Ich kann leider nicht anders und muss zu dem weiter aufkommenden Inflationsthema auch noch mein Senf dazugeben.
Wenn ich eine Haltung einnehme sehe ich das ganze immer von einem gesamtgesellschaftlichen Blickwinkel. Die Demografie einer Nation ist bei meinen Gedanken immer dabei.
Ich sehe zukünftige Preissteigerungen auf Grund zweier Faktoren. Sicherlich gibt es noch weitere, möchte mich aber dabei auf den zweiten begrenzen.
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Anpassung an die Rahmenbedingungen der natürlichen Umwelt. z.B. Öl! Die Förderung ist billig, Öl zu ersetzten ist deutlich teurer, aufwendiger und es werden mehr verschiedene Rohstoffe dafür benötigt.
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alternde Gesellschaft, demografischer Wandel und unsere weltweiten sozialen Marktwirtschaften.
Zum zweiten Faktor:
Ich gehe davon aus dass die Preise steigen werden die mit einer Arbeitskraft erbracht wird, (z.B. Dienstleistungssektor) in der jeweiligen Nation die mit dem demografischen Wandel konfrontiert werden. Es wird seit vielen Jahren sogar Jahrzehnten vom demografischen Wandel berichtet. Jetzt ist die Zeit in der er Eintritt, genauer seit ca. 2020.
In Gesellschaften in der die Bevölkerung älter ist, ist Energie und Zeit eine knappe Ressource.
Alle Konsumgüter und Dienstleistungen die innerhalb einer alternden Gesellschaft produziert oder erbracht werden sind von einer Preissteigerung betroffen. Je nach dem welcher Teil eines Produktionsprozesses, Dienstleitung oder Konsumgüter ausgelagert werden kann, umso weniger sind diese Produkte von einer Preissteigerung betroffen. Es kommt darauf an in welchem Land das ganze ausgelagert wird und wie weit dort der Wohlstand und Lohnkosten sind.
Da kommen wir nun zum regionalen und weltweiten Logistiksektor.
Am Bespiel Corona zeigt sich wie unsere Globalisierungsprozesse verletzlich sind. Auch das Beispiel an England mit dem Mangel an LKW Fahrern ist ein Blick in die Zukunft die auch auf Deutschland zukommen kann. Durch den zukünftigen Mangel an Arbeitskräften in den verschiedenen Ländern kann es zu einer weltweiten Beeinflussung der Logistikprozesse kommen.
Unsere Standards und unser Wohlstand den wir uns die letzten 70 Jahre erarbeitet haben (in der Zeit haben wir unsere Weltbevölkerung mehr als verdreifacht!) wurde immer mit genügend Menschen in Arbeit erhöht und gehalten, ein größerer Anteil gehen jetzt in Rente! Bis 2035 sind die geburtenstarken Jahrgänge alle vom Arbeitsmarkt verschwunden. Dieser Mangel ist nur durch eine effektive Einwanderung von Arbeitskräften und einer Automation von Prozessen möglich. Dabei rede ich auch für ganz Europa. Wobei jetzt schon ein großer Teil unserer Standards, Dienstleistungen und Produkte nur noch durch Auslagerung der Prozesse oder durch Einwanderung von Arbeitskräften gehalten werden können.
Zum Thema Standard kommt mir immer ein Produkt das den ganzen Wahnsinn super repräsentiert!
Und zwar der „Coffee to go“ Becher!
Vor 20 Jahren war er auf einmal da.
Allein in Deutschland werden mittlerweile rund 320.000 Kaffee-Einwegbecher verbraucht – pro Stunde! Braucht kein Mensch! Die ganzen Becher werden dann nach Verwendung schön verpackt nach China usw. Verschifft!
Unsere weltweiten sozialen Marktwirtschaften werden einen höheren Anteil älterer Menschen tragen müssen. Gegenüber steht ein deutlich geringerer Anteil an Menschen die in Arbeit sein werden. Der Staat finanziert sich durch die arbeitende Bevölkerung wenn diese weniger wird, bekommt er Probleme z.b. um die Transferleistungen der sozialen Marktwirtschaft zu finanzieren.
Schon jetzt wird in das Rentensystem Milliarden von Euro gepumpt. Derzeit kann er sich das mit Gelddrucken und den Steuern die noch reinkommen vermeintlich leisten.
Ich gehe davon aus, dass die Abgaben der sozialen Absicherungen sich weiter erhöhen werden, der Renteneintritt immer weiter nach hinten verschoben wird. Es müssen immer mehr Rentner mit einer höheren Bezugsdauer finanziert werden.
Wusstet ihr eigentlich, dass statistisch in Deutschland jeder fünfte nicht das Rentenalter erreicht? Fast 20 Prozent aller Verstorbenen erreicht nicht das Renteneintrittsalter. Hätte ich nicht gedacht.
Zusammenfassend: Warum erhöht sich die Inflation durch den demografischen Wandel?
- Preissteigerungen bei Konsumgüter und Dienstleistungen durch mangelnde Arbeitskräfte
- Ausweitung der Geldmenge um die soziale Marktwirtschaft zu refinanzieren die dann nicht mehr (gedeckt) ist durch eine ausreichende arbeitende Bevölkerung
Zum Schluss möchte ich noch auf den Bitcoin Bezug nehmen.
Dadurch dass Bitcoin begrenzt ist und seinen Wert erhält sehe ich ihn als eine gute Möglichkeit den Wert einer alternden Nation zu speichern.
Bitcoin ist ein Rohstoff mit dem gut gehaushaltet werden muss, bei dem sich die Menschen zweimal überlegen werden in dies oder das Wert zufließen zu lassen, dass wir sowie so nicht brauchen.
Ich denke das wertvollste in einer alternden Gesellschaft ist die Energie und die Zeit einer Stunde Arbeit und zwar die Arbeit die langfristig nicht durch Automation oder Robotik ersetzt werden kann.
Den Wert einer Stunde Arbeit durch eine staatliche Fiat-Währung zu erhalten ist undenkbar. Eine Stunde Arbeit die durch Energie und Zeit erbracht wurde muss über viele Jahre seinen Wert erhalten können, nur so ist es möglich die geringe Zeitpräferenz der Menschen im Alter einzulösen. Die Marktteilnehmer werden selbst entscheiden was als werthaltig empfunden wird und was nicht.
Für den zukünftigen Wohlstand wird nicht mehr das Bruttoinlandsprodukt alleiniger Indikator sein. Für eine vollständige Wohlstandsbetrachtung muss die ökologische und soziale Dimension abgebildet sein. Die sozialökologische Interaktion in einer alternden Welt nimmt einen höheren Stellenwert ein als das Wirtschaftswachstum.
Soooo, Ich hoffe ich habe euch nicht all zu sehr vollgetextet? Nun ist aber erstmal Schluss!
Würde mich über eure Gedanken dazu freuen!
Liebe Grüße Ursli