Von Freund Maurice Höfgen

Dividendenzahlungen bedeuten nicht zwangsläufig Wert (in diesem Kontext verwendet als Kaufkraft).

Anders gesagt: Dividenen sorgen zwar dafür, dass Dein Guthaben nominell wächst, aber das heißt nicht, dass Du auch einen Kaufkraftgewinn erfährt.

Letztlich bleibt die Frage bestehen: Womit kann ich Wert am besten (und im Idealfall nahezu risikofrei) in die Zukunft transferieren.

Der eine mag auf Dividendenausschüttende Unternehmen setzen. Andere auf hartes Geld. Ursache für die Wahl sind subjektive Wertzuschreibungen. Und das liegt in der Natur der Sache, da Wert stets subjektiver Natur ist. Insofern ist auch jede Diskussion um vermeintlichen „intrinsischen Wert“ hinfällig.

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Maurice mit seinem Geschwurbel „Geldmengenausweitung führt nicht zu Inflation“ ist aber unterm Strich für mich mit dieser Aussage genau auf einem Niveau mit einem Klimaleugner.
„CO2mengenausweitung führt nicht zu Erwärmung“.

Deckt sich ziemlich gut der Vergleich, ist mir immer wieder aufgefallen warum den logischen Fehlschluss bei Maurice jeder erkennt, aber beim Klimawandel es so schwierig ist.

Zwei mathematisch so ähnliche Thesen die immer nur von einer Seite verstanden werden, von der anderen Seite jedoch angezweifelt werden…

Ist das nicht eigentlich faszinierend?

Wenn Maurice einfach sagen würde es führt zu Inflation, aber für erneuerbare Energien ist das notwenig wäre hier schon so viel mehr Diskussionsgrundlage.

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Aber warum soll er das sagen wenn es nicht stimmt. In seinem letzten Buch Teuer erklärt er das recht plastisch und ausführlich warum das so ist.

Warum kannst du es dann nicht kurz und bündig erklären?

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Im Teufel steckt der Detail.

Höfgen sagt nur: „Kredite müssen nicht zwangsläufig zu einer Preisteuerung führen.“

Und damit hat er ja Recht. @DasPie hatte das mal irgendwo ausführlich dargelegt.


Klar, Inflation ist per se Geldmengenausweitung.

Aber, um bei Deinem Ausbau von erneuerbaren zu bleiben (und ganz naiv und vereinfacht):

Deutschland nimmt einen Kredit auf, baut Solarparks, tilgt den Kredit, erhöht das Angebot an Strom auf dem Markt, Strom wird für den Konsumenten günstiger.

Hey, die Geldmenge wurde temporär erhöht. Final hatte der Kredit aber einen Preisrückgang zur Folge.

(Ja, alles vereinfacht gedacht, natürlich gibt es Rebound-Effekte beim Energiebedarf und, und, und… aber es ging mir nur einmal um die plakative Darstellung, weshalb Höfgen auch nicht grundsätzlich daneben liegt.)

Investitionskredite finde ich persönlich weniger schlimm, als Kredite, die für den Kauf von Immobilien und anderen Waren (die mittlerweile als Wertaufbewahrungsmittel ‚missbraucht‘ werden) genutzt werden.

Lieber Kredite für den Wohnungsbau, als Kredite für Wohnungskäufe. Just my thought. :slight_smile:

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„CO2 muss nicht zu Erwärmung führen, wenn es wieder in den Kohlenstoffkreislauf aufgenommen wird“.

„Wenn wir CO2 ausstoßen, um damit Carbon Capture aufzubauen ist das am Ende kein Klimawandel“.

Ja, die Rechnung muss dann zeigen, dass wir mehr C aufnehmen können als durch die gesamte Lieferkette ausgestoßen wird.

Ich wäre ja froh wenn dieser Konsens in der Gesellschaft herrschen würde, dann wäre der ganze Diskurs wenigstens mal produktiv!

Warum eigentlich einen Kredit nehmen und es nicht als Sozialwohnung von Steuern bauen?

