Demokratie - ein notweniges Gegenstück zu Bitcoin

Die Verdrossenheit ggü. der Politik liegt daran, dass die Demokratie verloren geht.

Meine Bitte:
Lasst euch nicht von wirren Fantasien erfüllen. Bei Bitcoin geht es um die Trennung von Staat und Geld, nicht um die Zerstörung der Demokratie, denn dieses Recht ist Moment gefährdet:

Wie können wir produktiv auf das momentane und zukünftig folgende Geschehen einwirken und nicht so destruktiv wie es auf der marktradikalen Seite der Bitcoiner leider immer wieder propagiert wird.

Mir ist klar, dass ich damit evtl. auf Gegenwind stoße, aber das Thema ist zu wichtig, um einfach nur zu Sagen „Bitcoin fixxt das schon“. Wir müssen uns auch Gedanken machen, wie es sonst so weiter gehen wird.

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Ich bin mal gespannt, wann eine Wahlreform kommt. Sie ist mehr als überfällig…

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Reformen wird es geben, aber ob sie in die gewünschte Richtung gehen, wag ich zu bezweifeln.

Das ist jedenfalls ein Beitrag. Der Beitrag ist sehr gut.

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Yes.
In Deutschland ähnelt die Herrschaftsform eher der einer Plutokratie als der einer Demokratie.
Die Politikverdrossenheit kommt mMn von dem Gefühl, als Individuum nicht mehr gehört zu werden; keine wirkliche Entscheidungsmacht bzw. Einflussnahme mehr auf politische Entscheidungen zu haben. Bei den vier-jährlichen Wahlen (bei der vorher sowieso etwas anderes versprochen, als danach praktiziert wird) gibt man seine Stimme ab. Es kommt kein wechselseitiges Schaffen zustande. Man fühlt sich nicht Teil des Spiels…

Wir befinden uns im Endspiel des Kapitalismus. Um den status quo zu erhalten, müssen wir immer schneller wachsen; leider eine exponentielle Tendenz, die wohl irgendwann zu krassen Verwerfungen führen wird. Dass sich das Vermögen immer mehr an immer wenigeres Stellen konzentriert ist Teil der Logik.

Youtube: " Prof. Dr. Rosa - Hat der Kapitalismus sich todgesiegt?")
„Eine moderne kapitalistische Gesellschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass sie sich nur dynamisch zu stabilisieren vermag; das bedeutet: dass sie strukturell auf Wachstum, Beschleunigung und Innovationsverdichtung angewiesen ist, um sich zu erhalten und zu reproduzieren“

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Ich gebe euch recht dass die Demokratie in Deutschland nicht wirklich das Wort Demokratie verdient. Ja wir können eine Stimme abgeben, die dann ungehört verhallt. Es gibt keinerlei Kontrollmöglichkeit, dass die Politiker danach auch das tun, was sie vor der Wahl versprochen haben. Aber wie Roman schon sagt, auch den Politikern kann man kein Vorwurf machen, so ist das System angelegt und so funktioniert es (kurz gesagt).

Hier würde ich aber widersprechen, die Menschen betreibt meiner Meinung nach schon immer den Kapitalismus. Wie definierst du Kapitalismus? Das was wir mit dem Fiatsystem machen wird leider oft mit Kapitalismus verwechselt. Stichworte wie Produktivität gehören zum Kapitalismus, aber unentliches Wachstum gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Das ist reies Fiatgedankengut oder MMT.
Wir sind im Endspiel von Fiat, nicht vom Kapitalismus selber.

Kapitalismus ist meiner Meinung nach die Kunst der Bewertung von Macht. Diese Macht kann mithilfe von Geld ausgedrückt werden. Aber da in jedem bisherig bekannten Gesellschaftssystem immer die Menschen und deren Bewertungen und Beziehungen untereinander im Mittelpunkt stehen, und die daraus resultierenden Machtverhältnisse, ist jede geführte Gesellscahftsform meiner Meinung nach kapitalistisch. Auch im perfekten Kommunismus wo es keine Gelder gibt wird es trotsdem unterschiedliche Mächte geben. Kapitalismus ist wie in der Natur die Akkumulation von Macht.

