Mein Lightning Tagebuch

Hallo liebe Blocktrainer-Forengemeinde,

seit kurzem betreibe ich eine eigene Lightning-Node und möchte in diesem Beitrag regelmäßig meine Erfahrungen mit euch teilen. Dabei werde ich versuchen, möglichst transparent zu berichten und nicht nur von Erfolgen, sondern auch von Misserfolgen und Fehlern zu erzählen. Mein Ziel ist es, hier einmal pro Woche ein Update zur Node sowie zu neu erlangtem Wissen zu veröffentlichen. Da meine Node zum Zeitpunkt dieses Posts gerade einen Monat alt ist, werde ich zunächst die Wochen 0–4 in relativ kurzer Zeit zusammenfassen; danach folgen dann wöchentliche Updates.
Diskussionsbeiträge, Frage und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht.

Woche 0 – Vorbereitung, Hardware und Installation

Die Entscheidung, eine eigene Lightning-Node zu betreiben, ist gefallen – nicht etwa, um mit Routing-Gebühren Ruhm und Reichtum zu erlangen, sondern aus reinem Interesse an der Technologie. Nach kurzer Recherche verwerfe ich die anfängliche Idee, meinen Raspberry Pi 4 dafür zu nutzen, und bestelle stattdessen die empfohlene Kaufliste von blocktrainer.de ( Lightning / Full Node – DIY Anleitung | Blocktrainer - Bitcoin Bildung & News ) – ohne Touchscreen und ohne Adapter für die SD-Karte. Damit hat die Node ausreichend Leistung für mehr als nur die ersten Schritte.

Bestellt habe ich am Mittwoch; am Freitag bringt mir der Paketbote endlich die Grundbausteine meiner Lightning-Node. Der Zusammenbau geht erstaunlich schnell und unkompliziert – eine einfache Sache, selbst ohne Anleitung. Nun noch das Betriebssystem-Image auf die SD-Karte flashen und schon kann es losgehen.

Mit UmbrelOS auf der SD-Karte bringe ich den Raspberry Pi an seinen vorgesehenen Standort und schließe alles an: zuerst das LAN-Kabel, dann die Festplatte, die SD-Karte in den Slot und schließlich den Strom. Der R-PI leuchtet auf und startet. Bis hierhin läuft alles reibungslos.

Nach etwa zwei Minuten Wartezeit rufe ich über den Browser meines Desktop-Rechners die URL umbrel.local auf und werde vom Umbrel-Startbildschirm begrüßt. Es hat also alles geklappt – wirklich super einfach! Ich denke, das bekommt jeder hin, insbesondere mit der Anleitung von blocktrainer.de. Umbrel fragt nach meinem Namen, und dann kann ich auch schon anfangen, Apps zu installieren.

Das geht erstaunlich unkompliziert, denn Umbrel hat einen eigenen App-Store, der sogar eine Kategorie „Bitcoin“ bereithält. Sofort springt mir „Bitcoin Node“ ins Auge – genau das, was ich gesucht habe. Kurz ausgewählt und auf „Install“ geklickt, wird die Bitcoin Node installiert und startet direkt. Einstellen muss ich nichts; sie beginnt automatisch mit der Synchronisierung der Blockchain. Auch die externe SSD wird korrekt als Speicherort verwendet. Nun heißt es: warten.

Nach einigen Stunden werfe ich einen Blick auf den Synchronisationsfortschritt und schätze: In zwei bis drei Tagen, wahrscheinlich am Sonntagabend, sollte die Blockchain vollständig synchronisiert sein und meine Node bereit für die nächsten Schritte. Noch ahne ich nicht, dass es deutlich länger dauern wird…

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Woche 1 – Lightning-Tools, erste Kanäle und viel Theorie

Tja, da lag ich wohl komplett daneben. Zwei bis drei Tage, um die Bitcoin-Node zu synchronisieren? Von wegen. Letztendlich hat es nicht von Freitag bis Sonntag oder Montag gedauert, sondern bis zum darauffolgenden Samstag – also knapp acht Tage –, bis die komplette Blockchain synchronisiert war. Zum Ende hin wurde der Prozess immer langsamer. Ich vermute, das liegt an den komplexeren Transaktionen der letzten Jahre, deren Validierung mehr Rechenleistung benötigt. Sicher bin ich mir aber nicht.

