Generell vermeide ich über Bitcoin mit Bekannten zu sprechen. Es gibt nur ein paar wenige.
Im Grunde haben viele Menschen in unserem Land, keine Ahnung was Bitcoin ist und wie es funktioniert.
Letzte Woche habe ich mal wieder den schönen Spruch gehört.
Bitcon, gehört doch dem Elon Mask oder?
Naja, wenn der Preis von Bitcoin so bei 80.000 € steht und in der Tagesschau drüber berichtet wird, mal schauen was dann passiert
Ich drücke ihnen gerne regelmäßig ganz unterschwellig mit den neuen Marktpreisen rein, dass sie mir seit der Preis bei wenigen 100 € war nicht zugehört haben.
Beides, im Bärenmarkt immer mit Aufforderung zum Kauf und werd belächelt und im Bullenmarkt dann den aktuellen Kurs erwähnen, sacken lassen und betonen, dass zum ATH nicht der richtige Zeitpunkt ist zu kaufen und sich das auch wieder beruhigen wird.
Ach ja, ich weiß noch 2016 hat jemand mal zugehört und ein Gewinnspiel über 1000€ in Bitcoin in der Familie gemacht. Das hat der Cousin dann gewonnen und natürlich instant ausgelöst und verprasst.
ich bin letztens mal auf deinen Beitrag gestoßen: „Das Gefühl der Geisterfahrer zu sein!“ Eine sehr schöne Formulierung. Vielen Dank dafür, das hat mich (eine ganze Weile lang) zum Nachdenken gebracht.
Das kann ich sehr gut nachempfinden und ich möchte daher sehr gerne auch meine persönlichen Erfahrungen und Gedanken mitteilen:
Ja, das kann ich bestätigen – jedenfalls für meine erste Zeit im Kaninchenbau und den (unvermeidbaren?) Versuchen, meinem unmittelbaren Umfeld aus diesem Wunderland um jeden Preis berichten zu wollen. Man möchte eben sehr gerne mit seinen Mitmenschen über das faszinierende Thema Bitcoin – das einen fest in seinen Bann geschlagen hat – sprechen. Am besten mit allen sofort und gleich den ganzen lieben langen Tag. Also „streckt man (mehr oder weniger vorsichtig) seine Fühler im Freundeskreis aus“, bis man – entgegen seiner ursprünglichen Erwartungshaltung – plötzlich bemerkt, dass man auf Unverständnis und völlige Ablehnung stößt oder von manchen Freunden sogar massiven Gegenwind bekommt. Kaum Begeisterung? Wie kann das denn bitte sein? Und gerade hier finde ich deine Aussage „das Gefühl, der Geisterfahrer zu sein“ so treffend: Man bekommt plötzlich das Gefühl, dass man selbst derjenige sein könnte, vor dem im Radio gewarnt wird…
Ijoma Mangold hat sich kürzlich in einem Interview wie folgt ausgedrückt: „Bitcoin ist wie eine Krankheit, die einen unglaublichen Mitteilungsdrang beim Erkrankten auslöst.“ Sich selbstkritisch als „Erkrankten“ und das eigene Mitteilungsbedürfnis als „Krankheit“ zu reflektieren, finde ich insbesondere in diesem Kontext äußerst bemerkenswert, lässt diese Sichtweise nicht zuletzt auch den Schluss zu, dass man selbst derjenige sein könnte, der sich irrt (und vielleicht „geheilt“ werden sollte?)… Das kommt auch in deiner Frage zum Ausdruck:
Möglich. In jedem Fall gibt es da draußen sehr viele Menschen mit gegenteiligen Vorstellungen eines gut funktionierenden Finanzwesens und völlig anderen Wertvorstellungen oder (gesellschaftspolitischen) Überzeugungen. „Geisterfahrer“ sind hier alles andere als erwünscht und von einer „Krankheit“ möchte man auch am liebsten verschont bleiben. Wenn ich es mir recht überlege, finde ich es daher auch überhaupt nicht mehr überraschend, dass das Thema Bitcoin so stark polarisiert und bei manchen Mitmenschen sogar kategorisch auf Ablehnung stößt. Bitcoin stellt nun einmal einen krassen Paradigmenwechsel dar – mit dem disruptiven Potential, (langfristiger) großer gesellschaftspolitischer Umbrüche und Veränderungen. Und analog zum „Geisterfahrer“ oder zur „Krankheit“ macht das manchen Menschen vielleicht Angst, oder? Deine Frage „woher diese Polarisierung, diese extreme Abneigung kommt“ ist mit „der Angst der Leute vor etwas Neuem“ jedoch freilich nicht vollständig zu beantworten. Ich möchte meine Antwort daher mit einem sehr bekannten Morpheus Zitat aus „Matrix“ ergänzen:
„Ich versuche, deinen Verstand zu befreien, Neo. Aber ich kann dir nur die Tür zeigen. Hindurchgehen musst du alleine.“
Das trifft es in meinen Augen auf den Punkt: Man kann einem anderen Menschen nur die Türe zeigen, hindurchgehen muss er alleine. Und das heißt eben nicht, dass derjenige auch hindurchgeht. Er muss erst eine Notwendigkeit darin sehen, die Türe zu öffnen und den Mut finden, über die Schwelle zu treten. Es ist seine (nicht meine) freie Entscheidung seinen Verstand zu befreien. Man könnte es auch etwas pathetischer ausdrücken: Um die Türe zum Kaninchenbau zu öffnen, braucht man seinen privaten Schlüssel. Und ich denke, das ist grundsätzlich eine ganz persönliche Angelegenheit.