Aber wie in der Natur kann man nicht unentlich Macht erlangen. Es gibt immer Grenzen, spätestens wenn es Probleme der Verteilung der Ressourcen, Platz, Energie, Nahrung usw gibt. Solange die Menschen als Spezies diese Ressourcen haben sind sie tendentiell glücklich und vermehren sich, sobald eine Ressource knapp wird müssen sie sich darum streiten. Und genau diese Streitphase erleben wir gerade (wiedereinmal).

Können wir damit besser umgehen als die Menschen vor ungefähr 100 Jahren? Technischer Fortschritt erhöht meiner Meinung nach lediglich die Anzahl der Menschen, die versorgt werden können bevor es kracht. Denn Solange es der Mehrheit der Menschen gut geht werden sie sich solange vermehren bis sie sich gegenseitig die ressourcen streitig machen müssen weil einfach nicht genug für alle da ist.

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Was ich damit sagen will ist, nur auf dem Kapitalismus rumzuhauen bringt uns nicht weiter. Kapitalismus ist die einzige Gesellschaftsform, die auch im Tierreich funktioniert, fressen oder gefressen werden. Jeder nimmt sich so viele ressourcen wie es in seiner Macht steht. Und damit ist die Ressourcenverteilung leicht geklärt: der Mächtigste bekommt so viel er will und der Rest muss damit leben was übrig bleibt. Dieses System wird so immer weiter überleben. Die frage ist eben, ob wir als Menschen nicht was besseres zustande bringen als Kapitalismus. Wenn nicht wird es immer wieder zum Kapitalismus zurückgehen.

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Das ist die große Frage. Die andere Frage:

Warum gibt es keine einheitliche Definition und trotzdem wirft jeder mit dem Begriff um sich?

Die einen meinen das Schuldgeldsystem, welche den Kapitalismus kritsieren und die Anderen meinen den Markt und dessen Funktion…

Dabei ist das extrem schlecht für die Lösungsfindung. Die ganze Gesellschaft redet aneinander vorbei.
(Ähnlich wie bei Kommunismus)

Meine Meinung ist ganz einfach:
Schuldgeldsystem = schlecht (stimmen fast die Meisten der Bevölkerung zu)
Demokratie + Markt = gut (stimmen auch fast alle zu)

Das ist eigentlich immer am Markt so. Die einzige Alternative ist doch, wenn es einen Diktator gibt, der den ganzen Markt untergraben kann. Siehe China und Russland.

Jetzt wäre die frage: Wo ist der übergang von Kapitalismus zu sozialer Marktwirtschaft?

„Kapitalisten“ in Bitcoinspace sagen ja dann auch zum momentanen Zustand „Korporatismus“

Aber diese ganzen schwammigen Begriffe sorgen etwas für Verwirrung, ich wäre dafür einfach jedes mal präziser zu benennen was man eigentlich will:
Abschaffung des Schuldgeldsystems.

Was ist wenn jemand die KI Singularität für sich beansprucht?

(Also Eigentümer der ersten generellen Ki zu sein und diese komplett für sich zu beanspruchen)

Hoffen wir, dass es so bleibt. Deswegen finde ich eine Demokratie so essentiell, denn die gesamte Bevölkerung würde sich nicht freiwillig einem Diktator der alles für sich beansprucht ausliefern.
Das passiert nur, wenn die Menschen durch falsche Systeme ausgetrickst werden.

Oder jemand übt vollkommene Dominanz aus durch eine daraus ausgelegte KI, nach einem großen technischen Fortschritt.

Momentan ist die höchste Wahrscheinlichkeit, dass eine solche KI für Hedgefonds den Markt spielen wird.

Steht Kapitalismus im Gegensatz zu Demokratie oder nicht?

Wenn es koexistieren kann gab es ja nie einen Angriff auf diesen.

Wir haben uns aber schon vor längerem technologisch und gesellschaftlich vom Tierreich abgehoben.