Den größten Teil von Woche 1 verbringe ich also mit Theorie. Ein paar YouTube-Videos, einige Forenbeiträge und ein wenig Hin und Her mit ChatGPT – und schon habe ich einiges gelernt. Besonders spannend fand ich Node-Management-Tools wie Thunderhub, RideTheLightning und LNbits. Sie bieten eine benutzerfreundliche Oberfläche, mit der man Kanäle öffnen, Zahlungen tätigen, Invoices erstellen und weitere hilfreiche Informationen über die eigene Node abrufen kann.

Außerdem stoße ich während der Recherche auf essentielle Fragen, über die ich bisher noch gar nicht nachgedacht hatte:
Wie groß sollen meine Kanäle eigentlich sein?
Und zu welchen Nodes sollte ich Kanäle öffnen?

Ich recherchiere weiter zum Thema Kanalgröße und stelle fest: Viele der verfügbaren Informationen sind schon einige Jahre alt. Ich bekomme das Gefühl, ein bisschen spät dran zu sein – vor zwei, drei oder vier Jahren wurde offenbar deutlich intensiver über diese Fragen diskutiert als heute. Aktuelle Diskussionen und Infos sind eher rar. Aber egal – ich sauge alles auf, was ich finden kann, und komme zu dem Schluss: Alles unter einer Million Satoshis pro Kanal lohnt sich nicht. Schließlich sind die Gebühren für das Öffnen und Schließen unabhängig von der Kanalgröße. Viele kleine Kanäle kosten also mehr Gebühren als wenige große. Die meisten Beiträge empfehlen sogar mindestens zwei Millionen Sats, allerdings zu einer Zeit, als Bitcoin noch deutlich weniger wert war. Für mich steht nach der Recherche fest: Unter einer Million Sats pro Kanal werde ich nicht anfangen.

Die zweite Frage lässt sich leichter beantworten: Meine ersten Kanäle sollen mir auch praktisch nützlich sein. Also öffne ich sie zu Nodes mit sehr guter Anbindung ans Netzwerk und/oder zu solchen, bei denen ich schon weiß, dass ich künftig Zahlungen dorthin schicken werde.

Am Samstagabend ist es endlich so weit: Die Bitcoin-Node ist vollständig synchronisiert. Ich gehe wieder in den Umbrel-App-Store und installiere dort zuerst die App „Lightning Node“ und anschließend „Thunderhub“.

Die Lightning-Node-App ist sehr schlicht gehalten, bietet aber alles, was man für den Start braucht: Ein- und Auszahlungen von Onchain-Bitcoin, Senden und Empfangen von Lightning-Zahlungen und natürlich das Öffnen von Kanälen. Ich klicke also auf „Deposit“ und schicke ein paar Sats, die ich vor wenigen Tagen gekauft habe, auf die Wallet meiner Lightning-Node.

Und dann ist es endlich soweit: Ich öffne meinen ersten Kanal.

Ich entscheide mich für einen Kanal mit zwei Millionen Sats zur Node von Kraken, weil

  • Kraken eine der größten und am besten vernetzten Nodes betreibt,
  • ich in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen mit Kraken gemacht habe,
  • ich Kraken für vertrauenswürdig halte und
  • die minimale Kanalgröße dort eine Million Sats beträgt.

Obwohl Kraken bereits ab einer Million Sats Kanäle akzeptiert, entscheide ich mich bewusst für zwei Millionen. Ich möchte nicht nur das absolute Minimum setzen. Wer weiß, wie sich die empfohlenen Grenzwerte künftig noch verschieben – da fühle ich mich mit zwei Millionen einfach wohler.

