Maurice Höfgen reagiert auf Blocktrainer bei Mario Lochner

Ich weiß, Maurice Höfgen ist hier ein wenig geschätzter Charakter. Dennoch würde ich mich für eure Einschätzung zu seinen Argumenten interessieren.

Beispielsweise kritisiert er, dass Roman nicht erklären kann, wo der Kausalzusammenhang zwischen Geldmengenausweitung und (langfristiger) Inflation liegt. Also kurz anhand des Beispiels: Wieso sollte der Bäcker Lutze, nur weil mehr Fiat Geld vorhanden ist (und ohne dass er einen Indikator hätte ob und um wie viel die Geldmenge zu oder abgenommen hat), seine Preise erhöhen?

Wer sich für Gegenthesen zu den gängigen Argumenten von Roman und Bitcoinern interessiert, gerne inhaltlich Bezug nehmen :slight_smile:

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Den Indikator hat er schon (indirekt). Das Geld bahnt sich eben den Weg von denen die per Geldschöpfung und Privatkredit oder durch höhere Gehälter (in Branchen die nah an der Geldschöpfung sitzen, Romans Beispiel wäre VW) früher an die neuen Euros kommen (das günstige Geld sitzt lockerer, auch durch Reichtums-Illusion). Die Statistik einer Zentralbank hilft allenfalls also bei der Quantifizierung der Geldmenge(n-Ausweitung) aber notwendig ist sie nicht, um zu einer Verschiebung des Geldmaßstabs zu führen. (Fairerweise gilt wie bei den Goldreserven, dass jede zentrale Statistik einem Oracle-Problem unterliegt)

Schwieriger ist es sicherlich, wenn keine der neuen Geldeinheiten überhaupt in Umlauf käme (allenfalls noch für den Kreislauf des Zentralbankgelds, wenn hier neues Geld an den Staat geht gegen Staatsanleihen die an die Zentralbank gehen).

Zentralbankgeld an Geschäftsbanken hingegen, führt genauso wie niedrigere Zinsen zu gesteigerter Kreditvergabe und damit Geldneuschöpfung auf Ebene der Geschäftsbanken. Dieses Geld gelangt also in Unternehmenshände oder zu den Privathaushalten. Dieses Geld wird dann verwendet, um Produkte und Dienstleistungen nachzufragen wird also nachfragewirksam. Steigende Nachfrage bei gleichem Angebot lässt die Preise auf freien Märkten steigen.

Wenn Bäcker Lutze bei gleiche Preisen auf einmal schon immer um 12 Uhr mittags ausverkauft ist statt wie sonst um 16 Uhr und VW fürs gleiche Modell schon 10k mehr will als noch vor 6 Monaten (die wissen um ihre nachgefragten Kredite, die sie bekommen haben :wink: dann zieht auch Bäcker Lutze seine Schlüsse. Ob Maurice Höfgen das tut, bleibt ihm überlassen.

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Ich versuche mal zu verdeutlichen wie ich das sehe.

Analogie: Die Nutzung eines Autos führt zwangsläufig zur Abnutzung der Reifen. Dies kann durch einen vernünftigen Fahrstil so weit minimiert werden, dass es eine lange Zeit dauert, bis die Abnutzung dazu führt, dass man die Reifen wechseln muss. Fährt man gewollt oder gezwungenermaßen aber sehr wild, werden die Reifen deutlich schneller abnutzen. Über die gesamte Lebensdauer der Reifen wird die Abnutzung mal stärker und mal schwächer ausfallen. Aber es wird kontinuierlich passieren und früher oder später kommt der Moment dass die Reifen stark geschädigt sind.

Das Auto ist die Wirtschaft, die Abnutzung der Reifen die Inflation und der Fahrstil die aktuelle Tendenz der Geldausweitung.

Leute wie Maurice Höfgen argumentieren dass die Autofahrt nicht zwngsläufig zu einer starken Abnutzung der Reifen führt. Sie glauben es sei prinzipiell möglich, das Auto die meiste Zeit so zu fahren, dass es keine nennswerte Abnutzung der Reifen gibt. Deswegen weigern sie sich einen direkten Zusammenhang zwischen Auto fahren und Abnutzung der Reifen zu sehen. Für sie nutzen die Reifen nur dann nennswert ab wenn ganz bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Die man ihrer Ansicht nach eigentlich vermeiden kann. Analogie wäre starkes bremsen und schnelles lenken. Wenn man vorsichtig fährt, muss man nicht stark bremsen also kann man eine Abnutzug der Reifen eigentlich verhindern.

Bitcoiner dagegen bestehen auf den direkten Zusammenhang zwischen Autofahrt und Reifenabnutzung. Egal ob es zwischenzeitlich nur eine geringe Abnutzung gibt. Es wird auf die langfristigen Folgen verwiesen. Die Tatsache, dass die Abnutzung unter normalen Bedingungen erträglich sein kann, ist keine Rechtfertigung dafür, den Kausalzusammenhang zu verneinen.

