Nun, das ist deine Meinung, jeder kann und darf den Sachverhalt anders einschätzen und es gibt sehr viele Leute, die das anders sehen.
Und genau darum geht es bei dem Austausch. Herauszufiltern was wirklich passiert und wie die Menschen insgesamt das alles bewerten. Ich will auf diese Klimadebatte selber hier nicht weiter eingehen, sie ist nur ein Beispiel wo es absolut wichtig ist wenn alle Menschen dazu beitragen und nicht nur die extremen Seiten oder Politiker mit Tunnelblick eine moralische Bewertung vorgeben sollten.
Du kannst nicht jeden Punkt widerlegen außer wenn du überheblich postulierst, dass du immer recht hast. Alleine schon dass du die Physik nicht widerlegen kannst sondern dass es immer Effekte für ein Verhalten und Gegen ein Verhalten gibt, die sich überlagern. Das zeigt doch, dass beide Seiten gleichzeitig recht haben können. Solange du das nicht begreifst wirst du nie die Realität beschreiben können.
Das bedeutet: Natürlich gibt es in so gut wie allen Gegenargumenten einen wahren Kern, genauso wie die Argumente für Klimaschutz einen wahren Kern haben. Aber man muss eben schauen welche Effekte überwiegen und welche Effekte den Menschen mehr oder weniger Wert sind. Es ist eine Abwägung und kein Dogma, so wie du es dastehen lässt. Klimawandel ist nicht schwarz-Weiß, alles in der Mitte kann genauso gut angenommen werden.
Also nur weil ich dir Argumente liefere, die gegen Klimamaßnamen stehen bedeutet es nicht, dass du mit deinen Argumenten falsch liegst. Ich entkräfte deine Argumente auch nicht. Stell dir mal vor, die Temperatur ist nur der Mittelknoten von einem Tauziehen. Rechts und Links stehen dann die Tauzieher und ziehen den Knoten in ihre Richtung. Ich benenne mit meinen Effekten einige Tauzieher, die in die eine Richtung ziehen und du benennst welche, die in die andere Richtung ziehen. Deine Tauzieher muss ich ja nicht nocheinmal erwähnen. Für die Temperatur oder den Knoten stimmen also beide Effekte. Die Frage ist aber: Welche der Effekte hat die größeren Einflüsse und wohin geht der Knoten mit der Zeit, aber keine dieser Effekte ist wirklich falsch. Und selbst wenn du Tauzieher übersiehst, in der Realität wirken sie trotzdem auch wenn du sie nicht sehen willst. Du hast also immer noch nicht verstanden was ich dir die ganze Zeit sagen will, genauso wie bei der BGE-Debatte: du kannst diese Effekte nicht widerlegen, du kannst nur dafür sorgen dass sie durch andere Effekte überlagert werden, die einen größeren Einfluss haben.
Nur wenn du weiterhin moralisch darauf bestehst recht zu haben kannst du ideologisch diese Effekte dir weg denken, aber dann beschreibst du nuneinmal nicht mehr die Realität. Und dabei ist es völlig egal ob die Argumente von einer Lobby angebracht werden oder von Klimaschützer: solange sie einen wahren Kern haben und wirklich physikalische Prozesse beschreiben kannst du sie nicht widerlegen. Du kannst sie moralisieren und die Bewertung herabstufen, aber das negiert eben nicht den physikalischen Effekt, auf dem die Argumente beruhen. Und auch nicht alle Menschen bewerten es so wie du es willst.
Solange du also nicht begründen kannst, dass die Physik so nicht funktioniert kannst du diese Effekte auch nicht widerlegen sondern kannst sie lediglich anders Bewerten oder Gegeneffekte benennen, die dem entgegenwirken.
Wenn du dir also nur Tauzieher anschaust, die in eine Richtung ziehen, dann ist ja klar wohin der Knoten gehen wird. Aber ist das tatsächlich so oder gibt es nicht doch ein paar Tauzieher auf der anderen Seite? Die Physik ist da sehr eindeutig: Aktio=Reaktio, also für jede Kraft gibt es immer eine Gegenkraft. Also egal welche Effekte du dir anschaust, es wird immer Effekte geben, die diesem Effekt entgegenwirken. Das ist auch ein Hauptunterschied von der Physik zur Mathematik: Diese gegenläufigen Effekte sorgen immer dafür, dass die Unendlichkeit nie angenommen wird sondern immer irgendwo zwischen den Unendlichkeiten ein Gleichgewicht angenommen wird. Gäbe es eine Kraft ohne Gegenkraft, dann würde dieses Objekt kein Gleichgewicht finden sondern bis in die Unendlichkeit immer weiter fliegen. Gerade bei der Temperatur können wir aber sehr genau sehen, dass sie nicht gegen Unendlich geht und das es somit Gegenkräfte gibt, die dem Klimawandel entgegenwirken. Die Frage bleibt also: Wie groß werden die Gegenkräfte und wo wird sich eine Gleichgewichtslage einstellen?
