Wie kann man sich Deflation wünschen?

Lieber @MacroEconomics, ich versuche im Folgenden auf ein paar (immer wiederkehrende) Punkte von Dir einzugehen, vielleicht hilft Dir das weiter.

Stimmt Wert ist subjektiv. Und ich würde sagen, die Nachfrage nach einem (begrenzten) Gut erzeugt Knappheit; d.h. Knappheit im Hinblick auf den Zweck, für welchen das gewählte Mittel eingesetzt werden soll. Man könnte daher vielleicht auch sagen, dass Wert die Wichtigkeit ist, die der Mensch seinen Zielen beimisst.
Und nur weil Bitcoin für Dich (noch :wink:) keinen Wert hat, beispielsweise weil er für Dich keine Option darstellt, Deine Kaufkraft vor Entwertung durch Geldmengenausweitung zu schützen, heißt das ja nicht automatisch, dass alle anderen das auch so sehen (müssen).

Und ganz konkret zum Thema Bitcoin als Wertspeicher: Welches Mittel verwendest Du, um Deine Kaufkraft zu erhalten? 18 Immobilien? Gelbe Steine? :stuck_out_tongue_winking_eye:

Das ist auch völlig in Ordnung. Insbesondere dem letzten Teil Deiner Aussage pflichte ich uneingeschränkt bei. Allerdings scheint mir Bitcoin, oder genauer, Bitcoins Philosophie, keine Ideologie zu sein. Eine Weltanschauung, ja. Aber eine Ideologie? Ich weiß nicht…

…das klingt für mich schon eher nach Ideologie.

An dieser Stelle würde ich Dir sehr gerne eine Buchempfehlung aussprechen: „Bitcoin, das trojanische Pferd der Freiheit“ von Alex Gladstein (Human Rights Foundation). Das bietet sehr interessante Einblicke, insbesondere in die Notwendigkeit zensurresistenten und nicht korrumpierbaren Geldes in autoritären Staaten. Gladstein beleuchtet dabei sehr eindrücklich die aktuelle Rolle sowie das Potential von Bitcoin als Zahlungsmittel. Ein erfrischender Gegenpol zur hiesigen Betrachtungsweise von Bitcoin als „hochriskantem Spekulationsobjekt“.

Ja, Herr Polleit ist in dieser Diskussionsrunde eine sehr große Bereicherung. Und ich finde es lohnt sich, ihm genau zuzuhören.
Kurz nach der von Dir zitierten Frage, sagt er sinngemäß: Die Menschen wenn sie die Wahlfreiheit haben, ein Geld zu wählen, dann müssen sie ein Eigenschaftsbündel gegeneinander abwägen.
Soll heißen: Freier Geldwettbewerb ist der Schlüssel zu einer stabilen Währung und zu einer gesunden Wirtschaft. Nur wenn Menschen die Freiheit haben, das Geld zu wählen, das sie für am besten erachten, kann das Geld seine Funktion als Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Wertemaßstab erfüllen.
Ich finde darüber kann man nachdenken.

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Bitte was? Ich stelle lediglich klar, dass Experimente mit Gold in der Vergangenheit kein Garant dafür sind, dass Experimente mit etwas anderem (Bitcoin) viele Jahre später (wo sich auch vieles andere geändert hat) zum gleichen Ergebnis führen, woraus zu schließen ist, dass diese Vergangenheitsbeschreibung keine fundamentale Erklärung für ein zwangsläufiges Scheitern von Bitcoin sein kann. Also, falls du es noch nicht verstanden hast: Ich interessiere mich für die fundamentalen Zusammenhänge und nicht für Anekdoten aus der Vergangenheit. Wenn du diese nicht erklären kannst, ist das ja vollkommen ok, aber dann tritt hier bitte nicht so auf als hättest du all dieses Wissen.
Und: Ich leugne überhaupt nichts, ich behaupte nämlich auch überhaupt nichts (also in Bezug auf das grundlegende, vorhandene oder nicht vorhandene Potential von Bitcoin oder Fiat… und falls mir doch mal eine Formulierung passiert sein sollte, die sich wie eine Behauptung liest, war das ein Versehen - ich versuche eigentlich sehr darauf zu achten), sondern ich habe Vermutungen und versuche die Zusammenhänge logisch zu erfassen. Und um das zu tun, stelle ich Fragen. Du beantwortest diese die allermeiste Zeit nicht, sondern reihst Behauptungen aneinander. Und jetzt soll ich dir die Welt erklären? Nee, so läuft das nicht…

Ich habe viel Zeit investiert und dir viele sehr konkrete Fragen gestellt, vernünftig beantwortet wurde sehr, sehr wenig. Schade.