Denn Tiere können den Klimawandel nicht bremsen. Wenn wir noch immer Tiere sind, werden wir damit dann eher in den Abgrund steuern. (Da es kein Steuer gibt. Steuern sind raub.)

Wenn Demokratie den Kapitalismus ausschließt evtl.

Aber wir sind schon recht nah dran an einer funktionierenden Demokratie und das hat man sich hart erkämpfen müssen in den letzten 100-200 Jahren.

Können wir nicht von hier direkt mehr Demokratie erreichen oder braucht es erst wieder einen Rückschritt zum ‚der stärkere/reichere gewinnt‘, damit die spätrömischen Dekadenzmenschen realisieren wie viel die Demokratie gebracht hat und sich diese dann unter Blut, Schweiß und Tränen wieder erkämpfen müssen?

:thinking:

Danke für all eure Beiträge! :slight_smile:

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Auch in Demokratien geht es um Machtverteilungen und fällt damit meiner Meinung nach auch unter Kapitalismus, auch wenn da die Macht relativ flach verteilt ist. Das gillt für jede Gruppe von Menschen, jede Firma, jede Fammilie, jeder Staat könnte auf einer Skala von idealer Demokratie = gleichverteilte Macht auf alle Gruppenmitglieder bis zur absoluten Diktatur = einer hat alle Macht festgelegt werden.
Btw. könnte man auch innerhalb des Kapitalismus eine weitere Achse der der jeweiligen Gruppe selbst auferlegten Regeln hinzufügen. Die Skala geht dann von kompletter Anachie = jeder Gruppenteilnehmer darf alles (auch mord usw) bis absoluter Bürokratie = alle Handlungen sind fest vorgegeben, was man essen muss/darf,… Allerdings ist das Aufstellen von Regeln auch ein Ausdruck der Macht.
Jetzt kann man jede Gruppe einen Punkt in diesem Koordinatensystem der Machtverteilung und Regeln geben. Der Kapitalismus beschreibt Meiner Meinung nach das zusammenleben der Menschen durch die Machtbewertungen (und damit implizit der Regeln/Gesetze). Das gillt sowohl für flache Hierachien als auch für starke.
Menschen versuchen immer mehr Macht zu bekommen als sie ausgeben müssen. Gibt wer zuviel Macht aus, dann stirbt er (Verkehrsunfall, verhungert,…) Das gleiche gillt aber auch für Gruppen von Menschen, anhand Firmen annschaulich mit Macht=Geld. Firmen die langfristig verlusst machen, also mehr Macht ausgeben als sie einnehmen gehen pleite und werden aus dem Markt aussortiert. Sie sterben wie jedes unterlegene Tier bei der Jagt oder ehr wie verhungernde Individuen.

Aber du hast recht, dass wir mit der aktuellen Demokratie, so viel wie wir auch auszusetzen und zu verbessern haben, trotsdem gegenüber einer Diktatur einen enormen menschlichen vorteil haben. Das sollte man nicht vergesen.

Komplett flach ist unsere Hierachie nicht, und gerade die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, was ja auch eine art von Macht ist, und die Macht von verschiedenen Menschengruppen wie Firmen, Staaten, Religionsgemeinschaften usw. das kann im Gegensatz zur Macht vom Einzelmensch beängstigend sein. Wir sind die Zahnräder der Menschengruppen, vergleichbar wie die Zellen die Zahnräder unserer biologischen Körper sind.

Da alle Menschen immer nach Macht streben handeln alle Menschen immer kapitalistisch meiner Meinung nach. Allerdings müssen sich in einer Diktatur die Menschen einem viel mächtigeren Gegner (dem Diktator) messen währen in einer Demokratie alle Menschen mehr oder weniger gleichberechtigt sind. Die Macht kommt durch die Bewertungen der Menschen. Wenn sich genug Menschen finden, die sagen dass du der Alleinherscher bist, dann hast du diese Macht auch. Wenn ein Diktator das Vertrauen von allen Menschen verliert (inklusive polizei, armee usw) dann ist er kein Diktator mehr. Alles basiert auf Macht und wie die Menschen individuell und subjektiv diese Macht bewerten. Das nenne ich Kapitalusmus.

