Gebühren explodieren - jetzt schon bei 645 sat/vB - Mittlere Priorität!

Ich finde das ist übrigens ein sehr interessanter und auch wichtiger Thread:
Ein paar Gedanken von meiner Seite. Klar trifft das neue Menschen im Space gewöhnlich stärker als solche, die schon lange dabei sind (und entsprechend auch schon ähnliche Zeiten erlebt haben).
Dies ist halt schon ein technisches Thema - und funktioniert auch ganz anders als das „klassische Finanzsystem“ und ist daher auch für Bitcoiner, die vor allem über andere Attribute und Themen zu Bitcoin gekommen sind, eventuell ähnlich überraschend, wie für neuere Nutzer.

Ich kann jedenfalls die Kritik bzw. die persönlichen Schocks schon nachvollziehen, wenn - und das sind sicher nicht so wenige - via DCA in kleinen Tranchen gekauft wird und daher sehr viele UTXOs angefallen sind.
Nun - und das ist natürlich eine Augenblicksaufnahme - kann man manche dieser UTXOs nicht einmal mehr sinnvoll auslösen, weil sie einfach zu klein sind. Transaktionsgebühren und UTXO-Management sollte stärker (so wie mit dem Stream jetzt) in den Mittelpunkt gerückt werden. Ich denke sogar, es sollte ähnlich gebetsmühlenartig wiederholt werden, wie die Selbstverwahrung. Zumal diese Themen auch zusammenhängen. Das ist auch ein Lernprozess für Content-Creator, denn fairerweise sind Slogans wie „BYOB“, „NYKNYC“ und ähnliche allgegenwärtig. In Kombination mit DCA und Partnern wie Relai ist es also nachvollziehbar, dass kleine, regelmäßige Zahlungen schnell auf die HW-Wallet gehen. Denn die technischen Implikationen sind eben nicht sofort ersichtlich.
Ich sage ganz ehrlich, dass ich das Glück hatte, den Artikel von @sutterseba zum UTXO Management zu lesen (Was ist ein Unspent Transaction Output (UTXO)? → Pflicht!), um die Auswirkungen auf dem Schirm zu haben (und selbst dann ist es nicht so einfach, den richtigen Kompromiss zu finden!). Selbst in den meisten Büchern bleibt das Thema ganz auf der Strecke - oder findet nur am Rande Erwähnung.

Die Aussage „Eigenverantwortung“ und „noch nicht tief genug im Thema“ als Antwort zu geben, hilft am Ende niemanden weiter, auch wenn sie inhaltlich sicher korrekt sind. Aus meiner Sicht ist es vollkommen klar, dass auch viele die sich schon intensiver mit Bitcoin auseinander gesetzt haben, dieses Thema dennoch Probleme bereitet. Zumal die Planbarkeit eben auch schwierig ist, weil keiner weiß, wie sich die Gebühren in Zukunft entwickeln (was total gegen die eigene Intuition geht), genau wie beim Preis.
Aktuell reden wir immerhin von einem Faktor jenseits der 100x im Vergleich zu vor wenigen Monaten. Da ist die Preisvolatilität tatsächlich Peanuts dagegen. Etwas mehr Verständnis hilft hier aus meiner Sicht eher weiter.

Noch ein paar Gedanken zur Entwicklung der Gebühren (reine Glaskugel):

  • Ich denke auch, die werden wieder deutlich abnehmen, auch wenn es einige Zeit dauern kann.

  • Mit zunehmendem Anstieg des Bitcoin-Preis gemessen in Dollar/Euro, wird auch die Anzahl Sats sinken, die Menschen bereit sind, für Transaktionen zu zahlen. In reiner Kaufkraft werden die Transaktionsgebühren mittel- langfristig weiter ansteigen.

  • Weiterhin ist die Tendenz, dass sich Bitcoin weiter verteilt und damit auch kleinteiligere UTXOs im Laufe der Zeit entstehen - was wiederum den zuvor genannten Effekt befördert.

  • Gleichzeitig führt es auch zu mehr Teilnehmern im Netzwerk und daher wieder mehr Wettbewerb um Blockspace (durch die kleineren UTXOs könnte dies bei einem größeren Teil der Masse stark begrenzt sein)

Zur Beruhigung: Es ist sehr wahrscheinlich das wir aktuell einen extremen Peak sehen, daher nicht die aktuelle Lage als Standard für die Zukunft annehmen.

Ach ja - es sei noch erwähnt, dass diese tolle Community hier bereits einen passenden Thread erstellt hat, um darauf aufmerksam zu machen, wenn die Transaktionsgebühren niedrig sind. Das wäre der ideale Zeitpunkt zur Konsolidierung der UTXOs → Manage your UTXOs now! (danke @Alter_Knabe )

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