deine Antwort!

Nein, darum geht es doch überhaupt nicht. :grin:
Das Orakelproblem ist kein Arbeitsnachweis, woher auch immer diese Umformulierung stammt. Es geht um die Verifikation von Informationen, die außerhalb des Netzwerks stammen. Ich weiß nicht ob der digitale Nachweis geleisteter Arbeit auch irgendeinen Namen hat, aber Orakelproblem heißt es mit Sicherheit nicht. Das habe ich recherchiert.

Egal ob umgeht oder gelöst, es ist schlicht und einfach ein völlig anderes Problem. Nicht das Orakelproblem.

Richtig, du musst keinen Angaben von irgendwelchen Minern vertrauen, weil es gar keine Angaben von irgendwelchen Minern außerhalb des Systems gibt. Die Miner sitzen mitten im System und sind sogar systemrelevant.

Hier sagst du es doch eh selbst! :slightly_smiling_face: Bitcoin ist in sich geschlossen und muss auf keine externen Daten vertrauen. Es gibt keine Daten/Information von extern, also auch kein Orakelproblem. Schön, dass wir uns einig sind. :wink:

Gute Frage, ich glaube das nennt sich das Orakelproblem. :sunglasses:

Off topic, aber eine Blockchain ist für mich ein Transaktionsnetzwerk und eine verteilte Datenbank ist eine verteilte Datenbank. Ich weiß, im letzten Interview hat der Blocktrainer provokant gesagt, dass die ganze Technologie extrem schlecht ist… außer bei Bitcoin natürlich. Aber das will ich hier wirklich nicht weiter besprechen.

Aja genau, ich vertrete hier nicht die gewünschte Meinung, also habe ich noch nicht genug DYOR gemacht. Die Masche kenne ich aus anderen Themen im Forum und mein Eingangspost sollte dir das Gegenteil bewiesen haben.
Ich möchte mich auch nicht an irgendwelche Zitate festklammern, die einfach so weiter geplappert werden, sondern ich möchte ein Zitat diskutieren, das wie das Amen im Gebet vom Blocktrainer propagiert wird.

2 „Gefällt mir“

Okay, danke für die Klarstellung. Ich stimme dir hier absolut zu.
Angenommen wir tokenisieren ein physisches Objekt, dann muss ich darauf vertrauen, dass dieses in der Realität existierende Objekt durch die digitale Repräsentation passend abgebildet wird.
Solange Bitcoin diese Möglichkeit nicht bietet hat es auch kein Orakelproblem und wenn mit z.B. Taro oder diesen gerade herumschwirrenden NFTs doch eine Tokenisierung stattfindet, dann hat Bitcoin das gleiche Problem und löst das Orakelproblem genausowenig.

3 „Gefällt mir“

Ob und wie viel Arbeit man geleistet hat, ist eine Information, die durch Bitcoin in gewissem Rahmen verifiziert wird. Information verifizieren ist eine sehr verallgemeinerte Betrachtung, wofür es sehr viele verschiedene konkrete Fallbeispiele geben kann.

Exakt.

Deshalb ist diese ganze Tokenisierung als Bitcoiner einfach ein leidiges Thema.

Ich muss allem vertrauen. Das es existiert. Das es keine Kopie ist. Das das Objekt nicht zerstört wurde. Und und und… Je nach Anwendungsfall kommen spezifische Dinge hinzu.

3 „Gefällt mir“

Ob und wie lange ich gearbeitet habe ist aber eine Information, die von außerhalb des Netzwerks stammt und die ich irgendwie (zumindest indirekt) verifizieren muss.

Der „Arbeitsnachweis“ war hier ein Beispiel für ein Oracle Problem und keine allgemeine Definition.

Leg mir bitte nicht so einen Unsinn in den Mund…

Ich habe mir die Mühe gemacht etwas ausführlich zu erklären unter der Annahme dass du es noch nicht ganz verstanden hast. Dafür ist ein Frage-Thread in einem Forum schließlich da. Unsere „Meinungen“ spielen dabei erstens keine Rolle und unterscheiden sich nichtmal wirklich falls es dir aufgefallen ist.

Wo sage ich denn etwas anderes?!

Direkt am Anfang stelle ich das doch klar:

Also ist Visa auch eine Blockchain, weil es ein Transaktionsnetzwerk ist?