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Klima und Kredite sind für mich persönlich zunächst zwei Paar Schuhe. Lass uns gerne über eins von beiden sprechen, aber eine Vermischung würde ich gerne vermeiden. :slight_smile:

Das wäre natürlich schöner; da sind wir uns einig.

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Finde ich gar nicht so, denn C-Ausstoß ist ein energetischer Kredit, der Zinsen in Form von schleichender Erwärmung einfordert. :stuck_out_tongue_winking_eye:

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Als Sinnbild/Analogie bin ich ganz bei Dir. :blush:

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Ich glaube das war in diesen Thread:

Kurz gesagt: Das Fiat-Geld wird zwar aus dem Nichts erstellt (wie Bitcoin übrigens auch) aber wenn dem neuem Fiatgeld eine reale Wirtschaft gegenüber steht, dann ist das neue Geld nicht Inflationär.

Das ist recht einfach zu verstehen, wenn man die Marktprinzipien kennt: Angebot und Nachfrage regeln makroskopisch den Preis, auch für Geld. Wenn also neues Geld aus dem Nichts erschaffen wird, dann erhöht sich das Angebot auf all den Geldmärkten (also alles was man sich für Geld kaufen kann oder anders gesagt: alle anderen Waren und Dienstleistungen). Wenn das Angebot steigt, dann sinkt der Wert der Ware (hier explizit Geld) und das Geld entwertet. Das wird als Inflation bezeichnet.

Aber mit dem neuem Geld kann auch die Wirtschaft gefördert werden. Wenn man also Wirtschaftswachstum mit einer erhöhten Nachfrage gleichsetzen kann, dann bedeutet Wirtschaftswachstum, dass die Nachfrage nach dem Geld erhöht wird. Eine erhöhte Nachfrage führt zu einem höheren Preis von Geld auf allen Märkten.

Diese beiden Effekte überlagern sich bei einem Kredit. Wenn du also einen Kredit nimmst um z.B. eine Firma zu gründen, dann erhöhst du durch den Kredit zwar das Angebot von dem Geld aber durch die Firma auch die Nachfrage nach dem Geld. Diese beiden gegenläufigen Effekte für den Geldmarkt gleichen sich mehr oder weniger aus sodass ein Kredit makroskopisch nicht groß Inflationär wirkt. Mikroskopisch kannst du aber durch den Kredit die Firma gründen. Das sind sozusagen gute Kredite, die sich jeder Wirtschaftswissenschaftler oder Bänker wünscht und diese Kredite sind gut und nicht inflationär. Oder mit den Worten von Herrn Sauer: Diese Kredite sind mit einem rotem Band mit der Firma als Werthinterlegung verbunden. Diese speziell markierten Euros aus diesem speziellen Kredit sind werthaltig weil sie mit wirklichen Wirtschaftswerten gesichert sind. Diese Euros wirken nicht Inflationär.

Aber es gibt eben auch andere Arten von Krediten, die die Ökonomen als Konsumkredite bezeichnen. Auch diese Kredite erhöhen das Angebot an Geld aber stehen keinem entsprechendem Wirtschaftswachstum gegenüber. Das bedeutet diese Kredite erhöhen nicht die Nachfrage (ausreichend) um den Effekt des erhöhten Angebotes auf den Geldmärkten auszugleichen. Diese Kredite wirken dann Inflationär. Für diese Euros ist kein realer Wert hinterlegt, es ist einfach nur bedrucktes Papier (oder Bits und Bytes in einer Datenbank). Diese Euros wirken Inflationär.

Das Problem ist, dass man im Vorfeld nicht mit Gewissheit sagen kann, wie so ein Kredit wirkt, also ob der Kredit nur Konsum ist oder wirklich Wachstum schafft. Es ist aber zu beobachten, dass es deutlich mehr Kredite gibt als die Wirtschaft wächst und diese Differenz wird über die Inflation verdeutlicht. Das ist die makroskopische Erklärung der Inflation.