Was machen wir also mit diesem Wissen? Ich weiß es leider noch nicht.

Ki sehe ich nicht als problematisch an. Denn entweder die KIs bleiben strohdoof und damit bleiben sie immer unsere Sklaven (weil Menschen dann Mächtiger als die KIs bleiben). In diesem Fall bemächtigen sich nur die Menschen oder Menschengruppen der Fähigkeiten von KI, genauso wie wir beim Essen die Macht der Nahrung aufnemen. Oder KIs erstellen irgendwann quasi eine neue Spezies, die dann entweder mit uns die Reise der Evolution machen oder die eine Art rottet die Andere aus. Die überlebende und damit mächtigere Art kann dann weiter machen und Arbeiten, Philosophieren usw. Genauso wie die Menschen evolutionär entstanden sind.

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Ich glaube, DasPie denkt in Jahrtausenden, Bontii in Jahrzehnten.

Am Ende finde ich den größeren Zeithorizont sehr interessant, auch wenn es für die kurzfristig Denkenden sehr deprimierend ist, wenn wir doch (in den Augen dieser Menschen) vor so essenziellen Problemen stehen und „die Auslöschung der Menschheit kurz bevor“ steht. Doch am Ende setzt sich der Stärkste wahrscheinlich durch, bzw es war bisher so. Die Stärksten (an die Umwelt angepasstesten) können aber auch Asseln und Reptilien sein im Angesicht einer Atomkriegs.

Was, wenn das nicht so ist? Oder falls ja: Haben wir uns zum besseren abgehoben? Sind Menschen wegen ihrer Demokratie glücklicher oder abgepasster an die Umwelt als ein Rudel Wölfe?

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Nicht schon wieder eine neue Definition für dieses schwammige Wort

:sob:

Aber ich finde es an der Stelle gut, dass du deinen aktuellen Wissensstand so ausbreitest, damit man die exakten Punkte wo sich die Denkweise unterscheidet erkennen kann.

Jetzt kommt es mir gerade so vor als würdest du sagen ‚die Natur der Rivalität ist Kapitalismus‘

Das wäre eine interessante Definition und ich denke viele hier denken ähnlich darüber.

Meine Aussage wäre hier: Wenn die Verteilung zu ungleich wird verhindert das eben diese Rivalität und das ist auch das Problem welches wir haben.

Aber ich denke nicht, dass die Meisten, welche jetzt sagen man solle den Kapitalismus abschaffen diese natürliche Rivalität der Menschen meinen.

Diese ist uns ja angeboren, gibt es eine Rangliste gibt es auch Spieler die ohne jegliche Belohnung alles geben, um ganz oben zu stehen.

Genau, wenn wir mit einer ‚OpenAI‘ koevolvieren können wie mit dem Internet werden wir eine Symbiose eingehen könne.

Meine Befürchtung ist, dass z.B. ein Hedgefond komplett privat für sich diese KIs weiter entwickelt, bis diese so mächtig sind, dass sie ihren Besitzer stürzen können und dann die Macht über die Menschen ergreifen kann.
:thinking:

:face_with_raised_eyebrow:

Werd das jetzt einfach mal nicht negativ konnotiert sehen.

Utopien in Jahrtausenden aufzustellen ist immer einfacher, da alles nur geistige Konzepte sind, welche nicht direkt überprüfbar sind mit der Realität.
Daher kann man sich recht einfach sagen z.B. „Die KI fixxes this und wenn wir dyson spheres haben, welche unsere Energie gewinnnen haben wir keine Probleme mehr“

Aber ich lebe leider nicht so lange und würde gerne etwas näher an unserer Lebensrealität bleiben, denn dabei werden die Utopien dann immer wieder geprüft und der Realität angenähert.