Ich finde gut, dass du zur Wertspeicher Ansicht zurückkommst und weg vom Thema, dass Bitcoin das globale Geld werden solle.:+1::+1:

Und ja danke😊 mit mehreren bzw gegen mehrere zu diskutieren ist anstrengend ja…

Also grundsätzlich sollten Immobilien nicht als Wertspeicher missbraucht werden… da sind wir uns hier alle einig denke ich.

Ich bevorzuge Gold vor Bitcoin, sehr sogar, als Wertspeicher. Du kaufst ein limitiertes physisches, unzerstörbares Gut, das niemals gehackt werden kann, man niemals seine keys verlieren kann, niemals vor einem Totalverlust Angst haben müsse… Gold ist der physische bereits vorhandene Rohstoff, den man unterm Haus eingraben könnte für 20 Jahre und danach wieder ausgraben…und er würde noch genau in der Form existieren. Wofür benötigt man dann einen von Walen gelenkten, auf Tether-Ponzi gebauten digitalen Goldtoken, der in diesen Eigenschaften nur mehr Risiko hat?

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Ich warte gerne auf dein 1.Argument gegen all meine vorher erklärten Punkte.
Es kommt einfach nichts. Null…

Es ist so anstrengend…

Du hörst dich an wie Folgender:

„Doch!! Auch ein 3.Mal mit meiner Ex ist sinnvoll, nun wird es funktionieren!! Vorher waren es nur Experimente mit weniger Erfahrung! Jetzt ist die Zeit für uns gekommen!!“

Zeitverschwendung…

Es bringt irgendwie nichts hier zu diskutieren. Ich werde meine wertvolle Zeit ab jetzt nicht mehr so stark wie vorher hier einsetzen.

Aber los, fang an:

Einfache Frage: Wie zahlen Unternehmen Kredite zurück, wenn es plötzlich einen Preisniveauabbfall von 10-20% und eine steigende Arbeitslosigkeit gibt, wie es im Goldstandard ca alle 4-5 Jahre passiert ist, weil die Produktion viel stärker wuchs, als did Goldmenge (bei BTC noch schlimmer, wächst 0%), ohne dagegenlenken zu können? Niedrigeres Preisniveau führte oftmals zu Rezessionen, also hoher Arbeitslosigkeit, aber nicht gegengelenkt werden konnte… nichts. Jeder musste dabei zusehen, wie die Wirtschaft wiedereinmal vor sich hinbröckelte und keiner konnte gegenlenken…

Die Wirtschaft war insgesamt extrem. Sie schwankte. Phasen von Inflation, gefolgt von Phasen von Deflation. Bis durch zu hohen Produktionsfortschritt wieder eine Deflation erzeugt wurde, weil die Goldmenge zu gering war, gegenüber dem zu starken Wachstum.

Der Zins schwankte wie ein Segelschiff im offenen Meer. Ein schwankender Zins korreliert mit der Wirtschaft, positiv. Es s hwankt also auch die Wirtschaft.
Und die ach so tolle Limitierung der Goldmenge erzeugte unnötige Krisen, weil zu hoher Produktionsfortschritt wieder und wieder bestraft wurde.

