Anonymer Kauf, Regulierungen und Verbote

Wie oben geschrieben, hat die FATF (Financial Action Task Force) einen Grenzwert von $1000 vorgeschlagen.
Bedeutet: Transaktionen (bspw. von/zu Exchanges), die größer sind als $1000, sollen direkt an die US-Behörden gemeldet werden.

Nun haben FinCEN (The Financial Crimes Enforcement Network) und die „Federal Reserve Board“ einen Schwellenwert von $250 vorgeschlagen. :astonished:

Quelle: federalreserve/gov

Bedeutet: Exchanges melden internationale Transaktionen über $250 direkt an die angeschlossenen Behörden. Welche das sind, weiß noch niemand so genau, aber die IRS (Internal Revenue Service - das US-Finanzamt) wird mit Sicherheit dabei sein.

Das ist schon echt heftig. :-1:

Man kann nur hoffen (so blöd das auch klingt), dass in Europa weiterhin die AML5D mit einem Grenzwert von $10.000 gültig bleibt.

Wie dem auch sei: Kryptowährungen werden langfristig nicht (ich wiederhole: nicht!) dafür sorgen, dass wir anonym(er) zahlen können. Auf gar keinen Fall.

Aber solange wir eigene Wallet (mit private key usw.) besitzen dürfen, sehe ich dem noch einigermaßen gelassen entgegen.

Man musste damit rechnen, dass die Gesetze gegen Geldwäsche usw. mit der Zeit verschärft werden. Das hat jetzt nicht explizit etwas mit dem Aufkommen von Kryptowährungen zu tun. Der Grundgedanke von AML-Gesetzen ist ja richtig.

Wobei ich mich aber schon frage, wie es bei diesen Gesetzen vor allem die Banken es immer und immer wieder schaffen, fragwürdige Wege und Mittel zu finden… :thinking:

Die Deutsche Bank hatte doch letztes Jahr wieder einen Fall…gar nicht so lange her. :rage:

…bei zentralisierten Stellen unter der direkten oder indirekten Kontrolle des Staates (Geschäften mit Registrierkassen, Behörden,…). Stört mich nicht, zahle jetzt meinen Einkauf, Miete, Strom und Co auch nicht anonym.

Aber technisch stimmt die Aussage nicht; ich kann immer mit BTC Zahlen wenn ich auf der anderen Seite jemanden habe der sie annimmt ohne Fragen zu stellen (Stichwort dezentral).

Siehe oben. Technisch kann mich keiner davon abhalten ein Wallet zu erstellen, darauf etwas zu empfangen oder zu senden wenn keine zentralisierte Partei unter den Teilnehmern ist.

Wenn Regierungen so agieren führt das zu einem logischen Ergebnis; die Entstehung eines riesigen globalen Schwarzmarkts (egal ob für den Handel von Waren oder Dienstleistungen). Denn die Menschen werden immer einen Weg für Privatspäre suchen. Und wenn BTC wirklich so wertvoll wird und sie jeder haben will, wird es den Mr. Smith an der Ecke der keine Fragen stellt immer geben.

Ein Beispiel wie das ablaufen kann:

  1. Sozial Mittelloser bekommt 500,- CBDC Sozialhilfe; reicht ihm kaum/nicht zum Leben.
  2. Er setzt sich in die Fußgängerzone mit seinem CBDC Barcode und erbettelt im Monat 300,-
  3. Am Ende des Monats kommt der Staat und sagt „ich sehe Nebeneinkommen, da holen wir uns mal Steuern und die Sozialhilfe kürzen wir auch“.

Jetzt kommt Crypto ins Spiel:

  1. Sozial Mittelloser erstellt sich eine BTC Adresse
  2. Er setzt sich in die Fußgängerzone mit seinem BTC Barcode und erbettelt einen Gegenwert von 300,-
  3. Aufgrund deines gemalten Szenarios kann er sie nicht in einem Geschäft oder Behörde ausgeben oder in CBDC tauschen bzw. wenn er es tut scheint der Besitz sofort wieder auf.
  4. nittels biegt um die Ecke und sagt „hey, mein Name Mr. Smith, ich gehe für dich in den Supermarkt, kaufe für dich ein, gebe es dir und du überweist von deiner anonymen BTC Wallet auf meine anonymen BTC Wallet den Gegenwert des Einkaufs“.
  5. Sozial Mittelloser freut sich, denn diesen Einkauf muss er jetzt nicht von seinen 500,- CBDC finanzieren (bleibt ihm für andere Dinge) und die 300,- on Top kann er durch meine Methode auch verwenden. Staat holt sich weder Steuern noch kürzt er die Sozialhilfe, weil der weiß nix (glaubt nur der Mittellose fastet XD).
  6. nittels freut sich auch, weil der hat grad BTC ohne KyC erworben (und Staat glaubt ich habe es für Lebensmittel ausgegeben, jedenfalls sagt das die CBDC Blockchain). Was mir das bringt? Das gleiche wie dem Bettler, ich werde auch meinen Mr. Smith finden der für meine BTC mir etwas gibt was ich brauche.

So wie der Staat sich das vorstellt werden die Mr. Smith nur so aus dem Boden schießen (Schwarzmarkt eben). Der Staat wäre also besser beraten uns die Privatspähre freiwillig einzuräumen (wie eben jetzt mit Cash), sonst wird ihm die Kontrolle ganz schnell entgleiten. Es würde sich ein Wirtschaftskreislauf jenseits der Kontrolle des Staates etablieren.

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Wieder einen Fall ist gut :joy: Sie sind zwar lange nicht die weltgrößte Bank, aber bei Skandalen gerne mal auf den vorderen Plätzen. Hier auf Platz 1:

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Ich hab’s schon viele Male geschrieben: Private („anonyme“) Zahlungen wird es geben. Aber nur bis zu einer gewissen Summe. Genau wie bei Bargeld heute.
(Meine Vermutung.)

Dann habe ich es nicht genug erklärt oder Du es falsch verstanden. :slight_smile:

Es kommt auf die Höhe der Summe an…

War der letzte Fall in Deutschland, der mir im Gedächtnis geblieben war. :slight_smile:

Ja…traurig…

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Ja und nein. Die Staaten selbst werden nichts gegen BTC haben weil sie es verwenden können um z.B. Sanktionen zu umgehen. Der Staat wird aber sehr wohl was dagegen haben dass es das eigene Volk benutzt.

Siehe Nordkorea, gleiches Spiel. Die Partei häuft Devisen an wie nur was; „Rocket Man“ hat nichts gegen den Dollar, aber das Volk bekommt einen USD nie zu Gesicht.

bzgl. Iran wenn man sich hier die Frage stellt „cui bono“, dann sicher nicht dem Bürger.

Es ging mir in meiner Aussage um die üblichen (und vor allem um die einflussreichen/relevanten) Industriestaaten. Nicht um Drittstaaten, Diktaturen oder ähnliches.

Hintergrund meiner Aussage war/ist die ewige (mMn sinnlose) Diskussion darum, was passiert, wenn die USA oder Deutschland den Bitcoin verbieten würde.
Meiner Meinung nach wird dies nicht passieren. Regulierung? Ja. Forderung nach KYC unter dem Deckmantel von AML, Anti-Terror usw.? Ja. Aber ein Verbot? Nein.

Oh, apropos Diktatur:

Nein, vermutlich (leider) nicht.

Benoît Coeuré (Leiter des BIS Innovation Hub) spricht über digitale Währungen der Zentralbank

Vom 12. November 2020

Quelle: Webseite BIS / Bank for International Settlements

(Übersetzer-Addon im Browser empfohlen, da nur in franz. Sprache verfügbar.)

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Erlaubt ihr mir, Euch einen herzlich gemeinten Tipp zu geben?

Wer bislang auf keiner Exchange ein Full-KYC gemacht hat, sollte dies in den nächsten Tagen nachholen, falls er größere Summen auscashen möchte.

Warum?

Wir kommen so langsam bei BTC in einen Preis-Bereich, der (höchstwahrscheinlich) viele Neulinge in den Markt bringen wird.

Diese Neulinge registrieren sich bei Exchanges, kaufen BTC, machen KYC, traden, zahlen ein, zahlen aus…

Demzufolge wird die Exchange alle Hände voll zu tun haben, weshalb u.a. das KYC länger dauern wird. Akutell ist der Ansturm noch gering, also dürfte ein KYC jetzt maximal 1-2 Tage in Anspruch nehmen.

