Kontroverse Ansichten

Wir haben ja einen Punkt im Bitcoinspace erreicht in dem wir vom kritischen Denken und von der Ansicht „Alles gehört dauernd aufs neue auf die Probe gestellt“ immer mehr zur „Lass uns einen Begriff schreien“ Kultur verkommen sind.

„DEZENTRAL!“

„Keine Blocksizeerhöhung!!!“

„Keine Inflation!!!“

Wir haben aber noch paar alte Hasen, die sich trauen kontroverse Artikel zu schreiben und kontroverse Meinungen öffentlich zu verteidigen und die nicht von Bitcoin abgewandert sind.

Nun ist es wichtig diese (auch wenn ich nicht jede Ansicht davon teile) zu pushen um festgefahrene Muster aufzubrechen und zu diskutieren, denn desto länger so eine Sache trocknet und nicht angefasst wird, umso unantastbarer wird sie dann, wenn man es versucht.

Ein solches Thema dürfte irgendwann die Blockgröße werden.
In meinen Augen umungänglich, unter anderem, weil es sich auf die Fees auswirken wird und nicht so wie manche hoffen oder gerne hätten (hohe Fees, big boy fee market).

Nun weiß jeder was für ein Taboothema die Blockgröße ist und weiß, dass sogar das Ausmaß von manchen mit jedem Tag noch mehr zum Taboothema gemacht wird, andere predigen noch immer, dass sie nie angepasst gehört.

Nun fange ich mal mit 2 Herren an, denen man folgen sollte um eine andere Ansicht zu hören, als die von der Masse dauergepredigte.
Einer davon ist Jeremy Rubin, der andere Paul Sztorc.

Würde jedem ans Herz legen die Blogposts von Jeremy zu lesen.
Wer keine Lust hat ALLE durchzugehen, der kann sich vielleicht ja nur den Adventskalender durchlesen.
Blog: rubin.io/blog
Für alle die meinen die 20+ sind zu viele, dann vielleicht mal nur mit den ersten 4 anfangen.
Die fangen mit „Pillars of Bitcoin“ an. [1]
Kontroverse Meinungen von ihm:
Weg mit dem Dustlimit, mehr Smart Contractishy OP_Codes now! und einiges mehr, aber am besten er spricht für sich selber, daher, folgt ihm auf Twitter oder lest seine Blogposts.

Der andere ist Paul Sztorc, primär bekannt wegen seiner Drivechain Proposals.
Kontroverse Ansichten: Bitcoin wird so wie es ist langfristig nicht sicher sein, Drivechains locken dann alle Shitcoiner zu Bitcoin zurück und vieles mehr.
Kann ebenfalls empfehlen alle Artikel zu lesen, aber wenn man das nicht mag, dann zumindest die übers „Security Budget“, auch wenn ich nicht da mitgehe, dass es am besten durch Drivechains gelöst wird (dazu kommt er dann), so kommen vielleicht beim Lesen der Artikel die klugen darauf wieso es diese tollen teuren Blöcke nicht geben wird und 1 sat / vbyte der Standard wird. [2]

[1] - Pillars of Bitcoin: Scalability · Jeremy Rubin - Pillars of Bitcoin: Self Custody · Jeremy Rubin - Pillars of Bitcoin: Decentralization · Jeremy Rubin - Pillars of Bitcoin: Privacy · Jeremy Rubin
[2] - Security Budget in the Long Run | Truthcoin.Info - Security Budget II, Low Fees, and Merged Mining | Truthcoin.Info

Wenn jemand noch paar gute Artikel mit einer anderen Sichtweise zu anderen Punkten kennt, wie Inflation usw. bezogen auf das Bitcoinnetzwerk, dann soll er das bitte reinhauen.
Wie gesagt geht es hier nicht darum die kontroversen Ansichten zu pushen, die ich teile, meine Meinung zu dem Begriff Dezentralität z.B. dürfte bekannt sein und dennoch heißt eine der 4 Säulen, die Jeremy wertschätzt Decentralization, bin auch kein Fan von Drivechains, aber auch aus nicht 100% Übereinstimmung kann man vielleicht tolle 99% aus dem Artikel ziehen, die einem was beibringen, die Perspektive für etwas drehen und einen etwas erkennenlassen usw.