Du bist ein Fan von Krisen und volatilen Wirtschaften, super, wähle Bitcoin! :smiling_face:

Frage: Was machst du, wenn viele schon darüber reden, dass Unternehmen wegen des abfallenden Preisniveaus bereits große Probleme bekommen? Richtig. Du wirst anfangen noch mehr zu sparen, nkcht nur weil es aktuell mehr wert wird, sondefn ebenso vor einem möglichen Arbeitsplatzverlustes. Und genau das passiert in jeder Krise. Menschen sparen!! Logische, natürliche und menschliche Reaktion. Auf Unsicherheiten und Existenzängste wird auf defensiv umgestellt. Deswegen kommt es ohne Gegenlenken zu extremen Wirtschaften. In Hochphasen geht es immer höher, bis es langsam wendet und bis in den Keller fällt. Und Bitcoin würde das, das wir im Goldstandard gesehen haben, noch verstärken. Wären diese ganzen Krisen im Goldstandard unerklärlich würde ich es sogar noch ein kleines bisschen verstehen. Aber die Krisem im Goldstandard sind Punkt für Punkt komplett logisch erklärbar, von Ursache der Krise bis Ende der Krise…

Und deswegen verstehe ich nicht, wie jeder all diesen Punkten einfach ausweicht, ignoriert oder leugnet (kleinredet), aber absolut kein Gegenargument bringen kann außer wieder solche Phrasen wie „der freie Markt wählr sein Geld“ wenn genau das, genau das, den Goldstandard hervorbrachte, der, in the fkrst place, scheiterte, weil er hinten und vorne zu viele Probleme verursachte!!

Der OP Beitrag hier ist ein perfektes Beispiel für Brandolinis Law (The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than that needed to produce it).

Die hier beschriebene Meinung ist ja mehr oder weniger gängige Theorie und Hauptargument der meisten Keynesianer. Die genannte Krise wird in zahlreichen Beiträgen von österreichischen Ökonomen im Detail analysiert und es wir klar, warum es kam wie es kam. LINK

Panik von 1893

Während die vorangegangenen Beispiele zeigten, dass die Ausweitung des Papiergeldes die Menge der von den amerikanischen Banken gelagerten Bestände überstieg, wurde die Panik von 1893 durch eine Ausweitung des Silbers und der Silberpapierzertifikate ausgelöst. Hans Sennholz schreibt, dass „von 1878 bis 1893 eine Ausweitung des auf Silber basierenden Geldes stattgefunden hat“.

Diese Rezession wurde nicht durch das Drucken von Banknoten über die Goldmenge hinaus ausgelöst, die die Banken besaßen, sondern durch die Einmischung des Kongresses. Im Jahr 1878 erlaubte der Bland-Allison Act dem Finanzministerium, Silbermünzen zu prägen und Silberzertifikate auszugeben. Im Jahr 1890 verfügte der Sherman Silver Purchase Act, dass die Regierung jeden Monat 4,5 Millionen Unzen Silber ankaufen sollte. Diese Ausweitung der Silbermenge führte dazu, dass das Goldangebot aufgrund der gestiegenen Preise und der Gesetzgebung zum lockeren Geld sank.

Schließlich berief Präsident Grover Cleveland eine Sondersitzung des Kongresses ein, in der er für die Aufhebung der früheren Silbergesetze plädierte, um den Abfluss der US-Goldreserven zu stoppen. Die Gesetze wurden aufgehoben, was die Inflation des Silbers stoppte und eine Rezession ermöglichte, um den Markt neu zu justieren.

Ebenso vernachlässigt wird der simple Fakt, dass Kapital für eine Unternehmung vorhanden sein muss um eine Unternehmung zu initiieren oder Ausgabe zu tätigen. Hat jemand ein Geldmonopol kann er nicht Wert aus dem Nichts erschaffen, er greift mit der Gelderzeugung einfach auf das Kapital (Sparguthaben) bestehender Sparer zu durch Kaufkraftumverteilung. Das wiederum triebt Leute zu risikoreichen Investition, die sie ansonsten nie tätigen würden. Wem genau soll das helfen? In einem deflationären System sinken langfristig ALLE PREISE für JEDEN. Wie genau fördert das eine „stark ausgeprägte Ungleichheit“? Es ist die definition von „A rising tide lifts all boats.“ Jeder Mensch der an der Tauschwirtschaft teilhat (und das sin nunmal prinzipiell alle, da jeder esse, trinken und wohnen muss) profitiert also von langsam wachsenden Lebensstandard.

