Bitcoin Mining mit Photovoltaik

Hallo Forum!

Ich höre und lese ja überall, dass unsere Strompreise das Mining unrentabel machen. Das kann ich mir auch wohl vorstellen. Wie sieht es denn mit jenen aus, die eine PV-Anlage mit Überschußeinspeisung haben?

Zu den Details:
Ich habe eine PV-Anlage mit 17,5 KW Spitzenleistung. Die Anlage hat mehrere Ausrichtungen von Süd/Ost über Süd/West zu Nord/West. Sprich im Grunde den ganzen Tag wird Strom produziert.
Da die Anlage so überdimensioniert ist hätte ich tagsüber wohl 1-2 KW über;-)
Da ich den Eigenverbrauch versteuern muss (unentgeldliche Wertabgabe) kostet mich eine selbstverbrauchte KWh ca. 2ct.
Als Einspeisevergütung bekomme ich 9,5ct pro KWh.

Ist es möglich mehr an Wert von zb. Bitcoin zu minen um über 9,5ct pro KWh zu kommen?
Die Hashrate in KWh umrechnen fällt mir ehrlich gesagt schwer (lol).
Kann man ein Mining-rig anhand der überschüßigen Leistung der PV-Anlage steuern?
Was für Hardware wird benötigt und woher bekommen? Scheint ja alles ausverkauft zu sein…

Danke für eure Hilfe!
Kammersaenger

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oh, spannendes Thema… würde mich auch interessieren, da wir auch eine PV planen.

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Grundsätzlich machbar - rechnen wirst Du aber wohl selbst müssen :stuck_out_tongue:

Um konstante Einnahmen zu ermöglichen muss man sich fast zwangsläufig einem Pool anschließen. Also Pool Fees berücksichtigen. Ansonsten bleiben die Kosten für ASIC Miner und die Berücksichtigung, dass diese in zwei Jahren deutlich weniger effizient sein werden als dann verfügbare Hardware. (Da Du überschüssigen Strom nutzt, fällt das nicht ganz so stark ins Gewicht.)

Am besten gibst Du, um etwas abschätzen zu können, Deine Daten in einen Rechner wie diesen ein:

Und natürlich mit den steuerlichen Konsequenzen auseinandersetzen und mit berücksichtigen.

Sicher etwas Arbeit, aber sich das einmal durchrechnen ist sicher nicht verkehrt.

Halt uns auf dem Laufenden. :)

Beste Grüße,
HODLer

Es gibt leider noch ein Problem.

Ein Miner sollte 24/7 betrieben werden können, da du aber keinen Speicher hast, wird sich das wahrscheinlich nicht rechnen.

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@DocBrown Muss man die ganze Zeit im Pool angemeldet sein und auch volle Pulle minen?
Oder könnte man evtl. den Rechner mit verminderter Leistung Nachts laufen lassen und dann die Leistung hochfahren wenn die PV läuft.
Oder man betrachtet das ganz als Mischkalkulation… komme dann ca. auf 15ct die KWh.
Ist das immer noch unrentabel?

Das wirst du nicht schaffen.

Mining über USV/Akku dürfte sich überhaupt nicht lohnen.
Zum einen müsste der Akku recht groß fürs Mining sein wenn man „nur“ mit ein 1-2KW/h rechnet. (Hohe Anschaffungskosten & Nutzung für Normalverbraucher entfällt und man hat einen Erhöhten Strombezug von Anbieter)
Zum anderen wird der Strom von der PV Anlage in den Akku je nach Wechselrichter von Gleichstrom in Wechselstrom und dann zurück in den Akku und wieder in Wechselstrom gewandelt. Dabei gibt es auch etwas Stromverlust.
Halbtags Mining über einen Pool sollt die wenigsten Kosten und den meisten Nutzen bewirken.

@Paul44873
Was ist ein USV? :grimacing:

Also meine Hardware Kenntnisse enden so ziemlich am Zeitpunkt als DDR3 RAM Riegel eingeführt wurden :rofl: :sweat_smile:

Hatte so an ein Budget von 3000Eur gedacht…und da guckt mir meine Frau schon derbe in den Hals, wenn ihr versteht was ich meine :face_with_raised_eyebrow:

Ist das überhaupt möglich und/oder mit was müsste man starten?
Nach welchen Modellen sollte man Ausschau halten?
Welche Modelle meiden, da evtl bald das „Protokoll“ umgestellt wird?

Danke für die Anteilnahme

Unterbrechungsfreie Stromversorgung nehme ich an.

Schwierig. Du möchtest in der Regel aktuellste und damit effiziente Hardware nutzen. Ein Antminer S19 kostet allerdings allein schon fast 10.000€ (#1 In Bitcoin Miners & ASIC Miners | 123Miners.com 🏆).

Schau Dir zum Beispiel die Geräte von Bitmain an.