Muss ich direkt wieder daran denken:
.https://www.youtube.com/watch?v=nIIdUl4S5_I

Physikalisch? Wir haben Autos.
Chemisch? Haben wir endlos viel selbst hergestellt.
Biologisch? Verhütung, Medikamente, Operationen
Evolutionär? Hier haben wir noch nicht angesetzt. Der Transhumanismus ist aus ethischen Gründen bisher nicht angegangen worden.

Also sind wir im Grunde Tiere(Kleinhirn) mit Werkzeugen von Göttern, mit denen wir langsam umgehen lernen, aber mehrere neue dazubekommen für jedes, welches wir mit unserem Neocortex verstehen.

Wir sind mächtiger, besser ist Definitionssache.

Wenn wir es schaffen nicht die nächsten Jahrhundert nicht an dieser Macht zu sterben war es besser.

Kann also gut sein, dass es uns alles zu schnell geht. Aber wir werden sehen…

Wir sind viel langsamer und überlegter, da wir dann in der Utopie die Schwarmintelligenz voll nutzen können. Das wird essentiell, damit nicht irgend ein übermächtiges Individuum durch einen „Glitch“ in seinem Kleinhirn alle über den Jordan jagt, weil er z.B. eine Atombombe baut und droht diese zu nutzen, um für sein Ego vorteile zu bekommen.

Erst wenn wir schaffen auf die Zeitspanne von Jahrtausenden zu kommen werden wir eine Symbiose mit der Umwelt eingehen.

An die Umwelt anpassen werden wir uns nicht einfach, es wird beide Wege gehen, da wir die Umwelt schon seit über 100 Jahren versuchen an uns anzupassen und die Natur, welche vor dem Menschen existierte eigentlich kaum noch so existiert.

Es gab mal eine Zeit vor uns, da war im Grunde alles nur Wald.

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Außer systemrelevante Banken :wink:

Das halte ich für einen Trugschluss. Mehr Energie erweitert nur die Grenzen, in denen sich die Menschheit „ausbreitet“, aber die Grenzen verschwinden dadurch nicht.

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Es ist die gleiche Definition wie ich sie Eingangs erwähnt habe:
Für mich ist Kapitalismus die Kunst der Bewertung von Macht.

Aber warscheinlich ehr das Handeln von Akteuren (= Menschen oder Menschengruppen) nach der Bewertung von Macht. :sweat_smile: Ist schon irgendwie schwer in Worte zu fassen. Aber aufjedenfall schließt das für mich Demokratien oder Diktaturen ein, da diese nur die Verteilung der Macht beschreiben. Eine Diktatur kann genauso kapitalistisch Handeln wie eine Demokratie. Und die Handlungen aller Akteure eines Gruppensystems nennt man Wirtschaft.

Ja so ähnlich, ich sehe den Kapitalismus als die Evolutionstheorie der Gesellschaft. So wie Molekühle die Zellen evolutionär gebildet haben, sich evolutionär die Zellen zusammengeschlossen und Individuen gebildet haben, und schließen sich die Individuen zusammentun und Gruppen bilden. Die aktuell oberste Abstraktionsebene der Evolution nenne ich Kapitalismus, das Zusammenleben und Handeln von Menschen und Menschengruppen basierend auf deren tatsächlichen Macht (z.B. Energievorräte) und deren bewerteten Macht. Die tatsächliche Macht kann aber meist auch nur subjektiv abgeschätzt werden.

Die Verteilungsfrage ist essentiell und lenkt das Handeln der Pflanzen und Tiere schon seit Millionen von Jahren. Zu ungleiche Verteilung der Macht führt zu Diktatoren und Unterdrückung während zu gleiche Verteilung zu Ressourcenverschwendung führt und die Gruppe in der Zeit langsamer macht. Beide Demokratieargumente sind Evolutionär gesehen leider keine Vorteil, auch wenn es den Menschen selber damit besser geht.

Naja, dann gehen sie ja nicht pleite, sterben also nicht. Das ist dann so als ob du dem verhungerndem Löwen doch noch eine Fleischkeule hinwirfst.

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Darauf wollte ich hinaus, wenn man tausende Jahre in die Zukunft geht, kann man sich sehr viel theoretisch denken.

