Wieder aus einem anderen Thread heraus, finde ich das Thema extrem spannend und würde gerne mal eure Meinung dazu einholen.
Hier meine Gedanken:
Monarchie ist immer zu bevorzugen, wenn der Monarch weiß, was er tut und im Sinne des Volkes handeln würde. Das ist aber eine Utopie und meistens ist es nur ein Monarch / Diktator, der das vorweist. Spätestens sein Nachfolger macht wieder nur Quatsch
Ich bevorzuge an der Spitze eines Landes eine wissende Elite, die in Konsens für das Volk handelt und sich dabei gerne auch überproportional bereichern darf. Aber derzeit sieht es so aus, dass nur Schönwetter-Schwätzer an die Macht kommen und kein Plan von irgendwas haben und nur Mist bauen. Die wissende Elite sitzt in der Lobby und lenkt nur soweit, wie es ihnen selber passt.
Ich glaube nicht, dass BTC das fixen kann und würde davon ausgehen, dass sich an der Staatsform nicht viel ändern wird. Leider!
Für mich ist die aktuelle Form der Demokratie gescheitert. Klingt radikal, aber dass das gesamte Volk wählen darf, macht es meist nicht besser sondern schlechter. Es wird halt der Durchschnitt gewählt und nicht die Elite. Bestes Beispiel haben wir in Deutschland und wenn ich über den großen Teich schiele, wird dort Trottel auf Rentner auf Trottel gewählt. Das Volk im Schnitt will nur das hören, was es hören will und validiert kaum die Ergebnisse und lässt sich bei der nächsten Wahl wieder einlullen. Es fehlt auch einfach an komplexen Wissen, um überhaupt vorab einer Wahl bestimmen zu können, wie realistisch ein angebliches Versprechen eigentlich ist.
Ich würde gerne die wirtschaftliche und wissenschaftliche Elite mal wählen lassen und mal schauen, was dort rauskommt. Aber das ist wohl Wunschdenken. Und nein, ich zähle mich nicht dazu.
Ich würde das Volk nicht mehr wählen lassen, da das Volk selbst keine Chance hat, das große ganze zu überblicken und nur kurzsichtig darauf schaut, was für ihn JETZT das beste wäre. Das ist kein Vorwurf, es geht auch irgendwie gar nicht anders. Einfach die 5% Elite mal wählen lassen und schauen, was passiert. Klar sind die wenigsten Philantropen, aber im Grunde haben sie doch den besten Überblick. Optimal ist das auch nicht, aber ich wüsste nicht, wie man die wirklich besten für den Regierungs-Job alle 5 bis 10 Jahre ermitteln sollte.
Wie seht ihr die Situation und wie würdet ihr es gestalten, wenn ihr freie Hand hättet?
Würd ich pauschal so nicht sagen.
Allerdings sollte man, bevor man seine Stimme abgibt, ein paar Sachen aus dem Parteiprogramm richtig zuordnen können, irgendwie eine Art Test vorher, wenn man dann von meinetwegen 5 fragen 3 versemmelt, ist die Stimme ungültig.
Klingt erstmal komisch, würde aber dafür sorgen, dass sich die Leute damit beschäftigen müssten und nicht irgendeine Partei wählen, einfach nur weil sie die seit 45 Jahren wählen.
Außerdem sollten Wahlen verpflichtend sein, man kann ja seine Stimme immernoch ungültig machen wenn man wirklich der Meinung ist keine Meinung zu haben
Jede Partei gibt seine Ziele und Wege an und hinterlegt diese.
Das Volk wählt nicht mehr Parteien, sondern Ziele.
Welche Partei diese Ziele am besten abbildet, darf regieren.
Nach 3 Jahren wird die Partei anhand seiner Ziele bewertet und je nach Ausgang für die nächste Wahl schlechter gestellt und muss mit einem Malus anfangen, während bei gutem Ausagang ein kleiner Bonus da steht.
Woar, das wäre ein kompletter Change und niemand weiß, wen er da wirklich wählt. Wichtig wäre dauerhaft eine unabhängige Kontrollinstanz, die schnell eingreifen kann, wenn eine Partei komplett von ihren ursprünglichen Zielen und Aussagen abweicht.
Denkbar wären natürlich auch komplette KO-Kriterium zu wählen, sodass radikalte Ansätze sogar im Keim erstickt werden könnten.
Ja, auch so ein Punkt den ich mir seit Jahren wünsche.
Man wählt nicht komplette Parteien sondern die einzelnen Punkte.
Das würde verhindern, dass einzelne Parteien nur aufgrund eines einzigen Themas groß werden
Eigentlich wären dann auch Parteien völlig egal und man wählt wirklich einzelne Personen, die ihre Tauglichkeit vorab unter Beweis stellen mussten und dann ihr Ziele hinterlegen.