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Für mich ist das nichts als reine Rhetorik. Einfach behaupten, dass jemand etwas nicht könne, um Aufmerksamkeit zu bekommen. (Aber, ich halte Höfgen zu gute, dass er glaubt, was er erzählt. Doch das macht seine Rhetorik nur unbewusst.)

Das meine These korrekt ist, begründe ich gegenüber mir selbst mit der geringen Menge seiner Klicks, Likes, etc im Vergleich zum Blocktrainer. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es so etwas wie Schwarmintelligenz gibt, welche die Wahrheit aufzeigen kann. Die meisten Menschen sind nicht dumm und fallen nicht auf Höfgens Geschwafel herein. Daher beachte ich ihn auch nicht mehr. Wer etwas lernen will, wie Du, @Xani, fragt nach und entwickelt sich eben weiter. Höfgen nicht.

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Ich mag die Analogie mit dem Auto. Nur kann ein Auto ohne Reifen echt mies fahren. Ich denke die Wirtschaft funktioniert ohne Inflation schon :smile:

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Mit Bitcoin fliegt das Auto. :wink:

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Für mich gilt wie überall das ökonomische Grundprinzip: Angebot und Nachfrage regeln den Preis.

Es gibt also immer 4 unterschiedliche Situationen, die auftreten können:

  • Steigt das Angebot, dann sinkt der Preis. Steigendes Angebot bedeutet es gibt mehr Händler die sich Konkurrenz machen oder ein Händler, der seine Ware ja auch loswerden will.

  • Sinkt das Angebot, dann steigt der Preis. Es gibt weniger von der Ware, sie wird knapper und somit auch höher bewertet. Außerdem können bei sinkendem Angebot auch einfacher Monopole gebildet werden, was auch immer zulasten des Preises für die Konsumenten geht.

  • Steigt die Nachfrage, dann steigt der Preis. Steigende Nachfrage bedeutet, mehr Menschen wollen/müssen die Ware oder Dienstleistung kaufen und die Käufer werden Konkurrenten zueinander.

  • Sinkt die Nachfrage, dann sinkt der Preis. Weniger Menschen wollen diese Ware oder Dienstleistung haben und die Verkäufer müssen durch sinkende Preise ihre Kunden anlocken.

Und was vermutlich Maurice nicht anerkennt: Auch Geld unterliegt diesem einfachem ökonomischem Prinzip. Wenn mehr Geld in den Umlauf kommt, dann bedeutet es dass das Angebot von Geld steigt. Und nach dem Grundprinzip der Ökonomie sinkt damit auch der Preis von Geld was bedeutet, dass man für alle in diesem Geld angebotenen Waren oder Dienstleistungen mehr hergeben muss, also teurer werden. Interessanter weise sind aber nicht alle Kredite somit Inflationär weil manche Kredite, die wirkliches Wirtschaftswachstum schaffen zwar das Angebot an Geld ausweiten aber gleichzeitig auch die Nachfrage steigen lässt womit sich der Preis wieder ausgleicht.

Sein Argument mit dem Bäcker Lutze ist aber schon aus dem Grund hinfällig, dass er einerseits Makroökonomie mit Mikroökonomie verwechselt. Nur weil er ein Beispiel findet, das nicht der Makroskopischen Regel folgt bedeutet nicht, dass die Masse nicht doch den ökonomischen Regeln folgt. Weil makroskopische Regeln geben ja nur Tendenzen an, die lokal und individuell immer und jederzeit aus beliebigen Gründen gebrochen werden können. Der Bäcker Lutze kann z.B. ein Vermögen im Lotto gemacht haben und sich sagen: ich verkaufe meine Brötchen jetzt nurnoch für ein Zehntel des Preises. Aber nur weil dieser eine Bäcker das macht ändert sich ja nicht die gesamte Wirtschaft des Landes. Das ist der Unterschied zwischen Mikroskopischer und Makroskopischer Wirtschaft.

Sein Beispiel vom Bäcker Lutze ist also 0 Aussagekräftig bezüglich der Makroökonomie. Also ja er hat recht, dass der Bäcker sich nicht die Bilanzsumme der EZB anschaut um seine Brötchenpreise festzulegen, aber er sollte trotzdem unabhängig der Gesamtgeldmenge jederzeit seine Preise beobachten und schauen wie die Kunden darauf reagieren. Und wenn die Menschen in seiner Umgebung viel Geld haben, dann bedeuten zu tiefe Preise ja, dass der Bäcker im Gegensatz zu seiner Umgebung verarmt. Das kann sich der Bäcker nicht lange leisten und muss seine Preise entsprechend anheben.

Angebot und Nachfrage führen also über die Masse automatisch zur Inflation wenn einfach nur mehr Geld ins System kommt. Wenn das Geld aber mehr Menschen oder größeren Firmen gegenüber steht, dann ist dieses Geld ja dort auch gebunden und führt nicht zur Inflation.