Also alles eingeben: Adresse der Kraken-Node (zu finden auf der Website von Kraken), Größe des Kanals (2 Mio. Sats), kein privater Kanal, also bleibt die Option deaktiviert. Ein Klick auf „Open Channel“ – und schon ist der Kanal geöffnet. Irgendwie ein bisschen unspektakulär. Habe ich ein Feuerwerk oder Konfetti erwartet? Wahrscheinlich nicht, aber irgendwie hatte ich doch ein bisschen mehr erwartet

Nun habe ich also meinen ersten Kanal eröffnet. Kaufen möchte ich gerade aber nichts. Wie also testen? Ich beschließe, den Test bis nach dem zweiten Kanal zu verschieben und öffne gleich noch einen weiteren Kanal mit zwei Millionen Sats zur Node von CryptoChill. Diese Node gehört Uniwire, einem Zahlungsdienstleister. Dieses Mal achte ich darauf, nur 1 sat/vByte an Gebühr zu zahlen (Slider ganz nach links), was ich beim ersten Kanal vergessen hatte. Dadurch dauert es zwar länger, bis der Kanal bestätigt und nutzbar ist, aber Gebühren zu sparen ist mir wichtiger.

Am nächsten Tag folgt der Test: Ich zahle über den Kanal mit CryptoChill bei einem Sportwettenanbieter ein, der Lightning akzeptiert. Dafür klicke ich einfach auf „Send“ und gebe die vom Anbieter generierte Lightning-Invoice ein. Wenige Sekunden später sind 5.000 Sats dort gutgeschrieben – und auf der CryptoChill-Seite meines Kanals liegen jetzt 5.000 Sats. Gebühren? Keine. Schließlich ist es ein direkter Kanal zum Empfänger.

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Woche 2 – Der Weg zur „vollwertigen“ Lightning-Node

Mein erklärtes Ziel für diese Woche: Meine Node soll „vollwertig“ werden. Mit „vollwertig“ meine ich, dass sie nicht nur Zahlungen senden und empfangen, sondern auch Transaktionen für andere weiterleiten kann – also ein echtes Teil des Lightning-Netzwerks wird.

Ich weiß bereits, dass man zum Empfangen von Zahlungen sogenannte Inbound-Liquidität braucht – also Liquidität auf der Gegenseite eines Kanals. Eine einfache Möglichkeit, das zu erreichen, kenne ich schon: einfach selbst etwas bezahlen. Die Satoshis wandern dadurch auf die andere Seite des Kanals und stehen künftig für eingehende Zahlungen zur Verfügung. Aber was, wenn ich gerade nichts bezahlen möchte?

Meine Recherche ergibt drei weitere Möglichkeiten, um Inbound-Liquidität aufzubauen:

  • Lightning-Sats gegen Onchain-Sats tauschen
  • An sogenannten Swaps teilnehmen
  • Einen Kanal von jemand anderem kaufen

Ich entscheide mich zunächst für die erste Option, da ich damit gleichzeitig wieder ein paar Sats zurück auf meine Onchain-Wallet bekomme. Mir wird boltz.exchange empfohlen – eine Plattform, auf der ich unkompliziert Lightning-Sats gegen Onchain-Bitcoin tauschen kann. Ich gebe also den gewünschten Betrag ein (700.000 Sats) und bezahle die erzeugte Lightning-Invoice wie gehabt.

Natürlich interessiert mich sofort, welcher Kanal für die Zahlung genutzt wurde. Ein kurzer Blick auf die Saldos meiner Kanäle verrät: Es war der Kanal zu Kraken. Damit habe ich jetzt 700.000 Sats Inbound-Liquidität – perfekt! Ein schneller Test mit einem Freund bestätigt: Die Node kann nun auch Zahlungen empfangen.

Weiterleitungen testen – aber wie?

Bleibt noch das Thema Weiterleitung von Zahlungen. Nach meinem Verständnis ist das gleichzeitiges Empfangen und Senden: Auf einem Kanal kommen Sats rein, auf einem anderen gehen sie raus. Technisch müsste das bereits funktionieren – aber wie teste ich das?
Im einfachsten Fall müsste jemand eine Zahlung von Kraken über mich zu CryptoChill senden. In die andere Richtung geht es nicht, da ich bei CryptoChill keine Liquidität auf der „anderen Seite“ habe.

Ich finde heraus, dass CryptoChill selbst auch einen Kanal zu Kraken hat. Das sehe ich über amboss.space, wo man sich die Verbindungen zwischen Nodes anschauen kann – praktischerweise direkt verlinkt aus Thunderhub. Wozu bräuchten sie also mich als Zwischenstation? Wahrscheinlich gar nicht.

