Stimmt nicht.
Es gibt Adressen ohne gültige Schlüssel dazu. Was auf diese Adressen transferiert wurde, kann nie wieder weiter transferiert werden. Das ist faktisch ein Burn.
Wenn jemand sovîele Bitcoin hat, hat er viel Macht keine Frage.
Aber wenn diese Entität Bitcoin abstösst, geht sie immer das Risiko ein niemals mehr die gleiche Macht wiederzuerlangen, falls der Preis über den Verkaufswert steigt.
Ausserdem sorgt es für eine bessere Verteilung der Coins, da andere die Gelegenheit bekommen die Coins zu erwerben.
Solange Bitcoin weiterhin Block für Block weiterläuft, verstehe ich nicht wo das Problem liegt. Und selbst wenn durch den Preissturz Mining kurzfristig nicht mehr so rentabel ist, gibt es doch noch dass Difficulty adjustment, welches weiter dafür sorgt, dass irgendwer Interesse daran hat zu minen.
Dann hat halt jemand anderes der vorher auch schon relativ gesehen entsprechende Macht hatte diese Macht…
Es ändert sich aber an den Verhältnissen nichts. Also am Verhältnis, dass die Masse nicht teilnimmt und einige wenige sich alles aufteilen.
Zumal Bitcoin auch die Eigentumsfrage nicht löst. Da können Bitcoiner noch unzählige male behaupten, dass „von denen da oben“ auch welche abstürzen, weil sie ohne billige Kredite nicht bestehen können.
Ja, das würde passieren. Aber ungleich mehr aus der besitzlosen Masse werden abstürzen, weil es Sozialstaaten in der Form nicht mehr gäbe.
Die Masse würde noch ärmer und abhängiger und die, die „ein paar“ Bitcoin haben, wären gewungen dieses knappe Geld zu denen zu tragen, die Besitz an Land, Produktionsmitteln usw. haben und die Macht haben.
Aber es könnten auch viel mehr Menschen sich selber von Ihrer Arbeit Land und Immobilien leisten. Auch Menschen die aktuell keine Kredite dafür bekommen können. Warum wird denn im FIAT System die Schere zwischen Arm und Reich immer grösser?
Unter anderem durch den Cantillon Effekt…
Aber die Frage ist von wo aus diese Schere immer größer wird…
und man darf eben nicht ständig verschweigen, dass die Masse auch vom Fiatsystem profitiert.
Die Masse vor Fiat war bettelarm und lebte in Willkürstaaten. Also in Gesellschaften, in denen dem Adel alles gehörte. Heute finanziert uns Fiat moderne Rechts- und Sozialstaaten.
Vielleicht ist das so. Will ich nicht kategorisch abstreiten, dass FIAT in gewissen Phasen der Entwicklung zuträglich sein kann. Aber wenn das System zu hoch geleveragt wird, überwiedgen die Negativen Effekte die Positiven klar.
Ausserdem kann man auch nicht das Gegenteil beweisen, da es nie einen Geldstandard gab mit einem wirklich begrenzten Geld. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, ist der Goldstandard, der auch nie zu 100% existierte wegen des Orakel Problems, noch lange nicht mit einem Bitcoin Standard vergleichbar. Höchstens die maximal je erreichte Annäherung.
Doch, annähernd ist das vergleichbar. ;)
Warum auch nicht?
Ich meine, die Tatsache, dass Bitcoin nun zu 100% begrenzt ist und Gold immer noch hier und da gefördert wurde, hat doch nichts mit dem Problem zu tun, dass man in einem reinen Goldstandard wie auch in einem reinen Bitcoinstandard, Dinge z.B. nicht vorfinanzieren kann.
Was haben denn die Menschen im Mittelalter gemacht wenn die ein Haus gebaut haben?
Da musste das ganze Dorf mithelfen, weil es sonst gar nicht finanzierbar gewesen wäre. Zumal so ein Haus nach ein paar Jahren hinüber war und neu errichtet werden musste.
Was macht man heute?
Man nimmt sich heute einen Kredit und morgen kommt die Baufirma.
Man braucht sowas wie Kredite in einer modernen Gesellschaft, weil es sonst viele Dinge nicht (sofort) geben würde, weil man sonst eben erst warten müsste, bis das Gold oder der Bitcoin eben tatsächlich auch in der Truhe oder auf der Wallet ist, damit man die Leistung auch bezahlen kann.
Und daraus leiten sich andere Dinge ab. Weil das eben so ist, dass man erst für etwas bezahlen kann, wenn man das Gold/Bitcoin auch tatsächlich hat, führte das im reinen Goldstandard eben zu Sklaverei, denn Sklaven muss man nicht bezahlen und zu permanenten Raubkriegen um Gold.
Ich glaube du denkst es zu einfach.
