Solange sich alle Netzwerkteilnehmer weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit zueinander bewegen, und sich in keinen zu unterschiedlichen Gravitationsfeldern bewegen, ist das natürlich so. Also so wie z.B. bei uns auf der Erde.
Aber ich finde die Verbindung zur Relativitätstheorie ein bisschen unglücklich (und unnötig). Sollten sich die Netzwerkteilnehmer schnell zueinander bewegen, sind die Zeitmaßsstäbe nicht mehr gleich.
Wenn wir uns schnell zueinander bewegen würden, würde aus Sicht von uns beiden jeweils die Zeit des anderen langsamer gehen. D.h. aus unserer beider Sicht würde der andere weniger Arbeitsaufwand pro Zeit leisten. Das ist also sehr wohl relativ.
Erst wenn wir uns wieder in einem gemeinsamen Bezugssystem treffen würden, welches z.B. in Bezug zur Erde ruht (also z.B. einfach auf der Erde), könnten wir wieder einen Konsens finden. Je nachdem welcher von uns beiden bis dahin wie beschleunigt wurde, liegt die Uhr des einen oder des anderen vorn.
Wenn man sich also eh auf ein gemeinsames Bezugssystem einigen muss, dann gibt es in diesem auch eine feste Uhrzeit. Die Blockhöhe bietet da keinen Vorteil.
Deine Erklärungen im Video kamen so rüber, als würde die Blockhöhe genau den Vorteil bieten, dass sich darüber alle einig sind, obwohl die Zeit in unterschiedlichen Systemen unterschiedlich schnell vergangen ist. Wenn man davon ausgeht, dass es trotz relativistischer Bewegungen zu jedem Zeitpunkt einen Konsens gäbe, könnte man das so sehen.
Ich glaube aber, wenn man tatsächlich zueinander relativistisch bewegte Teilnehmer hätte, wäre es praktisch unmöglich zu jeder Zeit einen Konsens zu haben. Während sich alle Nodes zueinander bewegen, haben z.B. auch alle einen unterschiedlichen Eindruck davon, in welcher Reihenfolge Ereignisse passieren. Die „Synchronisierung“ wird also schwierig.
Natürlich machen diese ganzen Betrachtungen wegen der 10 min Blockzeit überhaupt nur Sinn, wenn man nicht zuweit voneinander weg ist. Ansonsten leben alle mir ihren Chains (Geldsystemen) und wenn man sich wieder trifft schmeißt ein System alle anderen über den Haufen.
Das eigentlich Problem bei Distributed Systems ist es doch, dass es erstaunlich lange dauert, um Informationen in einem Peer-to-Peer Netzwerk über das Internet zu übertragen. Ich kenne mich da nicht wirklich aus, aber soweit ich weiß bewegt man sich im Sekundenbereich bis die Mehrheit der Nodes z.B. einen Block hat.
Durch die inhomogene Netzwerkstruktur und diese lange Übertragungszeit kann es dann dazu kommen, dass eine Reihe von Ereignissen (z.B. Transaktionen oder Blöcke) bei zwei Nodes in unterschiedlicher Reihenfolge ankommen.
Diese Synchronisation und damit einen Konsens hinzubekommen, ist denke ich die eigentliche Schwierigkeit und der Inhalt eures Artikels " Bitcoin ist Zeit".
Der beschriebene unterschiedliche Eindruck von Gleichzeitigkeit und Reihenfolgen von Ereignissen hat hier aber keinen realitivitischen Hintergrund, sondern einen technischen.
Mein Fazit:
Relativistische Betrachtungen sind aus meiner Sicht unnötig, da man sowieso nur eine gemeinsame Blockchain betreiben kann, wenn man nicht zu weit voneinander entfernt ist.
Wenn man sich sowieso in einem Bezugssystem aufhält, gilt auch eine feste Uhrzeit in diesem System. Die Blockhöhe, die selbst von Messungen mit normalen Uhren abhängt, bietet keinen Vorteil.
(Und trotzdem finde ich es schön, dass du sie jetzt immer angibst, u.a. wegen des Arguments von @Makowski)