Von Freund Maurice Höfgen

Stimmst Du mir zu, dass sich der Preis aus Angebot und Nachfrage bestimmt?

Falls ja, dann ist es eben kein Mythos.

Geld ist eine Ware wie jede andere auch. Ist mehr Geld verfügbar (steigt also das Angebot an Geld), so sinken (bei gleichem Angebot an Waren und Dienstleistungen) die Preise. Denn es trifft mehr Geld auf weniger Waren. Oh, Preise und Geldmenge haben also doch etwas miteinander zu tun.

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Ja, es sind immer die andren Schuld - nie ist man selbst verantwortlich für die Kacke, die man so in seinem Leben baut!
Mannmannmann

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Mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen kann man sich das Leben natürlich leicht machen…

@WilliOverlord, Eigenverantwortung ist schön und gut, aber leider spielen ein paar mehr Faktoren als nur die exekutiven Funktionen von Menschen mit in das Thema Drogensucht herein.

Mannmannmann.

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Warum soll ich mir mein Leben schwer machen?

Mannmannmannmann.

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Synonym für „Probleme und Herausforderungen durchdenken“.

Ohne nachzudenken ist das Leben in vielerlei Hinsicht leichter, aber es zeugt dann häufig auch von wenig Empathie und Verständnis.

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Geld ist aber in unbegrenzt vorhanden man muss es nur in Form von Krediten schöpfen.

Dein Beispiele ist ja schon am Ende falsch das das Angebot und die Nachfrage nix statisches ist und die Preisfindung zwischen Angebot und Nachfrage nix mit der Geldmenge zu tun hat.

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@Larry

Was du sagst, dass Angebot und Nachfrage nicht statisch sind bedeutet lediglich, dass die Preise nicht fest sind, die aus Angebot und Nachfrage entstehen. Mit dieser Aussage hast du also recht, aber was hat das damit zu tun, dass jeder Preis in Geldeinheiten auch von dem Geldangebot abhängt?

Jeder Handel (Warenaustausch oder Dienstleistung) bedeutet, dass wenigstens zwei Dinge ausgetauscht werden, die Ware (oder Dienstleistung) und Geld. Beide Waren, also explizit auch das geld, unterliegen einem Nachfrage/Angebotsprinzip, aus dem der Preis (Handelskurs oder Umtauschwert) entsteht.

Was ist also in den Märkten übergreifend zu beobachten? Die Preise sind nicht stabil. Gerade in den Akteienmärkten ist das sogar minütlich zu beobachten, in normalen Läden ändern sich die Preise vielleicht nur jeden Monat. Aber Statisch ist da nichts, und ich gehe nicht davon aus, dass Hodlers Beispiele das ausschließen. Für einen Handelsmoment kann man davon Ausgehen, dass all diese Werte zum Zeitpunkt des Handels fest sind, aber über die Zeit ändern sie sich natürlich sodass der nächste Handel schon wieder anderen Bedingungen ausgesetzt ist.

Ja Geld ist theoretisch unbegrenzt vorhanden, aber nicht unbegrenzt in den Märkten. Nur Geld, das im Umlauf ist erzeugt Nachfrage. Wenn das Geld nur im Sparbuch liegt, unter der Feuerstelle vergraben ist oder wenn eine Firma 100.000€ als Reserve auf der Bank rumliegen lässt um ihre Mitarbeiter zu bezahlen, all dieses Geld wird nicht benutzt und erzeugt somit auf dem Markt keine Nachfrage. Jetzt kannst du natürlich auch sagen es gibt unendlich Geld weil ja Geld auch schon ohne Das es durch einen Kredit realisiert wird existiert. Aber dieses Geld ist nicht im Markt solange es nicht durch einen Kredit realisiert wird. Diese unendliche Geldmenge, die wir schöpfen könnten bedeutet also keine Änderung der Nachfrage und auch keine Änderung des Angebotes und wirkt somit nicht auf den Preis.

Wirkliche Kredite, die real von Menschen aufgenommen worden sind erzeugen das Geld und geben es in den Markt. Das erzeugt Nachfrage und somit Inflation. Diesem Geld steht aber auch wirkliches Wirtschaftswachstum gegenüber, das Deflationär wirkt. Je nachdem wie viel Wirtschaftswachstum ein spezieller Kredit jetzt also wirklich schafft, danach richtet sich, ob die Preise hoch gehen oder sogar runter gehen. Angebot des Geldes und Nachfrage nach dem Gut Geld bilden den Preis, genauso wie das Angebot und die Nachfrage nach der jeweiligen Ware.

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Da ist dein Denkfehler…das wäre so wenn wir voll ausgelastet sind das ist aber so gut wie nie der Fall. Erst eine limitierung auf der Angebotsseite in letzter Zeit war das hauptsächlich Energie kamm es zu einem Preisschock.

Geld erzeugt Nachfrage, auch wenn wir nicht „voll ausgelastet sind“.

Ja, temporär können Angebotschocks zu einer Preisteuerung führen.

Aber wirf doch mal einen Blick auf die Langzeitentwicklung der Preise und vergleiche sie mit der langfristigen Entwicklung der Geldbasis (M0).