(Halbwissen: Ich hab irgendwo mal aufgeschnappt, dass in Amerika z.B. für jeden Dollar größeres BIP 6 Dollar an neuen Schulden gemacht wird, was eigentlich aufzeigt was für ein Missverhältnis diese Kredite in ihrer Produktivität haben. Amerika hat aber den Vorteil, dass dieses Ungleichgewicht von der Welt mit bezahlt wird)

Edit: Um mal was zur CO2 Analogie zu sagen: Der Unterschied zum Klima ist, dass CO2 nicht aus dem Nichts erzeugt werden kann (solange wir mal Kernfusion/Spaltung außen vor lassen). Das bedeutet in der Analogie CO2/Geld ist das CO2 ja schon wie Bitcoin.

Trotzdem gibt es auch für das CO2 in der Luft eine makroskopische Bilanz: alles was ausgestoßen wird gegenüber allem was von CO2 aus der Luft gefiltert wird. Die großen CO2-Senken sind die Meere und die Pflanzen.

Wenn diese Bilanz relevant wird kann man entweder auf die Ausgaben schauen oder auf die Einnahmen. Wenn wir also unseren CO2 Ausstoß nicht weiter reduzieren können, dann könnten wir trotzdem mit z.B. mehr Algenfarmen in den Meeren für eine Entlastung sorgen.

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Wie will man denn diese Konsumkredite so abgrenzen. Sind die mit diesen Krediten gekauften Konsumgegenstände automatisch keine Produkte eines vorangegangen witschaftswachstums Gegenstand?

Ich glaube eher das durch den Wegfall von weichem Geld der Konsum sich automatisch reduziert und somit auch die Umweltbelastung.

Wobei man noch beobachten muss wie die CO2 Bilanz der künftigen Bitcoin Millionäre aufs Klima auswirken wird. Denn je mehr ein Mensch an Kaufkraftmitteln zur Verfügung hat um so größer ist sein CO2 Fußabdruck

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Ich glaube es ist sinnvoller in inflationäre und nicht-inflationäre Kredite zu unterscheiden.

Nehme ich einen Kredit für meinen Urlaub auf, dann habe ich nach dem Urlaub zwar schöne Erinnerungen, aber es befindet sich mehr Geld im Umlauf, ohne das mein Urlaub zum Waren- und Dienstleistungsangebot beiträgt.

Nehme ich einen Kredit für ein Handy, dann mag das wie ein Konsumkredit wirken. Aber die Nutzung entscheidet. Eventuell ermögliche ich damit eine Internetdienstleistung. Meinem Kredit steht also auch ein mehr an Dienstleistungen gegenüber, weshalb der Kredit nicht inflationär wirkt (bzw. wirken muss).

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Das sehe ich anders, was ist mit der zur Verfügung gestellten Flugreise, dem Hotel den Dingen die ich am Urlaubsort verzehre, kaufe oder miete?

Für mich ist die Grenze was ein inflationärer und nicht-inflationärer Kredit ist nicht so eindeutig bzw. halte ich jeden Kredit für inflationär.

Nach deiner Theorie ist ja Jeder Kredit der aufgenommen wird um BTC zu kaufen dann einer der inflationärsten überhaupt, weil BTC hodln ja keine Wirtschaftsausweitung verursacht.

Genau, dort kommt das Geld ja in den Umlauf.

Es wird nachfragewirksam und erhöht damit praktisch das Geldangebot. Genau das ist der Punkt.

Ja, jeder Kredit ist per Definition inflationär.

Aber nicht jeder Kredit führt zu einer Preisteuerung.

Ja, BTC Kredite wirken inflationär.

Jedem Kauf steht ein Verkäufer gegenüber, der in dem Fall das geliehene Geld erhält uns ausgeben kann.

Gerade deshalb gibt es doch Szenarien der Hyperinflation des Euro, wenn alle von heute auf morgen nur noch BTC nutzen wollen würden und riesige Kredite aufnehmen würden. Der Euro würde massivst abgewertet werden.

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Also jetzt verliere ich langsam den faden, Du willst also eine Unterscheidung machen welche Ausgabe Geldausweitung ist und welche nicht?

