Was wenn die Bitcoin Transaktionsgebühren stark ansteigen und ich nur wenig Bitcoin in meiner Wallet habe?

Sagen wir ich kaufe mir jetzt für 1000€ Bitcoins, also stand jetzt 0,031 Bitcoins. Nun transferiere ich diese von der Börse auf eine eigene Wallet.

Kann es passieren das die Transaktionsgebühren in der Zukunft so explodieren, dass es für mich unwirtschaftlich wird meine Bitcoins zu senden? Da die Transaktionsgebühren viel zu hoch werden, oder ist der Bitcoin Kurs in dem Fall dann auch immer so viel höher, dass die Transaktionsgebühren, selbst wenn sie viel höher sind, nicht mehr ins Gewicht fallen?

Also insgesamt ist meine Frage, wie sich die Transaktionsgebühren im vergleich zum Bitcoin preis verhalten.

Dieses Jahr sah es ja wie folgt aus:

31.12.20 Transaktionsgebühren: 9,50€ Bitcoin: 28.8k$

19.04.21 Transaktionsgebühren: 58,50€ Bitcoin 53,5k$

heißt während der Bitcoin Kurs um 85% gestiegen ist, haben sich die Transaktionsgebühren versechsfacht.

Würde sich das jetzt immer so verhalten, könnte ich meine 0.031 Bitcoins ja irgendwann ja gar nicht mehr verschicken.

Gerade im Hinblick, dass in Zukunft ja eher mehr Leute dem Netzwerk beitreten, werden die Gebühren doch immer weiter steigen, oder?

Denn auch wenn ich in Zukunft das Lightning Netzwerk nutzten wollen würde, muss ich ja erst einmal eine Main Layer Transaktion durchführen.

Im Forum gibt es bereits einige Überlegungen dazu.

Mein bisheriger Eindruck: Es wird immer wieder Phasen mit günstigen Gebühren geben. Insbesondere dann, wenn die Difficulty sinkt oder konstant bleibt. Wenn die Difficulty über einen längeren Zeitraum steigt (beispielsweise war das zwischen Jänner und April 2021) dann kann es schon auch dauerhaft teurer werden. Aber auch hier kann man immer sparen, indem man auf Zeit wartet, wo der Mempool eher leer ist, insbesondere am Wochenende und am Morgen (MEZ), weil da die Amerikaner schlafen…

Du musst die die Gebühren in BTC rechnen und nicht in USD. Wenn es wieder einen Hype gibt, werden wieder viele Transaktionen in die Mempools kommen. Wir sind aktuell bei $38k, beim Peak 2017 waren wir bei $19k und die Transaktionsgebühren waren deutlich deutlich höher.

Du siehst dir hier die absoluten Peaks an, ein paar Tage später war der Kurs deutlich höher und die Transaktionsgebühren niedriger. Am 25.04. konntest du wieder für 12 sats/vB versenden.

Lies dir mal diesen Beitrag bzw. kompletten Thread durch:

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Meine Two Cents dazu:

1: Es gibt keine feste Gebühr im BTC Netzwerk. Du kannst 1 Sat pro vByte bieten, wenn du magst. Es ist keine Seltenheit, dass der Mempool manchmal einfach leer ist. Gerade am Sa/So kann man gerne Mal so eine TX durchbekommen. Wenn du also 1-4 Wochen warten kannst, muss deine TX Fee nicht hoch sein. Wenn es schnell gehen soll, dann wird es teurer werden.

2: Du wirst im Notfall deine TX Fee mit anderen Leuten teilen können oder musst, wenn du kleine Transaktionen machen möchtest, auf einen Second Layer wechseln z.B. Lightning.