Kredite, also Schulden, sind das älteste Geld der Welt (David Graeber, Schulden – Die ersten 5000 Jahre). Daran wird auch ein Bitcoin-Standard nichts ändern. Was sich jedoch grundlegend verändern kann, ist die Struktur des Geldsystems:
Das Basisgeld (Bitcoin) ist ein nach wissenschaftlichen Standards definiertes, fälschungssicheres, unveränderbares Geld mit exakt begrenzter Menge. Darauf aufbauend können flexible Schichten entstehen: staatliches Fiat, Kreditmärkte, Stablecoins oder andere Instrumente, die sich dynamisch an wirtschaftliche Entwicklungen anpassen.
Diese Trennung zwischen Basis- und Kreditgeld sorgt dafür, dass Risiken aus Spekulation oder Überschuldung nicht auf das Fundament durchschlagen. Sie bleiben bei den Akteuren, die sie eingehen, ohne de facto Garantie durch Staaten oder Zentralbanken. So entsteht ein stabiles, dezentrales und anreizkompatibles Geldsystem, das Robustheit mit wirtschaftlicher Flexibilität verbindet. Es gibt eine Firewall zwischen den Basisgeld für alle, und dem spezifischen Projektgebundenen-Kredit für wenige. Keine Sozialisierung von Kreditausfällen.
Kredit bleibt essenziell:
Haben verschiedene Parteien z.B. Bauland, Planungsexpertise, Maschinen, Bauarbeiter, Material, etc. und gibt es Kunden mit Wohnbedarf, dann bringt ein Kredit all das zusammen. Nach der Fertigstellung, Übergabe des Gebäudes und dessen Bezahlung, löst sich der Kredit auf. Entitäten mit Basisgeld können dafür Sicherheiten bieten inklusive Risiko bei Scheitern oder Beteiligung am Gewinn bei Gelingen.
Ein Bitcoin-Standard ersetzt nicht die Idee von Schulden und Krediten, sondern verankert sie auf einem stabileren Fundament. Kredit wird dadurch nicht abgeschafft, sondern in seiner ursprünglichen Funktion als Werkzeug zur Koordination von Zeit, Risiko und Ressourcen neu gestärkt und quasi wie eine Firewall vom Basisgeld getrennt.
Schon klar…
Ein englischer König hatte sich von Kaufleuten Gold/Geld für einen Krieg gegen Frankreich geliehen.
Und…
Nie zurückgezahlt.
Kredite basieren immer auf Vertrauen.
Heute vertraut man dem Staat und den Banken.
Damals vertraute man den Monarchen.
Und im Bitcoinstandard vertraut man (wieder) wem?
Einzelnen. Ob das jetzt Monarchen sind oder
Unternehmer (FinanzADEL) sind ist gehopst wie gesprungen.
[quote="Doktor, post:49, topic:69
Niemanden.
Heute vertraut man dem Staat und den Banken.
[/quote]
Ich tue das nicht. Und viele andere auch nicht mehr.
Ohne Vertrauen kein Kredit. Ohne Kredit keine komplexe arbeitsteilige Wirtschaft/Gesellschaft und keinen Sozial - und Rechtsstaat.
Ihr wollt zurück ins Mittelalter und begreift das noch nicht einmal. ;)
Ohne Vertrauen geht so gut wie nichts. Bitcoin reduziert das notwendige Vertrauen in der Basisschicht des Geldes auf ein absolutes Minimum. Viele negative Konsequenzen fallen weg. Ein krasser, weltbewegender Unterschied zu Fiat.
Jeder Staat könnte sich mit Bitcoin kapitalisieren und sein Rechts- und Sozialsystem darauf aufbauen. Ist das System ökonomisch nachhaltig bleibt er Bitcoin neutral oder sogar positiv. Ist sein System nichts nachhaltig, wirkt sich das negativ auf seinen Bitcoinbestand aus.
Dann wünsche ich viel Spass bei den jährlichen Haushaltsdiskussionen und dabei, was alles nicht mehr finanzierbar und wem was gestrichen wird. Das wird eine völlig andere Dimension annehmen als es jetzt schon der Fall ist.
Das vielleich auf den ersten Blick paradox erscheinende ist, dass man in einem Bitcoin Standard niemand vertrauen muss, aber gerade darum die Gesellschaft sich dahingehend verändern würde, dass man viel eher wieder jemand vertrauen kann (durch die Anreizstrukturen, welche Kooperation belohnen und Ausbeutung bestrafen)
Ist das heute anders? Man gaukelt sich die Finanzierbarkeit eifach vor, mit erfundenem Geld, denkt kurzfristig (bis zu den nächsten Wahlen) und hofft das die nachfolgende Generation irgendwie die Sache hinkriegt. Die Anreize liegen heute völlig falsch.
Aber es funktioniert doch ganz gut. Wie gesagt, das System finanziert uns moderne Rechtsstaaten und wir leben in relativem Wohlstand.
Das hat eben auch etwas damit zu tun, dass Banken Geld „aus dem Nichts“ schöpfen.
Das System hat Licht und Schatten. Ich wage aber zu bezweifeln, dass eine Rückkehr zu einem rein deflationären Geld irgendwelche Probleme löst bei 8 Milliarden Menschen auf der Welt und der heutigen komplexen Wirtschaft usw.
