Nein, die Blockzeit ist keine dezentrale Uhr

Also das ist eben die Frage, gibt es Wissenschaften die mit der Blockzeit etwas anfangen können?

In der Veränderung der Hashrate können ja auch Events gespeichert werden und damit für Sozialwissenschaften als Ereignislinie interessant werden.

Da Bitcoin immer mehr den internationalen Energieverbrauch misst, kann man dadurch viel über die Menschheit als gesamtes herausfinden.

Evtl. ist es nur physikalisch wichtig, da die gespeicherten Daten so unfälschbar an einer Zeit gemessen werden können, die immer geprüft werden kann. Damit können Events z.B. nicht mehr aus der Zeitlinie gelöscht werden. (aka. der Gewinner schreibt die Geschichte).

Es ist zumindest nicht relevant, aber ich stelle es mir so vor als wären alles eben Maßstäbe die irgendwo angelegt werden in der Wissenschaft.

Aber die Blockzeit ist kein Maßstab der angelegt wird, es ist woran der Maßstab angelegt wird und gemessen wird.

Es geht also nicht um die Messung der Uhrzeit, sondern um die sichere Verknüpfung aller Uhrzeiten. Egal was irgend eine Endzeitsupermacht plant mit der Vergangenheit und den Events, wenigstens kann die Bitcoinzeit/-Vergangenheit nicht manipuliert werden.

Also ist die Blockzeit keine Messung der Zeit sondern eher eine Sicherung der Zeitlinie.

Eine komplet machtunabhängige Zeit, das hat aber wie hier kritisiert nicht einen Nutzen in der Relativität der Zeit, sondern viel mehr in Eventmanipulation wie z.B.

Wenn zu Blockzeit 60334 die Uiguren von China unterdrückt werden und dazu eine Informationsspur in die Blockzeit gelegt wurde wie eine Transaktion die dies beschreibt oder eben eine Verlinkung auf eine Space-Chain welche dies genauer dokumentiert.

Dann müsste diese Information unvernichtbar sein, da sie mit jeder Sicherung der Bitcoin-Blockchain koexistiert.

Das ist der Nutzen dieser Uhr, aber wenn wir 2 Planeten besiedelt haben können diese das nicht schnell genug synchronisieren und daher werden eigene Coins entstehen.
Also für Zeitdilatation ist der Bitcoin nicht so viel nützlicher als herkömmliche Uhren, außer das ein Zeitreisender mit der Blockchain sicher sein kann, das sich nicht im Jahr 4000 entschieden wurde nach einem alles(bis 95% würde die Bitcoin-Blockchain locker bestehen) vernichtenden Weltkrieg die Uhr auf 0 zu drehen und man als Rückkehrer im neuen Jahr 4100 denken könnte es wären nur 2000 und nicht 6000 Jahre vergangen…

tl;dr
Man muss also denke ich mal eher auf die Sicherheit der Blockzeit achten und nicht auf die Präzision.

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Genau.

Die Blockzeit kann man höchstens als „Puls“ des Bitcoin-Netzwerks sehen. Mit der Beschreibung kann ich zumindest gut leben.

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Die gibt es bestimmt, da hast du recht! Mit meinem Satz habe ich mich ausschließlich auf die Physik bezogen.

Mir ging es auch wirklich nur darum, dass die Blöckhöhe nicht wegen relativistischer Effekte eine „validere“ Zeitmessung ist. Roman meinte ja, dass das ohne Blockchain quasi nicht möglich wäre. Aber wie man an der TAI seit fast 50 Jahren sieht, kann man sich eben trotz relativistischer Effekt auf eine gemeinsame Zeit einigen, siehe oben.

Normalerweise kann ich wie schon gesagt Leute auch nicht leiden, die sich an einzelne Begriffen aufhängen. Deshalb ärgere ich mich auch ein bisschen über mich selbst.

Ich habe höchsten Respekt vor Romans Arbeit und sehe viele seiner Videos. Aber ich glaube als Physiker stört es einen halt manchmal, wenn physikalische Begründungen dafür missbraucht werden, warum Bitcoin die beste Lösung für etwas sein muss. Bitcoin muss einfach nicht alles fixen. :wink:

Angefangen hatte es für mich mit dem Thema Energie/Thermodynamik/Sicherheit, was wir schon genug in anderen Threads diskutiert haben (zuletzt HIER). Jetzt ist es halt die Zeitmessung, die unter relativistischen Einflüssen anderweitig nicht möglich ist.