Ich komme zu dem Schluss: Es ergibt mehr Sinn, Kanäle zu Nodes zu öffnen, die nicht direkt mit meinen bestehenden Partnern verbunden sind. Dann kann ich als Brücke zwischen ihnen fungieren – und vielleicht endlich meine erste Weiterleitung erleben.

Swaps & erste Weiterleitung

Ich erinnere mich an die Swaps, über die ich bereits bei meiner Recherche zur Inbound-Liquidität gestolpert bin. Bei solchen Swaps schließen mehrere Teilnehmer untereinander Kanäle – quasi ein Kooperationsnetzwerk. Ich hoffe, so Nodes zu finden, die keine Verbindung zu Kraken oder CryptoChill haben, und probiere lightningnetwork.plus aus. Dort verifiziere ich meine Node durch das Signieren einer Nachricht – klappt reibungslos mit Thunderhub.

Die Swap-Angebote dort sind anfangs ernüchternd: Viele sind zu klein (nur 100k–1M Sats) oder durch Mindestanforderungen gesperrt (z. B. Mindestanzahl an bestehenden Kanälen oder Mindestkapazität). Dann entdecke ich die Funktion „Pool“ – perfekt für Nodes wie meine. Ich suche mir gezielt eine Node aus, die keine Verbindung zu Kraken oder CryptoChill hat, und sende eine Anfrage zum Öffnen eines Kanals. Sie wird direkt akzeptiert! Mit den 700k Sats, die ich vorher zu Onchain zurückgetauscht hatte, habe ich auch wieder genug Mittel für einen neuen 2-Millionen-Sats-Kanal. Die Verbindung entsteht zur Node „TWA-BTC-Node“.

Und dann – endlich – passiert es:
Meine erste Weiterleitung!
Ich freue mich riesig. Ich schaue sofort nach, was genau passiert ist – und bin überrascht: Die Weiterleitung lief nicht über die neu eröffnete Verbindung zu TWA-BTC-Node, sondern zwischen Kraken und CryptoChill.

Etwas verwundert nehme ich das zur Kenntnis. Offenbar heißt ein direkter Kanal zwischen zwei Nodes nicht automatisch, dass immer der direkte Weg genutzt wird. Manchmal bin ich die bessere Route – und das fühlt sich ziemlich gut an.

Weitere Swaps und neue Partner

Zwei Tage später tausche ich erneut Sats via Boltz und eröffne meinen ersten eigenen Swap auf LightningNetwork.plus, nach meinen Vorstellungen:

  • 2 Mio. Sats
  • Jeder kann mitmachen

Ich hoffe auf kleinere Nodes, denen ich auch wirklich Routing-Mehrwert bieten kann.

Wenig später ist der Swap bereits voll. Das geht erstaunlich schnell. Alle Teilnehmer öffnen zügig ihre Kanäle – und ich kann nun Corn🌽gosumi🦔 und Bisontopia als neue Kanalpartner begrüßen.

Fazit der Woche

Der Rest der Woche verläuft ruhig, aber zufriedenstellend. Es gibt ein paar Weiterleitungen zwischen Corn🌽gosumi🦔 und CryptoChill – kein Durchbruch, aber immerhin Bewegung.

Langsam macht das Ganze richtig Spaß, und die ersten Weiterleitungen motivieren mich enorm. Für die kommende Woche nehme ich mir ein neues Ziel:
Ich will die Anzahl meiner Kanäle schnell auf 20 erhöhen – idealerweise über weitere Swaps. Der Vorteil liegt auf der Hand: Für jeden Kanal, den ich mit 2 Millionen Sats eröffne, bekomme ich auch einen zurück – zwei Kanäle zum Preis von einem, sozusagen.

Ich bin mit dieser Woche sehr zufrieden und sehe die 20-Kanal-Marke schon vor meinem inneren Auge.

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Befasse dich auch mit Gebühren (Channel fees). Dies sind ein wesentlicher Teil des Routing-Incentives, also dass deine Kanäle geroutet werden.

