Was ist "Geld" und Eigenschaften von "gutem Geld"

Wird „Geld“ als „Zahlungsmittel“ definiert, ist zu fragen, um welche Erst-Zahlung es sich denn gehandelt haben mag. Eine Tilgung einer Geldschuld kann es nicht sein, da dann wieder gefragt werden müsste, wie und wozu denn das „Erst-Geld“ entstanden sein mag und wer es sich und wie beschafft haben mag. Also ein Zirkelschluss. (Quelle)

Eben! Dezentralität und Anonymität sind beim „Geld“ (entsteht aus einem Kreditgeschäft zwischen Gläubiger und Schuldner) fehl am Platz, da es um Vertragsmodalitäten mit gegenseitig haftenden Parteien geht, die sich natürlich kennen müssen, um ihre vertraglichen Forderungen (die eben auch nur diese beiden Parteien gegenseitig aushandeln und festlegen) letztlich auch rechtlich durchsetzen zu können.

Das ist einfach nicht richtig. Wie oft soll ich das eigentlich noch erklären?

Immer diese Schuld. Einer hat was, was der andere möchte. Durch steigende Akzeptanz eines schönen Steines, werden eine größere Menge an Händlern ihn auch gern haben wollen. Wenn jetzt jemand sagt: „Du machst ganz tolles Brot. Ich würde dir dafür einen meiner schönen Steine geben.“, dann kommt bei Zustimmung ein Handel zustande. Erst dann gibt es die Schuld der Vertragserfüllung. Jetzt freut sich der Bäcker, dass er einen dieser schönen Steine hat. Es bemerken andere, dass er sie schön findet und bieten sie ihm an. Irgendwann sagt er sich: „Ich habe soviel davon, ich kann sie ja jemandem anbieten, der mir dafür einen neuen Ofen baut.“ Gesagt getan. Und so werden die Steine im besten Fall zu einem stabilen Tauschmittel, Zahlungsmittel, Geld. Ganz ohne Urschuld oder sowas.

tar reacted with joy

Dass diese Beschreibung nicht deinem studierten Verstand entspricht ist mir klar. Aber so ähnlich begann die Geschichte des Geldes, mit dem Gehäuse der Kaurischnecken. Heute ist es eben ein Coin. Die Akzeptanz macht den Wert mit aus. Da kann der Herrscher seine Gebildeten in die Welt schicken und sagen, missioniert die Ungläubigen, dass das so nicht geht. Wenn die Masse der Menschen aber sagt: „Wir haben genug von deiner aufgezwungenen Schuldfrage.“, dann wird er sich nicht mehr durchsetzen können.

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Das kann nicht sein. Wenn ich einen Geldschein habe, womit ist der gedeckt? Ich bekomme ja immer weniger dafür (Inflation). Wäre er gedeckt würde ich ja jederzeit das gleiche bekommen. Also die Deckung.

Die Deckung ist die hinterlegte Sicherheit, die man bei Rückzahlung des „Geldes“ natürlich wieder zurück (frei) bekommt.

Hier fehlt es dir an Grundlagenwissen, wie unser „Geld“ überhaupt entsteht und dass Zentralbanken mit Geschäftsbanken Wertpapierpensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) eingehen. D.h. der Geldschein da in deiner Brieftasche ist damit gedeckt, dass Schuldner der Zentralbank ihre Wertpapiere zum Termin damit wieder zurückkaufen müssen. Das ist das reguläre, genuine, gute „Geld I“.

Zusätzlich dazu gibt es noch das regulative „Geld II“. Hier kauft die Zentralbank etwas direkt ein, was nun Bestandteil der Deckung wird. Da hierbei keine Rückkaufvereinbarung existiert und es somit keiner am Markt zu einem Termin zurückkaufen muss, führt das ggf. zu inflationären Effekten (bspw. um eine Deflation zu dämpfen). Die Zentralbank kann natürlich auch den umgekehrten Vorgang nutzen und Aktiva wieder verkaufen, um „Geld II“ wieder einzusammeln, was zu deflationären Effekten führt (bspw. um eine Inflation zu dämpfen).

