Hey @mcwinston,
die Entwicklung eines jeden Projekts muss sich an den Versprechen (also auch dem Marketing) messen lassen, die (oder das) vom Team offiziell gemacht wurde(n), werden oder wird. Das Vertrauen in ein Projekt schwindet, wenn diese Versprechen nicht eingehalten werden.
Die vom Team gemachten Versprechen liegen zudem in der Hand des selbigen. Keiner zwingt das Team (oder das Board of Directors) unerreichbare Versprechungen oder Termine zu machen.
Gerade Crypto-Projekte leben auch von den Ikonen, die sie hervorbringen oder hervorgebracht haben. Dazu gehören Leute wie Vitalik Buterin, Justin Sun oder halt im Falle von IOTA also das Board of Directors, ehemalig insbesondere Come-from-Beyond und jetzt auch - obwohl nicht B.o.D. Mitglied - Hans Moog.
Die Kommunikation dieser Ikonen ist essentiell für ein solches Projekt. Klare Kommunikation (also z.B. auch die Trennung bzw. Kenntlichmachung von privater Meinung oder privaten Konzepten von offiziellen Aussagen) ist wichtig. Wie man mit den Leuten, insbesondere Kritikern um geht (ist aber im gesamten Crypto-Space eher meh…) wird natürlich auch von der Öffentlichkeit gesehen.
Das ist meine Bewertungsgrundlage. Wenn ich diese heran ziehe komme ich zu folgendem Ergebnis:
IOTA hat die folgenden disputablen Schlüssel-Versprechen gemacht, als sie gestartet sind:
Alle diese Versprechen wurden „schon immer“ mehr oder weniger stark kritisiert. Bis auf, dass IOTA das Trilemma lösen möchte (Interview) haben sie aber von allem mehr oder weniger abgelassen. Das bedeutet Einsicht und viel besser: Wir können uns ansehen, wie das passiert ist.
Sehr bezeichnend lief dabei der Wechsel von Curl zu Kerl und die Kommunikation mit den Experten, die eine Schwachstelle in Curl gefunden haben ab. Wir erinnern uns: Curl ist die Hash-Funktion, ohne die das volle Potential von IoT nicht nutzbar wäre. In späteren Auseinandersetzungen wird Curl aber von CfB zu einem Kopierschutz degradiert. CfB schlägt in Verbindung mit IOTA nicht nur dort über die Stränge.
Ich belasse es jetzt Mal dabei, denn sonst müsste ich noch über „Q“ und andere Kommunikations-Fails ranten. Schlechte Kommunikation gibt es aber auch von anderen B.o.D. Mitgliedern (z.B. David) hier oder hier.
Das wirkt natürlich. Und zwar in mehrere Richtungen: Wer so auftritt muss auch performen oder macht sich lächerlich. Und natürlich wird das von Leuten bewertet.
Mittlerweile (also mit „dem Wechsel“ von CfB) hat man viel kritisierte Entscheidungen zumindest teilweise revidiert, wie z.B., dass man auch auf ein Account-Basiertes System setzt oder auch binäre Basis zulässt. Dem gingen aber viele verprellte und auch kompetente Leute voraus, die auch vom B.o.D. in oben beschriebener Manier beleidigt und lächerlich gemacht wurden.
Da sind Leute dabei, die einfach nur für ihre Blogs kritische Fragen auf Slack oder im Discord gestellt haben. Übrigens alles Leute, die heute nicht unbedingt für IOTA sprechen würden und möglicherweise ihre Reichweite „IOTA-Negativ“ nutzen.
Das alles bildet Meinung. Was auch noch Meinung bildet ist die eigentliche Performance entsprechend der gemachten Versprechen.
Ich habe ja oben schonmal geschrieben, dass der erste Coordicide-Termin, den ich gesehen habe Q2/2018 gewesen ist. Coordicide Termine und Ansätze hat es im Laufe der Zeit aber mehrere (Natürlich auch work-in-progress) gegeben. Z.B. der Start der CLIRI Netzwerks Q1/2019, was eigentlich ein Test-Netzwerk sein sollte für ein IOTA-Netzwerk ohne Coo. Ja, irgendwie kommt einem das bekannt vor. Auch geil, wie viel da dann noch passiert ist.
Viel schlimmer wird der Zustand, wenn man die Hornet-Relevante Entwicklungszeit von goShimmer (damals auch eine Node-Software entwickelt für ein Test-Net, bzw. für Test-Cases) und Hornet aufaddiert. Dann sieht man nämlich in welcher Zeit man den IOTA-Zustand von Anfang 2020 hätte erreichen können.
Ja, und heute stehen wir da. Das Netzwerk konnte keine Transaktionen mehr bearbeiten. Und das bei einem Netzwerk, welches mit mehr Transaktionen immer schneller werden sollte (irgendwann).
Bleibt eigentlich nur noch das Trilemma und wieso es nicht so wirklich lösbar ist. Aber eigentlich möchte ich darüber irgendwann noch ein Video machen, deshalb spare ich die Details jetzt aus.
Wer glaubt, dass die Misskommunikation seit dem Ausscheiden von CfB aufgehört hat irrt. Heute passiert diese nur auf andere Weise. Da führen solche Posts zu solchen Videos mit viel, viel mehr Reichweite als die öffentliche Kommunikation der IF. Und Zack, wieder werden Leute enttäuscht, die auf professionelle Expertise angewiesen sind und das was die Ikone sagt oder schreibt als gesetzt hinnehmen. Anschließend wundern sich die Leute, wieso der implementierte Konsensfindungsalgorithmus dann nicht so implementiert ist.
Die Zahl der Leute, die eine falsche technische Vorstellung von IOTA haben ist too damn high. Den Sachverhalt aber realistisch darzustellen und Beispielsweise nicht mehr zu verbreiten, dass das Trilemma gelöst werden wird lässt viele Träume platzen.
IOTA hätte ein wegweißendes Leuchtfeuer im Crypto-Space sein können. Stattdessen ist es etwas geworden, dessen stärkstes Pro-Argument Whataboutismus ist.
Das macht mich ernsthaft traurig!