Die dürfen dann von mir aus einen guten Sockelbetrag an Gehalt bekommen von 1 Mio pro Jahr und werden an KPIs bemessen und bekommen Boni, so wie viele andere Arbeitnehmer auch.
Ich halte von dem Wählen von Eliten leider wenig. Das Problem ist doch, dass ein vernünftiger Staat nur die Interessen vertreten kann, von denen er auch Kenntnis hat. Den Staat einer kleinen Elite zu überlassen würde dazu führen, dass diese Entscheidungen über Sachen treffen, die sie einfach nicht kennen weil es sie nicht selber betrifft. Diese Elite hat also eine sehr große Chance einfach nur in seiner eigenen Politik-Bubble zu bleiben und somit in ihrem Elfenbeinturm komplett weltfremde Politik zu betreiben. Diese Elite wird sich also früher oder später alles so schön rechnen und zusammen Planen wie sie es brauchen aber sobald diese Politik auf die Menschen trifft verfehlt diese Politik zwangsweise ihre Ziele. Einfach weil zwei verschiedene Realitäten aufeinander prallen aber die Menschen nicht an der Realität der Politiker teilhaben können.
Ich denke sogar das Gegenteil: Warum nicht alle Menschen an politischen Entscheidungen teilnehmen lassen? Warum sollte es für Lobbyisten einfacher sein alle Menschen von ihrer Ideologie zu überzeugen als ein kleines Parlament?
Aber ich stimme dir zu, dass ich unser System auch als Gescheitert ansehe. Aber ich halte das System der Parteien verantwortlich, nicht die Demokratie selber. Denn die Menschen selber wählen eine Partei aber diese Partei macht dann nicht mehr, was sie den Menschen versprochen haben. Es gibt ein Fraktionszwang, sodass doch nur eine kleine Gruppe von Oligarchen an der Parteispitze entscheiden was ganz Deutschland macht. Und diese kleine Gruppe wählen wir nicht einmal direkt sondern nur über die Partei.
Durch das Parteiensystem schafft sich die Politik also genau die oben beschriebene Bubble. Die Politiker haben keine Realität mehr zu den eigenen Bedürfnissen der Menschen sondern sie kümmern sich nur noch im ihr eigenes Vorankommen nach oben. Und nur die, die es an die Spitze der Parteien geschafft haben, die haben im Land was zu sagen und das sind nuneinmal zu wenig als dass sie nicht schnell und einfach gezielt durch Lobbyeismus auf Linie gebracht werden können. Wenn ganz Deutschland über die Themen abstimmen dürfte würden die Ergebnisse meiner Meinung nach deutlich anders aussehen, vorallem bei den Umfragen dass bis zu 80% der Menschen mit der aktuellen Politik nicht einverstanden sind.
Edit: Ja, dass man über politische Richtungen Abstimmen darf wäre ein Fortschritt, also die Wahl-o-Mat geshcichte gefällt mir
Es kommt drauf an, wie du Elite definierst. In meinem Szenario sind das nicht die 5% vermögensten Deutschen. Geld ist nicht gleich Wissen und Intelligenz wie wir wissen.
Ich würde die Elite breit definieren wollen: Forschung, Industrie, Mittelstand, Gewerkschaften, … also schon auch diejenigen die sich mit uns Pöbel beschäftigen
Aber im Grunde gefällt mir auch die Wahl-O-Mat-Geschichte weit besser. Irgendwie wäre das geil. Komplex wird dann der Kontrollaspekt während und nach der Wahl. Das ist glaube der Knackpunkt der Geschichte. Wäre wohl trotzdem besser als einfach blind ne Partei zu wählen, die viel zu träge ist.
Komplette Demokratie (also auch Mitbeschluss an Gesetzen) ist für so große Länder wie Deutschland unrealistisch. In der Schweiz mag das hier und da gerade noch so gehen, aber Deutschland ist zu groß. Das würde unser Handeln viel zu sehr verzögern, gerade wenn man schnell auf Gegebenheiten reagieren muss. Da kann man nicht anfangen, große Volksabstimmungen abzuhalten. Das kann nichts werden. Bin kein großer Freund von Bürokratie, merke das selber in meiner Firma. Wir sind einfach viel zu groß, um flexibel sein und schnell handeln zu können. Das gleiche gilt für das Bürokratie-Geschwür Deutschlands. Da muss auch dringend mal Hand angelegt werden. Aber wir schweifen ab.
Ich bin für den Wahl-O-Mat als legitimes Wahltool, bzw. einziges Wahltool.
Warum? Wie im echten Leben auch handhaben, Ziele mit Zeitplan setzen und nach deren Umsetzung dann Urteilen.
