ich kenne mich nicht wirklich mit Preismanipulation aus, daher stelle ich die Frage mal in die Runde. Mir ist aufgefallen, dass bei BSDEX aufgrund des sehr geringen Handelsvolumen eine verzögerte Preisfindung stattfindet.
Ich habe in der Vergangenheit mal für 5000 Euro gekauft und meine Limitorder hat gefühlte 5 Minuten den Preis für alle Teilnehmer eingefroren.
Das kann sich doch ein Profi zu Nutze machen. Will er den Preis nach unten treiben, dann nimmt er niedrige Angebote an. Derjenige, der sich neu einloggt sieht dann den entsprechenden niedrigen Preis und verkauft unter Wert. Bei Kraken liegt der bei 75.900 und bei BSDEX „trickst“ jemand mit 70 Euro rum und kauft 91815 Satoshis für 75.650 Euro.
Ich habe in der Vergangenheit die ein oder andere schlechte Erfahrung mit Tradegate bei Aktien gemacht, wo morgens früh meine Stopp Losses abgefischt wurden.
So funktionieren Börsen. Die meisten haben ihren eigenen Preis. Durch Ausnutzen dieser Unterschiede kannst du einen garantierten Gewinn machen, wenn du schnell genug bist. Du wirst ohne API Zugriff mit eigenem Bot aber nie schnell genug sein.
Bei einem Flashcrash nur auf einer Börse würde ich verstehen, dass es nach Manipulation aussieht. Aber hier ist das ein ganz normales Ereignis. So funktionieren Börsen.
Keine ahnung was genau du sagen willst, aber dass die verschiedenen börsen einen etwa gleichen preis haben, liegt daran, dass es menschen gibt, die günstig bei der einen börse kaufen und teurer auf der anderen börse verkaufen. Die verdienen am unterschied der preise und gleichen alle so aus, so dass der preis überall annähernd gleich ist.
Danke für die Erklärung. Das bedeutet im Umkehrschluss dass für Tradfi Profis, die mit mächtigen Algorithmen ausgestattet sind und deren Glasfaser am kürzesten von der Börse entfernt ist, jeden Tag free lunch ist.
Nur das würde ich persönlich jetzt noch nicht Manipulation nennen. Wenn du durch echten Handel den Preis nach unten treibst, damit du anschließend direkt günstiger kaufen kannst, hast du nicht viel gewonnen. Durch das Kaufen treibst du den Preis ja wieder nach oben.
Es gibt aber zwei verwandte Manipulations-Möglichkeiten:
1) Stop Loss Hunting
Wenn du an wichtigen Preismarken den Preis durch Verkäufe nach unten über die Schwelle schubst, werden üblicherweise automatisch viele Verkaufs-Stop-Orders und Liquidationen ausgeführt. Du kannst diese Verkäufe dann mit günstiger positionierten Limit-Kauf-Orders einsammeln.
2) Spoofing
Wenn du sehr viele und/oder große Limit-Verkauforders um einen Kurs herum platzierst, täuschst du vor, dass zu diesem Preis sehr viel verkauft werden soll. Dieses Ungleichgewicht aus Verkaufs- und Kauf-Orders im Orderbuch lässt andere glauben, dass der Kurs bei einem Anstieg diesen Widerstand nicht überschreiten wird.
Deshalb werden viele Trader schon vor Erreichen dieses Kurse verkaufen und den Kurs damit nach unten drücken. Du hast also erreicht was du wolltest, ohne dass du etwas verkaufen musstest.
Spoofing erkennt man daran, dass solche großen Limit Orders manchmal kurz vor Erreichen des Kurses plötzlich verschwinden, weil der Manipulator ja nicht wirklich verkaufen will.
Aber kostenlos eben auch nicht. So ein Kabel zur Börse, um die Datenübertragung um 5ms zu verbessern kann dann auch schon mal einen mittleren 3-stelligen Millionenbetrag auffuttern. (Finde leider die Quelle gerade nicht, aber reiche ich bei Gelegenheit nach.)
Arbitrage-Handel mit Hochgeschwidigkeits-Anbindungen ist natürlich möglich, hat aber mit dem ursprünglichen Thema nur am Rande zu tun.
Ich habe noch nicht ganz verstanden, wie die niedrige Liquidität ausgenutzt werden sollte, indem verkauft wird? Wie schon gesagt steigt der Kurs ja durch anschließendes Kaufen wieder. Da hat man nichts gewonnen. Auch nicht mit einer High Speed Leitung.
Was du komplett legal, ohne extra Leitung machen kannst ist folgendes:
Du positionierst Limit Orders auf mittelgroßen Börsen in Handelspaaren mit mittlerer bis geringer Liquidität weit unter dem aktuellen Kurs, falls die Börse das zulässt.
Auf dem Weg nach oben gibt es in den Bullruns ja immer wieder mal kräftige Korrekturen. Bei Altcoins führt das dann hin und wieder dazu, dass für einen kurzen Moment das komplette Orderbuch leer gefegt wird, das heißt dass der Kurs auch gerne mal um 50…100 % einbricht.
Ich habe mir immer wieder vorgenommen, mal so ein paar Orders zu platzieren. Habe es aber leider nie gemacht.
Ich habe mir die Manipulation wie folgt vorgestellt. Du willst insgesamt 1 BTC möglichst günstig kaufen.
Das Handelsvolumen ist klein bei der BSDEX manchmal nur 10 BTC also ist deine Order 10% des Tagesumsatzes.
An einem ruhige Tag, verkauft man eigene Bitcoin im Wert von 10.000 Euro.
Hierbei greift man zahlreiche günstige Gebote aus dem Orderbuch ab. Muss kein hohes Volumen sein, können ja auch 100 Euro Deals sein. Schaffe ich es den Preis runter zu bekommen haue ich eine Marketorder rein.
Also der erste Punkt würde schon klappen. Die 100 Euro sind natürlich hier nur ein Beispiel. aber du könntest mit relativ geringen Verkaufs Market Oders den Kurs stark drücken, falls es nur Limit Kauf Orders mit geringem Volumen gibt (= Liquidität).
Am zweiten Punkt würde es allerdings scheitern. Wenn du den Kurs gedrückt hast und haust eine Kauf Market Order rein, passiert das gleiche wie vorher; nur rückwärts. Deine Market Order frisst sich durch die geringen Limit Verkaufs Orders im Orderbuch wieder nach oben.
D.h. du treibst den Kurs durch die Order genauso nach oben, wie du ihn vorher nach unten getrieben hast. Schlimmstenfalls sind in dem kurzen Zeitraum nach Drücken des Kurses sogar recht wenige Verkaufs Limit Orders nachgerückt. Dann würde deine Market Order schnell wieder den alten Kurs und sogar darüber hinaus erreichen.
P.S.:
Ist das Volumen bei BSDEX wirklich immer noch so niedrig? Das ist gerade für Bitcoin schon krass.
Bisher wurde 23 BTC gehandelt, das ist doch süß. Ich denke man kann man mit wenig Geld den Preis manipulieren und vielleicht bei etwas Glück einen Dummen finden, der in dem Moment einen größeren Anteil verkauft.
Sowas ist keine preismanipulation. Reines angebot und Nachfrage. Stell dir vor in der stadt ist ein großer und ein kleiner gemüsemarkt. Der große hat mehr umsatz, der kleine weniger. Jetzt kosten an einem tag die kartoffeln beim kleinen 5 euro das kilo, beim großen 4,80 euro. Jetzt kannst du zum großen gehen und vergleichen oder weiter beim kleinen kaufen, da der markt für dich um die ecke ist.