Warum muss man wachsen. Um die Zinsen auf die Kredite der wachsenden Geldmenge zu bedienen. Man muss aus den Schulden rauswachsen, wie die Volkswirte immer so schön sagen.
Wenn ich dumm bin und viel Unternehmen erbe inkl. der Unternehmensführung, dann kann ich dumm wie Brot sein und Geld wird sich trotzdem weiterhin bei mir akkumulieren.
Das hat mit der Auslegung der Bibel und dessen Varianten zu tun. Bis auf die Juden interpretieren alle anderen christlichen Anleger Zinsen als Teufelszeug. So kam es, dass die Juden zunächst ein profitables Geschäft daraus machen konnten und später den Missgunst dafür ernten. Noch später gab es eine Neuinterpretation der Bibel, ein Glaubensfork so zu sagen, der in Zinsen auch kein Problem sah.
Habe leider die ganzen Namen vergessen
Edit: ich habe meine Aussage von ChatGPT verfeinern lassen:
Ja, hier sind einige zentrale Namen, die mit der Geschichte der Zinsen und deren religiöser bzw. gesellschaftlicher Bewertung verbunden sind:
Aristoteles (384–322 v. Chr.)
Der griechische Philosoph kritisierte Zinsen aus philosophischer Sicht. Er betrachtete Geld als ein Mittel zum Austausch und meinte, dass Geld „kein Leben“ hervorbringen könne. Daher hielt er Zinsen für unnatürlich. Seine Ideen beeinflussten die christliche Theologie stark.
Kirchenväter (4.–5. Jahrhundert n. Chr.)
Augustinus von Hippo und andere Kirchenväter verurteilten die Zinsnahme als Sünde. Sie sahen darin eine Form der Ausbeutung und bezogen sich auf biblische Verbote.
Thomas von Aquin (1225–1274)
Der einflussreiche Theologe des Mittelalters argumentierte ebenfalls gegen die Zinsnahme. Er stützte sich auf Aristoteles und die Bibel, um Zinsen als unmoralisch darzustellen, da sie angeblich ungerechte Gewinne ohne Arbeit erzeugten.
Papst Innozenz III. (1161–1216)
Er bekräftigte das kirchliche Verbot der Zinsnahme und erklärte es als unvereinbar mit dem christlichen Glauben. Dieses Verbot wurde auf dem Vierten Laterankonzil 1215 offiziell bestätigt.
Martin Luther (1483–1546)
Der Reformator kritisierte Zinsen zwar weiterhin scharf, aber er unterschied zwischen moderaten Zinsen und Wucher. Für Luther war Wucher eine schwere Sünde, doch moderate Zinsen in gewissen Kontexten tolerierbar.
Johannes Calvin (1509–1564)
Calvin hatte eine modernere Sicht auf Zinsen. Er argumentierte, dass Zinsen an sich nicht unmoralisch seien, solange sie nicht übermäßig hoch waren. Calvins Ansichten markierten einen Wendepunkt in der protestantischen Ethik, besonders in Bezug auf die aufkommende kapitalistische Wirtschaft.
Max Weber (1864–1920)
Der deutsche Soziologe analysierte später in seinem Werk Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, wie die calvinistische Lockerung des Zinsverbots die Entstehung des Kapitalismus förderte. Zwar war Weber kein Zeitgenosse der Reformatoren, doch seine Analyse ist wichtig, um die geschichtliche Entwicklung zu verstehen.
Rothschild-Familie (18.–19. Jahrhundert)
Obwohl die Familie erst später relevant wurde, ist sie ein Beispiel für jüdische Bankiers, die in einem Umfeld tätig waren, in dem Zinsen zunehmend akzeptiert wurden. Ihre Rolle zeigt, wie Juden trotz Vorurteilen in Finanzberufen erfolgreich wurden.
Die genannten Namen sind einige der zentralen Figuren, die die religiöse, moralische und gesellschaftliche Sicht auf Zinsen geprägt haben.