Solange also die Position der Temperatur relativ unklar ist und mit Fehlerbalken belegt werden, die größer als die Temeperaturschwankungen selber sind sollten auch jegliche Folgerungen aus diesen Kurven mit der gleichen Fehlerhaftigkeit belegt werden. Deswegen habe ich nichts dagegen, wenn etwas für das Klima gemacht wird, aber ich habe was dagegen, wenn es um jeden Preis erzwungen wird. Mit dem Dogma: Koste es was es wolle ist die Verhältnismäßigkeit gegenüber der Datenlage nicht mehr gegeben und das lehne ich ab.
Also erstens: Ich höre jedem zu und behalte die guten Argumente während ich die schlechten Argumente aussortiere. Wenn deine erklärten Feinde also einen Effekt benennt, dann lohnt es sich darüber nachzudenken was da dran sein kann. Kommt dann nur irgend ein Hitler auf dem Mond, dann kann ich das Argument eben abschreiben weil ich so ein Modell physikalisch bzw. historisch sofort zerlegen könnte. Wenn du aber mangels Argumente auf die moralische Ebene wechselst, dann widerlegst du keine Argumente sondern bewertest sie nur mit einem Faktor von 0 sodass du diese Argumente nicht beachten musst. Aber dadurch bleibst du eben im Tunnelblick gefangen. Ja von mir aus bleib eben da.
Und zweitens: wenn ich Aussagen von dir lese wie
Dann zeigt es mir, dass du das physikalische System schon nicht korrekt beschreiben kannst, wie willst du also richtige Schlussfolgerungen dauraus ziehen und valide bewerten können? Wenn du also sagst, dass die Winde durch die Erdrotation entstehen, also dass die Erde sich dreht und die Luftmolekühle anschieben, dann kann ich versuchen dich zu berichtigen, aber mir dann vorzuwerfen ich hätte keine wissenschaftliche Ahnung, wo man bei solchen Aussagen merkt, dass gerade du dein Wissen scheinbar nur aus ein paar Youtubevideos herausgeholt hast ist absolut hochnäsig.
Zum Ganteför-Video hast du nicht einmal überlegt, was daran physikalisch dran sein könnte sondern sofort die Moralkeule ausgepackt obwohl das Modell, mit dem dort gerechnet wird in jedem Physikstudium bei der Thermodynamik durchgenommen wird. Inwieweit man das auf die Erde anwenden darf und wo es Abweichungen gibt kann ja gerne diskutiert werden. Jedem Physiker ist also bewusst, dass das Modell Fehler hat und deswegen ist es auch nur eine grobe Abschätzung für die Größenordnungen des Effektes. Und diese Größenordnung liegt eben nicht einfach nur im Vernachlässigbarem Rauschbereich sondern im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Es ist also ein Effekt, der nicht einfach in einem System vernachlässigt werden sollte und somit weiter untersucht werden sollte. Nicht mehr und nicht weniger ist die Aussage vom Video.
Die Temperaturdifferenz hat nuneinmal einen Gradienten in Nord-Süd-Richtung und der Wind ist eine Ausgleichsreaktion auf diese Temperaturdifferenz. Die Ost-West-Ablenkung kommt dann durch die Corioliskraft, also eine Scheinkraft durch Rotation eines Bezugssystems. Die Erde dreht sich also quasi unter dem Wind weg und lenkt den Wind somit ab.
Außerdem solltest du beachten, dass die Wolkenbildung bzw. der Wassertransport in ca. 2km Höhe passiert und nicht in 10+ km Jetstramhöhe. Die bodennahen Winde werden also definitiv abgebremst und und können somit das Wasser nicht mehr so weit transportieren. Wie viel weniger? Keine Ahnung, das müsste man sich eben genauer anschauen. Aber dieser Effekt passt zumindest dazu, dass es Deutschlandweit ersteinmal trockener wird. Ich sage nicht, dass das die Hauptursache ist sondern das das ein Effekt ist, den man näher untersuchen sollte.