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Diese Argumentation, dass der einzelne Akteur nicht weiß wie viel neues Geld jetzt gerade neu entsteht kann und deswegen nicht die Preise anheben wird, ist doch verrückt. Wenn man dem Markt nicht zutraut diese Signale weiterzugeben, kann ich gut verstehen, wieso man für Planwirtschaft ist…

Das ist als würde ich behaupten, dass ich nicht älter werde, weil ich meine Alterung nicht unmittelbar bemerke und nicht wissen kann, welche Zellen gerade absterben. Aber irgendwann tun einem trotzdem die Gelenke weh und die Haare werden grau…

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Mich würde interessieren, was Maurice glaubt, wie die Ereignisse ausgelöst werden, die dann seiner Meinung nach zur Inflation führen. Ist es ein Versagen der Regierung oder eine zufällige Naturkatastrophe für die niemand was kann? Und glaubt er an eine Lösung oder denkt er es sei unlösbar und gehöre wie der Tod unweigerlich zum Leben dazu?

Ich meine soll ich jetzt glauben dass wir einfach nur bessere Politiker und Ökonomen brauchen und dann gibt es nie oder fast nie starke Inflation? Also nach 1000 Jahren, wo das nicht funktioniert hat, klappt es bald, weil die Politiker ja offensichtlich immer besser werden? :smiley:

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Erklärt er bestimmt in seinem Buch

Teuer!: Die Wahrheit über Inflation, ihre Profiteure und das Versagen der Politik Amazon.de

Gibt diesem clown keine Plattform.

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jup, super Art um mit Kritik umzugehen :unamused:

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Ist es tatsächlich. Ich mag es nicht Leuten etwas zu unterstellen, aber bei Höfgen ist es mittlerweile offensichtlich, dass er sich durch Hass Content gesellschaftlich einen Namen machen will.

Wenn Roman oder die Bitcoin Comunity ihm generell nicht so viel Aufmerksamkeit schenken würden, mit Argumente welche schon hundert Mal durchgekaut worden sind, dann wäre das meiner Meinung nach der klügere Weg.

Aber das wird wohl nie passieren. Wir Menschen vertreten eben gern unsere Standpunkte, was ja auch eigentlich etwas gutes ist. Nur das ist eben dann auch ein Freifahrtschein für den ein oder anderen Content Creator Klicks usw. zu generieren.

Irgendwann sagt Höfgen vielleicht „Hey! Bitcoin ist ja doch auch ein Weg den man ausprobieren könnte… vielleicht ein anderer als ich ihn mir vorstelle, aber es ist ein Weg“ → Auf so ein Szenario behält er seine Follower, hat sich etabliert und wird ab dann eben nur nicht mehr gehasst, sondern vllt sogar gefeiert.

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Hast du Beispiele für den „Hass Content“?

Jedem steht frei hier zu posten was er möchte, aber das hier sollte kein „Jeder schreibt jetzt mal bitte seine Meinung zu Maurice Höfgen“ - Threat werden. Wer keinen Bock hat sich inhaltlich mit den im Video getätigten Aussagen zu beschäftigen, kann den Threat gerne ignorieren und seine Zeit für etwas sinnvolles verwenden. Raus gehen. Gras berühren…

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War vermutlich kein Zufall dass er das Video veröffentlicht hat als Bitcoin ein neues ATH erreicht hat.

In diesem Video kann ich keinen Hass Content erkennen. Falls doch kannst du ja geren mal die stelle benennen. Aber wenn man sich mal die Kommentare unter seinem Video ansieht wird klar aus welcher ecke der Hass kommt.

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Dümmer wird es heute nicht mehr, oder?

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Ohne seine BTC „Kritik“ die schon X mal wiederlegt wurde hätte we maximal 50% seiner Reichweite.

Leider lassen sich viele von ihm triggern und schenken ihm die Aufmerksamkeit.

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Für mich selbst reicht mir eigentlich folgende Antwort, in einer Diskussion ist das aber wahrscheinlich ungeeignet weil es auf eine Simple Gegenfrage Hinausläuft.

Wenn Geldmengenausweitung und Inflation nicht zusammenhängen, wie kann dann die EZB ihr Ziel von 2 % Inflation erreichen ohne die Geldmenge auszuweiten.
Darauf fällt mir nur ein:

  • Technologischen Fortschritt verhindern
  • Ineffizienzen steigern
  • alles hat festgelegte Preise die auch fest jedes Jahr um 2 % steigen
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Jeder bekommt Bitcoin zu dem Preis, den er verdient.

Maurice kauft dann eben bei 1.000.000 ein.
Muss ja jeder selbst wissen :slight_smile:

Und wenn ein Höfgen Follower auf Roman aufmerksam wird und zu denken beginnt, ist das doch auch ein Erfolg. Und wenn nicht, dann halt nicht.

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