Wir sind schon zu sehr in unserem „Alles ist richtig wie es ist“ - Käfig gefangen.
Lasst uns ausbrechen und uns weiterentwickeln. Bitcoin hat viel Optimierungspotential.

Weitere Leute denen man folgen sollte sind paar Leute aus der Samourai Community, etwas dumm und verbohrt in manchen Punkten. Z.B. Lightning und teilweise sehr dumme Argumente, aber oft auch paar tolle andere Perspektiven.

Lasst schauen, dass wir die Freigeister und Querdenker behalten und das gilt in jeder Hinsicht, auch beim Thema Inflation, Blockgröße, Drivechains, Dustlimit, Dezentralität usw.

Wir werden eventuell um die Fees zu erhöhen die Blocksize erhöhen müssen. Wir werden vielleicht um Bitcoin einfacher zu machen kompliziertere OP_Codes brauchen. Man muss für alles davon offen sein.

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Ich teile nicht alle deine Ansichten, aber gerade in Bezug auf neue Ansätze sehe ich die gleiche Tendenz: Gott behüte wenn einer das Bitcoin Protokoll anpassen möchte. Sowas darf gar nicht erst diskutiert werden und kommt einer gotteslästerung Nahe.
So kommt’s mir hier leider oft vor, bevor man gemeinsam auch Chancen von Änderungen herausarbeitet und vielleicht feststellt dass doch nicht alles blöd ist daran. Aus der Diskussion können sich neue Ansätze ergeben.

Ich erlebe aber auch eher „alles ist gut so wie es ist“. Ein gutes Beispiel war die Idee zur Energieproblematik, wo man mich schwachkopf im übertragenen Sinne halb gelyncht hat :grin:

Bin mir jetzt nicht sicher ob meine persönlichen Ansichten hier überhaupt klar zum Vorschein gekommen sind.
Welche genau teilst du nicht und wieso nicht?
Vielleicht können wir ja mit gutem Beispiel vorrangehen und du hörst dir meine und ich mir deine Begründung für die andere Ansicht an.

Kann auch auf Wunsch gerne zuerst nochmal explizit meine kontroversen Ansichten darlegen.
Zumindest welche ich als kontrovers einschätze, wenn ich nach den Reaktionen anderer gehe.

Vielleicht noch paar Worte von Bastien dazu, welche die Message besser rüberbringen:

Nur ist mein Thread nicht dazu gedacht neue Ideen zu attackieren und besser zu machen, sondern alte Ideen, die sich festgesetzt haben.
Greifen wir unsere eigenen Überzeugungen an und bringen uns selber zum Weinen, damit wir besser werden und Bitcoin am besten gleich mit.

Nun mein Punkt bei deinem Beitrag betrifft die Anpassung der Blocksize, hier tue ich mich schwer per Glaskugel die Auswirkungen abzusehen. Vielleicht ist das Thema im aktuellen Kontext aber auch noch weniger relevant, da Transaktionsgebühren noch vergleichsweise niedrig sind.

Mein Punkt ist, dass man es sich mit der Argumentation zum Energieverbrauch sehr einfach macht, indem man sagt das regelt sich von selbst und die Miner Nutzen immer den billigsten verfügbaren Strom, der zwangsläufig grüner Strom sein wird.