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Gold kannst du auch verlieren. Bei Bitcoin wäre das aber egal, du gehst einfach zu deinem Backup und verfügst weiterhin über deine Sats.
 

Ach du Scheiße, es ist schlimmer als ich bisher annahm.
 

Nur, dass ich halt nicht sage, dass xy funktionieren wird, sondern dass ich dich frage, warum du überzeugt bist, wieso yz funktionert.
 

:smiley:

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Du nimmst dich nicht mal selbst ernst, wie sollen das andere tun :slight_smile:

Tut mir leid, aber dich nimmt wirklich NIEMAND mehr ernst. Lebe in deiner BUBBLE und gut ist.

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Privatstädte und Europa der tausend Lichtensteins ist auch nicht schlecht als Beispiel. :grin:

Vielleicht fasse ich noch mal ein paar Gedanken zusammen, und wie gesagt @MacroEconomics, das sind Vermutungen, die mir logisch vorkommen, und keine absolut festen Überzeugungen, von denen ich verlange, dass du sie gefälligst übernimmst (aber so wirkst du oft auf mich). Ich möchte wirklich verstehen, logisch nachvollziehen. Und da nervt es einfach, wenn jemand wiederholt mit Behauptungen, pseudo-Argumenten und Strohmännern um sich schmeißt.

Also, es ist logisch, dass Bitcoin die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Regierungen ein Stück weit einschränken würde, besonders bezüglich Geldpolitik und Währungsmanipulation (hier sogar komplett). Alle anderen Maßnahmen bleiben weiterhin möglich (Steueranpassungen, Subventionen, Importzölle & andere inbound Handelshemmnisse, aktive Investionen mit Hilfe von Rücklagen oder Verschuldung, Dinge wie Mindestlohn etc.). Was wegfällt, sind die „verdeckten“ Maßnahmen. Eine Erhöhung der Geldmenge (inkl. in Umlauf bringen) führt zu Inflation, diese Kombination ist nichts anderes als ein verdecktes Einziehen von Vermögen von den Bürgern an die Regierung. Wieso nicht einfach transparente Maßnahmen dafür benutzen?

Es gibt meiner Meinung nach sehr nachvollziehbare Vorteile, wenn Bitcoin das Geld der Welt wäre:

  • Inflationäre Misswirtschaft (im Extremfall Hyperinflation) wäre ausgerottet (in schwachen Ländern ja leider häufiger zu sehen)
  • Absolut gleichberechtigter Zugang zu einem globalen Finanzsystem für alle Länder und Individuen → das ist einfach viel fairer! (Das allein ist so wichtig! Wie kann man das nicht sehen? Dafür nehme ich sogar gerne einige Nachteile in Kauf!)
  • Weniger Hürden für internationale Zahlungen → mehr Effizienz für alle
  • Kein Risiko für ausländische Investoren bzgl. einer lokalen Währungsabwertung → erleichtert Zugang zu Krediten und internationalen Investitionen
  • Höherer Grad an Transparenz möglich → verringert Korruption (und Korruption ist meiner Meinung nach der Ursprung allen Übels [ja, laut Bibel ist es die Habgier, ist aber fast das gleiche])

Gold konnte vieles so nicht leisten. Völlig intransparent wurde es entsprechend der Geldmenge, die im Umlauf war, eingelagert oder auch nicht. Echtheitsüberprüfung für jedermann? → Fehlanzeige. Umständlich zu transportieren und zu teilen, daher kam ja dann überhaupt die Idee mit dem Papier als Alltagsersatz für den eigentlichen Wert. Der Schutz größerer Mengen ist ebenfalls äußerst umständlich. Usw.
→ Bitcoin mit Gold zu vergleichen funktioniert wirklich nur sehr bedingt, daher reicht mir auch nicht „Im Goldstandard war es auch kacke, also vergiss Bitcoin!“.

