Taproot-Transaktion für weniger als 5 US-Dollar verursacht Fehler im Lightning-Netzwerk

Heute Nacht kam es durch eine ungewöhnliche Taproot Transaktion zu einem Fehler in großen Teilen des Lightning Netzwerks.

7 „Gefällt mir“

Beunruhigt mich etwas. Komme mir gerade vor wie bei Solana.

Ich persönlich stelle mir da die Frage:

Ist Lightning zukünftig fähig ein sicherer Geldverwahrer zu sein, wenn sich Transaktionen über das Mainnet aufgrund der Kosten nicht mehr rechnen und die meisten in Lightning umswitchen müssen?

Für mich nen Dämpfer für die Lightning Illusion mehrerer Bitcoin Befürworter im Zuge der BTC Adaption.

Sehe einen beachtlichen Sicherheitsverlust.

1 „Gefällt mir“

Lightning ist immer noch ein relativ neues Netzwerk. D.h. es werden immer noch hin und wieder Fehler auftreten, wobei die Häufigkeit langsam abnimmt.

Das aktuelle Problem bzgl. Taproot kommt daher, dass etwas geändert wurde und im Zuge der Änderung ein Fehler gemacht wurde. Deshalb sollte man bei Neuerungen sowieso lieber mal eine längere Zeit abwarten, außer mit kleinen Beträgen zu Testzwecken.

Du hast bei jeder Software Fehlerpotential, insbesondere wenn sie neu ist und wenn etwas geändert wird.

Deshalb kann man leider auch Fehler bei Bitcoin nicht komplett ausschließen. Aber immerhin gibt es diesen Code schon ein Stück länger und der Anreiz, Fehler zu finden und auszunutzen ist wesentlich größer.

Ich gebe dir aber recht, dass die Software Verifizierung und Validierung nach Änderungen anscheinend noch verbesserungswürdig ist. Zum Beispiel ist es vorteilhaft, wenn die Änderungen von kompententen und unabhängigen Testern getestet werden.

Dass es Plattformen gibt, auf denen sich die unabhängigen Betreiber von Lightning Nodes absprechen können, sehe ich nicht als Nachteil sondern eher als Vorteil.

Ob es generell sinnvoll ist, nur auf einen Haupt-Lightning-Software zu setzen, kann man lange diskutieren. Dieselbe Frage gibt es ja auch bei den Blockchains wie Bitcoin oder Ethereum.

Eine einzelne Client Software hat den Vorteil, dass sie irgendwann extrem bewährt ist. Mehrere Clients haben den Vorteil, dass sich Fehler in einem einzelnen Client nicht auf das komplette Netzwerk auswirken und dass sie nicht so stark von wenigen Entitäten beeinflusst werden können.

Gerade bei Lightning gibt es tatsächlich ja schon viele verschiedene Implementierungen, auch wenn LND dominiert:

Ripple und XRP - Ein Informationsthread - #154 von skyrmion

Bei Bitcoin wiederum gibt es praktisch nur einen, bei Ethereum mehrere.

1 „Gefällt mir“

Ich find Klasse, wie schnell reagiert und repariert wurde.

Ergänzen würde ich gerne, dass ein Entwickler, an dessen Name ich mich leider nicht erinne, in einem Podcast so etwas gesagt hat wie, dass im/mit dem Lightning-Netzwerk auch noch etwas experimenteller umgegangen wird, weil es noch relativ offen für Veränderungen ist.

Wie gesagt, die schnelle Fehlerkorrektur und Offenheit beim Umgang mit diesem gesamten Prozess find ich großartig. Und damit für mich sehr vertrauenerweckend.

Naja… Wenn ein unfertiges Produkt jedoch als Grundlage für Zukunftsvisionen der Bitcoin Adaption ist, habe ich da schon meine Bedenken. Aus mehreren Richtungen der BTC Szene wird ein unfertiges Produkt als existierende Lösung der Skalierung gefeiert, dessen Sicherheit nicht gegeben ist. Man hört stets: „Dafür ist Lightning da“…. Mäh

Hat was von in die Glaskugel schauen.

Ein Produkt wird dann besser, wenn es genutzt wird. Mit der Nutzung kommt das Feedback, kommen Verbesserungen und Bugfixes.

P.S. Schließlich fahren/fuhren wir alle Autos und wussten ganz genau, dass wir die Testpersonen der Autoindustrie sind :wink:

1 „Gefällt mir“

Wie ist denn die Uptime von Visa/Mastercard im Vergleich?

