Das klingt schon völlig anders als:
Aber gut, ich bin froh, dass du zumindest schonmal die Notwendigkeit von Schulden an sich anerkennst (was sich in deiner nächsten Antwort womöglich auch schon wieder ändern könnte… wer weiß).
Es kann also jemand bspw. eine Crypto-Börse oder irgendwelche Wallets hacken, wird (wenn man Glück hat) ausfindig gemacht und eingeknastet, weil er die Schlüssel nicht rausrückt. Darüber könnten indes seine Kinder oder sein Buddy verfügen, die ins Nirvana abhauen - nichts genaues weiß man nicht, nur dass die Bitcoins dann halt verloren bleiben und die einstigen Halter das nachsehen haben. Dito bei jedwedem Betrug und dergleichen. Ganz irre wirds bei absichtlich betriebener Firmeninsolvenz. Wen interessiert es da noch, ob die Firma danach ein Geschäftsverbot hat? Sie ist ja insolvent. Kompensation der Geschädigten? Pustekuchen.
Aber gut, du gestehst ja ein, keine abschließenden Antworten auf meine 27 Fragen zu haben. Ist alles nicht so einfach.
Dieser Konsens sichert doch nicht die Bitcoins. Er bestätigt nur einen neuen Block, d.h. salopp ausgedrückt: Bitcoin-Betrag X wird Miner Y gutgeschrieben und die Transaktionen 1 bis y werden von der Blockchain bestätigt. Ein rein technischer Ablauf, kein juristischer. Hier wird nicht geprüft, ob irgendjemand oder gar nur der wirkliche Eigner tatsächlich Zugriff auf die positiven BTC-Konten hat oder ob irgendeine der Transaktionen tatsächlich vom Konten-Eigner beabsichtigt war.
Klar, kann man machen unter Aufgabe der Anonymität. Spricht erstmal nichts dagegen.
Mir fehlt hier aber immer noch die Erklärung, wie eben jene ohne Bitcoin überleben sollen. Versklavung unter der Fuchtel der sich glücklich wählenden Bitcoin-Excellenzen scheint jedoch mir keine allzu positive Vorstellung zu sein. Rentenproblem und dergleichen ungelöst. Wahrscheinlich gibts dann Waren-Gutscheine und dergleichen anzustrebende sozialistische Errungenschaften
Natürlich nicht, weil es weiterhin Nominalforderungen (also Guthaben = Schulden) gab. Ein reines „Warengeld“ hat es nie und kann es überhaupt nicht geben. Mir fällt hier auch auf, dass du Besitz und Eigentum verwechselst. Besitz gibt es immer, Eigentum nur im Rechtssystem des Staates (sofern er überhaupt Privateigentum gestattet und keine feudalistische Befehlswirtschaft praktiziert).
Ich nicht, weil ich den Rückschritt sehe.
Was bitte ist geldtheoretisch so revolutionär daran, dass Zahlungen technisch dezentral bestätigt werden, wo noch dazu zig Sicherungsmechanismen wegfallen - allen voran, die Erreichbarkeit des Besitzers eines fälschlicherweise angegebenen Empfängerkontos (durch dich selbst oder irgendeinen Betrüger), sofern es überhaupt einen gibt? Was für tolle Auswirkungen erhoffst du dir denn davon?
Ich seh hier eigentlich nur rote Lampen:
- Bitcoin-Halter können ggf. nicht ausfindig gemacht werden, Zuordnung eines Bitcoin-Kontos zu einer bestimmten Person oder Personengruppe unklar, solange keinerlei KYC-Beziehungen zu eben diesem Bitcoin-Konto existieren oder getraced wurden
- Bitcoin-Halter können nicht dazu gezwungen werden, Schlüssel zu offenbaren
- ein tatsächlich verlorener Schlüssel zu einem positiven Bitcoin-Konto führt dazu, dass der zugehörige Bitcoin-Betrag für immer verloren ist
- Bitcoin können somit im Zweifel nicht per Anordnung rücküberwiesen oder umverteilt werden (sollen sie ja auch nicht)
- Akkumulation und Deflation kann nicht entgegengewirkt werden
- Hochschrauben der Sicherheitsanforderungen für Kredite unter gleichzeitig immenser Einschränkung verfügbarer Sicherheiten (Bitcoin halt), was die Wirtschaft und damit den Wohlstand massiv nach unten drückt und dauerhaft einschränkt
- Finanzierung des Staates und des Sozialgefüges bleiben offene Punkte, insb. das Problem, dass es dem Staat überhaupt nichts nützt, wenn er dich zwar in den Knast stecken, aber nicht anhand seiner Steuerforderung in deine Bitcoin-Beträge vollstrecken kann, auch wenn sie offenkundig da sind. Von deinem Knastaufenthalt kann er nichts bezahlen. Im Gegenteil, muss er dir diesen auch noch finanzieren.
Ich höre jetzt auf. Es ist, wie du anmerkst und ich auch an den andere Reaktionen hier merke, wenig sinnvoll, gegen Mauern zu reden.