Um mich diesmal korrekt auszudrücken: Ja, Bitcoin liefert in diesem Sinne eine gewisse Sicherheit. Aber diese Sicherheit ist nicht notwendig, da das auf anderem Wege viel besser gelöst wird. Deshalb ist diese Eigenschaft nicht wissenschaftlich abgefahren.

Wenn du als Zeitreisender irgendwann auf die Erde zurückkehrst, kannst du mit den selben wissenschaftlichen Methoden exakt feststellen in welcher Zeit du dich befindest, wie sie auch heute schon verwendet werden.

Anhand der Sterne (Erdrotation) erhältst du schon einmal die exakte Universal Time (UT, siehe hier), an die auch die UTC regelmäßig angepasst wird. Du kennst also die Tageszeit schon genauer als eine Sekunde.

Um das Datum (Monat, Jahr) zu bestimmen, gibt es zahlreiche astronomische Methoden, die man kombinieren kann:

  • Konstellation der Himmelskörper im Sonnensystem (Sonne, Planeten, Monde, Kometen etc.)
  • Astronomische Zyklen (Neigung und Präzession der Erdachse, Exzentrität der Umlaufbahn)
  • Eigenbewegung bzw. Position bekannter Sterne (Barnards Stern etc.)
  • Lebensphase bekannter Sterne
  • kosmische Hintergrundstrahlung
  • etc.

Aber ich bin kein Astrophysiker und schweife auch langsam etwas zu weit ab. Deshalb lasse ich es an der Stelle gut sein.

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Danke erstmal für die ausführliche Antwort.

Das Problem ist, das Roman nicht bewusst ist, dass Bitoin auf Mathematik basiert und nicht Physik.

Der Unterschied ist ja, dass Physik versucht reine Wahrheit zu beschreiben, aber Mathematik nur eine Messmethode von Relationen ist, welche aber nicht die exakte physikalische Wahrheit abbildet und weswegen der Bitcoin auch nicht wirklich physikalisch sondern nur mathematisch abgebildet ist.

Würde vermuten die physikalische Wahrheit ist eine Emergenz aus Quantengesetzen oder?
Und die Mathematik versucht diese mit Logikgesetzen abzubilden.

Jetzt bin ich mal abgeschweift, aber wäre ja sehr interessant ob man jemand findet der da noch mithalten kann. Finde es aber auch schön solche Hypothesen weiter aufzuklären und bin daher dankbar für diese Diskussion.

:slight_smile:

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Die physikalische Wahrheit wird man wahrscheinlich nie kennen.

Aber die Modelle, um die Wirklichkeit möglichst gut zu beschreiben, sind seit langer Zeit in der Sprache der Mathematik formuliert.

Eine befriedigende vereinheitlichte Theorie, welche die Allgemeine Relativitätstheorie und das Standardmodell der Teilchenphysik (Quantenfeldtheorie) vereinheitlicht, gibt es bis heute nicht. Das Problem bei vielen Ansätzen ist die Falsifizierbarkeit mit heutigen Mitteln.

Der Proof of Work hat natürlich auch mit Physik zu tun. Nur die Schlussfolgerungen aus der Energieerhaltung kann ich nicht immer so ganz nachvollziehen.

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Da kann ich nur noch dieses Video anhängen, welches das Problem in der Mathematik super beschreibt:

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Sorry das ich da rein grätsche ich kann da bei weiten nicht so tief mit , meinst du hier String Theorie oder M-Theorie die sowas versuchen ?

Ja, zum Beispiel. Bei Interesse mal suchen nach:

  • Große Vereinheitlichte Theorie / Grand Unified Theory
  • Quantengravitation
  • Weltformel / Theory Of Everything

Aber das führt zu weit vom Thema dieses Threads weg.

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Übrigens, um ja nicht beim Thema zu bleiben will ich ja noch zur Relativitätstheorie erwähnt haben, dass das Relativitätsprinzip besagt, dass die Vakuumlichtgeschwindigkeit in jedem inertialen Bezugssystem gleich ist und die gleichen Naturgesetzte gelten, also nicht alles ist relativ. Daraus folgt auch, dass zwei Uhren die sich relativ zueinander nicht bewegen perfekt synchronisiert werden können, indem sie von einem Lichtstrahl aktiviert werden der von einem von beiden Uhren gleich weit entfernten Punkt zum selben Zeitpunkt an beide Uhren geschickt wird. Habe mich in das Thema die letzten Tage ein bisschen reingefuchst :wink:

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