Sie reiten doch gerade die Fiat Welle und Profitieren kräftig davon.
Da kann man schonmal den Blick auf das Langfristige verlieren.
Eigentlich wäre das mal wieder ein perfekter Aufruf für einen lustigen Beitrag von @mowtan.
Also ich würde auch nicht sagen dass die Eigenschaften von Bitcoin automatisch dazu führen das jemand Bitcoin kauft. Dieses „verstehen“ von Bitcoin ist ein Prozess. Je nach den Vorkenntnissen und den bestehenden Überzeugungen kann das schneller oder langsamer ablaufen. Auch etwas was logisch ist braucht Zeit akzeptiert zu werden.
Man könnte sich auch fragen wieso es in der Wissenschaft oft viele Jahre und Jahrzehnte dauert bis neue Erkenntnisse akzeptiert werden, obwohl es empirische Beweise gibt oder/und die Argumente für die neue Theorie logisch sein können. Die Spieltheorie spricht für Bitcoin. Das komplexe Umfeld führt jedoch trotzdem dazu, dass es ein Prozess ist und kein binäres Umkippen, bei dem alle von heute auf morgen Bitcoin verstehen und kaufen.
Ich kann einen vollkommen logischen Text lesen über irgendeine mathematische Abhandlung. Aber ich werde es nach dem lesen nicht sofort verstehen Warum eigentlich? Es ist doch logisch. Wieso verstehen nicht alle Menschen die logisch denken können einen logischen Text über höhere Mathematik? Stattdessen muss man, wenn man kein Mathematiker ist, eine lange Zeit sich mit den behandelten Konzepten befassen bis man die Logik davon verstanden hat.
Wieso sollte das bei Bitcoin und anderen Dingen anders sein? Die Begrenzung auf 21 Mio. Bitcoin ist zwar schnell begriffen, aber ob man die Tragweite wirklich versteht und sie in den Kontext weiterer Überlegungen setzen kann, ist eine andere Frage.
Und selbst wenn man das und die ökonomische Tragweite begriffen hat, stellen sich für viele noch weitere Fragen die Zweifel bringen.
- aber ist es sicher?
- aber kann es nicht verboten werden?
- aber was wenn der Strom ausfällt?
- aber ist es nicht zu kompliziert?
- aber was wenn die Menschen es einfach nicht nutzen, egal wie gut es ist?
- aber können Quantencomputer das irgendwann nicht hacken?
- aber ist Bitcoin nicht zu volatil?
- aber ist Bitcoin nicht ein Ponzisystem?
- aber, aber, aber…
Dass OTC-Käufe keinen Einfluss auf den Preis hätten, stimmt nicht. Wo glaubst du kommen denn die OTC-Bestände her? Jeder Handel beeinflusst den Preis früher, später oder viel später.
Vielleicht gibt es auch einfach ein paar blinde Flecken in der Bitcoinblase die echte Ökonomen usw. eben nicht haben.
Dass die Geldmengenausweitung z.B. per se ein Problem sei ist so einer.
Ich finde in der Bitcoinblase wird auch viel ideologiegetrieben argumentiert. Einfach weil man Staaten ablehnt, die nun mal über Fiat am Leben gehalten werden. Diese Ablehnung hört man auch immer wieder raus, selbst wenn man versucht sie hinter vermeintlich rationalen Argumenten zu verstecken.
Warum soll Geldmengenausweitung nicht per se ein Problem sein? Kannst du das begründen?
Warum soll sie denn ein Problem sein? Also die Grunderzählung dabei ist ja, dass sie zur Inflation führt. Aber dabei kommt es unter anderem eben auch darauf an, wohin das Geld am Ende fließt, welches man „druckt“.
Bin inzwischen auch schlauer geworden. Hab ne gute Erklärung zu OTC gefunden.
Es fließt in die oberen 5-10% der Bevölkerung. Und nun? Sollen wir weitere 100 Jahre darauf warten bis vielleicht irgendwann die Utopie von einer guten Politik sich erfüllt wo das Geld dann anders fließt? Das wird nicht passieren und die Reallöhne werden sich auch nie stets rechtzeitig anpassen. Es ist ein ökonomisches Problem und kein politisches. Auch wenn der Eindruck schnell entstehen kann dass es politisch lösbar sei. Ist es, aber nur in einer Fiktion die nicht viel mit unserer Realität gemeinsam hat.
Es ist halt nicht so, dass das Geld dadurch krass entwertet. Von so Albträumen wie Hyperinflation usw. sind wir weit entfernt.
Es ist eine intransparente Steuer, deren Höhe man immer dann bemerkt wenn die Kaufkraft weg ist. Weil dir vorher niemand so genau sagen kann wie hoch die Inflation nun ausfallen wird. Und das politische System ist an vielen Stellen korrupt und viele bereichern sich daran.
