Cantillon Effekt und Arm/Reich Schere

Wie du dich über Radwege aufregst und dabei nichtmal checkst das du einen Anteil von wenigen Cent gezahlt hast und bei Mindestlohn in der ganzen Zeit wo du dich aufgeregt hast mittlerweile 1000 Radwege mitzahlen könntest.

Was auch immer fucking Radwege dir getan haben, das ist echt so billig das dir sonst nix einfällt. :nauseated_face:

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Glaube das ist eine Illusion. Das Problem das entsteht wenn sich die Schere zwischen Arm und Reich öffnet ist das logischerweise ein grösserer Teil der Ressource die zur Verfügung stehen auf eine kleinere Gruppe konzentrieren.

Zudem steigt mit der Konzentration des Kapitals die Macht die ein paar wenige haben den Staat mit Lobbying und die Wirtschaft selbst so zu ihren Gunsten zu verbiegen dass sich das Problem weiter verschlimmert und komplett den Markt verzerrt.

Im Gegensatz zu vielen Bitcoinern denke ich aber nicht dass das Problem rein beim Cantillon Effekt liegt. Fiat mag eine Hebelwirkung haben und ist meiner Meinung nach schon ein Symptom dieses Machtmissbrauchs.

Das Ursprungsproblem ist das sich Kapital und Macht immer konzentriert. Das ist effektiv ein Zinseszins Effekt. Kapital erzeugt Rendite, womit sich das Kapital vermehrt und somit noch mehr Rendite erzeugen kann. Und es gibt keinen Mechanismus in dem System der das ganze aufhält oder wieder verteilt.

Im Gegenteil, jeden Versuch durch demokratische Eingriffe den negativen Effekten künstlich entgegenzuwirken (ist die Philosophie der Sozialdemokraten) ist grundlegend zum Scheitern verurteilt, weil sie nie soweit gehen können um die weitere Konzentration zu verhindern und früher oder später werden diese Massnahmen wieder komplett ausgehebelt.

Das System das wir heute so haben ist strukturell komplett instabil. Das wird in den nächsten Jahren auch immer wie schlimmer werden, bis genug Leute sich dem Problem bewusst werden durch immer wie schlimmer werdende Umstände und es sich in einer Revolution entlädt wo die Reichen wieder and den Laternen hängen.

Und dann geht es wieder von vorne los.

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Vor allem gut zu sehen bei Farmland. Wer einen Großteil des Farmlands besitzt hat automatisch so viel Cashflow, dass er nicht mehr arm werden können sollte. (Außer mit Absicht)

Dieses Recht die Farmer auszubeuten mit hohen Pachten gibt der Staat und daher muss auch der Staat seine Regeln hier anpassen.

Je länger der Pächter alle schröpfen und Kapital konzentrieren kann, desto grösser wird seine Macht das zu verhindern. Im Gegenteil, er wird versuchen die Situation zu seinen Gunsten zu verändern, damit er noch effizienter schröpfen kann.

Der Staat an sich ist nicht der Ursprung des Problems.

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Vor allem gut zu sehen bei Farmland. Wer einen Großteil des Farmlands besitzt hat automatisch so viel Cashflow, dass er nicht mehr arm werden können sollte. (Außer mit Absicht)
Dieses Recht die Farmer auszubeuten mit hohen Pachten gibt der Staat und daher muss auch der Staat seine Regeln hier anpassen.

Ich bin der Ansicht, dass dies nicht allein Aufgabe des Staates ist.
Vielmehr müssen Menschen grundlegend ihr Verhältnis zu Geld überdenken.
Das Akteure mit viel Geld auch viel Macht besitzen liegt in meinen Augen daran, dass Menschen ihnen diese Macht gewähren, aufgrund des vielen Geldes.

Mit anderen Worten:
Würde Geld nicht mehr diesen hohen, ideologischen Stellenwert besitzen, hätten Menschen mit viel Geld weniger Macht.
Und warum sollte man jemandem, der viel Geld besitzt, auch viel Macht zusprechen?

Ich habe vor Jahren meine 3 Coins verkauft (für ein paar Euro’s) und bereue diese Entscheidung bis heute nicht.
Wenn wir mal ehrlich sind, würden die meisten Menschen mit dem Geld, den ein Coin heute wert ist, am Ende größtenteil auch nur Mist kaufen (unvorhergesehene Ausgaben mal ausgenommen).

