Cardano fragen

Hallo

Ich habe 3 wesentliche Fragen zu Cardano

  1. Durch den Proof of stake Mechanismus wäre es ja möglich dass einmal ein Staking Pool so viele Adas hat dass sie ne 51% Attacke durchführen kann .
    Wie wahrscheinlich ist das Szenario, oder ist dass durch irgendein Protokoll auf der blockchain abgesichert, weil irgendwo habe ich mal gelesen dass das Team mathematisch bewiesen hat dass Proof of stake genau so sicher ist wie Proof of work, weiß da jemand mehr darüber. Wäre es nicht möglich per Code zb. die Ada die in einem Staking Pool sind zu begrenzen sodass nie ein Pool so viele Adas hat um das Netzwerk zu schaden?

  2. wozu wird der Ada Coin in der Blockchain gebraucht? Nur für die Transaktionsgebühren oder in Zukunft auch für Smart contracts? Oder als Zahlungsmittel? Und was ist wenn alle Adas gestaked sind, werden die Staker dann mit den Transaktionsgebühren belohnt, aber dann müssten die Transaktionsgebühren so hoch steigen dass sich das Staking wieder lohnt, klar kostet Staking quasi nichts, aber wer soll dann noch staken und für die Sicherheit garantieren ? Oder verstehe ich da was komplett falsch?

  3. wie findet ihr dass das Charles Hoskinson sagt dass Cardano mal Bitcoin verdrängen wird oder wenn Cardano scheitert dann scheitern alle Kryptowährungen. Ich finde das ziemlich eingebildet

Hallo Mario,

zu 1)
So eine Attacke ist nach derzeitigem Stand bei jedem PoS möglich. Bei Cardano zum Beispiel ist es so, dass zwar die Größe eines Pools begrenzt ist, aber Binance alleine hat schon offiziell 12.49% der Pools (Group BINANCE | Cardano Staking) besitzt → Tendenz steigend!
Das erreichen sie unter anderem, indem sie utopisch hohe Staking-Renditen versprechen: Binance Staking Launches ADA and ATOM Staking with Up to 24.79% APY |
21,79%!!! Das muss man sich mal vorstellen… die zahlen aus eigener Tasche eine Zusatzrendite, damit ihre Pools immer größer, bzw. es mehr Pools werden.
Das jeweilige Team spricht natürlich immer nur in den besten Tönen vom eigenen Projekt :wink:
Eine Lösung für 51% Attacken bei PoS habe ich noch nicht gesehen.

Wenn man bei Binance noch bedenkt, dass Cardano ein „Rivale“ ist, dann haben sie die Mittel und Gründe, um Cardano zu schaden!
Kein guter Move!

zu 2) Im Grunde kann man jeden Coin ersetzen. Von daher würde ich hier keine klare bzw. eindeutige Antwrot geben.
Deine Vermutugnen sind richtig, wenn alle Coins erstellt sind, müssen die Staking-Rewards über die Transaktionsgebühren ausgeschüttet werden.

zu 3) Da bin ich voll deiner Meinung. Meine Einstellung zu Cardano ist seit einer Weile eher gemischt…

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Die Antifragilitat von Cardano sehe ich als Hauptproblem des Projektes, weswegen es eines Tages scheitern konnte. Mit Charles Hoskinson und POS hat Cardano einen zentralen Angriffspunkt. Wie im Artikel der Antifragilitat beschrieben wurde ist die Existenz eines Torhuters schadlich fur die Entwicklung einer adaptiven Strategie eines monteraren Netzwerkes. Hoskinson als Funktion des Staates der sagt Ada=Wert und Pos welches zum Problem von Zentralisierung fuhrt. Diese Aussagen kann ich leider nicht mit faktischen Daten bei Cardano belegen. Ich frage mich ob sich das uberhaupt wissenschaftlich Belegen lasst. Was sagt ihr dazu ? Sorry, dass ich dir nicht mit Zahlen weiter helfen konnte. Wollte aber meine Gedanken mal los werden.

Der Erklärung von @mcwinston ist nicht viel hinzuzufügen.

