Solar Mining Wohnungseigentümergemeinschaft

Hallo liebe Community,

ich plane ohnehin die Dachfläche unseres Hauses (10x40 m², 18 WE) für dezentrale Stromerzeugung zu pachten. Aktuell liegt sie brach, Haus ist BJ 2019, das ist eigentlich eine Schande.

Meine Frage an euch, ließe sich so etwas auch „sinnvoll“ für Bitcoin Mining nutzen?

Ich werfe mal moderate 20.000 kWh/a in den Raum.

Nach allem was ich bisher über Bitcoin gelernt habe würde ich „sinnvoll“ im Sinne des Netzwerkes mit „ja“ beantworten. Auch wenn in 50 Jahren kein einziger Block gefunden wird. Korrigiert mich gerne, wenn ich selbst hier schon falsch liege.

Schwieriger finde ich die Abwägung zwischen Ideologie und Wirtschaftlichkeit. Was würdet ihr machen, gesetzt den Fall es gibt Überschussstrom, der nicht lokal in den Wohneinheiten genutzt wird? Ins öffentliche Netz einspeisen, weil wir noch lange nicht bei 100% Erneuerbaren sind? Ins öffentliche Bitcoin Netz einspeisen?

Schwierig finde ich auch, dass ASIC Miner hohe Anschaffungskosten haben und bis auf wenige Ausnahmen 3000+ Watt ziehen. Die würden also vermutlich nur wenige Stunden am Tag laufen und über die Jahre schnell an ihrer relativen Hashpower verlieren. Wobei der absolute Energieüberschuss durch die PV ja gleich bleibt, und nur weil es neue Miner mit mehr Hashes/kW gibt die noch funktionierenden in die Tonne zu kloppen ja auch totaler Müll wäre.

Zu guter Letzt, sich einem Mining Pool anzuschließen ist doch nichts Negatives, oder? Dem Bitcoin Netzwerk müsste es afaik egal sein, der persönlichen Wirtschaftlichkeit könnte es aber sehr sachdienlich sein.

Vielen Dank für eure Geduld, ihr habt mir schon bei vorherigen Fragen großartig geholfen. Über die ich im Nachhinein selbst lachen muss, aber so ist das nunmal, jeder fängt mal an.

Grüße, Boris

PS: Mein Fokus ist und bleibt die dezentrale Energieerzeugung. Wir haben in der TG auch fünf Wallboxen, herrje, wie gerne würde ich die Autos zur Pufferung nutzen. „Pionier“ beim jugendlichen Bitcoin zu sein wäre aber auch cool. Wäre das Geld im Überschuss vorhanden gäbe es weniger dumme Fragen und einfach machen und schauen.

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Als Überbrückung bis hier Antworten reinflattern, könntest Du schon einmal in folgende Threads schauen:

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Hey HODLer, bist du ein Bot? Falls ja bist du ein verdammt guter :stuck_out_tongue:

Habe die beiden Threads gerade überflogen. Die Konsequenz ist leider, dass noch ein Fragezeichen hinzu gekommen ist. Nämlich warum ein Miner 24/7 arbeiten muss? Das wird dort gesagt, aber nicht so recht begründet. Ist es zwecks Amortisation so, oder hat es technische Gründe?

Bzgl Amortisation nutze ich schon seit einiger Zeit meinen ohnehin vorhandenen Gaming PC zum Minern. Habe im Garten 2x 300W PV, und tagsüber hashed die Geforce halt so vor sich hin. Was im Nachhinein betrachtet bei den aktuellen Kursen von 35.000 USD wohl profitabel war, kA. Kursspekulationen würde ich hier gerne heraushalten, auch wenn ich mir damit selbst widerspreche.

Ob es technische Gründe gibt einen Miner 24/7 laufen zu lassen weiß ich nicht, allerdings ist es natürlich so, dass die Wahrscheinlichkeit keinen Block zu finden geringer wird je länger du am Netz bist.

Ohne ASIC wird BTC mining sehr schwierig (unmöglich), denn mit GPU lässt sich Bitcoin leider nicht mehr minen. Dafür sind ASICs einfach zu gut darin.

Ich habe gestern mal spaßeshalber nachgerechnet. 30.000 Nvidia 1080s erzeugen die selbe SHA256-Hashrate wie ein einzelner Antminer :stuck_out_tongue:

Also mit meiner Graka sind schon ein paar Satoshi zusammengekommen und die sind auch wirklich auf meiner Wallet, mein Key, kein Fake. Das stellt mich zufrieden.

Was ich damit mache ist mir aber nicht ganz so klar. Der rechnet an irgendwelchen kruden Algorithmen und Coins, die Vergütung wird in BTC umgerechnet. Nicehash btw.

