Das verstehe ich nicht, wen verarschst du, wenn du jetzt schon mit 21 Millionen Stück rechnest und somit keine Inflation hast? Es ist ein valides und äquivalentes Modell, nur dass es eben nicht kompatibel zum aktuellem Fiat-System ist. Eben weil wir nicht wissen wie viel Geld im Fiatsystem in Zukunft ausgegeben wird können wir so ein Modell in Fiat nicht benutzen und sind auf das Modell beschränkt, dass das Fiatsystem uns vorgibt. Warum sollte es also verarsche sein ein anderes Beschreibungsmodell der Realität zu benutzen?
Verarsche wird es erst, wenn die Vorhersagen nicht mehr mit dem aktuellem Modell übereinstimmen, aber das tuen sie, man muss aber eben aufpassen in welchem Modell man unterwegs ist. (Und genau hier gibt es die größten Kommunikationsprobleme)
Was für ein Unterschied macht es also, wenn ich in einem Modell die Miner mit Inflation bezahle, die exponentiell abschwächt oder ob ich einen virtuellen Bitcoinpool habe aus dem ich die Miner bezahle? Die Modelle haben exakt die gleiche Vorhersagekraft.
Aber gerade weil wir wissen wie sich die Inflation in Bitcoin verhalten wird können wir im herkömmlichem Fiat-Modell der Geldtheorie angewant auf Bitcoin Vorhersagen treffen, die angewant auf Euro oder Dollar eben nicht gelten. Eben weil wie das andere Modell benutzen können und die Aussagen für die Realität gleich sein müssen.
Um von der Theorie weg zu kommen: Was ist falsch daran zu sagen dass ich einen Bitcoin von 21 Millionen habe? Dann gibt es aber auch keine Inflation weil die neuen Coins ja nicht mehr Bitcoins erstellen bzw. alle diese Coins schon mitgezählt worden sind. Wenn ich aber sage, ich habe einen Bitcoin von 19 Millionen, dann gibt es natürlich Inflation, es kommen neue Coins dazu bis es 21 Millionen Stück sind. Warum sollte ich also nicht gleich mit 21 Millionen rechnen und mir die ganze Sache der Inflation somit vereinfachen?
Weil der reale Preis richtet sich sowiso nicht nach der Inflation sondern durch das Angebot und der Nachfrage an den Börsen. Ob die Coins der Miner nun neu erstellt worden sind, durch Transaktionsgebühren eingenommen worden sind oder ob sie aus dem virtuellem Pool kommen oder von Hoodlern verkauft werden spielt dabei keine Rolle. Nur wenn sie real auf den Markt geschmissen werden und das Angebot erhöhen, dann gibt es einen Preisfall. Andererseits wenn die Nachfrage hoch geht, dann steigt der Preis.
Selbst Coins, die an den öffentlichen Börsen vorbei gehandelt werden ändern den Preis weil auch sie Einfluss auf das Angebot und die Nachfrage haben. Wer direkt von dem Miner kauft, der reduziert somit trotzdem das Angebot weil die Miner entsprechend weniger Coins an die Börsen liefern.
All die anderen Aussagen stimme ich eigentlich zu. Skeptisch zu sein ist immer relativ hilfreich, gerade in der Kryptowelt wo so ziemlich alles ein Scam sein kann und man schnell sehr viel Macht verliert. Solange die Hashrate und der zugehörige errechnete Ressourcenverbrauch von Bitcoin aber die aktuelle Größenordnung hat mache ich mir keine sorgen und selbst eine Verringerung dieses Sicherheitsbudget macht meiner Meinung nach ersteinmal nicht viel aus. Umso geringer das Sicherheitsbudget ist, desto mehr Entitäten könnten natürlürlich theoretisch einen Angriff machen. Wir müssen dann nur dafür sorgen, dass diese Entitäten kein Interesse haben Bitcoin wirklich anzugreifen. Die USA ist als größter potentieller Feind auf einem gutem Weg und wenn die USA ersteinmal auf Bitcoin gesetzt haben, dann würden sie sich mit einem Angriff nur selber verstümmeln. Also selbst wenn sie es könnten würden sie es sehr wahrscheinlich nicht tun bzw. keine Mehrheit dafür bekommen.