Die meisten werden schonmal erlebt haben, dass eine Kartenzahlung irgendwo nicht funktioniert hat.

6 „Gefällt mir“

Dafür kann ich mich noch an die Dinger erinnern:

2 „Gefällt mir“

Das sehe ich auch so.

Lightning ist das komplette Gegenteil von Bitcoin:

  • Fehleranfällig
  • Geht immer mehr in Richtung Zentral durch die grossen Player
  • Keine festgeschriebenen Transaktionshistorien
  • Fehlerhafte Wallets/Apps, häufige Transaktionsfehler
  • Software fehleranfällig, Hackerangriffe sind wahrscheinlich

→ Das dauert noch etliche Jahre bis sich da was wirklich solides daraus entwickelt.

Naja, Solana fällt ständig komplett aus. Bitcoin selbst hat absolut nichts davon gemerkt. Das einzige Problem das Lightning hatte war das mit LND keine Kanäle geöffnet oder geschlossen werden konnten ohne das Update. Zahlungen oder Weiterleitungen haben aber weiter funktioniert. Die clightning Implementation war überhaupt nicht betroffen.

Fehler wird es immer geben in Software. Es ist komplett illusorisch anzunehmen dass könnte man komplett ausschliessen.

Nein, das ist aber auch nicht das Ziel. Mit Lightning lassen sich einfach Bitcoin schneller von A nach B bewegen und es erhöht die Privatsphäre. Aber es ist unmöglich direkt alle auf Lightning zu onboarden, jedenfalls in der heutigen Form.

Wie du schon richtig gesagt hast werden die on-chain Gebüren irgendwann wahrscheinlich so hoch sein dass sich das die meisten nicht leisten können. Aber das bedeutet auch dass sich die Leute nicht mehr leisten können einen eigenen Kanal zu öffnen. Realistisch gesehen sind sie das heute schon für einen sehr grossen Teil der Menschen auf diesem Planeten der Fall.

Naja, ich würde jetzt mal frech sagen wenn das ein Dämpfer ist dann hattest du irgendwie falsche Vorstellungen. Die ganze Problematik mit der Skalierung wurde bei Bitcoin seit den ersten Tagen Diskutiert. Da gibt es fundamentale physikalische Probleme die eine einfache Lösung verhindern wenn man so etwas dezentral machen will. Wir sind noch irgendwo in der Phase wo wir die Grundlagen von dieser Technologie am erarbeiten sind und nicht wo das Ziel ein poliertes App für den Normi ist.

Was Lightning effektiv macht wenn man es ganz runter bricht, ist Zahlungen zu erlauben ohne das wir jedes mal einen globalen Konsens finden müssen.

Ohne einen solche Technologie wirst du kein dezentrales Zahlungsnetzwerk bauen können das auf einen globalen Level skaliert. Ich bin mir schon bewusst das andere Crypto Projekte was anderes behaupten, aber überleg doch mal selbst wie realistisch es ist dass jeder Kaffee Kauf von jeder Person an alle anderen auf der ganzen Welt kommuniziert wird und wir einen globalen Konsens für die Abrechnung von diesem Kaffee finden müssen.

Die Entwicklung bei Bitcoin geht aber weiter und es wird weiter an Skallierungsmethoden gearbeitet welche die Schwächen von Lightning adressieren. Ich kann die wärmstens empfehlen dich einmal mit dem Projekt Fedimint auseinander zu setzen. Dann wird dir nämlich klar dass die meisten wahrscheinlich weder mit Bitcoin direkt noch mit Lightning interagieren werden, sondern einfach ein Konto auf einem sogenannten Federated Chaumian Mint haben.

Ich kann folgendes Video wärmstens empfehlen falls du Englisch verstehst: https://youtu.be/7AN2C53X_D0

3 „Gefällt mir“

Du verstehst mich da falsch. Es ist nicht für mich ein Dämpfer, denn ich bin mir darüber im Klaren, dass die Zukunft von Lightning noch nicht geklärt ist und in mehreren Aspekten noch große Unsicheitsfaktoren liegen.

Ich habe es an die jenigen adressiert, die Lightning bereits als fertige Lösung propagieren und bei unangenehmen Rückfragen zu Bitcoin auf Lightning hinweisen. Lightning kann das. Stimmt so halt nicht bzw. „noch“ lange nicht.