Aber wir haben dann wirklich kaum noch ‚Probleme‘, da wir nur im Moment dabei sind uns durch grobe Fehler in der strategischen Expansion der Spezies machen.

Also wenn es darum ginge nach Überleben zu optimieren wie in einem Strategiespiel.

Aber was ist dann die Alternative? Kommunismus soll ja ein Gegenstück sein, welches alle „gleich“ macht, was aber einfach nicht funktionieren kann, wenn Kapitalismus so viel abdeckt.

Wenn es so allgemein ist, ist es klar, dass die Rufe von manchen diesen Abzuschaffen auf verständnislosigkeit stoßen.
:thinking:

Warum jedoch würden Ressourcen verschwendet werden?
Mein erster Gedanke wäre weil die Menschen eh gleich viel bekommen. Prisoner dilemma?

Langsamer muss auch nicht unbedingt schlechter sein, evtl. ist es ja überlegter?

:thinking:

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Lass uns doch bei allgemeinen Definitionen bleiben, sodass wir nicht aneinander vorbeireden.

Allgemein wird unter Kapitalismus eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verstanden, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt beruht (Bachinger & Metis, 2008).

Wir können gerne darüber sprechen, welche Folgen das für die Verteilung von Macht hat und welche Konsequenzen dies hat. Daran ist dann aber nicht DER Kapitalismus schuld, sondern das Regelwerk, dass wir uns als Gesellschaft auferlegen.

Kapitalismus befriedet Bedürfnisse über Angebot und Nachfrage. Ein anderes Wirtschaftssystem tut dies über einen zentralen Planer. Welche Alternativen zur Bedürfnisbefriedigung scheinen Dir wünschenswert?

Dann kennzeichne solche Stellen bitte deutlich als Metaphern. Ansonsten führt das imho dazu, dass wir alle aneinander vorbeireden. Denn der Kapitalismus ist offensichtlich keine Evolutionstheorie, sondern schlichtweg eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung (s.o.).

Hier benutzt Du den Machtbegriff synonym zu Geld. Ersetzen wir den Machtbegriff mit seiner Bedeutung, so schreibst Du, dass Menschen die Tendenz haben mehr Unabhängigkeit anzustreben und eher andere in ihre eigene Abhängigkeit zu bewegen.

Das ist eine These, gut. Erklärt aber eben kooperatives Verhalten oder dergleichen nicht ausreichend.

Ja, Du setzt eine soziologische Brille auf und das ist auch gut so. Hier können wir doch gut argumentieren und uns auf existierende Theorien stützen, um besser zu beschreiben und zu interpretieren, was wir für menschliches Verhalten beobachten und Erklärungen dafür suchen.

Ich glaube @DasPie meint, dass im Kapitalismus (im Idealfall) eine Ressourcenverteilung dahin stattfindet, wo Güter und Dienstleistungen erbracht werden, die nachgefragt sind.

Folglich kommt es immer zu einer Umverteilung, hin zu den Menschen, die eben genau diese Güter und Dienstleistungen anbieten. Das hat den Vorteil, dass (in der Theorie) vornehmlich das produziert und angeboten wird, das auch wirklich nachgefragt wird. In der Theorie eben eine sehr effektive Ressourcenverteilung.

Haben jetzt einfach alle gleiche Ressourcen, unabhängig davon, ob ihre Güter (oder Dienstleistungen) nachgefragt sind, dann werden Güter produziert, die nicht nachgefragt werden. Somit kommt es praktisch zu einer Ressourcenverschwendung.

(Habe ich Dich, @DasPie, richtig verstanden?)

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Naja, ich hab mir überlegt: warum hat es sich als evolutionär sinvoll erwiesen, dass es z.B: einen Rudelführer bei Wölfen gibt?

