Ja und warum meint man dann, dass die stetige Erhöhung der Geldmenge nötig ist, um das Angebot an Waren und Dienstleistungen zu erhöhen. Warum regt man sich als Anhänger dieses Systems nicht darüber auf, dass die Preise nicht günstiger werden… Das würden sie nämlich mit einer gedeckelten Geldmenge. Aber ja, dann sind ja angeblich keine Investitionen mehr möglich weil jeder spart. Das mag im Übergang so sein. Doch warum tut man sich so schwer, darüber hinaus sich vorzustellen, was danach passieren würde.
Sowohl Roman als auch Maurice haben eine Vorstellung davon, wie das Danach aussieht. In Romans Vorstellung ein effizientes Paradies. In Maurice Vorstellung eine postdeflationäre Dystopie.
Beide beharren auf ihren Vorstellungen und diffamieren den Anderen. Roman offensichtlich erfolgreicher, wie man den YT Kommentaren und den Bezugnahmen in diesem Threat entnimmt.
Naja, mal ganz realistisch:
In einem Bitcoinstandard wird es weniger Kredite geben bzw. sie werden teurer sein.
Das sollte zwar hoffentlich trotzdem dazu führen, dass für wichtige Projekte Geld aufgebracht werden wird - muss es aber nicht.
Der Einfachheit stellen wir uns den Staat S oder eine Anarchogesellschaft mit A, B & C vor. Im Moment trennt die drei eine Flussgabelung, der Handel ist müßig.
A, auch bekannt als OllieWoverlord hat keine Lust auf Abgaben, erst Recht würde er dem Staat keinen Kredit geben (aber auch in seiner Anarchogesellschaft sieht er nicht die Notwendigkeit). B hat auch keine Lust. C hat Stadtplanung und Wirtschaft studiert und sieht die langfristen ökonomischen Vorteile, die sich aus dem Bau einer Brücke ergeben.
Im Bitcoinstandard kann es passieren, dass man nicht genug Kreditgeber findet oder der Kredit so teuer ist, dass die Investition unrentabel wird.
In einem inflationären System mit Staatsgewalt kann nun praktisch die Geldmenge ausgeweitet werden, um den Brückenbau zu finanzieren und durch die angekurbelte Wirtschaft theoretisch trotzdem Preisstabilität zu ermöglichen.
Ich bin bei Dir. Es braucht keine Geldmengenausweitung. Sie macht es dem Staat nur sehr einfach. Und leider missbraucht der Staat diese Macht manchmal.
Andererseits ist Bitcoin ‚nur‘ Geld und macht keine Politik. Wir werden dennoch als Gesellschaft viel aushandeln müssen. Denn die Mehrheit muss nicht immer auch die informierteren, klügeren Entscheidungen treffen (wollen). Und gesamtgesellschaftlich geht davon imho eine gewisse Gefahr aus.
Man könnte auch argumentieren, dass nur die Mehrheit letztlich in ihrer Gesamtheit die klügeren Entscheidungen treffen wird und eine kleine Gruppe von Menschen nie alle Faktoren, die in eine gesellschaftliche Entscheidung fließen, berücksichtigen kann.
Kann man, aber ich habe so meine Zweifel, ob das in einer hochspezialisierten Welt funktioniert.
Wenn jeder Bitcoin besitzt und der Wert mit der Zeit steigt, führt das nicht zu steigenden Preisen? Weil die Wertsteigerung bedeutet, dass sich die Menschen mehr leisten können und ein erhöhter Konsum kann die Preise erhöhen. Selbst wenn die Preise dadurch nicht steigen, weil der Effekt des technologischen Fortschritts stärker ist, würde die Wertsteigerung von Bitcoin doch den Preisverfall mehr oder weniger ausbremsen? Oder habe ich einen Denkfehler?
Wenn man sich aber mal die Qualität dieser Kommentare ansieht…
1 BTC = 1 BTC
Die Wertsteigerung ist der Kaufkraftgewinn durch sinkende Preise (unter der Annahme eines Wachstums des Angebots an Waren und Dienstleistungen).
Jep. Du hast gerade einen FIAT-Gedanken.
Bitcoin ist limitiert. Die Handelsware Bitcoin trifft bei Wirtschaftswachstum allerdings auf ein erhöhtes Angebot. Wird relativ gesehen also knapper, weshalb die Menschen in diesem Fall ihre Preise senken müssten. Und damit erfahren alle einen realen Kaufkraftgewinn, obwohl sie nominell noch die gleiche Menge BTC besitzen.
