Bitcoin macht Reiche reicher

Mal ganz ehrlich, wie willst du eine Ungleichverteilung komplett fixen?

Solange es Geld gibt kann das meiner Meinung nach nicht funktionieren. Denn wenn du willst, dass alle immer das gleiche Vermögen haben, dann bedeutet das abgebildet in Bitcoin, dass alle 21 Millionen Bitcoins immer gleichverteilt sind auf alle Menschen. Das würde bedeuten, dass:

  1. du eine Instanz brauchst, die erkennt dass es neugeborere Menschen gibt und Menschen, die gestorben sind und die dann alle Vermögen wieder gerade rückt damit sie gleichverteilt sind
  2. würde das Transaktionen komplett ad absurdum führen. Wenn du jemand anderem Geld gibst, dann kommt der große Gleichverteiler und gibt dir das Geld zurück.

Zumindest Finanziell ist das Konzept alle Leute monetär gleichzustellen nicht möglich!
Komplette Gleichstellung kannst du also nur ohne ein Geldsystem schaffen, was bedeutet, dass du gleichzeitig auch Besitz abschaffen musst. Aber sowas wie zwischenmenschliche Interaktionen und daruas resultierender Macht wird es trotsdem immer weiter geben, Besitz und Geld sind nur Abbilder davon.
Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen wie eine Gesellschaft ohne Besitz aber mit Macht leben kann.
Denn im Kapitalismuss ist es ja genau die Macht die durch Besitz ausgeübt und nur durch physikalische Grenzen eingeschränkt werden. Und jeder Mensch übt Macht aus (Siehe die aktuelle Diskussion über Tierwohl und veganismus) und damit bilden wir unsere Gesellschaft. Wie können sich 80 Millionen Deutsche zusammen koordinieren und Autos/Flugzeuge bauen ohne dabei zu verhungern wobei es keine übergeordnete Planungsgesellschaft gibt die einem sagt: du baust Autos, du stehst auf dem Feld und lieferst Nahrung usw. Diese Koordinierung ist stand heute nur durch Geld möglich weil jegliche Planungsbüros die Übersicht verlieren würden. Der Kapitalismus legt dafür die Verantwortung in die Individuen und liefert das Belohnungs/Bestrafungssystem mittels Geld. So funktioniert die Koordinierung von 80 Millionen (und weitaus mehr) Menschen.

Solange wir keine Antwort auf die Lösung des Zusammenlebens ohne Geld haben müssen wir uns also fragen: wie können wir das System der Machtverteilung so fair wie möglich gestallten. Ist die Definition Fair = Gleich, dann ist das wie oben gezeigt nicht möglich, also müssen wir überlegen wie wir die Grenzen der Definition Fair setzen. Aber wo setzen wir dann die Grenzen? Sagen wir jeder Mensch darf nicht mehr als 10 Bitcoins besitzen, ansonsten muss er sie abgeben damit sie fairer verteilt sind? Wie sollen wir das kontrollieren? Wer soll das kontrollieren?
Ich persönlich denke dass wir fair von der Verteilungsfrage trennen sollten. Ich sehe es als Fair an, wenn es für jeden exakt die gleichen Regeln gibt, denn die Startbedingungen können wir nicht für jeden Menschen gleich machen. Und ich denke/hoffe, dass sich alleine dadurch die Vermögensverteilung statistisch verteilt.
(Auch unter Bitcoin könnte sich natürlich eine Art Cantilioneffekt durchsetzen die es Reichen ermöglich wird ihre unantastbare Macht zu behalten, in Fiat ist es bewiesenermaßen so)

Und das heutige Geldsystem hat mehrere Punkte an denen wir ansetzen können. Zum einen die Zentralbanken die bestimmen wie es weitergeht mit dem Geldsystem. Ich finde es erschreckend wie die globale Weltwirtschaft, also auch Portugal oder Sumatra von den Entscheidungen der FED abhängen und konzentriert alle FED-Sitzungen verfolgen. Zum anderen die Verfügbarkeit des Geldsystems.

Also was wir durch Bitcoin sicherstellen können ist, dass jeder ein Teil dieses Machtapparates werden darf und kann. Das ist im heutigem Fiat ausgeschlossen wenn man schaut wie viele Leute auf der Welt kein Bankkonto haben und auch als priviligierter Europär mit einem Bankensystem: wie einfach man aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden kann wenn einem das Bankkonto geschlossen wird, weil man zB. seine Meinung etwas zu laut geäußert hat oder Tomatensaft auf scheiben spritzt. Und geschlossen bedeutet hier nicht mal eben für eine Woche sondern über Monate sodass man zB. die Wohnung verliert weil man sie nicht mehr bezahlen kann oder Probleme bekommt überhaut was zu Essen zu finden.

Für mich bedeutet das insgesammt, wenn wir an der Verteilung was ändern wollen müssen wir am System ändern. Stellen wir uns mal vor wir beschließen von heute auf morgen, dass alle Leute mit einem Vermögen über 10 Millionen Euro 50% ihres Vermögens abgeben müssen und daraus das Bürgergeld zu finanzieren, dann hätten wir erstmal wieder fairere Verteilungen. Allerdings würden sich durch das System die Vermögen wieder bei Reichen sammeln, diesmal vielleicht andere Individuen aber trotsdem würden einige Reich werden weil das aktuelle Geldsystem und Machtsystem so funktioniert. Deswegen ist das Beste was wir erreichen können nicht eine Umverteilung sondern die Schaffung eines Systems, in dem das Gleichgewicht der Vermögensverteilung nicht bei den Reichen liegt. Und ich denke Bitcoin ist da der Beste und somit fairste Ansatz, den wir kennen.

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