Ouroboros wird als „provably secure PoS algorithm“ bezeichnet. Mathematisch bewiesen wird in dem Paper, dass die Blockchain bei einer ehrlichen Mehrheit von > 50% im Netzwerk (bezogen auf den Gesamtstake) sicher ist.
Genauso kann man beweisen, dass PoW bei > 50% ehrlicher Hashrate sicher ist.

Es wird aber nicht bewiesen, dass PoS sicherer als PoW ist. Dafür müsste man auch erst einmal definieren, was im mathematischen Sinne mit „sicher“ gemeint ist.

Mit Ouroboros Omega soll eine „self-healing“ Funktionalität kommen. Dabei kann es sich aber nur um das Erholen von kurzfristigen 51% Attacken handeln.

Der Stake eines Pools ist aktuell nicht begrenzt, aber ab einer gewissen Grenze verringern sich die prozentualen Staking Rewards, so dass ein übersättigter Pool ungünstig ist.

Ein Angreifer kann allerdings beliebig viele Pools erzeugen, die man ihm auch nicht ohne weiteres zuordnen kann.

Wenn er selbst schon mehr als 50% des Gesamtstakes besitzt (sehr unwahrscheinlich, da sehr hohe Summe), kann man nichts machen. Außer man erkennt, dass ihm die Coins gehören und spaltet ein neues Netzwerk ab, in dem er seine Coins nicht mehr besitzt. Solche Art von Eingriffen widersprechen natürlich dem dezentralen Gedanken.

Falls er selbst weniger besitzt, kann er unter verschiedenen Namen sehr viele Pools erzeugen und versuchen Delegatoren zu gewinnen, um über die 50% zu kommen.
Um solch eine Sybil Attack zu verhindern gibt es den Pledge. Jeder Pool sollte in seinem Pool ein gewisses Eigenkapital hinterlegen (= Pledge), um zu zeigen dass er es Ernst meint. Je kleiner der Pledge ist, desto weniger Rewards erhält der ganze Pool. Auch eine Verkleinerung des Pledges geht nur langsam und bringt Nachteile bei den Rewards. Delegatoren werden also nach der Cardano Spieltheorie bevorzugt Pools mit hohem Pledge aussuchen.

Solange man nur die automatische Verteilung von Rewards durch das Cardano Protokoll betrachtet stimmt das auch.
Allerdings wird in der Theorie nicht berücksichtigt, dass ein Pool seinen Delegatoren einfach „Rewards“ außerhalb des Protokolls zahlen kann. So schafft es z.B. Binance mit nahezu 0 Pledge viele Pools zu betreiben, weil sie ihren Kunden einfach aus eigener Tasche > 20% zahlen.
Damit wird der Pledge-Mechanismus bzw. die Absicherung ggü. Sybil Attacks ausgehebelt.

Binance könnte natürlich auch die ganzen Coins der Kunden als reinen Pledge in die eigenen Pools einbringen, um mehr Rewards vom Protokoll zu erhalten. Allerdings könnten sie mit den Coins dann zwischen den Snapshots nicht machen was sie wollen (Geld verdienen). Deshalb haben sie fast keinen Pledge und bringen die Coins als delegierten Stake ein. Sicher brauchen sie auch eine gewisse Grundliquidität für die Kunden.

Evtl. gibt es irgendwann neue, bessere Ideen. IOG und die kooperierenden Universitäten betreiben weiterhin Forschung zur Verbesserung des reinen PoS.

Ansonsten bleibt aktuell nur die Erkennung zusammengehöriger Pools durch on-chain und andere Analysen, sowie möglichst transparente Information der User über das Internet.

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Was mich am Meisten stört, ist dass Cardano arg auf seine Gallionsfigur Charles Hoskinson setzt.
Das Projekt dahinter steht quasi nur selten im Mittelpunkt.
Ich meine der Kerl ist 33, richtig gehört auch wenn er wie Mitte 40 aussieht. So ein Personenkult halte ich für wenig sinnvoll. Kommt mir teilweise wie ein Sektenführer vor. Von seinen Äußerungen über andere Coins und Projekte mal ganz abgesehen.