Wobei die Annahme einer konstanten Umlaufgeschwindigkeit nicht unbedingt sinnvoll ist:
Frisches Geld fließt oft ohne große Umwege in den Kapitalmarkt und bleibt dort, was dann z.B. zu höheren Aktienpreisen führen kann, aber nicht unbedingt eine Auswirkung auf sowas wie den Verbraucherpreisindex hat.
Bin ich ganz bei Dir.
Aber wenn ich die Annahme nicht hereinschreibe, dann ist es eben schwieriger zu argumentieren, dass die Preise stabil bleiben würden bzw. auch faktisch falsch.
Ich sehe allerdings auch wie Du genau dort den Knackpunkt. Wenn Kredite primär der Vermögensallokation dienen und nicht realwirtschaftlich Ankommen, dann blähen sie lediglich Assetpreise auf. Früher oder später kann natürlich auch dieses Geld wieder nachfragewirksam werden und letztlich auch Verbraucherpreise beeinflussen. Aber ja, nicht so offensichtlich alles.
MMn. müssen sich Hochspezialisierung und Allgemeinbildung nicht ausschließen.
Wenn die Arbeitswoche nicht so intensiv ist und Allgemeinbildung unterhaltsam vom Internet bezogen werden kann, dann können wir diesen Anspruch gebildet genug zu um eigenständig zu sein an alle Leute stellen.
Dafür müssen die Menschen nur wie Kinder heutzutage mit der Möglichkeit aufwachsen jederzeit jedes Wissen schnell und einfach zu erhalten.
Dann kann ich mir vorstellen, dass hochspezialisiert und allgemeingebildet zusammen möglich ist.
Gewissermaßen schon.
Denn der Faktor Zeit ist begrenzt und die benötigte Zeit, um spezielle Teilgebiete zu verstehen steigt.
Ich vertraue lieber 100 Wissenschaftler:innen dabei zu beurteilen, ob der Bau des Solarparks XY sinnvoll ist - als 20.000 Personen vom Stammtisch Z.
dann können wir diesen Anspruch gebildet genug zu um eigenständig zu sein an alle Leute stellen
In vielerlei Fällen schon.
Aber wie soll eine solche Person beurteilen, ob der Bau des Large Hadron Collider sinnvoll ist (bzw. aus der Vergangenheit gesprochen - sinnvoll sein würde).
Das kann man imho als Mensch mit guter Allgemeinbildung schlichtweg nicht beurteilen. Bzw. das sollte die Erkenntnis aus einer guten Bildung sein. Die eigenen Grenzen zu kennen.
Dafür müssen die Menschen nur wie Kinder heutzutage mit der Möglichkeit aufwachsen jederzeit jedes Wissen schnell und einfach zu erhalten.
Der Zugang ist notwendige, aber keine hinreichende Bedingung.
In einer zunehmend spezialisierten Welt wird es immer am Faktor Zeit mangeln. Mein spezialisiertes Wissen kann ich ja nur haben, weil ich andere Domänen vernachlässige.
Dann kann ich mir vorstellen, dass hochspezialisiert und allgemeingebildet zusammen möglich ist.
Klar geht das. Aber die allgemeine Bildung in vielen Bereichen reicht eben nicht aus um wirklich informierte Entscheidungen in hochspezialisierten Bereichen zu treffen.
Ich empfehle hierzu zB auch mal den damaligen Einundzwanzig Podcast mit Maurice als Gast.
Ich habe mir die Folge soeben angehört! Es konnte einige Wissenslücken bei mir schließen und kann die Folge jedem nur empfehlen! Auch, wegen der angenehmen und fairen Gesprächsführung!
Hier die Folge, für Interessierte
Als persönliches Zwischenfazit für mich, halte ich Maurice Sicht auf die Dinge weiterhin für vollkommen legitim, genauso, wie die Sicht der Libertären hier im Forum, der BitcoinMaxis und der Einundzwanzig Community.
Das Argument, dass Maurice Hass Content macht, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen und glaube keineswegs dass er nur auf Fame und Geld aus ist.
Die Bitcoin Comunity besteht aus egozentrische Bitcoin oder Crypto Bros
Jo, würde ich mit Sichtung auf die YT-Kommentare in seinem Video (und mit Erinnerung an den Umgang mit GermanCryptoGuy, Ghosttyper und anderen die wagten Kritik zu äußern) teilweise so unterschreiben.
Erinnerung an GermanCryptoGuy
Hach. GCG.