@Makowski
In Deutschland wird aber auch „gemint“ wie schaffen es andere rentabel zu sein?
Oder ist das Kind der profitable Miner…und Papa bezahlt die Stromrechnung?
Irgendwie ist da doch was dran…

Es muss ja nicht Bitcoin sein. Für andere Coins kann sich das unter Umständen lohnen.

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Ich würde die Miner nur mit Gleichstrom betreiben, aber natürlich sind die Anschaffungskosten sehr hoch.

Auch die Miner selbst, sind nicht gerade günstig!

Wann wird denn immer dieses „Blockhalving“ gemacht? Das ist ja auch entscheidend für die Rentabilität…

Was haltet ihr von gebrauchten Geräten?

Alle 210000 Blöcke - das entspricht ca. alle 4 Jahre.

Also bleiben noch ca. 3,5 Jahre…okay

  1. März 2024 - also „nur“ 2 3/4 :wink:

Ich habe mit Mining bisher noch keine Erfahrung, aber hier eine Abschätzung des Gewinns anhand aktueller Zahlen.

Ich rechne im Mittel über die nächsten 18 Monate. In diesem Zeitraum nehmen ich als grobe Schätzung an, dass die Hashrate linear von 180 EH/s auf 360 EH/s ansteigt. Normalerweise müsste man über den Zeitraum aufintegrieren.

Die Rechnung ist für einen kontinuierlich laufenden ASIC-Miner. Je nachdem wieviele du betreiben würdest bzw. ob diese durchgehend laufen würde das skalieren. Der Antminer S9 braucht 1,32 kW, der S19 Pro 3,25 kW.

Mittlere Bitcoin Hashrate: 270 EH/s = 2,7E+20 H/s

Reward pro Hash: 7 BTC / (2,7E+20 H/s * 10 min) = 4,3E-23 BTC/H

Hashes pro kWh Antminer S9 … S19 Pro: 1,0…3,4 E+10 (H/s)/W = 3,6…12,2 E+16 H/kWh

Reward pro kWh S9 … S19 Pro: 4,3E-23 BTC/H * (3,6…12,2 E+16 H/kWh) = 15…53 E-7 BTC/kWh

Reward über 18 Monate: 15…53 E-7 BTC/kWh * (1,32…3,25 kW * 18 M) = 0,026…0.23 BTC

Stromkosten Antminer S9 … S19 Pro: 1,32…3,25 kW * 18 M * 2 ct/kWh = 347…854 €

Die Pool Fee von ca. 2 % muss man noch abziehen.

Liegt der Bitcoin Preis dann z.B. bei 100 k€ entsprechen die Rewards: 2600…23000 €

Ein Antminer S9 kostet weniger als 1 k€; ein Antminer S19 Pro über 10 k€. Damit verbleiben nach 18 Monaten nach Abzug von HW und Stromkosten ganz grob ca. 2…10 k€.

Die Zwischenschritte oben braucht man eigentlich nicht. Man könnte auch direkt mit der Hashrate der Antminer rechnen. Aber so kann man mehr evtl. interessante Zwischenergebnisse ablesen.

Die Rechnung ist sowieso schon sehr ungenau, da das Ergebnis stark von den angenommenen Parametern abhängt, wie z.B. der Entwicklung und dem genauen Verlauf von Bitcoinpreis, Hashrate und Fees. Außerdem müssen die Antminer durchgehend laufen und funktionieren.

Bei einem Bitcoinpreis von 50 k€ lohnt sich das ganze bei sonst gleichen Annahmen schon nicht mehr. Allerdings darf man nicht vergessen, dass bei fallendem Preis irgendwann auch die Hashrate und Difficulty runtergehen würde.

Einen ähnlichen Gewinn wie abgeschätzt würdest du übrigens auch machen, wenn du das Geld für die Mining HW einfach in Bitcoin investieren würdest. @Jafar hatte Mining schon einmal als DCA Variante bezeichnet. :slight_smile:

Ich habe wie gesagt vom Mining keine Ahnung und habe auch nicht recherchiert. Deshalb habe ich vielleicht einige relevante Faktoren vergessen.

@Jafar hatte sich glaube ich ein wesentlich besseres Modell gebastelt.

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@skyrmion Danke :+1: :+1:

Ich rechne mir das mal durch

Achtung! Difficulty über deinen Zeitraum muss extrapoliert werden:

https://www.blockchain.com/charts/difficulty

D.h. bei gleichbleibender Hardware sinkt dein Anteil über die Zeit.

Das habe ich berücksichtigt, indem ich eine mittlere Hashrate über den Zeitraum verwendet habe (270 EH/s). Diese ist wesentlich höher als jetzt und führt dazu, dass ich in der Rechnung oben im Mittel über die 18 Monate einen kleineren Reward pro Hash erhalte als aktuell.