Und vielleicht hilfreich: das LN Ökosystem zur zukünftigen Positionierung der Node zwischen Quellen (Wallets, Exchanges, etc.) und Senken (Shops, Websites, auch Exchanges, etc.).

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Danke für den Link und auch das Bild zum LN Ökosystem. Ja, zu Gebühren kommt noch was in Woche 3, da musste ich schmerzhaft lernen zu was falsches Gebührenmanagement führen kann.

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Ich verfolge deinen Thread mit großem Interesse, auch wenn ich selbst kein Experte in LN bin. Ich betreibe eine Fullnode „Raspibold“ und habe LN mit RTL eingerichtet. Ist es möglich, einen Kanal zu dir zu erstellen, und wie viele SATS benötige ich dafür? Vielen Dank für deine Antwort!

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ich verfolge ebenfalls dein Tagebuch und werde in den nächsten Wochen lightning auf meienr node aufsetzen. zur zeit hab ich nur eine normale Bitcoin-node. 1-2 Knäle werde ich wohl öffnen wollen und zwar auch so, dass ich das Netzwerk ausweite zu nodes, die andere Bereiche der Welt einbinden werden.

du möchtest 20 Kanäle öffnen mit mindestens je 1 Mio Sats. Das sind ja danns chon 40 Mio Sats,also ca. 40000 Euro ^^ … nicht schlecht. So viel wie du kann ich nicht beisteuern, aber ich werde meinen Beitrag leisten ;-)

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Danke dir für dein Interesse an meinem Tagebuch!
Ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher, ob es überhaupt jemanden interessiert – aber das hat sich ja nun geklärt.

Gerne kannst du einen Kanal zu mir öffnen. Momentan habe ich die Mindestgröße auf 1 Million Sats gesetzt, weil das von vielen als absolutes Minimum empfohlen wird. Falls du (oder auch andere hier) lieber einen kleineren Kanal eröffnen möchtest, werde ich mir das Thema noch einmal ansehen.

Die Adressen meiner Node sind:
Clearnet: 03df258c786d0241cbbe38063e82a02f251b937fbe4fd2d53187a43157129b8e7e@5.75.184.195:21536
Tor: 03df258c786d0241cbbe38063e82a02f251b937fbe4fd2d53187a43157129b8e7e@craq7cgybbmij7so6qfw4fcog6abxyb3pxxfnj3rj7hex64shdrhuhid.onion:9735

Vielen Dank für deine Antwort! Da ich noch neu in diesem Bereich bin, würde ich dich bitten, ob es möglich wäre, zunächst einen kleineren Kanal einzurichten. Leider muss ich, wie du, auch erst einmal beobachten, was alles passiert. :rofl:

Das freut mich sehr zu hören.
Wenn ich mir die Statistiken anschaue, sehe ich leider, dass die Zahl der Lightning-Nodes in letzter Zeit eher rückläufig ist – was ich sehr schade finde. Umso wichtiger ist jeder Einzelne, der eine neue Node aufsetzt.

Bei 20 Kanälen zu je 2 Millionen Sats ergibt sich zwar eine Gesamtkapazität von 40 Millionen Sats, aber nicht alle Kanäle werden von mir selbst eröffnet und binden Kapital. Bei einem Swap zum Beispiel öffne ich als „Node A“ einen Kanal zu „Node B“, „Node B“ öffnet einen zu „Node C“ und „Node C“ schließlich einen zu mir. So habe ich am Ende zwei Kanäle – einen zu Node B und einen zu Node C – aber nur einen davon mit eigenen 2 Millionen Sats finanziert. Trotzdem stehen mir dadurch zwei neue Kanäle mit jeweils 2 Millionen Sats zur Verfügung.

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Welche Kanalgröße schwebt dir denn vor? Und falls deine Node schon läuft, wie ist dein Pubkey?

hierbei frage ich mich ob man das wirklich sehen kann. was ist mit den nodes die übers TOR-Netzerk laufen?sind die ind er Statistik mit drin?

Meines Wissens wird jede Node gezählt, die mindestens einen öffentlichen Kanal hat. Aber sicher bin ich mir nicht; auch nicht was mit Nodes ist, die schon lange offline sind aber ihre Kanäle nie geschlossen haben.