Ich kenne mich mit der Finanzgeschichte im islamischen Raum historisch nicht aus. Wurde wirklich über die Jahrhunderte wo verschiedene islamische Reiche kamen, ihre Blüte erlebten und untergingen systematisch auf Zinsen verzichtet? Falls ja, würde das zeigen dass man auch ohne Zinsen bedeutende Handels und Militärmächte aufbauen kann. Allerdings würde es mich nicht überraschend dass der Zins die meiste Zeit und an den meisten Orten sehr verbreitet war und der islamische Verbot eher als Empfehlung aufgefasst wurde, an dass sich aber viele nicht hielten. Außerdem gab es für andere religiöse Gruppen wie Juden sowieso Ausnahmen, so dass Muslime die sich nicht dran hielten von diesen Gruppen Kredite nehmen konnten.
Soweit ich weiß war das in Europa ja auch ähnlich. Bei den Christen waren Zinsen verboten oder zumindest verpönt, aber viele waren dann doch froh dass es für die Juden oder anderen Gruppen erlaubt war das „dreckige Geschäft“ zu machen. Das ist als Gesellschaft ein scheinheiliger Verbot und kann unter Umständen zu ungünstigen Machtverschiebungen führen. Denn wer in wirtschaftlich florierenden Regionen die Kredite vergibt, wird große Vermögen aufbauen und Druck auf alle ausüben können die in ihre finanzielle Abhängigkeit geraten sind. Und wenn ich mich nicht irre, haben sie sich irgendwie alle verschuldet, vom einfachen Familienvater, über Adelige bis hin zum Herrscher, viele gerieten in finanzielle Abhängigkeit. Und natürlich wurde das nie ausgenutzt
Ich würde also sagen, das Problem liegt in der scheinheiligen Behandlung von Zinsen. Halbherzige Versuche es zu verbieten wirkten sich ungünstig auf die Macht und Vermögensverteilung aus. Es müsste aber entweder konsequent für alle verboten sein oder für alle erlaubt.
Es gibt unzählige Beispiele wie reiche Erben es geschafft haben das Vermögen durchzubringen. Zum Beispiel Vanderbilt Dynastie - immer noch (sehr) reich - aber es schwindet.
Die Sehnsucht nach Wachstum ist ebenfalls eine anthropologische Konstante. Es muss ja nicht nur ein quantitatives Wachstum sein.
Du möchtest doch auch Dein Wissen vermehren - auch Wachstum. Dafür das wir hier überhaupt die Zeit und Muße haben über solche Fragen zu philosophieren brauchte es ein Wachstum für das unserer Vorfahren gearbeitet haben.
Du hast das Problem wunderbar zusammengefasst. Gleiche Spielregeln. Bei Bitcoin gelten technisch für alle die gleiche Regeln. Was man auf dem Social Layer macht kann man niemandem vorschreiben. Ich denke, dass die Leute nur durch Schmerz lernen. Wer Zinsen in Form von echten Bitcoin erwartet, wird bitterböse enttäuscht.
Sind diese Personen wirklich fähiger oder wäre eine andere Person mit den gleichen Möglichkeiten und früher Förderung vermutlich noch viel fähiger.
Mir fehlt der Blick durch eine sozialwissenschaftliche Brille.
Natürlich bin ich allein aufgrund meines Vitamin Bs häufig schon fähiger. Aber Intelligenz spiegelt sich viel zu selten im Einkommen wieder. Ich denke, dass dort andere Faktoren (imho leider) ausschlaggebender sind.
So ist es natürlich einfach eine Definitionsfrage, ja.
Hoffen wir mal Du kommst nie in die Verlegenheit eine Idee umzusetzen für deren Realisierung ein Kredit am Anfang notwendig ist. Ohne den Zins wirst Du diesen schlicht und einfach nicht bekommen, zumindest nicht über ein altruistisches Maß hinaus. Selbst zinslose Kredite in der Kleingruppe (Familie) bedingen einen gewissen „Zins“ im Sinne davon, dass der Kreditgeber ein Wohlverhalten erwartet, ansonsten ist Deine Reputation im Eimer, was oft viel teurer als jeder „Wucher Zins“ sein kann.