Denn der Faktor Zeit ist begrenzt und die benötigte Zeit, um spezielle Teilgebiete zu verstehen steigt.
Also ich würde behaupten der Faktor Zeit sinkt, da wir mit Youtube gute Zusammenfassungen haben, welche in wenigen Stunden ein Fachgebiet grob umreißen können. Während sowas früher ohne Internet ewig dauerte.
Allgemeinbildung bedeutet für mich genug Grundlagenwissen über die Naturgestze und Logik zu haben, damit alle Teilbereiche des Wissens so eingeordnet werden können, dass Bullshit erkannt werden kann.
Hier liegt mMn. der Mangel an Bildung an der mangelhaften Nutzung neuer Informationstechnologien wie dem Internet oder ChatGPT.
Ich vertraue lieber 100 Wissenschaftler:innen dabei zu beurteilen, ob der Bau des Solarparks XY sinnvoll ist - als 20.000 Personen vom Stammtisch Z.
Wenn die Allgemeinbildung groß genug ist, dann wäre es wohl leichter 100 Wissenschaftis zu bestechen, als 20.000 Bürgis zu manipulieren.
Bis dahin stimme ich dir aber zu, dass ich bis dahin mehr auf das Gewissen der Wissenschaftis bauen würde, als auf den Durchblick der Bürgis.
Aber wie soll eine solche Person beurteilen, ob der Bau des Large Hadron Collider sinnvoll ist (bzw. aus der Vergangenheit gesprochen - sinnvoll sein würde).
Gerade solche Entscheidungen, bei denen es um ökonomische Abschätzung geht würde ich dem Markt überlassen. Die Entscheidung jedoch, ob es mit der Umwelt vereinbar ist eher allen Menschen oder bei komplexen Technologien wie Biowaffen z.B. evtl. noch den Wissenschaftis?
Aber hier sehe ich die Menschen als vorsichtiger und die Wissenschaftis evtl. als befangen, da ihre Forschungsgelder gestrichen werden könnten falls diese sagen ihr Fachgebiet ist unethisch…
In einer zunehmend spezialisierten Welt wird es immer am Faktor Zeit mangeln. Mein spezialisiertes Wissen kann ich ja nur haben, weil ich andere Domänen vernachlässige.
Wenn sich jedoch die Geschwindigkeit der Wissensaneignung verdoppelt kann beides auf einem gehobenen Niveau funktionieren.
Mit dem Internet gehe ich allerdings von weit mehr als nur einer Verdoppelung aus.
Wenn wir den Faktor Unterhaltung kürzen ist genug Zeit für mehrere Spezialisierungen neben der Allgemeinbildung bei Digital Natives.
Aber die allgemeine Bildung in vielen Bereichen reicht eben nicht aus um wirklich informierte Entscheidungen in hochspezialisierten Bereichen zu treffen.
Es sollte mMn. für die ökologischen Rahmenbedingungen ausreichen. Bei Kernfusion sollte ein Bürger nicht unnötig Angst haben, dass die Erde deswegen implodiert z.B.
Aber für alle ökonomischen Fragestellungen sollte der Anteilseigner die finanzielle Verantwortung tragen und für das Risiko von absehbaren Schäden die Versicherung.
Das scheint mir der beste Ausgleich zu sein.
Interessante Diskussion, auch wenn es vom ursprünglichen Thema hart abweicht. Ich finde eure beiden Positionen nachvollziehbar, schätze aber, dass du @Bontii das Potential der neuen Informationstechnologien überschätzt. Brandolinis Gesetz bleibt ein Problem.
schätze aber, dass du @Bontii das Potential der neuen Informationstechnologien überschätzt. Brandolinis Gesetz bleibt ein Problem.
Das ist wie jemand Fischen beibringen oder die Fische für die Person fangen.
Es dauert natürlich länger den Fisch der Erkenntnis für jemand zu fangen.
Wenn jemand jedoch durch Bildung den Fisch der Erkenntnis selbst fangen kann trifft das Gesetz nicht mehr zu.
Das ist ja mein Argument, dass die Allgemeinbildung dafür ausreichen muss, dass jeder Bullshit erkennen kann.
Das ist im Grund der große Kampf um die Beherrschung der neuen Technologie, welchen wir in dieser Generation gerade einmalig führen.
Wie beim Buchdruck musste erst der Aberglaube um Hexen der sich durch Bücher verbreitete durch Allgemeinbildung besiegt werden, damit Bücher für die Wissenschaft genutzt werden konnten.