Einkäufe von volatilen Vermögenswerten sind für die Zentralbank wesentlich riskanter als regulär am Markt stattfindende Wertpapierpensionsgeschäfte (WPPG). Bei diesen hat die Zentralbank nahezu gar kein Risiko, da nicht nur der Rückkäufer des WPPG haftet, sondern das WPPG selbst weitere haftende Schuldner beinhaltet. Das Risiko eines Totalausfall ist also nahezu eliminiert.

Kauris waren Abgabe (Steuer/Tribut), siehe hier auf den Seiten 278-284 (insb. ab 281) und 398:

Zunächst ist der Ursprung der Kauris hier nicht bekannt, sondern die Verwendung bis teilweise ins 19. Jahrhundert, wobei sich im Laufe der Geschichte natürlich ein Machtapparat entwickelt hat, da es auch hier zentrale Stellen gab.

Dann basiert diese gesamte Arbeit auf der Zusammenstellung und Darstellung eines Wirtschaftsjournalisten (Welt, BILD), ja, meinetwegen mit Doktortitel (phil.) der auch Werke verfasste wie: „Hände weg von unserer Mark. Europa nicht auf deutsche Kosten.“ oder „ Klartext. Beobachtungen aus der Endzeit des sozialliberalen Versuchs“.

Sorry, aber nicht meine erste Wahl.

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In meinen Augen ist das schlechtes Geld, da sehr wenige über das Geld Entscheidungen treffen, die wie man gerade seht gut sieht, nicht im Interesse der Bevölkerung sind. Das heisst der Geldschein ist mit faulen Werten gedeckt. Bricht das System zusammen, steht man mit wertlosen Geld da.

Die Frage ist nämlich nicht ob das System zusammenbricht sondern wann. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Fall innerhalb einer relativ kurzen Zeit der Fall sein wird. Also zu meinen Lebzeiten.

Die Deckung, beziehungsweise die Sicherung, muss zwingend dinglich sein, um gutes Geld zu sein.

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Zum herbeidefinierten (Tausch)Handel, zur frühesten monetären Verwendung von Kauris und noch weitere Infos.

Auch wenn Martin nicht deine erste Wahl ist, dann schau dir einfach die Quellen an, die er ja immer mitreicht. Oder begnüge dich mit deiner Tauschwelt :gift_heart:

Naja, der „dottore“ berichtet dort nur, dass die ältesten Nachrichten über monetäre Kauris aus dem 10. Jh. stammen.

Viele andere Quellen von kindlich (Wissen macht Ah) bis forschungswissenschaftlich berichten von ca. 2000 BC aus dem alten China. Und eben ohne Schuldcharakter. Hier nur ein Beispiel: Cypraea moneta, natürliches Globalgeld: viertausend Jahre Geschichte der Kaurischnecke als Währung, 2000 vor bis 1960 nach Christus | moneymuseum.com

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Genau, in Ju gab es keine Schulden :clown_face:

Die Monarchie in Ju bestand selbst laut deiner Quelle ab ca. 1000 BC

Eben! Da steht sogar groß „STAAT“ drüber. Hallo Abgaben, hallo Schulden. :wave:

Was heißt eben? :rofl: Das sind von 2000 BC immer noch knapp 1000 Jahre ohne Monarchie.

Das ist der von deiner Quelle älteste genannte schriftliche Nachweis:

Da liest man zum Beispiel auf einem rituellen Bronzegefäß, das um die Wende des ersten Jahrtausends vor Christus hergestellt wurde: „Huan, Graf von Ju, hat dieses wertvolle Gefäß angefertigt und dafür 14 Kauri-Doppelschnüre gezahlt“ – also 140 Kauris. Das war damals viel Geld.

Ju ist ein Staat im Antiken China. Die Herrscher forderten Abgaben.

Selbst bei der allwissenden Müllhalde steht:

In größerem Maße wurde sie [die Kaurischnecken] für die Entlohnung von Fürsten sowie für Tributzahlungen genutzt.

