Hallo Zusammen/Hallo Roman
Vielen Dank für die unglaublich bereichernden und tollen, jeweils auch philosophisch angehauchten Videos und Vorträge jeweils. Ich möchte in diesem Beitrag kontroverse Themen ansprechen bezüglich Sinn oder Unsinn des Vorhandenseins eines Staates und spezifisch zu Gedanken wenn ich von Cantillon Effekt und Arm/Reich Schere höre und lese. Ich Ecke in meinem Umfeld (Schweiz) immer mal wieder mit der Thematik an, dass die Arm/Reich Schere aufgrund des Cantillon Effektes vor allem seit 1971 (Aufhebung Gold Standard) markant auseinanderdriftet. In der Theorie verstehe ich das grundsätzlich. Jedoch wenn auch ich persönlich reflektiere und dann so in die Praxis/in den Alltag hineindenke: Es hat sich trotzdem noch nie auf dieser Welt eine so grosse Masse so viel leisten können wie es in den letzten Jahren der Fall geworden ist.
Beispiel: Meine Grosseltern (zum Teil auch Eltern), die mussten noch tageweise schuften und ackern, damit sie einmal wöchentlich Fleisch essen konnten. Heute kann sich jeder der schon nur mit 18 Jahren aus der Berufslehre kommt locker ein Auto und eine Wohnung sowie anderen Luxus leisten und muss für diesen Luxus gar nicht so heftig arbeiten…Irgendwie passt das dann nicht, zusammen oder es ist einfach so, dass unsere Ansprüche immer steigen?
Wie gesagt, die reicheren werden immer reicher, die ärmeren immer ärmer: Ja, ABER: Trotzdem konnte sich auch die ärmere Hälfte und vor allem der Mittelstand früher niemals den Luxus leisten, den sich heute jeder leisten kann. Also gefühlt geht es uns doch grundsätzlich viel viel besser als früher. Auch die Entwicklungen unserer solidarischen Sozialversicherungssysteme und die weiteren Systeme des Sozial- und Rechtsstaates, die die Ärmeren und Arbeitslosen schützen sind doch eine immense Innovation und Stärke für Fairness und Gleichberechtigung. Hier auch das Beispiel der positiven Entwicklung für die Gesellschaft seit der französischen Revolution. Zudem auch das trennen von legislative, exekutive und judikative, das gegenüber vielen anderen Ländern auf dieser Welt doch unsere Welt hier markant fairer machte und viel Leid von früher beseitigt haben.
Was hier ebenfalls durch meinen Kopf geht: Wie geht die Argumentation, dass sich Bitcoin fairer verteilen wird und für die ärmeren von Vorteil werden kann auf wenn es ja eben genau die sind, die aktuell gar nicht in Bitcoin investieren können, weil sie nichts übrig haben?
Was meint ihr so dazu? Dankeschön:)