Hallo Sugamonkee,
ich finde das Thema mega spannend und die Bedenken (wenn ich das mal so nennen darf) absolut berechtigt.
Ich bin erst seit ca 4 Monaten im BTC Thema und nunmehr sehe ich eine Entwicklung die nicht unbedingt in Angst mündet, aber definitiv in Skepsis und zwar nicht in das Grundkonstrukt BTC, sondern Skepsis bezüglich der Großanlage die somit womöglich die volle Steuerung in den Händen halten (könnten).
Mich beunruhigt die Entwicklung insofern als, dass ein Donald Trump samt Family involviert ist, ein Michael Saylor durch massive Käufe sehr viele BTC hält, das nunmehr auch Blackrock (und diesem Unternehmen traue ich nicht weiter als ich es werfen könnte) involviert ist. Was bedeutet dies? Dies bedeutet, dass sehr wohlhabende Menschen hier möglicherweise wieder die Kontrolle innehaben könnten.
Ja, ich weiß Blockchain und Co., nichts kann (hoffentlich) einfach so verändert werden. Aber es sind doch letztlich nahezu wieder die gleichen Leute, die bereits ein Fiat System auf dem Gewissen haben. Letztlich bräuchten wir kein anderes Geld, wenn es diese Gier und die oftmals gnadenlose Dummheit, sowie Unfähigkeit einiger (wenn nicht sogar fast aller) führenden Persönlichkeiten, nicht gäbe.
Nichts würde ich mir lieber wünschen als, dass Bitcoin ein wertvolles Asset bleibt, aber wir sehen doch schon jetzt wie viel Einfluss die Leute innehaben, die BTC schaufeln als ob es kein Morgen gäbe, siehe Marktschwankungen (ja die sind zum Teil normal, aber auch da wird schon viel künstlich herbei geführt, das steht fest). Dann könnte die Macht, hier vor allem die finanzielle Macht, wieder in den Händen weniger Menschen liegen.
Ich persönlich denke, dass es nicht im Sinne des Erfinders war, wieder nur die Mächtigen zu fördern. Insofern ist es grandios, dass Bitcoin begrenzt ist. Und ja, Regulierungen finde ich auch nicht gut, aber Menschen können mit zu viel Freiheit offensichtlich nicht umgehen. Freiheit wäre ja dem anderen die gleiche Freiheit zu gewähren wie mir selbst.
Nun, ich bin technisch nicht versiert genug um abschließend sagen zu können, ob die Großabnehmer dem eigentlichen Freiheitssinn von BTC im Weg stehen könnten, aber ich bin zumindest nicht ganz frei von Misstrauen.
Ehrlicherweise habe ich auch keine wirkliche Idee wie man den Kauf von zu vielen BTC an eine Institution vermeiden oder einschränken könnte, da man dies ja umgehen kann. Auch andere Möglichkeiten BTC für alle sinnbringend und Freiheit erfüllend zu sichern, sehe ich im Moment nicht.
Dankeschön, für dieses tolle und durchaus wichtige Thema, da mich dieses ebenso umtreibt.
Liebe Grüße
Menschen die den Wert von Bitcoin früh erkannt haben halten weitaus mehr Bitcoin als sich die ganzen Institutionellen Investoren jemals werden leisten können. Das wird wohl so manch einer auch als ungerecht Empfinden, aber diese Menschen waren halt schlau und haben auch ein grösseres Risiko akzeptiert, da damals noch nicht so klar war ob es sich durchsetzen würde.
Auch lohnt es sich evenutell Bitcoin als Trojanisches Pferd zu betrachten. ich glaube Alex Gladstein hat sogar ein Buch mit dem Titel geschrieben.
Ich persönlich glaube, dass die allermeisten Menschen nicht von Grundauf Böse sind. Wenn sie sich Ausbeuterisch verhalten, was einige Cantillionäre zweiffellos tun, dann weil sie in unserer FIAT Welt gelernt haben, dass man entweder der Ausbeuter oder der Ausgebeutete ist. Ein Geldsystem, in dem das Geld permanent an Kaufkraft verliert, führt dazu, dass wenn es auf der einen Seite Gewinner gibt, dass auf der anderen Seite ein Verlieren stehen muss. Bei Bitcoin ist das nicht der Fall. Also werden die Institutionen, Staaten etc… quasi von innen Infiltriert und diesen Leuten wird klar, dass Solidarität, Kooperation und gute zwischenmenschliche Beziehungen wichtiger sind als parasitäres Verhalten und dadurch sich selbst anderen Gegenüber zu übervorteilen.
Willkommrn im bitcoin space und viel Spaß bei dem weiteren weg!
Kleiner hinweis:
Würde man es begrenzen können, wäre bitcoin tod. Jeder darf daran teilnehmen in den umfang wie es für einen möglich ist. Niemand muss oder wird ausgeschlossen. Das ist es, was zählt.