Zum einen nimmt trotzdem der Energieverbrauch theoretisch unendlich zu im aktuellen Konzept und zum anderen versuchen wir als Menschheit gerade grundlegende Dinge wie den Kühlschrank, die Zimmerlampen, den Transportsektor und industrielle Fertigung CO2 neutral hin zu bekommenen. Da ist es der breiten Bevölkerung schwer zu vermitteln wieso man das knappe Gut (damit meine ich grünen Strom, und diesmal nicht Bitcoin) auf der anderen Seite für Bitcoin „rauswirft“, Tendenz steigend.
Das Thema Nutzung von Lastspitzen und Überkapazitäten ist da aus meiner Sicht ein Feigenblatt, das fern von jeglicher Praxis ist. Die Mining Maschine und damit die Investition wirft nur Geld ab, wenn sie auch läuft, also wird man versuchen diese Laufzeit zu maximieren. Im Falle von Lastspitzen wäre das nur stundenweise pro Tag gegeben.
Daher würde ich mir eine systembedingte Motivation für die Miner wünschen, damit sie sich für grünen Strom entscheiden. Dass der Bedarf trotzdem weiter gegen unendlich steigt mit der Zeit, ist damit leider immer noch nicht behoben. Proof of Stake ist dafür NICHT die Lösung, da stimme ich zu.

Ich weiß der Energieverbrauch ist fundamental wichtig für das Sicherheitskonzept von Bitcoin bzw Proof of work, aber trotzdem ist es nicht die schlauste Erfindung der Menschheit unendlich viel Energie für das raten von Zufallszahlen „rauszuwerfen“. Nur leider ist uns auch noch nichts besseres eingefallen.

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Die Blocksize gehört meiner Meinung nach nicht angehoben um die Fees zu reduzieren, falls es diesen Eindruck erweckt hat.
Ganz im Gegenteil sogar, wenn, dann dient es auf die Fees bezogen eher dazu sie anzuheben.
Ich glaube nicht an diesen großen Backlog und den ewigen Erhalt eines Levels was die Gebühren angeht.

Möchte jetzt den Artikeln von den 2 genannten Bitcoinern nicht vorgreifen, aber Paul Sztorc beschreibt meine Ansichten ziemlich gut mit folgendem Satz.

Part 4 -- If P ever rises, entrepreneurs/inventors
              will innovate to bring P back toward
              zero. It is unwise to gamble on an
              ever-high P. High-P annoys users.

P ist bei ihm USD pro Transaktion. Blöde Metrik in meinen Augen, weil Fees nicht pro Transaktion, sondern pro vByte gezahlt werden, aber für den Punkt reicht es aus.

Wenn also in meinen Augen jemals Fees langfristig bei irgendeinem Wert landen, angenommen 200 sat/vbyte.
Dann gibt es hier eine Profitspanne die entsteht: 199 sat/vbyte oder 1,99 BTC pro Block. (Auch nur, weil die Untergrenze 1 sat/vbyte ist)
Diese in Summe 2 BTC kriegen jetzt Miner, wenn die Feerate 200 sat/vbyte ist.
Nun gibt es aber ein Problem damit und zeitgleich, Wege diese Fees zu kriegen ohne 1,99 BTC an Strom zu verbrauchen um diese zu minen.

Problem: Niemand will sie zahlen und wird versuchen dort hinzukommen wo das Minimum ist (1 sat / vbyte).
Das haben wir bisher mehrfach erlebt, Batching, Payment Channels, Auslagerung auf andere Chains für die Transaktion, weil einem das Medium für den kurzen Augenblick egal ist, Hauptsache wir kommen dort mit hoher Wahrscheinlichkeit hin und wechseln dann halt ins Asset zurück welches wir halten wollen.
Hier spielen die Fees und Blockgröße sogar entgegen, weil es mit hohen Fees auf der Chain schwerer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten die Zahlung in X Minuten getätigt zu haben, verglichen mit anderen Alternativen umso schlechter, siehe Tether mit Ethereum und dann Tron.
Weil eben all das Verwendung finden wird und wir die Gebühren einfach ewig aktiv bekämpfen werden, Erfinder tolle Wege finden werden 1-2 Bytes zu sparen, neue Methoden fürs aggregieren von Signaturen usw. finden werden…so wird eines immer bleiben, die Fees steigen und knallen runter auf den Boden, weil Geschäftsmodelle ausgepreist werden und sie auf Solana wechseln und wrapped Assets verwenden, Banken (Kraken, Coinbase usw.) ihre Bitcoins anfangen zusammen zu verwalten und so effizienter werden oder es einem Dienstleister übergeben und den bezahlen.
Der kann Inputs besser verwalten, weil er mehr batchen kann.
Eventuell bauen sie sich ein trustless protocol mit dem sie gemeinsam Transaktionen koordinieren wie bei CoinJoins um mehr Platz zu sparen, wenn sie meinen der Dienstleister wäre vollkommen überbezahlt.
Im Endeffekt wird der Miner nicht die 1,99 BTC lange (mehrere Jahre) sehen, wenn es mal die 200 sat / vbyte gibt, er wird auf das untere Level vom Protokoll gedrückt.