Jeder Aberglaube um eine neue Technologie muss durch Bildung von Menschen besiegt werden. Aber das geht so lange nicht, bis ein Mensch sehr viele Menschen bilden kann. Die Schule ist ein Fortschritt, da ein Meister nicht mehr wenige Lehrlinge hat, sondern ein Lehrer über 20 Schüler unterrichtet.
Das Internet ist hier aber eine noch größere Zeitenwende, da ein Bildungsvideo Millionen von Menschen unterrichten kann. Da müssen dann persönliche Lehris noch einbezogen werden, aber diese können auch immer mehr durch MINT ersetzt werden.
Aber ich stimme dir zu, dass die Informationsmenge auch stetig zunimmt und daher diese Beschleunigung nicht so extrem ist wie ich es zuerst darstelle.
Wenn Brandolinis Gesetz nicht durch eine gebildete Bevölkerung über Zeit immer mehr minimiert wird wäre das ziemlich übel, da bleibe ich lieber hoffnungsvoll.
welche in wenigen Stunden ein Fachgebiet grob umreißen können
Genau, aber reicht ein kleines Infotainment Video zur Quantenphysik, um beurteilen zu können, ob der Bau des HLC sinnvoll war oder nicht?
Wenn die Allgemeinbildung groß genug ist, dann wäre es wohl leichter 100 Wissenschaftis zu bestechen, als 20.000 Bürgis zu manipulieren.
Das ist wohl war.
Allerdings werden die 20.000 Bürgis sicher nicjt von Wasseraufbereitung, Stadtplanung, Landschaftsbau, Wirtschaft, you name it gebug Ahnung haben, um informierte Entscheidungen treffen zu können.
Eine Spezialisierung geht natürlich mit kleineren Expert:innengruppen einher, die tendenziell leichter als große Gruppen bestochen werden können.
Gerade solche Entscheidungen, bei denen es um ökonomische Abschätzung geht würde ich dem Markt überlassen.
Das heißt ja dann in der Praxis Expert:innen.
Menschen als vorsichtiger
Kann aber auch manchmal nach hinten losgehen.
Tendenziell denke ich trotzdem, dass ugt informierte Personen in einem Themenfeld im Mittel bessere Entscheidungen fällen als die breite Maße.
Wenn sich jedoch die Geschwindigkeit der Wissensaneignung verdoppelt kann beides auf einem gehobenen Niveau funktionieren.
Das dann aber abermals nicht ausreicht, weil es ausreichend viele Individuen geben wird, die ihre Zeit ausschließlich einem Themengebiet widmen.
Wissen wird ständig generiert. So viel kannst Du Dich gar nicht weiterbilden.
Zu jeder Forschung zu der Du ein Paper liest, ja da sind zeitgleich 100 neue veröffentlicht worden.
Ich glaube Du unterschätz welchen Zeitumfang eine solche breite und tiefe Ausbildung bedarf. Bzw. das es eben eine Art Dilemma ist. Spezialisierung fordert Allgemeinbildung hinaus.
Allerdings werden die 20.000 Bürgis sicher nicjt von Wasseraufbereitung, Stadtplanung, Landschaftsbau, Wirtschaft, you name it gebug Ahnung haben, um informierte Entscheidungen treffen zu können.
Und genau wegen solchen Gedanken kommen dann letztlich EU Gesetze, die in vielen Fällen in der Praxis gar keinen Sinn ergeben und der eigentlichen Idee sogar widersprechen.
Wenn man den Menschen vor Ort jede positive Entscheidungsfähigkeit abspricht…
Und genau wegen solchen Gedanken kommen dann letztlich EU Gesetze, die in vielen Fällen in der Praxis gar keinen Sinn ergeben und der eigentlichen Idee sogar widersprechen.
Das sind auf jeden Fall die von denen man in den Medien mehr mitbekommt.
Schwachsinnige Gesetze klicken sich eben mehr.
Aber es ist ja nicht so, als würde nur Mist entschieden werden.
Einschränkung von Plastiktüten, Notrufgeräte in PkW oder USB-C als Standard.
Wenn man den Menschen vor Ort jede positive Entscheidungsfähigkeit abspricht…
Das sollte man natürlich nicht.
Aber auch in einem Landkreis von X Personen, gibt es wahrscheinlich eine Personenanzahl Y, die gewisse Dinge vor Ort besser einschätzen kann.
Ich spreche mich ja nicht gegen dezentrale Entscheidungen aus, aber ich spreche mich eben für informierte Entscheidungen aus.