Aber Apropos Schlüssel: Hier muss ich an eine bestimmte Szene im Film „Ready Player One“ denken:
„Warum können wir nicht einmal rückwärtsgehen?“
In diesem Sinne: Das Charmante an Bitcoin ist für mich, dass jeder selbst frei entscheiden kann, ob er auch den Rückwärtsgang einlegen und einen neuen und unbekannten Weg einschlagen möchte… Und ich finde, auf diesem Weg hat man letzten Endes nicht mehr „das Gefühl, der Geisterfahrer zu sein“, der „massiv gegen den Strom schwimmt“, oder?
Hi Leto,
danke für deinen ausführlichen Beitrag! Die Formulierung mit dem „Geisterfahrer“ ist nicht von mir, glaube es war Ijoma, der das schonmal so formuliert hatte und das ist mir als Beschreibung hängen geblieben.
Mir geht es auch gar nicht mehr so sehr darum Freunde zu überzeugen, das schaffe ich eh nicht und hätte man das bei mir 2018 versucht, wäre ich auch eher abgeschreckt.
Es ist schon komisch. Ich erinnere mich noch daran, als ich 2018 mal gefragt wurde, was ich von bitcoin halte. Obwohl ich mich mit dem Thema nie auseinandergesetzt hatte, habe ich in etwa geantwortet: „Die Zentralbanken werden dann irgendwann ihren eigenen Coin rausbringen und bitcoin wird irrelevant…“.
Darüber denke ich noch heute oft nach, denn ich bin grundsätzlich jemand, der Dinge hinterfragt und sich erst informiert, bevor ich zu irgendetwas meinen Kommentar abgebe. Wieso war das beim Thema bitcoin anders. Ich hatte zumindest in meiner Gedankenwelt zum Stichwort bitcoin viel Meinung aber praktisch gar kein Wissen.
Das ist auch einer der Gründe, wieso ich auch den aktuellen Preis völlig unterbewertet sehe. Glaube einfach, dass es da noch sehr viele Leute gibt, die wie ich sie hatte, eine verzerrte Meinung haben, die auf falsche Tatsachen begründet ist.
Dennoch bewegt mich das Thema, weil insbesondere im reddit sub r/finanzen so viel „Hass“ ggü. bitcoin sichtbar wird. Man erkennt das immer gut daran, wie leute weit runtergevotet werden, obwohl nur ein paar nüchterne Richtigstellungen oder Denkanreize geschrieben wurden.
Dann denke ich immer, dass ich vielleicht doch etwas übersehe. Z.B schaue ich mir fast jeden Stream von Roman an und manche Dinge erscheinen mir auch heute noch zu ideell. Finde es abwegig zu glauben, dass wir im deflationären System ‚auf jeden Fall‘ weniger Probleme haben. Das könnte halt sein, aber wir können es auch nicht genau wissen. Auch gab es mal den Punkt, dass Patente nicht gut seien. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wo dann der Anreiz für ein Unternehmen ist, hohe Millionensummen zu investieren, wenn am Ende der Wettbewerber die Lösung auch zügig in den Markt bringen darf… Es hat vielleicht auch seine Schattenseiten, aber dieses Schwarz/Weiss liegt mir sehr fern.
So könnte ich vielleicht auch bei anderen Punkten der Schwäche unterliegen, zu sehr von den Überzeugungen von Influencern beeinflusst zu werden. Allerdings gibt das meiste auch viel Sinn für mich…
Vor Kurzem erzählte mir meine Partnerin von Elon Musk’s neuer Rakete, die jetzt sogar besser ist als die der NASA. (Musk legt übrigens selbst Patente von sich offen. Warum? - Netzwerkeffekte?)
Dabei hat er vereinfacht gesagt in kürzerer Zeit so viele Raketen abstürzen lassen bis das Produkt funktioniert hat.