Deswegen wäre das beste, das untere Level vom Protokoll anheben (Blockweighterhöhung), zeitgleich öffnet man mehr self-custody Geschäftsmodelle, weil mehrere 1 sat / vbyte reinpassen, die Blöcke werden wieder voll werden, aber wir haben bei bspw. 2vMB / 8 MWU dann ein unteres Limit von 0,02 Bitcoin pro vollem Block und hätten die Entlohnung für Miner verdoppelt. Bei 10vMB / 40 MWU eine Entlohnung von 0,1 BTC usw.
Nun hat man zugleich viele andere Vorteile dadurch, robusteres LN, weil mehr Blockspace für Settlements existiert und im „Extremfall“ / Onchain-Run, weil ein Bug in einer Implementierung ist, es nicht so einen gewaltigen Effekt auf die Chain hätte und weniger Settlements scheitern würden, als mit einer 1vMB Blockgröße.
Wer Angst hat man könnte dann irgendwann keine vollen Blöcke haben oder was auch immer, sofern wir weitere Schritte machen, wie CTV ähnliche OP_Codes aktivieren und Bitcoin als Asset nutzbarer/effizienter machen, dann wird das Asset auch mehr genutzt werden (Jevons Paradoxon), wenn es gefragt ist.
Wir kriegen Payment Pools und andere Sachen dann und können viel mehr Leute self-custody betreiben lassen als wir es jetzt tun und mit dem aktuellen Limit werden wir vielleicht dieselbe Zahl an Nutzern erreichen 1 Milliarde z.B., aber davon werden wirklich richtig aktive self-custody Nutzer nur paar 100k ausmachen. Der Rest wird bei Coinbase, Kraken, E-Cash Mint oder sonst wem sein.
Mit diesem Ansatz könnten wir es vielleicht soweit bringen, dass 50 Millionen oder vielleicht auch mehr self-custody betreiben.

Gut, da wird dir meine Antwort noch weniger gefallen. Ich mache es mir noch einfacher, mir ist es scheiß egal wofür andere wie viel Strom verbrauchen. Die sind erwachsen, haben das Kapital (also irgendwas wertvolles für irgendwen getan, der sie dafür entlohnt hat) und machen halt weiter damit. Andere finden es nützlich, also ist es nicht meine Aufgabe darüber zu urteilen.

Das bezweifle ich stark.

Das machen Teile der Menschheit, nicht die Menschheit.
Du wirfst hier paar ideologische Ansichten einer Gruppe auf alle über, weil sie einen gewissen Gruppenzwang durch die Medien erweckt haben.

Erneut, hier ist etwas viel, ich muss mich anderen gegenüber rechtfertigen oder andere müssen sich mir gegenüber rechtfertigen.
Mein Weltbild deckt sich nicht damit, dass ich jemandes Sklave bin und um Erlaubnis fragen muss oder sich andere meine Erlaubnis einholen müssen, wenn sie etwas tun, was nicht auf meinem Grund passiert oder mit meinem Eigentum zu tun hat.

Erneut, ich sehe mich nicht in der Position mich mit dem Leben anderer so zu befassen, dass ich ihnen vorschreibe, was sie zu tun haben.

