Hallo zusammen,
ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich vor kurzem angefangen habe, NFTs zu kaufen. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir noch nicht ganz im Klaren, was da von steuerlicher Seite auf mich zukommt, aber mittlerweile schwant mir Böses. Ich möchte das an einem Beispiel veranschaulichen:
Für das folgende Beispiel gilt, dass alles innerhalb eines Jahres stattfindet und die Person einen Steuersatz von 35% hat.
Nehmen wir an, ich kaufte 1 Eth für 2000€. 1 Wochen später ist der Wert von Ethereum auf 3000€ hochgeschnellt. Bis jetzt sind noch keine Steuern fällig.
Nun kaufe ich einen NFT für 1 Eth (3000€). Ich habe einen Gewinn von 1000€ gemacht und muss somit 350€ versteuern.
Wieder 2 Wochen später verkaufe ich den NFT für 2 Eth. Der Wert von Ethereum ist derweil auf 3300€ gestiegen. Ich habe also den NFT für 6600€ verkauft und einen Gewinn von 3600€ gemacht, d.h. ich muss also 1260€ versteuern.
Nach weiteren 2 Wochen verkaufe ich meine 2 Eth für 7000€, weil der Preis für Ethereum mittlerweile auf 3500€ gestiegen ist. Ich habe damit einen Gewinn von 400€ gemacht und muss 140€ versteuern.
Insgesamt gab es hier also 3 zu versteuernde Aktionen, ich bin zuletzt mit 7000€ rausgegangen und muss davon insgesamt 1750€ Steuer abziehen. Macht 5250€, also 3250€ echten Gewinn.
Ist dieses Beispiel bis hierhin richtig? In jedem Fall fällt sofort auf, dass es selbst bei diesem vereinfachten Beispiel viel zu beachten gibt. Im echten Leben sieht die Situation aber noch ganz anders aus. Viele haben eben nicht den reinen 1 Eth gekauft und sofort wieder für den Kauf eines NFTs genutzt, sondern den 1 Eth durch DCA zusammengespart. Weiterhin gibt man für einen NFT, der 1 Eth kostet, nicht nur 1 Eth aus, sondern auch noch anfallende Gas fees (müssen die eigentlich auch versteuert werden?). Man muss weiterhin auch noch das Fifo Prinzip beachten, und wenn der (Ver-)Kauf des NFTs in einer hohen Summe resultiert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich diese Summe aus vielen Bruchteilen Eth zusammensetzt, die alle zu verschiedenen Ethereumkursen gekauft wurden. Muss also für jeden Bruchteil ein separater Gewinn berechnet werden, der dann versteuert wird?
Und jetzt stellt euch noch vor, dass jemand über einen kurzen Zeitraum 50 NFTs geflippt (für Gewinn gekauft und wieder verkauft) hat. Bei ständig wechselnden Ethereum Kursen und multiplen Eth Käufen. Wie soll denn das noch nachverfolgbar bleiben? Ich würde da gern von Leuten hören, die bereits NFTs gekauft und verkauft haben, und ob ich hier einen Gedankenfehler habe, der alles viel kritischer aussehen lässt, als es ist.