Was Kredite angeht habe ich auch noch ein paar Gedanken:
In einem Fiat-System, wo mittel-/langfristig mit Inflation zu rechnen ist (aktuell sind 2 % ja das explizit erwünschte Ziel der EZB), bekommt man irgendwann sein Geld zurück, allerdings weiß man, dass es dann weniger wert ist. Je langfristiger der Kredit, desto drastischer wirkt sich das aus. Dies wird mit dem Zins kompensiert, er wird also nicht allein für das Ausfallrisiko genutzt.
In einem Bitcoin-System, wo mittel-/langfristig mit Deflation zu rechnen ist (sofern die Menschheit sich grundsätzlich weiterentwickelt und produktiver wird), bekommt man irgendwann sein Geld zurück, allerdings weiß man, dass es dann mehr wert ist. Je langfristiger der Kredit, desto drastischer wirkt sich das aus. Der Zins muss also nur das Ausfallrisiko kompensieren.
→ Also eigentlich müssten Kredite in einem Bitcoin-Standard gar nicht so viel teurer werden, oder?

Dass der Zins stärker schwanken wird, kommt mir jedoch auch logisch vor. Allerdings ist das doch quasi eine Abbildung der Realität, oder nicht? Warum sollte das so schlimm sein? Warum sollte das dafür sorgen, dass insgesamt weniger Kredite vergeben/genommen werden? In guten Zeiten ist es halt tatsächlich wahrscheinlicher, dass man das Geld auch zurück bekommt, das darf sich doch ruhig sofort im Zins widerspiegeln? Mir kommt es irgendwie falsch vor, die Realität quasi zu verschleiern.

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Alles durchgelesen:

Ich stelle die Frage erneut.

Wie soll Bitcoin keine Extremwirtschaft auslösen? Gold hat es getan. Die Wirtschaft schwankte wie wild, da ein schwankender Zins mit einer schwankenden Wirtschaft Hand in Hand geht. Das Gute an Gold war, dass es die Krisen eh noch einigermaßen ,mildern" konnte (,nur" meist 20% Arbeitslose), da neues Gold gefunden wurde. In einer Rezession, meist schweren Rezession, kam neues Gold hinzu, welches die Wirtschaft etwas anzutreiben versuchte… allerdings floss es nicht automatisch in den Umlauf. Bitcoin werden nie mehr, niemals, egal ob man unendlich viel Energie aufwenden würde…, gefunden. Das würde das Problem in Krisen noch mehr verschärfen. Bitcoin ist absolut fix, absolut starr, absolut unelastisch. Man kann makroökonomisch an jedem Modell erklären, wie sich der Zins verändert, je nach Marktphase, wenn die Geldmenge fix ist. Er schwankt stark, je nach Marktlage. Er schwankt aber nicht (sofort) nach unten in Krisen! Also bleiben Investitionen noch stärker aus. In Krisen benötigt man einen sinkenden Zins, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Und das ist alles innerwirtschaftliche Ökonomie. Wenn das außenwirtschaftlich erzeugte Ungleichgewicht auch miteinbezogen wird, will ich mir die dadurch erzeugten Krisen nicht vorstellen. Und ebenso ist alles global voneinander abhängig. Auch wenn exportstarke Länder viele BTC aufsaugen aus importstärkeren Ländern…wenn die importorientierten Länder absaufen, fährt auch das exportorientierte Land die Wirtschaft herunter. Eine Krise in einigen Ländern könnte eine Weltwirtschaftskrise auslösen, vor allem da kein Land selber dagegenlenken kann. Noch dazu neigt der Mensch in Krisen zum Horten, natürlicher Schutz, menschlicher Instinkt. Arbeitslose sowieso, da ja nichts Neues dazukommen wird für ungewisse Zeit. Horten in Krisen ist das genaue Gegenteil, das die Wirtschaft in dieser Zeit benötigt. Es bräuchte Investitionen. Der Staat kann sich aber ebenso nicht opfern und sich für die Wirtschaft verschulden, weil dies in Bitcoin nicht möglich ist. Dazu kommt das Technische bei Bitcoin…

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Du leugnest immernoch, dass der Klimawandel eine größere Krise als arbeitslose und schwankende Zinsen ist.