Mit einer größeren Anlage wie oben beschrieben würde ich aber schon gerne die Gewissheit haben, wirklich Bitcoin zu unterstützen.

Vielleicht hilft oder interessiert meine Meinung ja auch ein wenig.

Der Anschluß an einen mining pool hilft wenn überhaupt vermutlich eher der Hoffnung auf Wirtschaftlichkeit wenn man damit zumindest ein paar Sat´s dazu verdient.

Photovoltaikanlagen sind recht teuer, müssen gewartet werden wenn sie effizient betrieben werden sollen und verlieren nach meiner Kenntnis im laufe Ihrer Nutzungsdauer an Leistungsausbeute.

Der erzeugte Strom währe nach meiner Ansicht vor Ort sinnvoller genutzt. Überkapazitäten zu speichern ist leider nicht so einfach. Elektromobilität in Form von Auto und Fahrrad könnten hier sinnvolle Ergänzungen sein.

Mining für das Netz (BTC) macht aus meiner Sicht, um der Dezentralität wegen, also ohne pool - Mitgliedschaft sehr wohl Sinn. Wird aber aus der Wirtschaftlichkeitsperspektive eher dem Glückspieltrieb, ähnlich einer Lotto-Tipgemeinschaft, gerecht.

Es mag sein, dass ich mit meinen Einschätzungen falsch liege. Dann korrigiert mich wenn das schon wer Nachgerechnet hat. Denn auch mich interessiert dieses Thema.

Ja na klar interessiert es mich!

Deine Meinungen decken sich zum größten Teil mit meinen Einschätzungen. Die e-Autos die wir hier in der TG habe würde ich auch gerne nutzen, nur lässt es die Technik atm nicht zu.

Und auch das Lotto-Ding.

Was den Verschleiß von PV Anlagen angeht kA, obwohl mein Vater damals aus Spieltrieb schon eine hatte wo das EEG noch gar nicht erfunden war.

Das ist auch so ein bisschen die Krux an meiner Frage. Wenn ich sage ich will den BTC/USD Kurs eigentlich nicht berücksichtigen. Wirtschaftlichkeit mit EEG und allem, da ist viel Ungewissheit.

Ich glaube ich möchte einfach nur in Erfahrung bringen, ob jemand etwas Vergleichbares schon mal aufgebaut hat und damit zufrieden ist. Bzw falls nicht, was er/sie anders machen würde.

o7

Das Problem bei PV-Anlagen ist die unkalkulierbare Entwicklung der Subventionen. Es ist derzeit zumindest nach meiner Überzeugung nicht absehbar wo die Politik sich hintreiben lässt.

Solange es in der Politik als opportun angesehen wird, um des bloßen Klischees wegen PV als mutmaßlich einzige Alternative zu fossilen Energieträgern zu protegieren, kann das eine gute Idee sein. Sobald sich bei den Regierenden die Fahne dreht, wird aber, wie bereits in der Vergangenheit mehrfach geschehen, dieser Subventionskurs wieder als „unnötig und überholt“ abgeschafft.

Ich gebe mal meine bescheidene Meinung kund, obwohl ich mit Mining via Sonnenenergie noch keine persönliche Erfahrung habe - lediglich das ein oder andere Gespräch hatte ich in der Vergangenheit.

Ja ist hauptsächlich bzgl. Amortisation, da du, wenn der Miner z.B. nur 12 Stunden am Tag läuft, doppelt so lange brauchst das Ding zu amortisieren. Das gilt dann natürlich auch für die PV-Anlage. Letzteres natürlich nicht ganz so relevant wenn du sie sowieso bauen möchtest.

Die Sache ist, wenn der Preis weiterhin steigt, über die nächsten 2, 3, 4, 5 Jahre, wird auch die Hashrate und somit die Mining Difficulty steigen. Das heißt, es kann dir passieren, dass dir die Difficulty mit der Zeit davon lauft und deine Maschinen in 5-6 Jahren nichts mehr abwerfen. Deshalb wäre es gut so schnell wie möglich amortisiert zu sein. Wenn du einen fetten Speicher hast (der natürlich auch wieder kostet) könntest du 24/7 minen, aber sicherlich nicht mit unzähligen Maschinen. Ich habe gerade letztens mit einem Unternehmer der sich auf PV-Anlagen spezialisiert hat das Thema besprochen. Die PV-Anlagen produzieren selbst bei Regen und mit Speicher kommt man da selbst über Nacht aus. Das ist aber natürlich nur für einfache Dinge wie vielleicht eine Infrarot-Heizung im Schlafzimmer, einem Boiler und dem Kühlschrank gedacht.