Es ist die Gier des Egos, welches sich einen Vorteil ggü. den Konkurrenten verschaffen will.

Da man meist mit den Leuten ähnlicher Einkommensklassen verkehrt ist es so, dass mit denen verglichen wird.

Also die reichsten Milliardäre vergleichen ihre Yachten so lange, bis sich Jeff Bezos so eine große Yacht baut, dass diese nicht mehr aus dem Hafen kommt, ohne eine Brücke abzubauen.

Genau diese Gier wurde bereits wissenschaftlich belegt und muss eingedämmt werden, aber leider gibt es viele nützliche Idioten, welche dazu benutzt werden für die Rechte dieser Milliardäre einzustehen, im Glauben sich die Möglichkeit zu sicher selbst aufzusteigen.

Aber es gibt wohl kaum jemand der das weniger will als die Milliardäre.
Daher finden sie am laufenden Band Begründungen warum diese nicht besteuert werden sollen wie z.B. sie als Leistungsträger würden einfach auswandern können.

Das ist einer der Gründe warum ich zu dem Schluss gekommen bin, dass es ein reformiertes stärkeres Europa braucht, welche demokratisch und geeint gegen diese Mächte vorgehen kann.

Es ging bei meiner Aussage doch nicht um Geld, sondern Eigentum um Farmland, welches der Staat absichert für den Milliardär der die Farmer mit Pacht ausbeutet.

Erinnert mich an folgendes Buch. Könnte was für Dich sein, @Bontii. Ist schon ein paar Jahre alt, also bekommst Du es wahrscheinlich in einer Bibliothek sogar kostenfrei ausgeliehen.

The code of capital.

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Es ging bei meiner Aussage doch nicht um Geld, sondern Eigentum um Farmland, welches der Staat absichert für den Milliardär der die Farmer mit Pacht ausbeutet.

Das habe ich schon verstanden.
Der von dir beschriebene Fall der Absicherung ist auch erstmal gar nicht so das Problem.
Das der Besitzer aber die Farmer ausbeutet, das ist ein Problem des Geldes.
Warum?
Wieso würden staatliche Organe diese Ausbeutung zulassen?
Sehr wahrscheinlich wegen Lobbyarbeit, Schmiergelder oder andere, mit Geld erkauften Vorteile oder Mittel.

Würden die selben Orange sich davon nicht beeinflussen lassen, würde die Situation, meiner Meinung nach, anders aussehen.

Weil der momentane Staat kaum Demokratie zulässt. Also die Rate an Demokratie ist einfach viel zu klein mit wenigen bits pro Jahr.

Singapur scheint hier große Fortschritte zu machen, da dort erkannt wird, dass die Demokratie nur noch gut funktioniert, wenn die Mitbestimmungsrechte der Menschen durch Digitalisierung größer werden.

Da frage ich mich schon, ob wir das mit einer Reform hinbekommen, weil genug die richtige Partei wählen oder die Demokratie immer mehr unter die Räder kommt und dann sich parallele Netzwerkstaaten bilden bis einer die Revolution von innen schafft. :thinking:

Wenn ich mich hier umschaue und die Einstellung zu Steuer auf Erbe und krasse Vermögen sehe, dann bezweifle ich, ob genug Parteien wählen, die nicht auf der Seite einer Lobby stehen.

Da frage ich mich schon, ob wir das mit einer Reform hinbekommen, weil genug die richtige Partei wählen oder die Demokratie immer mehr unter die Räder kommt und dann sich parallele Netzwerkstaaten bilden bis einer die Revolution von innen schafft. :thinking:

Das sehe ich ähnlich.
Leider funktioniert Populismus (man kann es auch Marketing nennen) in der heutigen Zeit zu gut.
Die Gründe dafür, warum Menschen dem Populismus verfallen, sind vielfälltig.
Im Kern aber, so sehe ich das zumindest, wird man davon getrieben, sich nicht verändern zu wollen/ müssen.

Wenn nun jemand populistisch verkündet, dass man sich nicht ändern müsse und einfache Lösungen für komplexe Probleme verspricht, wäre man ja eher geneigt, diesem seine Stimme zugeben, als jenen, die davon sprechen, dass komplexe Probleme auch eine Veränderungen auf persönlicher Ebene bedürfen.