Noch mehr als Deine für mich nicht nachvollziehbaren Beiträge nervt mich Dein Tonfall. Formulierungen wie

sind völlig unangemessen. Falls Du Dich erinnerst wurde vor kurzem zu einem respektvollen Austausch aufgerufen. Das gilt auch für Dich.

Halli Hallo Hallöle :rofl:,

was du so in „Hallos“ reininterpretierst, ist mir herzlich egal und dass „Hallos“ im allgemeinen Umgang neuerdings unangemessen sind, ging auch an mir vorüber.

Ferner habe ich damit niemanden angesprochen, sondern Abgaben und Schulden begrüßt.

Herr im Himmel…

Was du uns aber immer noch nicht beantwortet hast ist, warum es zwingend Schulden sein müssen die gutes Geld ausmachen? Warum darf es nicht Grundguthaben sein auf das sich alle einigen wie bei Bitcoin?
Historische Verlinkungen spielen da meiner Meinung nach keine Rolle da es sowas dezentrales wie Bitcoin noch nie gegeben hat.

Und die Frage der Deckung ist zumindest für mich beantwortet:
Fiat mag vielleicht nicht zu 0% gedeckt sein, aber es ist auf jedenfall nicht vollständig gedeckt und Zentrale Parteien können den Wert und die Deckung manipulieren wie sie wollen.
Auch mit Wertpapieren als Deckung kann man viel unsinn treiben weil man eben den dahinterstehenden Wert nicht ermitteln kann. Wenn sich da eine Firma wie WireCart einschleicht ist man ****** mit dem Wertpapier.

Bitcoin dagegen belegt seinen Energieverbrauch (approx. Hashleistung) als Deckung und ist Nachweislich/Verrifizierbar in jeder Hinsicht. Ob der dir übergebene Coin wirklich existiert, woher er stammt, welche Adresse ihn zuerst gemined hat,… und vorallem dass es nur 21 Millionen Stück maximal geben kann.

Bitte erkläre doch mal, warum die Definition von Geld für dich nur funktioniert wenn es einen Schuldner gibt, der das Geld durch seine Schuld erzeugt? Warum kann man deiner Meinung nach nichts anderes als Geld bezeichnen?
(Und zwar nicht im sinne eines Handels, wo es natürlich auch in Bitcoin einen Schuldner gibt der diese Schuld in Bitcoin begleichen kann.)

Auf ein Beispiel von oben bist du zB. nicht wirklich eingegangen:
In einem nahezu abgeschlossenem System eines Gefängnisses spielt der Euro als Geld erstmal keine große Rolle. Dafür hat es sich aber nachweislich herrausgestellt dass man mit Zigaretten alles mögliche bezahlen kann.
Im Gefängniss haben Zigaretten den Vorteil, dass die Wärter es meist für zu wertlos erachten den Gefangenen die Zigaretten wegzunemen, aber Gefangene untereinander können damit wunderbar handeln ohne mit Geld interaggieren zu müssen.
Als Gefangener kannst du die Mahlzeiten anderer Gefangenen für Zigaretten bekommen oder andere kleine Gefälligkeiten wie zB. das Freimachen von Freizeiträumen, Informationsbeschaffung usw.
Genauso bildet sich im Gefängnis manchmal eine Art kleiner Staat mit Machtpersonen die von zeit zu zeit Aggresiv werden und Zigaretten verlangen um jemanden in ruhe zu lassen, also quasi Steuern erheben.
Warum dürfen Zigaretten also kein Geld sein wenn man beobachten kann dass sie genau wie Geld funktionieren?

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Einfache Antwort ala Boomer:
„Das haben wir schon immer so gemacht!“

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Wenn ein Dollar früher mit Gold gedeckt war, also man den Dollar 1:1 gegen Gold tauschen konnte, erklär mal wie ich aus dem Bitcoin die Energie wieder zurücktausche.

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Ich finde auch, dass dies ein eher irreführender Vergleich war.
Bitcoin soll ja kein Fiat-Ersatz sein, der eine genaue Deckung hat, sondern das Wertaufbewahrungdmittel, das als Deckung genutzt wird.
Gold hat ja such keine Deckung… macht ja auch keinen Sinn.

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