Wenn man jetzt überall die Daseinsberechtigung von Sachen nach dem Kriterium „schlauste Erfindung der Menschheit“ beurteilen würde, dann könnten wir jetzt praktisch alle Sachen weghauen.

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Habe ja nicht gesagt man soll Bitcoin „weghauen“, ich sage nur dass die aktuelle Lösung nicht perfekt ist und es toll wäre wenn man die Defizite verbessern könnte.

Beim restlichen Weltbild gehen unsere Meinungen stark auseinander, aber ich gönne dir auch deine Ansicht.

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Wenn jemand eine „nachweislich“ bessere Lösung findet, dann musst du mich nur informieren und ich ziehe mit dir an einem Strang das geändert zu kriegen. Jedoch würde sich meine Argumentation dann nicht darauf beziehen, dass wir aktuell so viel Strom brauchen, sondern auf die Vorteile die wir mit dieser Lösung kriegen würden (was hoffentlich dann mehr als nur „andere verbrauchen weniger Strom ist“).

Und ja, wenn irgendwer meint irgendwas an Bitcoin wäre perfekt, dann ist das schon ein Armutszeugnis.

Danke, gleichfalls.

Sehr interessanter Artikel, danke fürs verlinken.
Wenn ich das richtig verstehe ist dein Vorschlag (anstatt der vom Autor empfohlenen drivechains) eine Erhöhung der Blocksize und mehr Nutzungsmöglichkeiten für diese Blocksize (Smartcontract like OP_Code). Also im Endeffekt größere Blöcke, welche aber dafür mit vielen günstigen (~1sat/vbyte) Transaktionen gefüllt sind.
Mich würde interessieren, wie groß der Blockreward deiner Meinung nach sein sollte um ein adäquates Sicherheitsbudget bereitzustellen. In deinem Szenario mit vollen 1 sat/vbyte Blöcken könnte man dann ja recht einfach über die Blocksize diesen Blockreward einstellen.

Ich habe mir auch schon ein paar mal Gedanken darüber gemacht, ob es sinnvoll ist sich in Zukunft nur auf die hohen Transaktionsgebühren zum finanzieren des Sicherheitsbudgets zu verlassen.

(Hier haben habe ich meine Gedanken ausführlicher niedergeschrieben und diskutiert)
Ich bin zum Schluss gekommen, dass die Transaktionsgebühren keine ideale Regelungsgröße sind und habe versucht zu erklären warum ich eine Blocksubsidy für zielgerichteter halte.
Bei dieser Betrachtung bin ich aber davon ausgegangen, dass die Transaktionsgebühren aufgrund von kleinen Blöcken und hohen Feerates (sat/ vByte) zustandekommen und nicht aufgrund von großen, vollen Blöcken mit günstigen Transaktionen wie du vorschlägst.

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Hoffentlich schaffe ich es den Beitrag so zu schreiben, dass man meinen Gedanken gut folgen kann.

Um meine Gedanken zu verstehen würde ich erstmal immer raten die Rahmenbedingungen, Anreize und Tendenzen sich klar zu machen.

Dann kann man sehr gut voraussagen wohin die Reise gehen wird (nicht wie man dort hinkommen wird).

Fangen wir mal mit der einfachsten Sache an.

Take 1:

Momentan ist das Ausmaß an Daten welches das Netzwerk pro Einheit (Block) verarbeiten kann limitiert auf 1vMB.

Take 2:

Güter die wir als Geld verwenden sind nur ein Mittel zum Zweck, wenn sie ihre Aufgaben nicht (gut) erfüllen, so weichen wir auf andere aus, die das besser tun.

Take 3:

Alle versuchen ständig ihre Bedürfnisse (ein Mix aus vielen einzelnen Bedürfnissen gewichtet nach jemandes subjektiven Präferenzen) so effizient wie möglich zu befriedigen.

Ein jeder versucht ständig Kosten zu reduzieren/zu sparen (zumindest bis der Vorteil durch weiteren Einsatz vernachlässigbar wird).