Ob demokratische Staat, wie Deutschland z.B., wenig demokratische Essenz zulassen, hängt, so denke ich, davon ab, wie man Demokratie für sich versteht.
Ich denke wir sind uns einig, dass eine Gesellschaft mit Millionen Bürgern niemals den Stand erreichen wird, dass alle mit der gelebten Gesellschaftsform zufrieden sein werden.

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Wahrscheinlich wird Petrofiat den Ausstoß von Gasen aus fossilen Energien so lange weiter hochfahren um exponentielles Wachstum aufrecht zu erhalten und damit die Illusion des Trickle Down Effekts und der funktionierenden Finanzwirtschaft nicht zu gefährden.

Das kann so weiter gehen, bis ein System nach dem Anderen kippt… Das wird spannend.

Hier kannst du dir Gedanken machen dazu, wie viel Mitbestimmungsrecht wir bei 0,5 Wahlen/Jahr haben (Erst + Zweitstimme / 4 Jahre) und wie das bei 1000+ Wahlen/Jahr wäre.

Also ich würde sagen die Anzahl der Wahlen korreliert mit der Zufriedenheit.
Je mehr Mitbestimmungsrecht ich habe, desto zufriedener bin ich, weil sich meine Stimme auf viele Aspekte auswirkt.

Im Moment lügen wir die Leute einfach an, weil eine Stimme ist so insignifikant, dass diese nichts verändert. Die Wahrheit ist nur sehr viele Stimmen verändern irgendwas.
(Und das ist eh durch den Fraktionszwang von den Mächtigen überstimmt)

Zufriedenheit ist ja subjektiv. Der einzelne mag mit einer Situation nicht zufrieden sein, die Mehrheit aber schon.
Würde eine einzelne Stimme allein soviel Stimmrecht besitzen, wie die einer Gruppe, wäre dies in meinen Augen ein furchbarer Zustand.
Zumal dies auch ermöglichen würde, dass meine Stimmen in Bereichen, von denen ich keine Ahnung habe, dennoch eine gewichtige Wirkung besitzt.

Ich bezweifle, dass Bauer Friedrich genug Expertiese besitzt, um seiner Stimme hinsichtlich des Baus eines Fusionsreaktors die gleiche Gewichtigkeit zu geben, wie jemandem, der in diesem Bereich beruflich forscht.

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Reiche Leute kaufen Immobilien, da sie damit jede Menge Steuern einsparen und ihren Cashflow verbessern können. Da gibt es sehr gute Gestaltungsmöglichkeiten, so dass sie am Ende des Jahres durch Abschreibungen mehr Steuern aus dem Topf herausholen als sie eingezahlt haben. Leider entsteht nur so ein Anreiz, dass überhaupt neuer Wohnraum entsteht.

Korrekt. Es wäre vielleicht sinnvoll, hier steuerliche Einschränkungen zu schaffen und andere Anreize zum Bau einzuführen.
Allerdings wird es sich so oder so als sehr schwierig erweisen, faire Bauanreize auf der einen Seite, mit Gewinnmaximierungsbestreben auf der anderen Seite zu vereinbaren.

Hmm, welche Gestaltungsmöglichkeit soll dazu führen, dass man durch Abschreibungen zu einer negativen Steuerlast kommt? Die Attraktivität besteht eher im (nominellen) Wertzuwachs im Verhältnis zur Inflation und das man die laufenden Mieterträge, bzw. andere steuerpflichtige Einnahmen mit den Kosten der Fremdfinanzierung und Abschreibung steuerlich verrechnen kann. Ausserhalb der Haltefrist von 10 Jahren kann die Immobilie der o.g. Wertzuwachs dann steuerfrei realisiert werden.

Vielleicht wäre es auch eine Idee sich komplett mit staatlichen Interventionen aus dem Markt herauszuhalten. Es gibt z.B. auch keine Anreize frische Brötchen zu backen, aber der Bäcker backt sie auch so - Angebot und Nachfrage.

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Interessanter Gedanke.
Allerdings sehe ich hier die Gefahr, dass am Ende nur ein Bäcker oder wenige Bäcker übrig bleiben, zu dem alle gehen müssen. Unabhängig davon, ob er wirklich die besseren Brötchen backt.

Wäre die Situation gegeben, dass Menschen die Expertiese besitzen, sich immer für das jeweils beste Produkt zu entscheiden, würde dies vielleicht funktionieren.

