Bitcoin und Grundeinkommen in einer digitalisierten Welt

Wie denkst du diesen Zusammenhang? Wo gab es solche Versuche, bei denen Menschen für ein Grundeinkommen nichts tun mussten?
Von der Freiheit, seine Zeit individuell zu gestalten und auf freiwilliger/interessens - Basis zu betätigen, mal abgesehen. Ich sehe nicht, daß es diese Versuche schon gab.
Was es gab und was du auch bestimmt meinst, ist der Versuch, eine Art gleichgeschaltete Gesellschaft als sogenannte indoktrinierte Ordnung gegen die natürliche Ordnung zu etablieren. Das dabei nur Leid und Chaos herauskam, ist bekannt.
Das hat jedoch absolut nichts mit dem in dieser Diskussion gemeinten Grundeinkommen zu tun.

Vieleicht in mancher Hinsicht. Doch wie, wenn nicht durch Arbeit, wird „notwendiges“ denn sonst so produziert? :sweat_smile:

Hm, verstehe Deinen Einwand. Ich hab mal ein Jahr in einer Behörde mit wenig Aufgaben gearbeitet, die Leute dort haben im Büro gemalt, Pflanzen gekreuzt, Bücher geschrieben, Yoga gemacht … krasses Beispiel natürlich. Aber ich denke mal nur weil es in der DDR nicht Grundeinkommen hieß war es trotzdem eins. Und auch viele aktuelle Arbeitsverhältnisse bieten die von Dir geschilderten Eigenschaften.
Naja, ist irgendwie off-topic - aber ich denke mal dass die meisten Menschen ohne Wettbewerb nicht zufrieden sein werden - darum glaube ich nicht an Deine Dystopie…

Klingt sehr angenehm für die Psyche und evtl. ist ja bei den Kreuzungen etwas rausgekommen. Aber ich lebe lieber in einer zufriedenen Gesellschaft, die nicht arbeitswütig ist, sondern sorgsam mit den Ressourcen umgeht.

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… da geb ich dir absolut recht. Es bedeutet aber nicht, daß es dabei keinen Wettbewerb mehr geben wird. Nur, weil es bei gewissen Grundbedürfnissen keinen gibt, heisst das doch nicht, daß es überhaupt keinen mehr geben soll… Das ist ja nicht machbar, wie deine eigenen Beispiele von DDR und Kommunismus gezeigt haben. Es ist auch gar nicht beabsichtigt, Menschen davon abzuhalten, trotz dem GE einer Tätigkeit nachzugehen und mehr zu verdienen, nur wird es halt nicht nötig sein. Das ist alles.

Ich halte das überhaupt nicht für eine Dystopie… :upside_down_face::grin:

Leute, ein Grundeinkommen bedeutet doch in keinster Weiße, dass einem verwehrt wird, zu arbeiten.

Und der Glaube, dass alle Menschen ihre Arbeit ruhen lassen, weil sie ja versorgt werden, ist sehr weit hergeholt. Menschen haben den Drang etwas zu erreichen und werden weiterhin versuchen mehr Geld zu verdienen um eben nicht nur in seiner kleinen Wohnung vorm Fernseher zu vergammeln, um sich etwas leisten zu können (Reise, Auto, den Kindern etwas kaufen, Gaming-PC, Konsolen, Wellness usw)

Ich zitiere mich mal selbst:

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Komplett bei dir. Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Das dabei noch ein grosser Berg an Bürokratie abgebaut werden kann ist ein angenehmer Nebeneffekt und wenn man schlau ist, reformiert man gleich diesen ganzen Bürokratie - Wasserkopf auf wesentliches herunter.
Schlanker Staat(sieht nicht nur besser aus sondern auch gesünder😉) = zufriedene Bürger = viel „freie“ Ressourcen = viel Innovation, viel Fortschritt = human Kapital gut angelegt, zu gutem Zinsertrag!

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Hey liebe Leute, würde gerne mal zu diesem für mich persönlich spannenden Thread was beisteuern! Viele Fragen bzw. Antworten bewegen mich selbst auch schon seit vielen Jahren!

Vor ab, habt ihr schon dieses Buch mal gelesen? Da geht es um ein mögliches Geld in der Zukunft in einer Wirtschaft die immer mehr automatisiert und es wird auch auf die menschliche Arbeit eingegangen. Bei allem gehen ich nicht mit, es sind aber doch einige Gedankenanstöße dabei.