Die Geldbasis wächst schneller als die Wirtschaftsleistung.

Den Markt mit Geld bewerfen backt keine Brötchen. Das müssen immer noch Menschen machen.

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Ich erkenne hier keinen Denkfehler, so sehr ich auch danach suche. Was meinst du mit „voll ausgelastet“? Es gibt kein Maximum wie viele Kredite ausgegeben werden können.

Aber was hat es damit zu tun ob Banken voll ausgelastet sind oder nicht? Die Preise der Waren und Dienstleistungen werden am Markt bestimmt und nicht in irgendeiner Bank, die das Geld erschafft. Und trotsdem Entsteht das Problem der Inflation genau dort, durch Kredite und erhöhtes Angebot an Geld. Die Bank erzeugt Geld (durch Kredite) und umso mehr sie das tut, desto geringeren Bedarf haben die Menschen danach. Das senkt den Wert des benutzten Geldes auf allen Märkten, die mit diesem Geld handeln weil man mehr davon für einen Austausch hergeben muss: die Preise steigen und es gibt Inflation.

Und wenn du ein Limit an der Produktion von Waren oder Dienstleistungen meinst: Natürlich hat jede Produktion physikalisch vorgegebene Limitierungen. Im Gegensatz dazu kann die Anzahl an Geld potentiell einfach unendlich zugeordnet werden weil man dann einfach nur ein paar Nullen auf das Papier oder in die Datenbank mehr schreibt. Der Preis bildet sich daher dadurch, wie viel Geld real für die jeweiligen Wahren tatsächlich ausgegeben wird. Und das ändert sich eben über die Zeit, gerade weil es aktuell immer mehr Geld dafür zur Verfügung steht.


Und dein Argument, dass der Preis wegen einem Rückgang an Waren (hier Enerige) ansteigt ist zwar ersteinmal richtig, berücksichtigt aber nicht alle Aspekte der Presifindung durch Angebot und Nachfrage. Du vernachlässigst systematisch das Angebot an Geld in deinen Betrachtungen.

Also Ja, wenn die Energierohstoffe knapper werden, dann werden sie auch teurer. Dass ist eine Erklärung aber wenn man sich damit zufrieden gibt, dann wird man die Problematik hinter dem Gelddrucken auch nie verstehen. Das ist wie eine Badewanne mit Wasser zu füllen wo der Stöpsel undicht ist. Solange mehr Wasser nachfließt als abfließt, kannst du problemlos in der Wanne baden und trotzdem verbrauchst du mehr Wasser als wenn der Stöpsel richtig dicht ist. Wenn du aber nur auf den Wasserstand schaust wirst du nie bemerken dass viel Wasser aus der Wanne abfließt, es kommt ja ständig ausreichend Wasser nach. Erst wenn du den Zufluss unterbindest und der Wasserstand somit sinkt bemerkst du, dass die Wanne undicht sein muss. Du hast also vorher einen Effekt übersehen aber dieser Effekt hat trotzdem gewirkt.

Also nur darauf zu verweisen, dass du einen Effekt gefunden hast bedeutet nicht, dass du alle Effekte kennst, die zu einem Ergebnis führen. Wenn du dich aber mit diesem Effekt zufrieden gibst wirst du nie das System richtig erklären können.

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ehrlich wunderbare Erklärung besonders das Beispiel mit der Badewanne werde ich mir merken.

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Es ist zig Jahre mehr als genug Geld zur verfügung gestanden ohne das sich die Preise (Inflation) auch nur ein bischen gerührt haben. Erst durch die Angebot/Nachfrage annomalien durch Corona und Energiepreisschock ist die Inflation angesprungen.

Dann muss ich mir die Baupreissteigerungen der letzten Jahrzehnte eingebildet haben (Baupreisindex Bayern).

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Ja, und wenn du dir meine Argumente durchgelesen hättest, dann wüsstest du, dass der Inflation durch Geldmengenausweitung auch deflationäre Effekte gegenüber stehen und somit die Preiserhöhung entgegenwirkt.

  • Geld das nicht benutzt wird wirkt nicht Inflationär. Wenn z.B. durch die globalisierung Geld in das Ausland fließt dann kann dieses Geld nicht auf den heimischen Märkten für Inflation sorgen. Es kann somit erstellt werden ohne dass es eine Preissteigerung gibt. Erst wenn dieses Geld wieder ins Land kommt und sich auf den Märkten verteilt wirkt es wieder Inflationär. Das gleiche passiert, wenn große Firmen oder reiche Menschen, oder viele Menschen das Geld horten. Dieses Geld wirkt erst Inflationär, wenn sie dieses Geld einsetzen und benutzen.