Meine Antwort darauf ist, dass es für alle Anderen energieeffizienter ist nicht darüber nachzudenken sondern die Führung dem Führer zu überlassen.
In idealen Demokratien (also komplette Gleichverteilung der Macht) müssen aber alle über alle Probleme nachdenken und ihre Meinung/Bewertung dazu abgeben. Das kostet definitiv mehr Energie als nötig um das Problem ausreichend zu lösen. Ideale Demokratien sind also hochgradig ineffizient. Deswegen muss über abstufungen der Machtverteilung geredet werden, so wie wir auch unsere realen Demokratien sehen, auch wenn da die Abstufungen meiner Meinung nach teilweise wieder zu weit gehen (also zu wenig Mitspracherech).

Eine andere Erklärung wäre, dass wenn Individuen glücklich sind und alle ihre Bedürfnisse befriedigen können, dann vermehren sie sich solange bis sie ihren Lebensraum voll ausfüllen. Sobald das der Fall ist können sie aber nicht alle Glücklich werden weil nicht genug Ressourcen/Macht für alle da ist. Damit fangen sie zwangsweise an sich untereinander um diese Ressourcen/Macht zu streiten.

In diesem Sinne wäre die Vermehrung und damit mehrbedarf an Ressourcen das Argument.

Hast du Gegenargumente dafür?

Da geb ich dir recht. Aber ich stelle mir dann immer einen Ritter vor, der in einem Kampf jede Attacke eine Sekunde zu spät beantwortet und damit den Zweikampf definitiv verliert, weil er erst mit allen Gehirnzellen sich abstimmen muss wie auf einen Angriff reagiert werden soll anstatt die Reflexe zu verwenden, also übertragen zB. Spezialisten in der Gesellschaft.

Ja, genau auf diese Definition läuft meine Definition hinaus wenn du Macht => Privateigentum Produktionsmitteln und Geld nimmst und den freien Markt als die Bewertung und Vergleiche der Macht durch Menschen ansiehst.

Ich denke das ist die Grundlage menschlichen Handelns. Jeder Mensch ist individuell und hat demnach auch unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe und wird damit auf Ereignisse anders reagieren. Jeh nach Menschengruppe passiert das immer individuell auf eigene freie Entscheidungen. Ohne Kontext der einzelnen Gruppen kann natürlich nicht mehr über die Gruppe ausgesagt werden.

Ja, eigentlich gut zusammengefasst :innocent:

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Was mich an der Beschränkung auf Produktionsmittel und Geld stört ist, dass man einfach davon ausgeht dass es mehr wird. Warum aber Menschen mehr Macht haben wollen ist meiner Meinung nach logischer als dass irgendwelche Zahlen immer größer werden müssen.

Mithilfe des Machtvergleiches kann man auch wunderbar die Preisfindung auf einem Markt erklären mit all den impliziten folgen wie Angebot und Nachfrage usw.

Aber die Macht erklärt eben auch, wie Demokatien oder Monarchien entstehen.

Ich verbinde mit Geld nicht einfach nur, dass „es mehr wird“.

Geld besitzen geht für mich mit einer Erweiterung des Möglichkeitsraumes einher. Wieso dies erstrebenswert ist, erscheint mir sehr logisch. Mehr Geld geht mit mehr Gestaltungsmöglichkeiten meines Lebens einher - das empfinde ich als nützlich, um meinem Wunsch nach individueller Entfaltung nachgehen zu können.

Es geht mir hier also in erster Linie um mich und nicht darum mehr Macht zu besitzen (also mehr Abhängigkeiten von anderen mir gegenüber zu erschaffen).

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Wenn man an das Internet wie z.B. Reddit denkt muss das nicht stimmen.

Es können alle Menschen der Welt in einem Reddit thread teilhaben und auch wenn es unübersichtlich wird, ist die Entscheidungsfinding nicht massiv eingeschränkt.

Das nur ein Beispiel, dass es nicht unmöglich ist. Immerhin spielen in unserem Hirn auch milliarden Neronen so zusammen, dass am Ende Logik im Neocortex entsteht.

:x:

Nur weil jeder die gleichen Möglichkeiten hat mitzuentscheiden, bedeutet das nicht automatisch dass alles ineffizient ist.
Das bisherige Konzept der entscheidungsfindung ist nur veraltet.

Nein, Verhütung, das hatten wir doch schon alles.