Es scheint ja so, dass du dich bzgl. Anlage schon entschieden hast, deshalb wäre das Mining ja nur eine zusätzliche Einnahmequelle. Ich würde mich diesbezüglich mal beraten lassen, mir alles genau vorrechnen lassen: Wieviel produziere ich durchschnittlich Strom, wieviel Strom hab ich bei Tag zur Verfügung, wieviel bei Nacht. Welchen Speicher bräuchte ich um ASIC Miner XY auch bei Nacht laufen zu lassen? Wieviele Monate benötige ich um ASIC Miner XY zu amortisieren obwohl er nur 10 Stunden am Tag läuft? etc.

Will dir nicht die Motivation nehmen aber es sieht bzgl. ASIC Miner nicht allzu gut aus. Alte Antminer die vor 12 Monaten noch bei Bitmain selbst unter 100$ gekostet haben sind jetzt für das 5 oder 6-fache auf Ebay zu haben.

Aber alles eine Sache der Kalkulation.
Natürlich muss nicht immer Profitabilität im Fokus stehen. Bau doch deine Anlage, bestell dir einen alten Antminer für 300-400€ und setze das Ding mal zuhause auf - macht ja auch Spaß und du lernst etwas. Und dann siehst du ja wieviel du noch Kapazitäten hast.

Ich würde den profitableren Weg wählen. Dass die Versager im Bundestag ihre Klimaziele nicht erreichen weil sie Atomkraftwerke abstellen ist nicht dein Problem.

Achja, und das selbständige Mining kannst du vergessen. Dann kannst du lieber anfangen Lotto-Tickets zu kaufen. Schließ dich an einem Pool an und gut ist.

Hi Leute,
Also ich kann hier nur für mich sprechen und möchte meine Erfahrung hier teilen.
Ich habe seit etwas mehr als einem Monat eine PV Anlage gebaut weil ich auch ein Elekoauto habe. Mein Grundstück ist fast exakt nach Süden ausgerichtet und hat eine Neigung von ca. 45 Grad. Ich habe die Module einfach in die Wiese gelegt und verkabelt. Die Anlage hat im vergangenen Monat 750kWh produziert und hat mit nur 2866,- Euro gekostet weil ich alles selber gemacht habe. Das rechnet sich in ca. 2 Jahren einfach so durch den gesparten Strom welchen ich nicht kaufen muss. Kein Speicher einfach nur anschließen und glücklich sein. Den was ich hinter dem Zähler mache geht niemanden was an, so einfach sehe ich das.
Minen tue ich aktuell mit 4 Grakas und somit wird sich das ganze wahrscheinlich in einem Jahr rechnen.
Ich habe aber trotzdem eine Frage: Wo bekomme ich gute Asicminer her?
Liebe Grüße aus Österreich

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Im Moment aus China, die verkaufen aktuell bestehende Bestände als gebrauchte Ware aber auch neue Ware. Die Preise sind noch relativ hoch, könnten noch fallen in den nächsten Wochen.

Wenn Du nur wenig Asic Miner hast ist das eine gute Möglichkeit. Außerdem kannst Du den Pool wählen und somit auch zur Verteilung beitragen. Wir haben das mal getestet Poolmining vs. Solo Mining SHA256, das Ergebnis war in etwas das Gleiche.

24/7 bei Asic Minern ist wichtig für den ROI. Das Gerät sollte eigentlich innerhalb 12 Monaten abgezahlt sein. Wenn Du eine Mischkalkulation machst mit Eigenstrom (+Anschaffung Solaranlage) + Haushaltsstrom damit der Asic Miner 24/7 läuft wirst Du nicht wirklich glücklich damit werden. Zumindest nicht bei den aktuellen BTC Preisen. Läge der Bitcoin bei 65K oder sogar 6 stellig, dann sieht das gleich ganz anders aus. Ich für mich persönlich hat sich das gelohnt, allerdings habe ich einen Standort im Ausland gefunden, wo der Strom 6,5 Cent kostet und natürlich zu 100% aus Wasserkraft gewonnen wird.
Was in DE auch interessant ist wäre ein kleines Wasserkraftwerk, das würde sich sicher rechnen im Laufe der Zeit.

Aber in Zukunft kommen hier in Deutschland weitere Möglichkeiten dazu. Viele Windkraftanalgen, Biogasanlage und auch Solarparks die aus der Förderung raus sind. Hier hat man sicher den einen oder anderen Ansatzpunkt, um Mining in Deutschland attraktiv gestallten zu können.

Was oft vergessen wird, ist die Hardware die die Miner an und ausschalten muss, wenn die Erzeuge Menge an Energie schwankt. Das ist aufwändig und teuer.

Ich betriebe selbst ein paar Miner an einer 30 kWp Anlage. Meine Miner laufen allerdings 24/7

Echt? Wie beziehst du den Strom ohne PV? Wie rechnet sich das die Miner Nachts laufen zu lassen?