Zu meiner Person: Ich arbeite seit 20 Jahren in der Altenhilfe, 16 Jahre stationär seit 4 Jahren ambulant.

Für mich sind diese Punkte

genau die, die entscheiden darüber wie es mit unserer Menschheit weiter geht.

Ich bin dabei auch in einem Thread von mir schon mal draufeingegangen

Es gibt seit vielen Jahren bereits eine Therapie-Robbe für demenzkranke Menschen, dort können demenzerkrankte Menschen eine Beziehung zu diesem Roboter aufbauen.

Japan ist das älteste Land der Welt, sie haben massive probleme mit dem demografischen Wandel! Für mich ist das nur ein Hilfeschrei um deren ethischen Grundsätze zu erhalten, was sie halt versuchen mit Robotern zu kompensieren.
Deutschland ist auf Platz 4 bei den über 65 jährigen.
Das was Japan der Zeit ereilt kommt auf uns genauso zu.

Ich finde das hast du genau richtig eingeschätzt!
Ich sehe jeden Tag aufs neue das der Renteneintritt der Babyboomer in großen Schritten voranschreitet! Dieser endet erst im Jahr 2035! Diese noch arbeitende Menschen müssen ein immer größer werden Anteil an älteren Menschen tragen.

Ein Zitat von mir drückt wie ich finde ganz gut aus, was für mich in zukunft Wert hat in einer alternden weltweiten Bevölkerung

Dazu habe ich ein Beispiel eines Tauschrings unter den Spielregeln steht was ich meine.

Auch wenn jemand viel Geld hat, heißt das noch lange nicht, das jemand zum putzen, einkaufen, oder pflegen vorbei kommt. Wenn nun aber gesamtgesellschaftlich der Wert einer Stunde (wie bei einem Tauschring) gespeichert wird und auch nur für eine Stunde Arbeit weiter getauscht werden kann. Ist es meiner Meinung nach möglich das die Marktteilnehmer selbst entscheiden können welche Leistungen sie benötigen. Ganz ohne staatlichen Transferleistungen. Zentrale Strukturen werden den Bedarf nicht mehr decken können, nur dezentrale Entscheidungen unter den Teilnehmern ist meiner Meinung nach zielführend.

Möchte euch mal zwei Grafiken zeigen zum Thema pflegebedürtige Menschen in Deutschland.

1. zeigt auf das 80% zu Hause versorgt werden
2. zeigt die aktuelle Entwicklung 2021 auf wie sich Pflegegrade und Anteile verändern

Diese ganze Veralterung unserer Industrienationen ist was wo wir nicht mehr so leicht rauskommen, weil wir unsere sämtlichen Ethischen gesetzlichen Grundsätze darauf aufgebaut haben.

Ein Beispiel von meinem Opa:
Ich hab ihn nicht mehr kennengelernt, er ist damals in den 80ger an einer heute banalen Erkrankung gestorben die damals nicht heilbar war. Damals war das auch ganz normal das man an dieser Erkrankung stirbt und somit war das von der Gesellschaft auch akzeptiert. Was ich damit sage will ist das wir den Zeitpunkt des sterbens immer weiter nach hinten verzögern. Weil wir es können und uns auch wünschen. Natürlich würde ich mir wünchen, dass wenn mein Vater eine Erkrankung hat und diese auch behandelbar ist, ich ihn noch länger an meiner Seite habe. Diese hinauszögern des Sterbens ist halt nur für die gesamte Gesellschaft auf Dauer sehr schwer haltbar und mit hohen Kosten verbunden. Weil irgend jemand muss ja die alten Menschen pflegen wenn sie aus dem Krankenhaus rauskommen.

Mein Schwager lebt seit ca. 3 Jahren in Chile, er meinte mal für außen stehende Nationen sind unsere Probleme lächerlich. Dort sterben sie halt mit 50 oder 60 egal ob an einer banale Erkrankung, Autounfall oder Corona. Weil entweder keine medizinische Versorgung vorhanden ist oder sie es sich nicht leisten können. Der große Unterschied ist das es dort Normalität ist und auch gesellschaftlich akzeptierter ist. Auch wird bei uns jegliches Risiko im Leben abgesichert, wir haben ein Stück weit verlernt Eigenverantwortung zu übernehmen und nehmen unsere Risiken nicht mehr richtig wahr.

Dazu gibt es auch ein ganz gutes Buch wie ich finde, das unter anderem die weltweite Lebenserwartung gegenüber den Kosten stellt.

So ich hoffe ich habe nicht zu weit ausgeholt :slight_smile:

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