Cardano an sich finde ich, neben Bitcoin, noch am ehesten investitionswürdig. Dennoch bin ich der Meinung, dass das Produkt im Vordergrund stehen sollte. Wobei Tesla, Amazon, Microsoft und Apple ja auch immer von dem Mann an der Spitze profitiert haben.

WHO KNOWS

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Ich muss ja ehrlich zugeben das 20 bis 25% bei Binance extrem verlockend sind.
Da muss man schon sehr mit sich selbst kämpfen das man seine Coins im eigenen Wallet behält.
Aber wenn ich will das die ganze Sache am ende erfolgreich ist muss ich da wohl konsequent bleiben. und geb mich mit realistischen 5% zufrieden.

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Das gut ist das ich immer auf solche Gallionsfiguren nichts gebe. Ich halte von der Person CH auch nix und finde das er eher schädlich für Cardano inzwischen geworden ist.

Bitte nicht schwach werden! :grin:

Wobei ich auch der Meinung bin, dass die Sicherheit nicht von so viel Eigenverantwortung und Verzicht auf Gewinne abhängen darf. Das geht meistens schief.

Allerdings hat man komplett betrachtet beim richtigen Staking langfristig mehr Gewinne, weil das Netzwerk überlebt und der Kurs steigt.

Von den 20% hat man nicht viel, wenn sich irgendwann eine negative Gesinnung von Binance andeutet und der Kurs schon deshalb in den Keller geht (was das Netzwerk übrigens gleichzeitig auch noch unsicherer macht).

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Wie könnte man das Proof of stake Problem in Zukunft lösen, gibts dazu Forschungen oder gute Artikel, weiß da wer mehr?

Weil ich finde Cardano ist kein Shitcoin, sondern Cardano ist gut aufgebaut, weltweites Team, gute Forschung und das mit den Afrika Special finde ich auch sehr gut, was die dort vor haben. Cardano könnte ist meine Meinung als einzige kryptowährung neben Bitcoin existieren ( ist nur meine Meinung dazu) nur der PoS Algorithmus, dass jemand das Netzwerk übernimmt macht mich stutzig, ich hoffe da findet man noch eine Lösung um dieses Problem zu lösen

Das sehe ich sehr ähnlich wie du. Was mir neben der eigentlichen Anwendung an Cardano gefällt, ist der wissenschaftliche Ansatz und sich ständig weiter verbessern zu wollen. Dabei wird mit zahlreichen Universitäten und Firmen zusammengearbeitet.

Bei anderen zentralisierten Projekten habe ich oft den Eindruck, dass eher im stillen Kämmerchen gearbeitet wird. Alleine auf dem Youtube Kanal von IOHK gibt es sehr viele interessante grundlegende Videos. Zusätzlich die Papers auf der IOHK Seite. Dort geht es um relativ breite Forschung, nicht nur um Cardano, PoS und Ouroboros. Fast bei jeder Analyse wird z.B. mit PoW verglichen.

Außerdem nehme ich dem Projekt den Plan ab, mittelfristig eine komplett dezentrale Governance anzustreben. IOG wird dabei, wenn für sie gevotet wird, auch weiter am Projekt entwickeln.
Optimal fände ich allerdings ein regelmäßig neu gewähltes, unabhängiges Kernteam von Maintainern, die offen Verbesserungsvorschläge annehmen (CIPs) und die on-chain Votings organisieren (ähnlich zu Bitcoin). Ich fände es komisch, wenn IOG das weiterhin macht.

CH hat schon in vielen Videos gesagt, dass IOG gerne nach Ouroboros Omega, also dem geplanten vorerst letzten Stand, weiter an Verbesserungen von Ouroboros arbeiten möchte („Cardano 2025“). Das soll aber dann wie gesagt schon über Voting entschieden und aus dem Treasury finanziert werden.

zur PoS Verbesserung:
Er hat in AMAs öfter davon gesprochen evtl. Ideen von „Proof of Merit“ mit einfließen zu lassen. Leider findet man in Bezug zu Cardano bisher nichts im Netz.

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