Eine Blockchain ist wichtiger Bestandteil von Bitcoin wie ein Getriebe in einem Auto. Du würdest ein Auto aber nie anhand des Getriebes definieren, sondern immer in der Gesamtbetrachtung aller Komponenten.

Und ich habe dir nur eine Empfehlung gegeben dich nicht zu sehr von sowas irritieren zu lassen. Dass du das in den falschen Hals bekommst ist dein Problem.

5 „Gefällt mir“

Hallo!

Guter Punkt, der mich bei meinen Überlegungen auch begleitet hat. Dazu bin ich zu zwei Schlussfolgerungen gekommen.

  1. Ob Arbeit geleistet wurde ist die erste Frage. Die wird nicht von Bitcoin beantwortet sondern vom ersten Hauptsatz der Thermodynamik. Bitcoin und keine andere PoW Chain prüft hier irgendwas nach.
  2. Wie viel Arbeit geleistet wird ist tatsächlich als Information zu betrachten und gehört zum Orakelproblem. Es wird aber gar nicht die konkrete Information in das Netzwerk gebracht, sondern das Netzwerk kennt die Difficulty und die Zeit seit dem letzten Block. Damit ist leider nicht gelöst, wie viel Energie aufgewendet wurde, weil es sich um Wahrscheinlichkeiten handelt. Die Information es wurden exakt 123,33 MW aufgebracht um diesen Block zu minen kann Bitcoin nicht verifizieren und löst damit nicht das Orakelproblem.
1 „Gefällt mir“

Wie bereits erklärt wurde, bietet Bitcoin eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Informationen über die geleistete Arbeit und deren Umfang korrekt sind. Das es nicht exakt verifiziert wird ist korrekt. Aber es ist besser als es überhaupt nicht verifizieren zu können. Mit Bitcoin hat man eine brauchbare Lösung.

Das habe ich in meinem vorherigen Post ausführlich weklärt, sieh dir den bitte an.

Jetzt mal eine kleine DYOR Aufgabe für dich: Suche den Unterschied von notwendig und hinreichend in logischen Bedingungen.

Schön langsam glaube ich wir haben ein größeres Begriffsproblem. Das was du scheinbar unter Blockchain verstehst, verstehe ich als Ledger. Blockchain ist für mich das Gesamt(transaktions)system. Vielleicht rührt ein Teil der Verwirrung daher.

Ich will genau diese Aussage hier besprechen. Du nicht? Wessen Problem ist das jetzt? :kissing_heart:

Bitcoin versucht doch überhaupt nicht eine Blockchain zu sein, die aufgebrachte Energiemengen für das Finden eines Blockes dokumentiert.

Bitcoin dokumentiert UTXOs. Um Double Spending und co zu verhindern, muss ein Arbeitsnachweis erbracht werden. Dies geschieht durch PoW.

Die Verwaltung der UTXOs muss kein Oracle Problem lösen, da die UTXOs teil des Systems sind und nicht aus der physischen Welt in eine digitale Welt übersetzt werden müssen.

Das erinnert mich an meine kleine Schwester. Ich hab sie mal gefragt was 3 * 3 ist und sie hat geantwortet 6! Fand ich sehr süß, immerhin besser als 3129 könnt man meinen, aber Lösung ist es dennoch keine. :slightly_smiling_face:

Warum dann btw. andere PoW Chains diese Eigenschaft nicht haben sollen bleibt für mich ungeklärt. Und jetzt bitte nicht mit Netzwerkeffekt und Bitcoiner sind die besseren Menschen kommen. Bitte! :smiley:

Deinem Argument folgend, müsste die Aussage heißen, Jede PoW Blockchain löst das Orakelproblem (für einen ganz speziellen Fall halbwegs okay)
Damit könnte ich mich sogar anfreunden.

Ich stimme dir schon wieder zu. :+1:

Eine Blockchain ist per Definition und wortwörtlich eine Verkettung von Datenblöcken sodass diese voneinander abhängig sind. Nicht mehr und nicht weniger. Was du mit dieser Eigenschaft machst steht auf einem anderen Blatt.

Dieses Prinzip findet nicht nur bei bei Bitcoin und „Crypto“ Anwendung sondern auch an anderen Stellen, z.B. in der Kryptografie bei Betriebsmodi von Blockchiffren. Daher gehe ich nicht mit dass man mit „Blockchain“ das ganze Netzwerk mit all seinen Komponenten mit definiert. Das Wort taucht kein einziges mal im Whitepaper auf.