Solange du nur wie ein Sektenmitglied schwurbeln willst und etablierte Physik anzweifelst, müssen wir hier wohl nicht mehr weiter reden.

:slight_smile:

Immer diese Ökonomen, haben ihren Namen so gar nicht verdient :roll_eyes:

Wie gesagt, Gold hat andere Eigenschaften und es konnte daher viel leichter manipuliert werden, und was möglich ist, wird natürlich auch gemacht. Du ignorierst das weiterhin einfach komplett, wieso?

 

Aber ja, das mit dem stärker schwankenden Zins ist wie gesagt ein nachvollziehbarer und wichtiger Punkt. Dass es die jeweilige Realität sauberer abbildet sehe ich trotzdem so. Ein hartes Geld zwingt den Staat auch zu einer langfristigen und disziplinierten Fiskalpolitik. Reserven statt maßloser Verschuldung, Niedrigzins, Gelddrucken, Währungsabwertung und harte Regeln gegen Kapitalflucht… All das hat negative Begleiterscheinungen (Verlust der Unabhängigkeit, Zombie-Unternehmen, ausufernde Inflation, Verlust des Vertrauens der Bürger in die eigene Währung, …) und eine aufschiebende Wirkung auf Krisen, aber wenn sie dann doch unvermeidbar sind, ist die Intensität extrem. Ich leber lieber in einer „ehrlichen“ Welt, in der es häufiger Krisen gibt, deren Intensität aber nicht so dramatisch ist, dass es zu sowas kommt:

Als die galoppierende Inflation 1923 zur Hyperinflation wurde, verlor das Geld seine Funktion als allgemeines Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel. Die Regierung leitete eine Währungsreform ein; im November 1923 wurde die Mark von der Rentenmark abgelöst. Die Inflation entwertete praktisch vollständig alle Geldschulden und Geldvermögen, die auf Mark gelautet hatten. Am meisten profitierte davon der Staat: Die gesamten deutschen Kriegsschulden in Höhe von 154 Milliarden Mark beliefen sich am Tag der Einführung der Rentenmark auf gerade einmal 15,4 Pfennige.
Quelle: Inflation – Lehren aus der Geschichte | Deutsche Bundesbank

 

Was genau noch mal? Bisher hast du meine Reaktionen darauf ja auch weitgehend ignoriert.

Ich habe das Gefühl, dass dieser Thread bzw. die Diskussionen hier nicht wirklich weiterhelfen. Man dreht sich im Kreis, was letztlich nur zu unnötigen Spannungen führt, die in Beleidigungen und wenig Mehrwert enden – trotz der ausführlichen und aufwändigen Beiträge aller Beteiligten. Natürlich ist es interessant, die Ansichten von @MacroEconomics zu verstehen, besonders wie die Menschheit in Zukunft mit Bitcoin umgehen könnte. Allerdings habe ich den Eindruck, dass dieser Thread einige, die sich bisher nicht intensiv damit beschäftigt haben, eher verwirrt als aufklärt.

Mein Vorschlag wäre, den Fokus auf die aktuelle Faktenlage zu legen – auf die heutigen Vor- und Nachteile. Was die Zukunft bringt, weiß ohnehin niemand.

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Also mich hat die Diskussion auf jeden Fall weiter gebracht, als erneut eine Diskussion um Privatstädte und Ancaps zu führen.

Auch wenn der Ton rau wird, ist das bei echten Forschern nur ein Zeichen der intellektuellen Rivalität, welche aber keine Feindschaft bedeutet.

Aktuell gibt es ein guten Film auf Arte.
„Rob Roy“ mit Liam Neeson in dem es auch um Geld geht und Wirtschaft geht.
Man könnte denken der Film spielt in einem Paralleluniversum in dem sich alle Lebewesen in diesem Universum auf Bitcoin only geeinigt haben. Alles Trist und langweilig.

Rob Roy - Film in voller Länge | ARTE

Da beziehst du aber auch stark eigene Wertung ein.