Es ist kein Gesetz, dass Entitäten Wachsen müssen (also mächtiger werden). Das Problem ist nur: Wer nicht mit der Macht wächst, der bleib in seiner Macht maximal gleich während andere Entitäten um einen herum sich nicht künstlich im Machtwachstum bremsen.
Über die Zeit bedeutet es, dass diejenigen, die sich im Wachstum bremsen früher oder später von denen überrollt werden, die die Zeit nutzen um mächtiger zu werden. Das ist eine einfache Evolution, innerhalb der Menschheit.
Sozialistische Staaten gehen genau deswegen unter. Nicht weil sie so weiterleben könnten (Siehe Indianer, Aborigines usw. Jeder kleine Menschenstamm könnte theoretisch unendlich lange so weiter leben.) Sondern weil sie so nicht mit der Macht der Anderen mithalten können. Oder anders gesagt: Sie werden dann von den Mächtigeren dominiert.
Du magst hier zwar ersteinmal ein Einkommen haben, für das du nicht arbeiten musst. Aber auf lange Sicht wird jemand mit Intelligenz eine Firma mächtiger werden lassen und somit mehr Gewinne einfahren als jemand, der nichts für die Firma tut und nur deren gewinne abschöpft. Die Firma wird dadurch schwächer.
Du weichst meiner Frage aus. Du sagst einfach es ist irrelevant. Du kannst die 50 Euro nicht stehlen, nicht erarbeiten. Da niemand Geld besitzt. Alles ist zurück bezahlt. Du bringst einfach Geldsurrogate ins Spiel aber genau um diese geht es hier nicht. Es ist kein Geld da. Fertig Um den Zins letztendlich zu bedienen, wird man als Letzter von den Hunden gebissen.
Ok, wenn du in dem Modell nicht erlaubst, dass das Geld von anderen kommt (was das generelle Konzept von Geld irgendwie schon ein wenig absurd macht), warum verbietest du einen direkten zweiten Handel mit der Bank? Oder hast du dir die Erklärungen mit den Goldstücken oben durchgelesen und verstanden? Kredite können immer zurückgezahlt werden weil die Schuld nicht ausschließlich mit dem Geld bezahlt werden muss. Zusätzlich zu jedem Kredit kann es also immer noch ein Handelsvertrag geben, der die Machtform der Schuld gegen eine Ware oder Dienstleistung tauscht und somit ohne Geld (bzw. virtuelles Geld) die Schuld verringert.
Falls du es damit immernoch nicht verstehst, dann bin ich wohl nicht in der Lage den Sachverhalt gut genug in Worte zu fassen.
Aber als Hinweis, wenn es dich wirklich interessiert: Überlege, wie die Macht zwischen den Menschen bzw. zwischen der Bank fließt. Dabei kannst du dir das so vorstellen, dass sowohl die Bank als auch jeder Mensch ein Physikalisches Teilchen ist, die Energien zwischen einander austauschen. Es kann keine Energie erzeugt oder vernichtet werden, nur eben umverteilt werden. Bei der Macht ist es genauso, nur das sie u.A. als Geld dargestellt werden kann. Wie ändern sich die Machtverhältnisse also zwischen allen Akteuren in deinem betrachteten Modell bei jeglicher Interaktion zwischen den Akteuren? Wichtig dabei ist, eben keine Interaktion zu vergessen weil du dann den Machtfluss nicht mehr genau abbildest.
Und als weiteren Hinweis: Solange keine Macht das System verlässt, solange ist sie auch im System erhalten. Sie kann durch die Interaktionen lediglich umverteilt werden.
Das ist das, was ich mit „anthropologischer Konstante“ gemeint habe. Diese Tatsachen zu ignorieren oder verbieten zu wollen ist letztendlich immer zum Scheitern verurteilt. „Was nicht wächst, das stirbt.“ - das muss man nicht schön finden, ist aber eben so.