Ich erinnere mich an Ende 2017, als die Exchanges hoffnungslos überfordert waren. Nicht einmal das Einloggen hat problemlos funktioniert; geschweige denn KYC, Support-Anfragen etc.

Ohne KYC wird aber das Auscashen größerer Summen (falls geplant) relativ schwierig, weshalb man dafür jetzt schon alle Weichen stellen sollte.
Denkt deshalb auch daran, ein Bankkonto zu verifizieren, falls es nicht sowieso schon zum KYC-Prozess gehört. So eine Verifikation dauert gerne mal 2 Tage extra, weil Banken ja bekanntlich nicht die schnellsten Akteure sind. :wink:

Idealerweise hat man sogar noch 1 oder 2 Exchanges „in Reserve“, auf die man ausweichen kann.

Natürlich besteht immer noch die Möglichkeit, dass ein Wal seine BTC verkauft und wir (erst einmal) wieder auf $15k oder sogar tiefer fallen. Allerdings stehen im Moment alle Anzeichen auf Bullen-Markt und für den sollte man (siehe auch den Thread zur EXIT-Strategie) gerüstet sein.

So. Weitermachen. :slight_smile:

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:man_shrugging:

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Ganz genau das was Anycoin Direct gerade gemacht hat. Man muss nachweisen dass die Adresse an die man sendet wirklich die eigene ist. Nur dass halt Anycoin ein Broker ist wo es gar nicht anders geht. Aber es scheint jetzt auch auf die Exchanges überzugreifen, also wenn man Crypto rausholen will auf eine andere Wallet.

Bleibt eigentlich nur noch ein Feigenblatt übrig; nämlich dass wenn ich mit Crypto „bezahlen“ will (also von meinem Wallet auf der Exchange jemanden anders etwas schicken will der kein Konto auf dieser Exchange hat) ich die Daten des Empfängers angeben muss (oder die Exchange erst die Coins schickt wenn der Empfänger selbst den Besitz des Wallets bei der Exchange angibt, so ähnlich wich Western Union funktioniert; da musst du auch mit deinem Ausweis hin wenn du das Geld welches an dich geschickt wurde abholen willst).

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Genau das dilemma hatte ich 2 Wochen vor Weihnachten 2017 bei Anycoin. Die waren zu dieser Zeit total überfordert. Ich hatte dann mein KYC per Skype am 24.12. mit einer lustigen Support Mitarbeiterin, die eine Weihnachtsmütze aufhatte… da musste ich auch erst mal lachen! :slight_smile:

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Langsam wirds lächerlich…

Wenn das so weiter geht werden die User nur noch OTC handeln.

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Na ja, Moment, das muss man etwas genauer betrachten: Paypal ist keine Exchange. Wenn da jemand hunderte(?) Trades macht, ist das nicht im Sinne des Erfinders.

Da kann man jetzt nicht einfach Paypal den Schwarzen Peter zuschieben.

Paypal ist ein Zahlungsdienstleister oder von mir aus auch eine Krypto-Wallet. Aber Paypal ist keine Plattform, auf der man durch Trading Gewinne erwirtschaften kann/soll/darf.

Hier hilft ein Blick in die AGB. Wenn’s nicht verboten ist, dann war’s nicht okay von Paypal, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie hierzu einen Abschnitt verfasst haben und mit der Nutzung von Paypal stimmt man den AGB zu.

:man_shrugging:t4:

Also diese Geschichte mit Paypal glaub ich erst wenn mehrere davon berichten. Nur weil einer bei Reddit so eine Story verzapft und 2-3 Trashmedien das aufgreifen muss es nicht heißen, dass alles der Wahrheit entspricht. Guter Journalismus wäre eigentlich, dass auch eine Stellungnahmen von Paypal eingeholt wird.

So dramatisch die Geschichte auch ist, ich glaube sie vorerst nicht.

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Ja, das kommt noch hinzu. :smiley:

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Deshalb ist Defi so wichtig. Damit zentrale Börsen wie Coinbase die Preise nicht mehr manipulieren können.

Das ist Unsinn.

theoretisch könnten miner aber auch einfach sich entscheiden deine transaktion im mempool liegen zu lassen, wird zwar schwer dass das in ausreichender menge passiert, aber unmöglich ist das nicht