In der Realität ist dem aber nicht so.
Die meisten Menschen entscheiden sich aufgrund von Marketing für ein Produkt.
Beispielsweise gibt es mehr als nur eine Video-Plattform. Dennoch dominiert YouTube mit weitem Abstand.
Auch wenn die anderen Plattformen bessere Konditionen bieten, so bleiben die Konsumenten dennoch weiterhin bei YouTube.

Ehegattenschaukel funktioniert gut.

Modernisierungskosten kann man sofort geltend machen und bekommt dadurch eine Steigerung der eigene Immobilien vom Staat zurückgezahlt.

Es gibt sehr viel andere Tricks und Kniffe. Und wenn man ein ordentliches Immobilien Portfolio besitzt, dann fällt das doch nirgendwo auf, was jetzt privat und was geschäftlich ist.

Private bekommen es dennoch besser und günstiger hin als der Staat, denn mit dem eigenen Risikokapital geht man umsichtiger um als mit Steuergeldern, davon gibt es ja genug.

Wenn jeder mehr Stimmrecht bekommt, dann zieht das libertäre Argument mMn. nicht.
Denn die Mehrheit kann den Einzelnen nur bei einer niedrigen Informationsrate oder Stimmrate gut überstimmen. Wenn der Einzelne jedoch den halben Tag damit verbringen kann sich in politischen Diskussionen mit Argumenten zu beteiligen, dann hat dieser auch mehr Auswirkung in seinem Interessensgebiet.

Man muss nur gedanklich von dem parlamentarischen System indem du nur deinen Herrscher wählst weggehen und ein System denken, indem du bei jeder Entscheidung mitwirken kannst, wenn du dir Mühe gibst.

Das wäre ein PoS System, das nenne ich gerne so, weil in diesem System dann das Stimmrecht an die Wirtschaftskraft und nicht an die neuronale Leistung gekoppelt ist.

Das wäre ja die Marktlösung von der Ancaps so schwärmen.
Meine Lösung wäre aber eher wie ein Gehirn, also ein Zentrum der Verarbeitung wie es Momentan die Politiker übernehmen, jedoch das alle Teilnehmer mit guten Ideen diese vorbringen und diskutieren können und durch Bewertungen entschieden wird, welche Idee am Ende umgesetzt werden soll. (Hab ich mal lax Redditdemokratie genannt)

Dazu kannst du gerne hier mehr lesen:

Wir müssen hier Idealismus von der Realität abgrenzen.
Die Realität ist, dass bereits jetzt Immobilien und Farmland usw. so extrem aufgekauft wurde, dass es evtl. keinen Weg mehr gibt diese auf normalem wirtschaftlichen Weg „zurück“ zu bekommen, da die Einnahmen bereits so groß sind.

Dann musste ein Umbruch wie eine Revolution stattfinden, denn das reformiert zu bekommen könnte schwierig werden.

Hier kommt der Idealismus ins Spiel.
Wir können evtl. mit diesen kleinen Nachbesserungen das jetzige Eigentumssystem nicht mehr richten, aber wir können uns das System überlegen, dass außerhalb unsere Bezugssystems ein neues faireres Bezugssystem schafft, welches hoffentlich stabil eine faire Verteilung aufrecht erhält.

Aber um darüber zu reden brauchen wir die Abstraktionsfähigkeit, um uns aus dem jetzigen Bezugssystem zu lösen und über diese Ansätze mit grundlegend deckungsgleichen Annahmen diskutieren.

Hier liegt der Kern des Problems. Reiche Leute haben immer mehr Möglichkeiten komplexe Regelungen auszutricken durch Berater.

Die Lösung ist also Bürokratie und Komplexität abzubauen, erst dann wird das Spielfeld fairer.
z.B. würde ich die ganze Heirat und die Steuer und Scheidungsregelungen usw usw einfach in die Tonne kloppen :grin:
Kindergeld kann helfen, aber der Rest ist ein Eingriff in die Individualität jedes Menschen zu lasten von Effizienz aller beteiligten. :thinking:

So radikale aber nicht unbedingt schlechte Änderungen müsste es geben, um mMn. überhaupt einen reformierbaren Staatsapparat zu schaffen…

Oh, Gott, das klingt ja jetzt schon fast libertär von Dir - wurde Dein Account gehackt? :slight_smile:

Stimme Dir da weitgehend zu - beim Kindergeld habe ich als Libertärer eine andere Ansicht, aber zu viel Konsenz ist ja auch langweilig …