Ich glaube nicht das die von Verbrauchern benutzen Kredite eine Inflation auslösen dazu sind die verliehenen Beträge zu gering.

Die Inflation kommt wie immer durch Kriegsausgaben und Zinszahlungen für genommene Staatskredite gerade in der aktuellen zeit kann man doch sehen wie die „Sondervermögen“ erschaffen werden, doch nicht für Consumer Kredite oder Sozialausgaben.

Die Staatsanleihen und die politischen Großprojekte sowie die Spekulationsgeschäfte an den Börsen lassen das System kollabieren, nicht der Kredit für Handys oder Urlaubsreisen.

Nein. Du missverstehst mich.

Jeder Kredit ist eine Geldmengenausweitung. Manche davon führen zu einer Teuerung von Gütern, andere nicht.

Die mögen kurzfristig Waren schaffen (Kriegsgerät), aber langfristig mehr zerstören. Also netto weniger Waren- und Dienstleistung bei größerer Geldmenge. Heißt Preisteuerung.

Ein Kredit, um bspw. Aktien zu kaufen, erhöht eben auch nicht das Angebot an Waren und Dienstleistungen, sondern führt zu einer Teuerung (in diesem Fall von Vermögen).

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Genau, das kann keiner. Das regelt alleine der „Markt“ indem er Inflationär auf so einen Kredit reagiert oder eben nicht. Und das kann auch Zeitversetzt passieren. Wir als Menschen können nur vermuten welche Kredite (oder sogar nur welche Teile eines Kredites) inflationär wirken.

Aber nur weil wir es nicht messen können bedeutet es nicht, dass es keinen Zusammenhang zwischen Krediten und Inflation gibt.

Fakt ist nur, dass alles, was Geld bindet, deflationär wirkt und somit der Geldausweitung durch Krediten entgegensteht. Das können Menschen sein, die ihr Geld sparen, das können Firmen sein, die wenigstens kleine Geldreserven benötigen um ihre monatlichen Ausgaben zu finanzieren, das können sogar ganze Länder sein, die z.B. den Euro benutzen und somit diese Euros von unserem Markt wegkaufen. All diese Euros sind somit aus unseren Geldsystemen raus und wirken somit nicht Inflationär, können aber jederzeit wieder in das System (den Umlauf) gebracht werden.

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Bei den richtigen Sozialausgaben kann auch argumentiert werden, dass einige Menschen den Übergang zu einem neuen Beruf eher finden, als wenn sie sich selbst überlassen werden und durch diese Stresssituation in eine Drogensucht rutschen und dann dem System noch mehr Kosten verursachen.

Es regeln mMn. Banken, deren Aufgabe es ist gute Kredite von schlechten zu unterscheiden.
Der Markt wie Hedgefonds kann dann später bewerten, ob dieser Kredit gut genutzt wurde.

Klar, das ist ein großer Grund für Sozialausgaben.

Sieht man doch auch in der Privatwirtschaft. Glaub mal nicht, dass Dir der Arbeitgeber aus sozialer Freude Deine Mitgliedschaft im Urban Sports Club mitfinanziert. Dahinter stehen ökonomische Interessen. Bessere Leistungsfähigkeit, weniger Krankheitstage, etc.

Aber das ist ja gerade das Schöne, für viele Ausgaben kann man sowohl aus marktwirtschaftlicher als auch aus sozialer Sicht argumentieren. Auch soziale Sicherungssysteme sorgen innerhalb von sozialen Strukturen wahrscheinlich dafür, dass letztendendes ein Stück weit Kosten gespart werden.

Um beim Beispiel der Drogensucht zu bleiben. Präventiv arbeitende Streetworker und Menschen, denen rechtzeitig geholfen wird, schaffen vermutlich unterm Strich mehr Mehrwert, als wenn Polizisten kommen, die Platzverweise erteilen und Rettungskräfte, die bei Überdosen anrücken müssen.

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Da Preise nix mit der Geldmenge zu tun haben kann man diese Theorie in das Reich der Mythen stecken.