Ich hab eine Zeit lang drüber gebrütet und an meinen (kleinen) Arbeitgeber gedacht. Mir ist aufgefallen, dass kleine Unternehmen stets darunter leiden, dass eine ganze Reihe von Aufgaben überhaupt keinen Verantwortlichen finden. Jeder Mitarbeiter steckt meist in 2-3 verschiedenen Positionen gleichzeitig und ist froh, wenn er es schafft ein aufkommendes Problem möglichst weit von sich zu weisen, so dass viele (sinnvolle) Aufgaben einfach verwaist sind.
Ich habe das Gefühl, dass große Firmen es sich eher leisten können und auf die straffere Hierarchie zurückgreifen können, Probleme einfach mit (Arbeit-)Zeit, Geld und Material tot zu werfen.
Während Start-Ups frei nach dem Motto „move fast und break things“ Probleme einfach ignorieren und mit hohem Risiko weitermachen, tendieren die Großen dazu unverhältnismäßig auf Hürden zu reagieren (juristische Schritte, Konkurrenten aufkaufen, Versorgungsknappheit mit großem Lagerbestand begegnen).
Patente sorgen oft dafür, dass der Erfinder mehr Zeit hat, um seine Investitionen reinzuholen, bevor der übrige Markt Alternativen anbieten darf (Generika bei Medikamenten).
In einem deflationären System sitzt das Geld eher generell nicht locker, da die laufenden Fixkosten den Großteil einnehmen. Millionensummen können also nicht leichtfertig rausgehauen werden. Sind die Fixkosten gegebenenfalls gering, ist das ganze Unternehmen ohnehin sehr klein (z.B. wenig Mitarbeiter), was dazu führt, dass der Versuch das neue Produkt eines Konkurrenten zu kopieren deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Lässt sich das neue Feature eines Konkurrenzproduktes dagegen sehr einfach in das eigene Produkt integrieren, ist das ein gutes Zeugnis für Fähigkeit dieses Produktes sich anzupassen und modelliert zu werden. In der freien Wildlaufbahn hat die Natur/Evolution solch eine Fähigkeit stets belohnt.
Der Mechanismus der Deflation zeichnet sich darüber aus unwirtschaftliche Prozesse zu rasieren.
Dazu zählt auch die Mäßigung des Konkurrenzdenkens durch das Kooperationsdenken. Diese beiden Denkansätze müssen sich bei jedem Protagonisten in einem gewissen Verhältnis ablagern bis die richtige Mischung vorliegt. Auch das sollte man bei Patentrecht bedenken.(Netzwerkeffekte!)
Auch wenn ich kein riesen Freund von Adhoc-Entwicklungen bei Medikamenten bin, so habe ich den Vorschlag begrüßt, die Impfpatente während der Pandemie frei zu geben. Nun, wir wissen ja, wohin uns diese Debatte geführt hat: Impfjünger in Europa, Impfwüste in Afrika…
Ich glaube Jeder von uns Bitcoiner macht diese Erfahrung mit seinem Umfeld. Was ich im Laufe der Zeit dabei gelernt habe, ist es mir von den Leuten ihre Argumente zu der Meinung über BTC zu erklären, also ich versuche Sie nicht von meinem Wissensstand zu überzeugen, sondern Sie sollen mir Ihren verdeutlichen.
Meistens kommt dann die nicht zu ende Gedachten Annahmen schnell in Schieflage und es wird entweder unsachlich oder führt zu einem Denkprozess.
Das was viele so verunsichert ist oft die Sicherheit und Gelassenheit mit denen ich ihnen begegne.
Ich lasse mich nicht hinreißen Sie zu belächeln, weil „sie es noch nicht begriffen haben“ sondern versuche ganz sachlich mir erklären zu lassen was Sie so von ihrem Denken überzeugt.
Auch dabei kommt oft viel Fehleinschätzung und Unkenntnis zum Vorschein, was dann manchmal zu einem umdenken führt.
mein Kompliment dein Text trifft in so vielen Punkten genau die gleichen Empfindungen wie ich sie erlebt hä und noch erlebe.
Was ich aber mit zunehmender Zeit immer mehr verspüre, ist diese innere Zufriedenheit die Gelassenheit mit der ich die Zukunft betrachte.
Das selbst erleben das die ersparten BTC immer mehr an Kaufkraft zunehmen ist ein dermaßen zufriedenes Gefühl das ich mich nur noch um die Gedanken sorge, wie die heute so 100% überzeugten Gegner von in der Zukunft mit dem Neid umgehen und der Missgunst, wenn Sie erkennen, daß das von Ihnen favorisierte System doch nicht das richtige war und Sie sehr viel wenn nicht alles verloren haben.
Können wir dann noch unseren BTC Reichtum genießen?
müssen wir uns nur noch darum kümmern das man uns nicht enteignet oder zumindest durch erzwungene Abgaben die Not der anderen lindern zu müssen?