Werden die Ziele nicht erreicht gibts weitere Fristen oder Konsequenzen
Aber auch Forschungseinrichtungen können einfach und schnell korrumpieren. Ich meine was macht es für einen Unterschied ob die Politik im Bundestag oder in der Humbold-Universität gemacht wird? Zumal auch in der Universität es bei diesen Machtaussichten schnell Strukturen geben wird, dass nur ausgewählte Menschen in die Uni eintreten können und sich somit schnell wieder eine Forschungselite bildet, die aber wegen Klüngeleien wenig mit Forschung zu tun hat sondern lediglich Prestige und Macht sich dort sammelt? Ich kann mir nicht vorstellen das das langfristig funktioniert. Macht korrumpiert einfach, auch Wissenschaftler.
Und wer bestimmt das „unabhängige“ Kontrollgremium? Sonst hast du Recht. Wichtig ist, schnell handeln zu können. Wenn sich zeigt, dass sich hier ein kleiner Hitler 2.0 an die Macht gelogen hat, müssen da auch schnell Konsequenzen folgen. Es muss eine dauerhafte und umfangreiche Kontrolle stattfinden. Das ist nicht ohne.
Ja leider! DAS ist der wohl schwierigste zu umgehende Punkt und ich habe auch keine Ahnung, wie man den umgehen kann. Es geht wohl einfach nicht. Es wird Zeiten geben, in den weniger Korruption stattfindet und Zeiten mit mehr. Ohne wird es einfach nie gehen, dafür ist der Mensch nicht geschaffen. Kontrolle hin und her. Daher anonym nur Punkte und Ziele wählen. Fertig! Wäre zumindest ein Schritt in die meine Meinung richtige Richtung.
Ich proklamiere hier auch kein perfektes System. Das gibt es nur mit einem absolut unsterblichen philantropischen allwissenden Diktator!
Ich möchte einfach nur eine bessere Möglichkeit haben, die an die Macht zu bringen, die auch wirklich wissen, was sie tun und für das Volk handeln. Und davon sind wir leider SEHR weit weg, wenn ich mir unsere Regierung anschaue. Es kann auch einfach nicht sein, dass bei Bundestags-Debatten nur ca. 10% der Stühle besetzt sind. Das ist ein verdammter Witz und macht mich richtig wütend.
Gibt zu dem Theme schon einige gute Diskussionen, welche du in deine Gedanken einbeziehen kannst:
Bei einem kürzlichen Expermient wurde festgestellt, dass Reddit von allen social media Plattformen Populismus am schnellsten entlarvt. (https://www.youtube.com/watch?v=GtBnj3Z3eO4)
Ergo, wer den Wahl-o-Mat mit Thesen bestückt, diese ranked, das Tool programmiert und kontrolliert bestimmt den Wahlausgang.
Bis auf diesen zentralen Punkt des Scheiterns, gehe ich d’accord mit der Idee Bürger direkt über Themen, die sie betreffen und interessieren abstimmen zu lassen und dafür geeignete kompetente Repräsentanten direkt wählen zu lassen. Die Schweiz lässt grüßen.
Es wäre schon ein Gewinn wenn Wahlprogramme rechtlich bindend wären, einklagbar wären und Politiker die sich ihrem eigenen Wahlprogramm widersetzten persönliche Konsequenzen dazu tragen müssten. Also Geldstrafe, Ausschluss aus der Politik und Verlust der Pensionen. Dazu bräuchte man natürlich unabhängige Gerichte und Staatsanwälte, die unabhängig von der Politik sind.
Wird aber niemals so kommen.
Naja, manchmal kann man ja zum Antritt etwas fordern, was im Nachhinein nicht mehr umsetzbar ist. Aber gewisse Konsequenzen bzw. eine deutlichere Rückkoppelung zu den Wählern wären trotsdem toll.
Ich verstehe dein Anliegen der Haftung. Doch mal anders betrachtet. Was bringt am Ende ein Politiker, der das tut, was vor der Wahl versprochen wurde, auch wenn sich 3 Jahre später bis zur Umsetzung des Anliegens die Erde schon einige Male gedreht hat. Sprich, sollen neue Fakten und Entwicklungen, Erkenntnisse, Überzeugungsänderungen dann ignoriert werden und nach überholten Ankündigungen Politik gemacht werden. Ist das Andershandeln nun Verrat am Wähler oder Ausdruck einer ebenso wünschenswerten flexiblen, im Idealfall sinnvoll handlungsfähigen Politik?
Die Passage
„was bringt ein Politiker, der tut was er vor der Wahl versprochen hat“
finde ich lustig
Zwinkersmieeelei
Das legt glattt die Basis für die Wahlwerbeslogan der nächsten Wahlen:
„Wählt mich, denn: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“
Sehe gerade, dass ich als Werbefuzzi nicht durchgehen würde, denn Werbeslogan dürfen heutzutage nicht mehr als vier Worte haben.
„Urururoma, wähl für mich.“
Amis können noch besser.
„America last!“
etc…