Bitcoin bald "wertlos" wegen hohen Transaktionsgebühren

Hallo zusammen,
Ich bin realtiv neu in der Kryptowelt und befasse mich gerade intensiv mit dem Thema…
Erst mal vielen Dank an dich Roman und natürlich das ganze Blocktrainer Team, der Content den ihr produziert ist so ungalublich wertvoll und hilfreich!!

Nun zu meinen Fragen:

-Wie sollte ich meine „5 Satoshi“ aufbewahren wenn ich in (ferner) Zukunft 10’000 $ Transaktionsgebühren Zahlen muss um sie an jemanden zu schicken, damit wären sie dann ja sozusagen „wertlos“?
-Sollte ich jetzt, solange die Transaktionsgebühren auf der Mainchain noch vergleichsweise tief sind, meine Bitcoins in einen second Layer (Lightning, Liquid) „retten“? Bezahle ich dafür gleich hohe Gebühren wie bei einer Transaktion in der Mainchain, oder ist das „locken“ auf der Mainchain günstiger wie einer Transaktion?

-(Seitenfrage: Wo liegt der Unterschied von Liquid zu Lightning, stehen die beiden in Konkurrenz zueinander, was ist eurer Meinung nach die bessere Lösung?)

-(Seitenfrage: Wer besitzt meine Coins wenn ich sie auf einer Exchange habe, bzw. besitze ich überhaupt Coins oder versichert mir die Exchange einfach dass ich Anrecht auf so und so viele Coins bei ihnen habe?)

-Was passiert wenn ich Bitcoin von einer Exchange zu einer anderen schicke (z.B. von Bitpanda auf Binance), wird dann eine Transaktion in der Mainchain verbucht, oder nutzen die Exchange’s untereinander eine second Layer Lösung wie z.B. Lightning ?

Ihr seht dass ich das mit den second layer Löungen noch nicht so ganz verstanden habe und ich freue mich schon sehr auf eine Antwort…

Vielen Dank und beste Grüsse,
mokr

Moin!

Guter Punkt, Transaktionsgebühren können zukünftig tatsächlich sehr hoch werden, aber:

  1. Die beispielhaften 5 Satoshi sind natürlich, wenn alles glatt läuft, in dieser Zukunft auch deutlich mehr wert. Bleibt, die Transaktionsgebühr pro vByte gleich, so ist es nur teurer durch den steigenden Wert der sats.
  2. Auch wenn die sats/vB stark ansteigen: Diese Veränderung kommt ja nicht von heute auf morgen, du wirst auf jeden Fall die Chance haben, deinen Betrag in irgendeiner Form noch zu bewegen, bevor es zu spät ist. In Zukunft wird es wahrscheinlich auch total einfache und innovative Lösungen geben, z.B. eigene Full-Node auf dem Handy, sehr gute Lightning-Lösungen usw…
    Auch ein „Transaktionsverbund“ also ein Zusammenschluss vieler Inputs um Gebühren zu sparen wird irgendwann mal Thema werden.

Keine Ahnung, hab da noch nie aus der Perspektive dran gedacht. Im Moment kann ich ja noch für <$5 Transaktionen tätigen, weswegen ich mir da erstmal keine Sorgen mache.
Auf Liquid würde ich die aber nicht „retten“, das ist eine side-chain die zentralisiert von Blockstream entwickelt wird und nicht in der Form mit Lightning vergleichbar ist, bin da aber auch sehr schlecht informiert was die machen. Aber auch LBTC (Liquid-BTC) sind mit echten Bitcoin aus dem main layer gedeckt.

Generell bin ich kein Lightning-Experte, bin mal gespannt was die anderen dazu sagen.

Die Exchange verwahrt die, aber wie du schon richtig erkennst, niemand garantiert dir, dass die Exchange tatsächlich 1:1 die Coins der Nutzer decken kann.
Not your keys, not your coins. Seine Kryptowährungen auf einer Exchange zu verwahren widerspricht dem ganzen Konzept und Ethos von Bitcoin, deswegen: ab aufs eigene Wallet!

Fand das heute morgen ganz witzig dazu:
https://twitter.com/einundzwanzig/status/1394387572353290240

Ganz normale Transaktion auf dem main layer. Kannst du dir auch anschauen, wenn du an die Transaktions-ID ran kommst.

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Werfe hier einfach mal kurz und prägnant ein:

„Second-Layer“

Mit dem Begriff findet man die richtigen Antworten :slight_smile:

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Genial, danke für den Link! :grin:

Jochen Metzger (Leiter des Zentralbereichs Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme, Deutsche Bundesbank):

If everybody would run a own node, I can understand, that you want to get rid of banks.

But now you are using Bitcoin Exchanges, are you crazy?

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Erst mal:
Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Was meinst du damit? Was ist ein vByte? Wie kommen die Transaktionskosten zustande (so viel ich weis ist das einfach eine Frage von Angebot und Nachfrage, wer am meisten zahlt, kommt als erster dran)? Wieso Kosten pro vByte?

https://mempool.space - je mehr User bereit sind höhere Transaktionsgebühren auszugeben, desto höher steigt die Durchschnittsgebühr.

Ist wie das Drängeln als erster in den Bus einsteigen zu können. Wer Geduld hat, kommt auch irgendwann dran. A propos Bus… Blockchain Transaction Visualizer - TxStreet.com

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Richtig, aber da der Speicherplatz in einem Block begrenzt ist (ca. 1MB) kämpft man um eben diesen. Je mehr Platz deine Transaktion braucht, desto höher die Transaktionskosten.

Die virtual bytes (vB) geben dabei diese Größe an. Die Transaktionsgebühr wird in sats/vByte, also in satoshi per virtual byte, angegeben. Und diese kannst du, wie du schon sagt, der Dringlichkeit entsprechend anpassen.

Eine normale Transaktion kostet mit 50 sats/vB aktuell etwa $3.

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Haha, ist ja total genial. Das ist der perfekte Link auf die „Was ist der Mempool?“ Frage.

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Wieso brauchen die Transaktionen unterschiedlich viel Platz? Wovon hängt es ab wie viel Platz eine solche braucht?

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Wenig Platz:
Nur ein Input auf einen Output → Weniger Daten → Weniger Platz
Virtual Size: 185,5 vB
31,5 sats/vB → $2,30

Viel Platz:
Über 80 Outputs → Viele Daten → Mehr Platz
Virtual Size: 3,04 kvB
71,9 sats/vB → $86,60

Bei den 31,5 sats/vB von oben wären es immer noch $37,56 gewesen!

Normale Transaktionen, also so eine wie im ersten Bild, unterscheiden sich nicht wirklich in der Größe, deine eigenen Transaktionen sind also nicht plötzlich teurer wegen einem Größenunterschied.

Klar geworden? :slight_smile:

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jetzt dämmerts langsam, wusste nicht dass man in „einer Transaktion“ an mehrere Konten „auszahlen“ kann…

Kann man in einer Transaktion auch mehrer Inputs haben?

Jap, kann man, auch beides gleichzeitig ist logischerweise möglich!

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