Für mich ist es nur wichtig das mir in der Zukunft nicht ein Mensch der mir wichtig war den Vorwurf macht, warum hast du mir das nicht erklärt.
Da lebe ich lieber mit dem Vorwurf, wenn ein später Bekenner zu BTC mir sagt, hätte ich nur früher auf Dich gehört, dann hätte ich heute wesentlich mehr BTC.
Besser als die von der NASA, aber die NASA muss noch immer ihre crew mit 50 Jahre alten Sojus Missionen zur ISS schicken, weil Elon Musk nichtmal auf Orbit kommt mit seiner neuen Rakete: Liste der Sojus-Missionen – Wikipedia
Aber ja, Elon Musk hat dafür Milliarden von der US Regierung bekommen und sollte es bis 2023 hinbekommen haben Sojus abzulösen.
Kann er aber bis heute nicht
Wahrscheinlich weil die neuen Raketen vom Steuerzahler finanziert wird und die Regierung diese Auflagen gestellt hat.
Tja, die zentralen Machthaber welche dies verhinderten sind die die wirklich angeprangert werden sollten für die weitreichende Pandemie und nicht Impfgegner…
Stichwort Superspreading in armen Ländern.
Das war wahrlich ein verstörendes Bild wie beides gleichzeitig existierte.
Liegt wohl an einem Zusammenhang mit dem krassen Vermögensunterschied weltweit.
Vor ein paar Jahren hieß es noch, ein Platz in der Soyus Kapsel wäre bei ca. 90 Mio USD und SpaceX sollte es deutlich günstiger bieten. Gerade mal geschaut und finde immer wieder die Zahl 55 Mio. USD in der SpaceX Crew Dragon, wobei weiterhin 90 Mio. für die Soyus angegeben werden.
Das Video schau ich mir später mal an, aber die anderen Videos und vor allem den reisserischen Thumbnails nach, gehts auf dem Kanal wohl doch eher um Musk Bashing…
Ja bitte, ich finde es interessant, weil ich Musk als eine Art repräsentation der Weltwirtschaft sehe.
Evtl. kannst du ja dann genauer darlegen was im Video zutreffend war und wo der Musk Basher falsch liegt.
Betriebsanalysen von Musk will ich mir persönlich ersparen, ich habe Bitcoin damit ich eben nicht durch jedes zweite Unternehmen blicken muss und Versprechungen von Relität trennen darf, um mein Investment zu rechtfertigen.
Da gefällt es mir in der Wissenschaft besser, wo man bei komplett gehirnamputierten Vohersagen wann etwas soweit ist sich kaum einen Fehler erlauben darf.
Für mich hat Musk nur mit seinen Aussagen wann der Mars besiedelt wird usw. seine Glaubwürdigkeit verloren.
Habe ja auch keine Ahnung von Crew Dragon, mal sehen was dabei herumkommt, wenn das so professionellere Unternehmensanalysten hier unter die Lupe nehmen.
Ach mir geht’s lediglich darum, dass ich sehr verwundert bin, dass Soyus teurer sein sollte, weil ich immer davon ausging, dass es gerade darum geht die Raumfahrt günstiger zu machen. Auch die Kostenangaben, die man so finden konnte hatten mir immer gezeigt dass SpaceX erfolgreich ist.
Aber vielleicht ist das auch alles komplexer und ich liege falsch, dem Internet ist ja auch nicht immer ganz zu trauen.
Ganz unabhängig von Musk. Ich finde man sollte nur dann bei den Fakten bleiben auch wenn man ihn nicht mag.
Klar, aber Marketing ist nicht Realität.
Daher bin ich nur interessiert daran, was am Ende Marketing war und was nicht, ohne genau alles selbst analysieren zu müssen.
Daher ist es nützlich die Kritik eines Wissenschaftlers der es sich zur Aufgabe gemacht hat erfolgreich Hochstapler aufzuzeigen.
Bei so vielen anderen Unternehmen lag er im Recht und bei Musk ist es eben, weil er seine Zeitangaben, wann etwas fertig wird und auch seine sonst so waghalsigen Ankündigungen einfach beim Wort nimmt.
Damit komme ich dann hier in die Finanzbubble, um gegenzuprüfen, was die Stimmen sagen, die noch immer an Musk glauben.
Soweit ich es aus dem Video mitgenommen habe, hat er sich nur wirklich um die Bilanz gekümmert, als es auch Investitionen von SpaceX selbst waren und nicht die staatlichen Gelder für diese NASA Mission.
Vor allem ist SpaceX erfolgreich damit, Steuergelder zu kassieren.
SpaceX wirbt mit 2720$/kg für Frachttransport in den niedrigen Orbit.
Tatsächlich bezahlt hat die NASA 1,6 Milliarden für 20 Tonnen, was 80 000 $/kg entspricht.