Woche 3 – Die Suche nach neuen Kanalpartnern und ein Fehler beim Gebührenmanagement

Mein Plan steht: 20 Kanäle, jeweils mit mindestens 2 Millionen Sats. Derzeit habe ich 5 – es fehlen also noch 15. Zeit, loszulegen.
Auf LN+ (lightningnetwork.plus) sehe ich mir andere Nodes und ihre Kanäle an. Viele sind gut untereinander vernetzt, haben aber oft keinen Anschluss an große Nodes. Da kommt mir eine Idee: Warum nicht die Brücke zwischen diesen kleineren Nodes und den großen bilden? Einen Kanal zu Kraken habe ich schon. Die großen Nodes untereinander sind zwar bestens verbunden, aber vielleicht lohnt es sich, noch einen großen Kanal zu einer weiteren Top-Node zu eröffnen.

Ich brauche ohnehin noch 15 Kanäle für mein Ziel – warum also nicht sieben Swaps auf LN+ für insgesamt 14 Kanäle à 2 Millionen Sats starten und zusätzlich einen großen Kanal einseitig zu einer großen Node öffnen? Die Wahl fällt auf bfx-lnd0. Diese Node gehört Bitfinex und hat 0 % Gebühren zu fast allen Partnern. Klingt perfekt.

Also lege ich los: Zwei Swaps auf LN+ starten, Sats für die Swaps und den großen Kanal kaufen – und sobald die Coins auf meiner Wallet sind, will ich den Kanal zu Bitfinex öffnen. Zumindest war das der Plan. Doch jeder Öffnungsversuch endet mit einer Fehlermeldung: Es gäbe bereits zu viele Kanäle. Bitfinex nimmt aktuell offenbar keine weiteren an. Nach Stunden ohne Lösung schaue ich mich nach Alternativen um und entscheide mich für Binance – ebenfalls 0 % Gebühren zu Partnern. Doch hier scheitere ich noch früher: Binance veröffentlicht gar keine Adresse. Ich kann also nicht einmal eine Anfrage senden. Vermutlich öffnet Binance Kanäle nur selbst oder lässt nur ausgewählte Nodes zu. Den großen Kanal verschiebe ich vorerst.

Parallel dazu beschäftige ich mich mit dem Thema Gebühren. Beim Herumprobieren hatte ich festgestellt: Eine Gebühr von 0 führt zu mehr Weiterleitungen als eine hohe Gebühr. Aber was ist „die richtige“ Gebühr? Bei der Suche nach Antworten stoße ich auf ein Interview mit Carsten Otto, Betreiber der Node c-otto.de. Er erzählt von seinem Gebührenmanagement-Tool und gibt Tipps, worauf man achten sollte. Auch warnt er vor Kanälen zu LOOP (ein Dienst wie Boltz.exchange zum Tausch von Lightning-Sats in Onchain-Bitcoin). Den Grund habe ich nicht ganz verstanden, aber ich nehme mir vor, keinen Kanal zu LOOP zu öffnen.
Carsten spricht auch über charge-lnd, ein von ihm entwickeltes Tool zur Automatisierung des Gebührenmanagements. Neue Node-Betreiber sollten aber zuerst manuell arbeiten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was funktioniert und was nicht. Eine klare Antwort auf meine Gebührenfrage bekomme ich nicht – aber ich bin motiviert, weiter zu testen.

Nach dem Interview schaue ich mir die Node c-otto.de genauer an: 26 BTC Gesamtkapazität – beeindruckend. Gut vernetzt mit anderen großen Nodes, sogar mit Binance. Und Ahnung von Gebühren hat er offensichtlich auch. Also entscheide ich mich kurzerhand, meinen großen Kanal zu ihm zu öffnen. Das Öffnen selbst verläuft unspektakulär – ein simples „Channel opened“.
Direkt danach setze ich die Gebühr auf 200 ppm (parts per million – die Gebühr für das Weiterleiten von einer Million Satoshis). Ein großer Fehler.