Ich habe keine Zweifel an Bitcoin und an Bitcoin als Mainlayer an sich. Alles weitere wird die Zukunft zeigen.

Für mich stellt sich jedoch bei deiner weiteren Antwort die Frage: Wenn Second Layer nicht dezentral funktioniert, wo liegt dann der Unterschied zu Visa und Mastercard? Spätestens dann sind wir wieder beim Vertrauensmodus, den Bitcoin zu lösen versuchte.

Man muss vielleicht auch immer ein wenig differenzieren was man mit „Adaption“ meint. Die meisten Leute meinen damit eine Handy App mit der sie im Einkaufszentrum bezahlen. Davon sind wir sicherlich noch Jahre entfernt, bis wir da soweit sind dass das für jeden Menschen auf dieser Welt nutzbar ist und das löst Lightning alleine garantiert nicht.

Es gibt aber auch andere Formen von Adaption die durchaus heute schon realistisch sind. Zum Beispiel ist Lightning meiner Meinung nach bereits heute das wohl beste globale Transportprotokoll für Werte und wir werden wahrscheinlich in den kommenden Jahren sehen dass ganz viele Firmen die so etwas brauchen und das heute mühsam über die Bank Netzwerke abwickeln müssen auf Lightning umstellen. Wir sehen gerade wie erste Enterprise Lösungen in dem Bereich entstehen.

Davon wird der reguläre Benutzer aber erstmals nichts merken, weil das alles im Hintergrund passiert. Und trotzdem wird Bitcoin so, obwohl wir es im Altag noch nicht brauchen werden schon mal schleichend zur globalen Reserve Währung.

3 „Gefällt mir“

Ich öffne einen Kanal direkt zu dir…das kann ich mit Visa und Mastercard nicht, da hängt immer ein dritter dazwischen.

2 „Gefällt mir“

Dies wird aber selbst als Notlösung nicht mehr funktionieren, da viele neue Kreditkarten garkeine Hochprägung mehr haben.

Klar, Lightning ist nicht weit genug um den globalen Zahlungsverkehr zu übernehmen. Evtl. wird es das auch niemals komplett, sondern parallel ergänzt um andere Lösungen; wer weiß das schon.

VISA übernimmt ja auch nicht alle Zahlungen weltweit, abgesehen davon dass VISA in Zukunft ein Payment Layer für Bitcoin werden könnte. Das bringt mich zu diesem Punkt…

Lightning hat im Vergleich zu heutigen Zahlungsdienstleistern mehrere Vorteile, z.B. von hier kopiert:

  • Peer-to-Peer Electronic Cash System → Über Bitcoin+Lightning zahlst du fast kostenlos, so schnell wie mit EC-Karte direkt an den Empfänger.
    Innerhalb von Lightning ist dieses Transaktion direkt gesettled. Das Settlement auf der Blockchain ist ebenfalls unabhängig von Dritten.
    Miner und andere Nodes sind beteiligt. Denen bist du aber egal; außerdem kann man eine eigene Lightning Node betreiben. Aktuell kann und möchte das nicht jeder. Aber irgendwann hat vielleicht jeder so eine Node im Smartphone.

  • Selbst wenn am Ende Dritte beteiligt sind, bist du unabhängig von allen technischen Querelen mit Banken. Alle möglichen Limits, zu lange Transaktionsdauer, größere Summen anmelden und rechtfertigen etc. .

  • Du bekommst ein „Konto“ wenn du es möchtest, unabhängig davon ob andere dir das erlauben.

  • Dein digitales Geld gehört dir. Die Euro auf der Bank gehören nicht dir, du bist nur Gläubiger der Bank.

Bei Lightning handelst du mit Verträgen, in denen steht was mit echten Bitcoin auf der Blockchain passieren wird. Diese Verträge kannst du ohne Dritte zu jedem Zeitpunkt zu 100% überprüfen und einlösen!

Jein. Wir hatten das Thema hier mal anhand des Artikels eines Lightning-Gegners angerissen:

Bericht: Lightning mathematisch nicht dezentral

Wie dort schon gesagt ist das meiner Meinung nach kein großes Problem, solange man nicht von wenigen Hauptknoten abhängig ist (jederzeit Möglichkeit zu wechseln), und die Hauptknoten verteilt genug sind, um sich der Kontrolle einzelner Staaten(verbünde) entziehen zu können.

Das sehe ich als klaren Vorteil und Ersatz für das heutige Bargeld.

4 „Gefällt mir“