Das ist vor allem deswegen irreführend, da das eigentliche Grundproblem von digitalen Zahlungen durch PoW/PoS gelöst wird und nicht durch „die Blockchain“.

Genug Off-Topic jetzt… :slight_smile:

Hat auch bis jetzt niemand hier behauptet, oder? Nur weil Roman das in irgendeinem Stream sagt bedeutet das nicht automatisch Konsens hier im Forum.

Nimm bitte nicht an, dass ich diese Ansicht vertrete, dass nur Bitcoin das Orakelproblem löst. Ich habe nichts in dieser Richtung geschrieben, sondern nur auf einige deiner Aussagen reagiert. Ich weiß nicht wie der Blocktrainer das genau sieht oder meint. So wie ich das sehe, ist es keine exakte Lösung sondern nur eine nützliche Annäherung. Wobei ich jetzt in eine philosophisch physikalische Richtung Überlegungen anstellen könnte, inwiefern Information überhaupt exakt verifiziert werden kann und was man unter einer exakten Lösung des Orakelsproblems sich genau vorzustellen hat. Möglicherweise kann man in physikalisch verschränkten Systemen Informationen wirklich sicher verifizieren. Oder es ist prinzipiell immer mit Wahrscheinlichkeiten verbunden. Habe nicht viel darüber nachgedacht bisher.

Der folgende Hinweis ist allenfalls auf eine Teilmenge des Oracle-Problems. Über die Definition scheint hier ja noch Uneinigkeit zu bestehen.

Es ist möglich, nachträglich zu zeigen, dass man zu einer gewissen Blockhöhe Kenntnis einer Information hatte. Das sagt nichts über die Korrektheit der Information aus (engere Definition dessen, was ein Oracle aussagen soll). Man kann damit aber zeigen, dass man z.B. früher als andere über eine Information verfügte, oder man kann so eine getätigte Aussage öffentlich unterschreiben.

Ich würde diese Funktion auch eher als Notar oder Zeugnis denn als Oracle verbuchen. Wollte ich der Vollständigkeit halber hier erwähnen.

1 „Gefällt mir“

Okay, dann fasse ich jetzt einmal meine learnings zusammen.

Das Zitat BItcoin ist die einzige Blockchain, die das Orakelproblem löst konnte als inhaltlich falsch identifiziert werden.
Wenn man Arbeitsnachweise als Information betrachtet, so lässt sich das auf die PoW Eigenschaft des Konsensmechanismus zurückführen, den auch andere Blockchains verwenden. Somit ist die Aussage widerlegt, dass es sich hier um ein Alleinstellungsmerkmal von Bitcoin handelt.

Ich will nicht behaupten ernsthaft entäuscht zu sein, dennoch, eine heftige Ernüchterung hat in den letzten Tagen bei mir eingesetzt. Die drei Aussagen, die ich in diesem Forum besprechen wollte, haben sich alle samt als Marketing/Propaganda für Bitcoin entpuppt. Da ich auch (nur) in Bitcoin investiert bin, war es mein stiller Wunsch, dass es sich hierbei wirklich um Kriterien für die Exklusivität von Bitcoin handelt. Dem ist nicht so.
Natürlich würde ich mich über einen steigenden Bitcoinpreis freuen und Werbung ist sicher gut. Auf Werbung mit Falschaussagen hereingefallen zu sein ärgert mich aber trotzdem und ich sehe darin sogar eine Gefahr. Egal wie viele Menschen von einem Produkt überzeugt werden, wenn es am Ende nicht hält, was versprochen wurde, dann wird es sich nicht durchsetzen. Ob man Bitcoin durch Verbreitung dieser falschen Werbeaussagen nützt bezweifle ich mitlerweile stark. Es gilt zu befürchten, dass es langfristig eher Schaden zufügt.
Vielleicht sollte die Richtung geändert und tatsächlich die positiven Dinge herausgestrichen werden, um eine weitere Verbreitung von Bitcoin zu beschleunigen. Falsche Versprechungen zu machen und nebenbei alles andere (und die Menschen gleich dazu!) als schlecht/dumm/unwissend zu bezeichnen (Stichwort Shitcoiner), hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Zumindest bei mir.

Abschließend möchte ich mich bei allen hier bedanken, die sich Zeit genommen haben auf meine Fragen konstruktiv einzugehen. Vielleicht helfen diese Threads anderen Neuankömmlingen die Dinge klarer zu sehen.

Orangella

1 „Gefällt mir“