Als ich zwei Stunden später wieder auf meine Node schaue, ist fast meine gesamte Inbound Liquidity zu c-otto.de verschoben. Corn🌽gosumi🦔, Bisontpoia, CryptoChill – alle leer, sämtliche Sats auf meiner Seite. Nur Kraken ist noch halbwegs ausgeglichen. Offenbar war meine Gebühr so attraktiv, dass sämtliche Zahlungen in Richtung c-otto.de geroutet wurden. Ich erhöhe sofort auf 1000 ppm, ärgere mich aber, denn so wie die Kanäle jetzt aussehen, wird kaum noch Routing möglich sein. Kurz überlege ich, den Kanal wieder zu schließen, aber das würde die Inbound Liquidity dauerhaft kosten. Also bleibt er erst mal offen – schließen kann ich später immer noch.

Inzwischen füllen sich meine LN±Swaps: Neue Partner werden MrGlass[:sign_of_the_horns:] und BCash_Is_Trash (Kanäle von mir), Enigmafi und Sayo (Kanäle zu mir). Im Lauf der Woche kommen noch ZIPPO, friendlynode, :cat_face: sonero :cat_face: und El Salvador Pupusa Guy hinzu. Überraschend öffnet außerdem „mick“ einen 1-Million-Sats-Kanal zu mir – aus dem Nichts. Keine Ahnung, wer er ist oder wie er auf meine Node gekommen ist. Sein Amboss-Profil zeigt jedenfalls, dass es sich um eine ganz frische Node handelt – ähnlich wie meine.

Nicht alle Verbindungen halten lange: Sayo hat Probleme mit seiner Node, was zu einem „Force Close“ (Zwangsschließung) unseres Kanals führt. Interessanterweise initiiert meine Node den Close. Sayo meldet sich, entschuldigt sich und erklärt, er habe versehentlich zwei Instanzen seiner Node gleichzeitig laufen lassen – was zum Schließen sämtlicher Kanäle durch seine Partner führte.

Ein kleines technisches Upgrade gab es auch noch: Meine Node hat jetzt dank Tunnelsats eine Clearnet-Adresse. Bisher lief alles nur über Tor. Das Clearnet ist deutlich schneller und stabiler, und die Tunnelsats-Guides haben gut funktioniert – auch wenn ich ein bisschen herumprobieren musste.

Am Ende von Woche 3 stehe ich nun bei 14 Kanälen: zwölf davon mit jeweils 2 Millionen Sats, dazu der große mit 10 Millionen sowie der von mick aus heiterem Himmel eröffnete mit 1 Million Sats. Es fehlen also noch sechs Kanäle, und mein Plan steht fest: Nächste Woche will ich diese Lücke mit LN±Swaps schließen.

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Ich würde gerne einen Test durchführen, wenn es dir recht ist. Zunächst möchte ich es so einfach wie möglich halten, und später können wir alles gemeinsam angehen, sobald ich ein besseres Verständnis dafür habe, wie es funktioniert. Wenn du damit einverstanden bist, wäre das super. Andernfalls sag einfach Bescheid wie viele sats wir brauchen?

Die Adressen meiner Node sind:

02201ddd88be3a2741b37006dc5000e5c793f5146be54d106231b5aaa86b2f5f4f

02201ddd88be3a2741b37006dc5000e5c793f5146be54d106231b5aaa86b2f5f4f@bs2du64z3soqbcu56t5wp2hd2knrmkye3zrszhnc2gexk2brna2u6dad.onion:9735

Vielen Dank!

Ja, gerne kannst du einen Test durchführen. Ich habe die Mindestgrößte für Kanäle gerade auf 500k Sats halbiert.

Ich habe auch versucht dich als “Peer” hinzuzufügen, allerdings antwortet deine Node nicht auf der angegebenen Tor-Adresse. Vielleicht klappt es ja wenn du eine Verbindung zu mir aufbaust/ bzw. den Kanal versuchst zu öffnen.

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DANKE habe dich als Peer hinzugefügt ist als erster auch nicht gegangen aber beim dritten Versuch ging es. (Das kann das Tor Netzwerk auch sein)

Ich werde dann mal 500.000 sats umswitchen und wenn ich so weit bin melde ich mich wieder.

Vielen DANK einstweilen.