3: Rechtlich illegal nach meinem Verständnis, aber es gibt auch Börsen die kostenlos auf dein Wallet auszahlen. So kannst du selbst auf dem Mainlayer 0€ Gebühr zahlen. Ich weiß nur nicht wie viele Finger dir der Staat dafür abschneidet :man_shrugging:

Noch ein Tipp um deine Fees in Zukunft zu minimieren: Immer wenn mal der Mempool leer ist alle deine UTXOs zusammenführen. So wird deine Datenlast im Block kleiner und du kannst günstiger deine Coins versenden.

Was Soll daran illegal sein wenn eine Börse die Gebühren für ihre Kunden übernimmt?

Ich muss zB bei jeder Auszahlung von Bison 3 Punkte bestätigten, die alle mehr oder weniger sagen „ist meine Wallet“. Hier geht es ja um TX also keine Auszahlung auf die eigene Wallet.

Das hat aber nichts damit zu tun wer die Kosten der Gebühren übernimmt.

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In einer Welt mit Bitcoin-Standard wird das aber unmöglich sein, das ist ja die eigentliche Frage. Klar ist der Mempool aktuell manchmal komplett leer, es geht aber darum ob das in 20 Jahren immer noch der Fall sein wird.

???

Eine Auszahlung auf die eigene Wallet ist keine Transaktion?


Das könnte auch noch interessant sein @HerrBitcoin:

Genau das ist mein Punkt! Das es jetzt kein Problem ist, weiß ich ja. Nur hab ich „Angst“ meine 0,031 Bitcoin jetzt auf eine wallet zu transferieren und im 5 Jahren oder wann auch immer, das Problem zu haben, dass wenn ich meine Bitcoins ins Lightning Netzwerk transferieren möchte, prozentual eine so hohe Gebühr zahlen muss, dass es weh tut.

Also kann ich davon ausgehen, dass es in Zukunft auch Lösungen geben wird meine 0,034 Bitcoins wirtschaftlich sinnvoll transferieren zu können?

Genau die Frage stelle ich mir auch öfters, komme aber immer zum selben Schluss:

  1. So eine Veränderung kommt nicht von Tag auf Nacht, du wirst genug Zeit haben deine Bitcoin bzw. einen Teil davon ins LN „zu retten“. Die Entwicklung der Gebühren kann man ja bestens nachverfolgen.

  2. Du musst dich von den Gebühren in USD/EUR loskoppeln, du bezahlst in Bitcoin, musst also auch den (wahrscheinlichen) Wertanstieg von diesem mit einberechnen. Klar sind 100€ viel Geld für eine Transaktion, wenn deine 0,03 BTC aber dann 10.000€ statt 1.000€ Wert sind, sieht die Sache ja wieder anders aus. Richtig problematisch wird es erst wenn die Gebührenrate ebenfalls überproportional ansteigt, du also signifikant mehr sats pro virtual Byte zahlst.

  3. Wie du schon sagst wird es dafür innovative Lösungen geben, wie zum Beispiel Services mit denen du eine Transaktion mit anderen teilen kannst. Es wird irgendwann darauf hinauslaufen dass nur noch sehr große Transaktionen on-chain abgewickelt werden, ein settlement layer eben. Es geht dann nur noch darum dass der Wert deiner Bitcoin abgesichert ist, wirklich benutzen wirst du das Hauptnetzwerk dann nur noch sehr selten.

Was du bis dahin tun kannst:

  • UTXO so zusammenführen wie es für dich Sinn ergibt (bei 0,03 BTC würde ich alles in einen Output packen) - Wenn du jetzt erst zum ersten mal auszahlst hat sich die Sache ja direkt erledigt, nur bei zukünftigen Auszahlungen würde ich dann zusammenführen sobald die Gebühren (wie jetzt aktuell) günstig stehen.

  • Entwicklung beobachten, was wir als Bitcoiner ja automatisch machen

Würde mir jetzt keine Sorgen darüber machen, aber den Gedanken mal durchzuspielen ist trotzdem wichtig. Du kannst ja noch in die anderen Threads reinschauen die bereits verlinkt wurden:

Auf deine eigene Wallet auszahlen solltest du unbedingt, da brauchst du keine Angst haben.

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