:sob:

Ich kann doch selbst entscheiden ob ich ein Kind bekomme anhand der Umstände.

Oder hat dir dich dein Kleinhirn schonmal so gezwungen, dass du jetzt ein Kind brauchst, dass du ein Loch in das Kondom machst?

Ja das existiert, ist aber auf keinen Fall die Regel.

Du betrachtest dieses komplexe System noch auf Basis zu simpler Regeln.

Die Emergenz der Realität ist noch viel höher. Will nicht sagen, dass ichs durchblickt habe, aber mir fallen noch viele Ecken und Kanten auf.

Gegen wen kämpft der Ritter?

Das ist eine Kritik am Parlament, nicht an der Demokratie perse.

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Verhütung regelt nicht alles, vorallem nicht wenn die Menschen wirklich Kinder haben wollen.

Schaut euch doch einmal die Geburtenrate in Deutschland an. In der DDR war diese höher als in der BRD. Aber Lebensstandart kann ich da nicht wirklich geltend machen. Auch wenn der Lebensstandart in der DDR ein wenig geringer war gab es keine Begründung mehr Kinder als Altersvorsorge haben zu müssen. Für jeden Bürger wurde in der DDR gesorgt. Aber 1990 gab es den Mauerfall. Unsichere Zeiten für die DDR Bürger und schohn sinkt die Geburtenrate ab. Verhütung mittels Pille wurde spätestens 1965 eingeführt unt Kondome gab es bereits viel früher.
Für Entwicklungsländer mag es stimmen dass die Geburtenrate von bis zu 7 Kinder Pro Frau durch erhöhten Lebensstandart absenken kann, aber wie viele Kinder in Industrieländern geboren werden hängt davon ab wie glücklich die Leute in diesem Land sind (Solange sie ein selbstbestimmtes Leben führen). Also wie stabiel die Zeiten sind in denen sie leben, wie gut die Ressourcenverteilung funktioniert, wie Weitsichtig/Klug/Vorteilhaft die Politischen Entscheidungen des Landes sind usw.
Oder glaubt ihr wirklich dass die Menschheit ausstirbt, weil wir einen größeren Lebensstandart haben? Wenn die Bevölkerungszahl absinkt weil im durchschnitt Frauen weniger als 2 Kinder bekommen, dann bedeutet es auch, dass insgesammt weniger Ressourcen benötigt werden, die dann wieder besser/leichter verteilt werden können. Damit denke ich dass die Bevölkerung langfristig wieder Wachsen wird. Zumindest stelle ich mir die Zukunft der Menschen nicht so vor, dass sie immer weniger werden (sollte mal zB. die ganze Welt so einen Lebensstandart halten können wie wir ihn haben)
Aber du hast recht, das ist ein sehr komplexes thema, auch ich hab keine Glaßkugel oder ein Superhirn :woman_shrugging:

Wegen der Ineffizienz könntest du recht haben. Vielleicht gibt es effizientere Methoden auch in idealen Demokratien, vorallem bei gleichberechtigten Spezialisierungen, zB. einer interessiert sich mehr für Bitcoin, ein anderer mehr für Landwirtschaft und zusammen sind sie gleichberechtigt aber profitieren voneinander und deren Wissen.

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Ich glaube das auch, habe mich in das Thema aber nicht eingearbeitet. Gerade nur einen Artikel gefunden, ChatGPT schreibt folgenden tl;dr: „Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung zeigt, dass in Europa steigendes Einkommen künftig nicht mehr zu niedrigeren Geburtenraten führen wird, wie es im 20. Jahrhundert der Fall war. Heute tendieren europäische Regionen mit höherem Einkommen eher zu höheren Geburtenraten. Die Forscher erklären dies vor allem durch den Ausbau der Familienpolitik und flexiblere Arbeitsbedingungen, die es Eltern ermöglichen, Beruf und Familie besser miteinander zu vereinbaren. Dies könnte auch dazu führen, dass hoch entwickelte Metropolregionen in Zukunft zu Hochburgen der Fertilität werden.“

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