Dein Geld landet zum Teil also bei Leuten die sich durch ihre Beziehungen daran leichter bereichern können und die dann teilweise erfolgreich investieren oder Verluste kompensieren, während du dann hoffen musst das die Inflation nicht zu hoch ausfällt und dein Gehalt möglichst bald angepasst wird.
Ich finde diese Art der indirekten Besteuerung übrigens höchst undemokratisch. Es wirkt wie etwas was im Laufe der Zeit von demokratischen Gesellschaften überwunden werden muss, weil es viele problematische Auswirkungen hat. Eine Demokratie ist auf freien Informationsfluss angewiesen, andernfalls funktioniert sie nicht oder nicht gut. Dem Bürger muss eindeutig klar sein wie hoch die finanzielle Belastung ist die durch die Politik verursacht wird.
Wenn Menschen in einem Währungsraum Handel betreiben, muss derjenige, der neue Geldeinheiten erzeugen will, den Rest davon überzeugen, dass dies gut sei. Relativierungen wie
oder
sind unzureichend.
Du wärst ja auch nicht einverstanden wenn ich mit deinen Argumenten für meine Geldfälscherei argumentiere: „Lass mich Geld erzeugen. Das Geld entwertet dadurch nicht „krass“, also ist es ok.“
Ich habe ja nicht gesagt, dass es „ok“ sei. Ich habe gesagt, dass das nicht per se so ein riesiges Problem sei wie es oft dargestellt wird. Wenn die M2 Geldmenge steigt haben wir nicht automatisch höhere Verbraucherpreise und kaufen unser Brot plötzlich mit 1 Millionen Euro Scheinen…
Abgesehen davon ist es wahrscheinlich grundsätzlich ein größeres Problem aus diesem System auszusteigen, denn weltweit finanzieren sich die Gesellschaften eben so. Hätten wir morgen keine Kredite, kein Geld „aus dem Nichts“ mehr, dann hätten wir nicht weniger Probleme sondern andere und viele mehr.
Aber es entwertet.
Ist auch nicht nur eine Erzählung, sondern Fakt. Und es ist völlig egal wo das Geld hinfließt wenn es gedruckt wird. Die Tatsache, dass plötzlich Geld aus „thin air“ erzeugt wird, entwertet jeden bereits existierenden Euro.
Dieser Quatsch den du da erzählst schafft es direkt auf meine Daily-Bullshit-Toplist auf Platz 1.
Morgen erzählst du uns, dass man auch ruhig mehr als 21mio BTC einführen sollte, weil die bestehenden BTC dadurch ja nicht „krass entwertet“ werden und dass dann „ok’er“ sei und nicht „per se so ein riesiges Problem“.
Nein, ist es nicht. Wenn sich irgendwelche Millionäre Kredite leihen um davon z.B. Bitcoin zu kaufen, dann wird davon dein Brot nicht teure sondern dein Bitcoin. ;)
Ich habe dich beim Wort genommen. Jetzt ruderst du zurück und relativierst, anstatt entweder deine Behauptung zu verteidigen oder sie zurückzunehmen.
Wieder so eine Relativierung.
- kommt das neue Geld nicht innerhalb Millisekunden auf das Konto aller, sondern sickert nach und nach ab. Die Hauptspeise unseres Lokals hat die „Inflation“ durch und durch outperformed, genau so wie fast alle anderen Güter.
- solltest du ein Argument darlegen, warum sich Preise von Gütern durch Angebot und Nachfrage bilden, bei Geld aber nicht.
Ja aber der Verkäufer der Bitcoins hat nun das neu erzeugte Geld in seiner Tasche und kann es nach Belieben ausgeben! Das Geld verpufft ja nicht. Sehr sehr kurz gedacht von dir.
Ja, er könnte z.B. den Kredit für seinen neuen Ofen bezahlen indem er morgen mehr Brötchen backt als gestern…
Das führt doch zu nichts. Das ist nicht PER SE DAS große Problem als dass es immer dargestellt wird. Andernfalls hätten wir schon lange entsprechend große Probleme.
Letztlich ist auch OTC Markt.
Man muss sich das vorstellen, als mache man ein P2P Geschäft. Das ist zwar auf der Börse erst mal nicht sichtbar, aber beide Beteiligten werden ja wahrscheinlich in Zukunft nicht gänzlich mit Handel aufhören.
Viel OTC Nachfrage macht OTC Töpfe schneller leer, und der Kaufpreis OTC hat üblicherweise ein Premium über dem Börsen-Preis. Viel Nachfrage macht auch das Premium höher…
Nichts ist also wirklich außerhalb des Marktes.
3 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Eine Ausweitung der Geldmenge führt nicht zwangsläufig zu einer Inflation.