Nachts kostet der Strom bei mir 0.15 CHF, Tagsüber saftige 0.24 CHF. Aber da hilft die Solaranlage. Aber eine echte Kalkulation habe ich eh nicht. Ich verkaufe meine Coins nicht.

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Ok das ergibt Sinn ich bin von meiner Situation ausgegangen ich zahle Nachts 28cent genauso wie Tag über

Meine Mining Farm ist aber eher klein und bescheiden.

Hallo Coiner-Geminde und hallo Roman, ich hofft du liest das hier auch :smiley:

Ich hoffe mal das mein Beitrag hier ganz gut rein passt mein Thema wurde ja schon ganz gut angeschnitten, wobei ich mich auch auf Aussagen von Roman aus aktuellen Videos beziehen werde.

Kurz zu meinem Background, ich arbeite seit 25 Jahre im Bereich erneuerbare Energien. In der Hautsache Wind aber auch Solar und etwas Biogas. Privat betreibe ich ein Solaranlage die netzunabhänig ist (mit Speicher), ich versuchen keinen Strom aus dem Netz zu beziehen, könnte dies aber. Dann habe ich ein Elektroauto was auch seinen Anteil haben möchte. Damit das alles funktioniert musste ich, so wie Roman es beschrieben hat, natürlich mehr Erzeugungskapazität aufbauen als ich bei schönen Wetter eigentlich bräuchte. Also habe ich mir vor einigen Monaten ein Mining Rig besorgt und mime etwas ETH. Das Rig hat mich ca. 1800€ gekostet und bei den hohen Preisen im April und Mai, hätte das alles ganz gut ausgesehen. Jetzt habe ich noch für eine Bekannten ein 3080 für 1500€ dazu gesteckt alles gut. Aber ich kann halt nur ca. 10h am Tag minen, weil sonst der Strom nicht reicht. Ich rechen der einfachheitshalber mit 0€ Strom kosten, die Solaranlage habe ich ja sowieso. Aber auch dann braue ich fast 2 Jahre bis ich die Hardware nur bezahlt habe ohne auch nur einen Satoschi Gewinn gemacht zu haben. Im Winter hoffe ich auf mehr Stunden zu kommen, weil ich ein BHTW habe was im Winter Strom produziert, aber halt nicht zum Nulltarif, das Gas muss ich bezahlen mit gut 7€ct / kWh.

Dann habe ich mir mir Freunden jetzt auch eine Windkraftanlage gekauft, kein reines Hobby, so 50m hoch 40m Rotordurchmesser und 600kW Leistung. Die ist natürlich über 20 Jahre alt und bekommt keine Förderung, also irgendwas zwischen 2 und 5 EUR-Cents für die Kilowattstunde gibt es am Markt dafür. Nun dachte ich, ja einfach ein oder mehrere ASCI-Miner in die Anlage gestellt und immer wenn die Anlage ans Netz geht mehr als die 2 -5 ct machen. Bei den Leistungen ist natürlich nichts mit Speicher, also könnten die Miner nur laufen, wenn auch Winde weht. Zumindest so viel, das kein Strom aus dem Netz kommt wird. Das dürften wohl nicht mehr als 1000h im Jahr werden.

Jetzt kommt das großer ABER, egal wie ich es auch rechne, selbst bei diesen Strompreisen von 2-5 ct. Kann ich die Hardware nicht bezahlen, bevor sie veraltet ist. Wie soll das also gehen nur überschüssigen Strom zu verwenden, So bald die Geräte einen Stillstand von über 30% haben kann das nicht funktionieren. Und das hätte man doch auch, wenn man nur überflüssigen Strom verwenden will. Was ich nicht mal machen wollte ich wolle immer ein Teil des Produzierten Stromes nehmen.

Wir haben bei den Windenergieanlagen die ich Beruflich betreue nicht mehr als 50h Stillstand im Jahr durch negativer Preise, in diesen 50h von 8760h Kann ich kein Hardware bezahlen.

Was ist eure Meinung dazu?

Und ich würde mich natürlich auch freuen wenn diese Thema in einem Video genauer beleuchtet werden würde vom Roman.

Viele Grüße

Der_Arne

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Wie Du das so schön beschrieben hast kann ich nur zustimmen, das rechnet sich nicht, wenn die Anlagen nicht 24/7 durchlaufen. Also auf überschüssigen „Grünen“ Strom zu warten ist absoluter Quatsch.
Ist ja nicht nur die Hardware, auch alles drum herum muss bezahlt werden wie Miete, Gewerbesteuer, IHK Beiträge, Steuerberater, denn wir wissen ja, Mining ist Gewerbepflichtig. Ich frage mich auch immer wie sich der Roman das vorstellt. Kein vernünftiger Mensch gibt 12.000 USD Dollar für einen Miner aus, wenn der nur ein paar Stunden am Tag läuft.