  • Geld, das wirkliches Wirtschaftswachstum erzeugt wirkt nicht Inflationär. Denn das erhöht zwar das Angebot an Geld aber auch die Nachfrage nach dem Geld. Einfaches Beispiel: Mit einem Kredit gründest du eine Firma oder ein Sportverein. Dieser Sportverein muss selber Geld horten und einnehmen um seine Ausgaben finanzieren zu können. Damit nimmt diese mikroskopisch neue Entität makroskopisch gesehen Geld vom Markt und wirkt somit deflationär. Das gleiche gilt, wenn es mehr Menschen gibt, die alle eine eigene Nachfrage nach dem Geld haben. Für alle neuen Menschen kannst du also einen gewisse menge Geld erstellen ohne dass die priese steigen. Erzeugst du aber mehr Geld als dieser Deflationäre Effekt, dann bekommst du Inflation.

Also nur weil es Effekte gibt, die der Inflation entgegenwirken bedeutet es nicht, dass neues Geld keinen Einfluss auf die Inflation hat. Du vernachlässigst damit einfach erklärbare Effekte. Was für einen Sinn mach das diese abzulehnen?

ist das nicht ein wenig naiv gedacht? warum sollte jemand im Ausland investieren wenn er damit sich keinen Gewinn verspricht?

Wenn Jemand mit hier genommenen Krediten im Ausland produzieren lässt um dann mit seinen Importen hier den Markt zu überschwemmen. Dann kann ich die Unterscheidung von im Inland ausgegeben Krediten und denen im Ausland nicht nachvollziehen.
Für mich ist jeder neue Kredit eine Geldausweitung die indirekt mit der eigenen Inflation verbunden ist.

Es ist ja nicht so, dass man dadurch keine Gewinne macht. Geld ins Ausland exportieren bedeutet, dass man z.B. einen Fernseher aus China einkauft. Dann bekommt man hier einen Fernseher aber das Geld selber geht nach China. Wenn es dort bleibt, dann ist das Geld hier vom Markt weg und kann somit nicht mehr Inflationär wirken. Aber die Chinesen können sich dann irgendwann irgendwas wieder aus Deutschland kaufen (z.B. die Devisen mit Gold ausgleichen) und dann kommt das Geld wieder zurück. Dadurch kann es wieder inflationär wirken.

Mit hier genommenen Krediten bekommst du Euros. Werden diese Euros im Ausland angenommen, dann wirken diese Kredite hier bei uns auch nicht inflationär, weil das Geld ja dann dort zirkuliert und nicht hier. Aber es macht wenig Sinn sich Euros durch Kredite zu „kaufen“, wenn das Ausland es nicht annimmt. In deinem Fall benötigt es also keine Kredite: Du lieferst Waren in die EU und bekommst dafür schon erstelltes Geld. Dieses Geld fehlt dann ersteinmal dem Markt und das wirkt deflationär. Kaufst du dir wieder was davon in Deutschland, dann wirkt es wieder inflationär weil das Geld wieder nach Deutschland fließt und somit in den Umlauf kommt.

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Dem kann ich dann aber auch gegenüberstellen das ich durch meinen Urlaubsaufenthalt ebenfalls Dienstleistungen und Käufe tätige die wiederum ein mehr am Geld in Umlauf bringen. Allein die Tatsache das ja weiterhin immer viele Menschen in Urlaub fahren verursacht ja auch direkte Geldausweitung um Flugzeuge Schiffe oder Busse zu produzieren um diesen Konsum zu decken. Genau so wie Hotels oder Gaststätte die sonst garnicht entstehen würden.

Also für mich ist die Grenze der inflationären und nicht-inflationären Kredite nicht so einfach zu ziehen.

Genau das steht oben.

Wenn Du einen Kredit aufnimmst, in den Urlaub fährst, aber das Geld nicht ausgibst, dann wird es natürlich auch nicht nachfragewirksam und kann nicht zur Preisteuering beitragen.

Das ist ein Denkfehler drin.

Geldmengenausweitung ist dafür nicht nötig. Es ist eine Möglichkeit. Prduktionen können auch ohne Kredite bzw. genauer: Ohne Geldmengenausweitung stattfinden.

In einem Bitcoinstandard wird es auch Kredite für die Produktion geben. Allerdings gibt es hier keine Möglichkeiten zur Geldschöpfung. Das ist eben der fundamentale Unterschied.

Ich finde jetzt wird es sehr theoretisch, also wenn wir erst davon ausgehen Jemand nimmt einen Kredit auf um in den Urlaub zu fahren, dann argumentieren er nimmt einen Kredit auf den er nicht ausgibt? Wozu dann die Kreditzinsen zahlen wenn ich das Geld in die Schublade lege?

Das ist schon möglich, aber eher die Ausnahme, im jetzigen System wird doch wohl der Größte Teil der Investitionen durch Kredite erfolgen und weniger aus Eigenkapital heraus, welches ja zum größten Teil ebenfalls das Ergebnis aus Gewinnen von Kreditinvestitionen stammen sollte.

Du missverstehst mich die ganze Zeit. :joy:

Genau. Man nimmt nämlich einen Kredit auf, um Zahlungen zu tätigen. Wir gehen also davon aus, dass das Geld in den Umlauf kommt. (Wie auch eingangs von mir geschrieben.)

Es schafft dabei allerdings kein Angebot an Waren und Dienstleistungen, sondern es nimmt nur Angebote und Dienstleistungen war.

Das ist etwas völlig anders.

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