Es ist jetzt genauso falsch zu sagen: Diesen Effekt gibt es nicht wie daraus zu schlussfolgern, dass wir jetzt alle Windkraftanlagen wieder abstellen müssen. Genau was ich immer sage: Übertreibung ist genauso schädlich wie Untertreibung. Die Aussage vom Video ist also lediglich: Wir sollten diesen Effekt weiter untersuchen um mehr Gewissheit zu haben. Wenn der Effekt wirklich relevant ist, dann müssen wir abwägen: Wasser oder Strom. Ignorieren wir diesen Effekt, dann haben wir irgendwann vielleicht viel Strom aber kaum noch Wasser mehr. Ist der Effekt doch nicht so groß, dann haben wir immerhin mehr über unser Mikroklima erfahren und können das Wissen für weitere Modelle verwenden.
Solange du also dem Klima weiter so selektiv gegenüber stehst wirst du nie ein realistisches Gesamtbild bekommen. Und dabei ist es egal wie viele Paper du darüber ließt, wenn alle den gleichen Bias haben wirst du nie objektiv an die Realität heran kommen. Vorallem, ich schätze mich so ein, dass ich mithilfe meines Studiums die Sachlage noch relativ gut einschätzen kann, aber nicht jeder Mensch hat dieses Fachwissen. Wenn du diesen Menschen also deinen Bias mitgibst (also die angesprochene Angst vermittelst), dann mag das deine Bubble und Meinung vielleicht bestätigen, der Wahrheitsfindung (also was macht die Realität) dient es jedoch nicht. Auch Nichtphysiker sehen sich die Argumente beider Seiten an und wenn sie bei dir den Bias und die Ideologie erkennen können mir Rufen wie Propaganda und Rechts während z.B. ein Ganterför sowohl die Risiken als auch die Chancen aufzeigt, was jede Technologie bringt, dann ist das einfach glaubwürdiger und realistischer.
Und ja, auch Ganteför bringt Aussagen, die ich nicht gut finde. Das hält mich aber nicht davon ab, wirklich gute Inhalte von ihm zu übernehmen solange ich kein physikalischen Fehler darin finde. Und das meine ich: du hast dich nie mit den wirklichen Inhalten beschäftigt sondern du schaust nur auf die Person. Diese hast du als Rechts abgestempelt und muss demnach nicht mehr beachtet werden. Damit engst du dein Denken aber selber dramatisch ein, was eigentlich dem Denken eines Naturwissenschaftler widerspricht. Du wirst keine neuen Wahrheiten aufdecken, wenn du immer nur dem Mainstream hinterher rennst. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse kommen durch das hinterfragen von Wissen. Und ja, dabei kann durchaus herauskommen, dass der Mainstream recht hat aber dann konnte man durch das Hinterfragen dieses Wissen nocheinmal bestätigen. Und wenn man doch einen Widerspruch gefunden hat, dann kann man das Wissen Nutzen um eine verbesserte Theorie zu erstellen.
Achso, naja, indem du eben keine offensichtlichen Falschaussagen machst wie dass es mehr Schulden gibt wie Guthaben. Du hattest doch explizit nach Fehlern in der Analyse gefragt. Das Fiatsystem selber ist ein relativ stabiles System, sonst hätte es nicht 50 Jahre lang so weiter funktioniert. Die Fehler des Systems kann man also nicht einfach so benennen weil sie schon viel früher aufgefallen wären und somit viel früher zu einer Krise oder zum Beheben der Schwachstelle geführt hätten. Woran das Fiatsystem wirklich krankt ist, dass es zunehmend Schulden erlaubt und diese sogar fördert. Aber das kommt eben nicht durch ein intrinsischen Bauplan wie „Zinsen“ oder „Kredite aus dem Nichts“, sondern wird durch die Zentralbanken politisch gesteuert. Das Fiatsystem ist eben deutlich komplexer, genauso wie bei Bitcoin kann man da auch nicht einfach nur eine Node oder einen Miner herausnehmen und schon zerfällt das System. Auch Fiat hat einen hohen Grad an Dezentralität aber es ist eben nicht 100% dezentral: die Zentralbanken geben einen möglichen Point of Failure und demokratischere Zentralbanken bzw. Politik für die Masse der Menschen könnten das Geldproblem genauso lösen wie Bitcoin.