Ich habe jetzt über einen Vergleich nachgedacht und einen Guten gefunden:

Bitcoiner sind wie Anti-Atomkraftwerk-Demonstranten und Gemeinschaften. Sie schießen gegen AKWs weil sie Atommüll erzeugen, theoretisch alle Jahrzehnte ein Risiko bestehen könnte oder gar ein Unfall und so weiter…

Natürlich sind ein paar Punkte absolut richtig, aber nichts auf dieser Welt ist nur perfekt oder nur schlecht.

Weil Anti-AKW Gemeinschaften gerne alle AKWs abschalten würden, sind Winräder und Photovoltaik die Lösungen, die sie „verehren“! AKWs sind soo schlecht laut diesen Gruppen, dass gleichzeitig die wunderbare Lösung absolut in den erneuerbaren Energien liegt.

Schauen wir uns den Vergleich an:

Szenario 1: Nur noch erneuerbare Energien

Die ökologischen Vorteile wären groß, auch wenn sich wiederrum viele Anwohner nun über die Windräder beschweren würden oder bei eventuell zu naher Ansetzung an Wäldern auch Vögel und Waldtiere geschädigt werden könnten. Aber allgemein wäre es sehr risikoarm, ökologisch gut und man hätte keinen Atommüll. Super. Wo liegt nun das Problem?
Das Problem ist, Photovoltaik kann nachts keinen Strom „erzeugen“ und im Winter bei sehr kurzen Tagen wäre es unmöglich ein ganzes Land ausschließlich von Photovoltaik mit Strom zu ernähren. Sobald die Sonne untergeht, steht die Stromproduktion still, gespeichert kann Strom ja bekanntlich nicht werden. Windräder könnten helfen, da sie unabhängig der Tageszeit laufen, sondern nur abhängig vom Wind. Problem: Unflexibilität, teilweise Unvorhersehbarkeit, Überangebot an Strom in gewissen Zeit, Unterangebot in anderen Zeit…beides aber unabhängig von der menschlichen Nachfrage, die immer zu bestimmten Stoßzeiten größer ist, zu anderen Zeiten geringer. Die Wasserkraft würde ebenfalls noch helfen, allerdings würde es nicht alleine reichen.
Folgen? In Stoßzeiten wahrscheinlich oft Strommangel, je nach Wind und Wetter und bei weniger Nachfrage eventuell Stromüberproduktion. Es gäbe keinen sicheren Verlass mehr, dass genügend Strom zur Verfügung wäre.

Szenario 2: Nur AKWs

Umwelttechnisch fraglich, aber für das Stromnetz absolut optimal: Man kann in Zeiten von Stromübernachfrage die Reaktorenleistung flexibel anpassen und hochfahren, während man bei weniger Stromnachfrage die Leistung der Reaktoren herunterfahren kann. Atommraftwerke können dynamisch und elastiach ihre Leistung an die Nachfrage dee Verbraucher anpassen, was für eine Wirtschaft wichtig ist und worauf man sich verlassen kann.


Erneuerbare Energien haben keinen Mechanismus, sich an die Dynamik der Stromnachfrage anzupassen, während man mit AKWs die Stromproduktion sehr gut anpassen kann, flexibel.

→ was mich an Bitcoin Maxis am meisten stört: Sie kritisieren Fiat per se absolut und erkennen nicht einmal die Vorteile, oder leugnen sie, während bitcoin ausschließlich perfekt wäre. Schwarz-Weiß Denken. Es gibt nie etwas, das nur gut oder nur schlecht wäre. Alles hat gewisse Vorteile und gewisse Nachteile.

Es ist halt nicht nützlich, wenn du von EZB Fakenews über Bitcoin zu Big Oil Fakenews über Windräder wechselst.

Zustimmung, dieses extreme Schwarz Weiß denken, als ob nur Fiat die Welt zum Untergang treibt ist wohl oft zu viel.

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Verstehst du sprachliche Mittel? Ist dir so etwas bekannt? → denn der Mechanismus ist nahezu ähnlich

Edit: Wann geht die Welt denn nun unter? Ich würde es gerne wissen, habe noch einige Dinge zu erledigen bevor es passiert