Take 4:

Zeit ist Geld und Kosten spürt man in vielen Formen.

Take 5:

Wer glaubt, dass das Bedürfnis von den Menschen nach den Assurances (mir fällt das deutsche Wort dazu nicht ein) von On-Chain Transaktionen die x-fachen Kosten im Vergleich zu anderen Wegen überwiegt ist extrem naiv. Wer zahlt 280000 satoshi (kommt hierbei natürlich auf die Tx Size an, aber ~200sat/vbyte für eine übliche), wenn er auf einer custodial Exchange in Asset X für 500 sat wechseln kann, mit diesem Bezahlen für umgerechnet ebenfalls 500 sat und dann wieder für 500 auf die Exchange den Rest zahlt (falls man nicht eh den exakten Betrag gewechselt hat) und dann nochmal 500 zahlt um Bitcoin zu halten. Das Verhältnis wäre 1000-2000 statt 280k sat.

Take 6:

Jede Zahlung hat ihren individuellen Fee/Zahlungsbetrag Toleranzbereich, aber in reifen Systemen sind Fee/Z-Betrag > 0,1 Zahlungen praktisch nicht existent. Die einzigen Fälle in denen sowas dennoch zukünftig gegeben sein wird, ist wenn einer gehackt wird (wie auch immer) und er die Zahlung vom Hacker mit RBF überbieten will um das Geld den Minern statt ihm zu geben, weil man es eh schon verloren hat.

Take 7:

Jeder kämpft um Satoshis und nur um einen minimalen Teil davon konkurrieren die Miner alleine.

Ein jeder von uns überlegt jedes Mal, kann ich mir jetzt 9 sat/vbyte leisten damit es heute noch durchgeht oder geh ich doch mit 10, die mir mein Feeestimator empfiehlt.

Keiner zahlt einfach prinzipiell mal 200 sat/vbyte oder sonst was außerordentlich großes, weil er sich denkt, ach, wieso 191 sat/vbyte selber behalten, langfristig wird es eh nötig sein solche Summen zu zahlen. Nein, jeder denkt an sich (was gut ist, nur dumme Menschen und Versager meinen man solle in erster Linie an jemand anderen denken) und schaut wie er sich selber etwas vom Kuchen nehmen kann oder von Haus aus behält.

Dazu habe ich mir viele Gedanken gemacht wie man das am besten erklären soll, aber mir fällt leider nichts besseres ein.

Wenn wir sagen ein Ursprungspreis (Produkt/Markt noch unreif, kaum Konkurrenz) für eine Leistung ist sowas wie der Bezugspreis und der maximale Betrag den Kunden bereit sind für diese Leistung/dieses Produkt zu bezahlen, so kommt mit der Zeit immer mehr Konkurrenz ins Spiel, Exchanges und Zahlungsdienstleister bieten einem 50000 sat statt den 280k um in den nächsten Block vom Miner zu kommen und diese Exchanges und Zahlungsdienstleister haben ihre Seriosität über die Zeit bewiesen.

Man stelle sich nun diese 280k als maximalen Betrag in einer Kuchenform vor. Anfangs konkurriert nur der Miner um diesen Betrag, deswegen kriegt er 100%, weiteren Konkurrenten bleibt nicht viel übrig als uns niedrigere Preise anzubieten, weil wir sonst nicht zu ihnen wechseln und somit sinngemäß uns einen Teil des Kuchens abzugeben (Ersparnisse). Diesen Kampf führt aber nicht nur der Zahlungsdienstleister mit dem Miner, den führen wir selber wie gesagt auch,indem wir uns ein anderes Produkt anbieten (warte vielleicht bissl länger und mach 1 sat/vbyte weniger) oder wir selber Wege finden unseren Kuchenanteil größer zu machen durch Innovation (Batching von Zahlungen, Payment Channels usw.)

Im Endeffekt wird der Teil vom Kuchen den der Miner kriegen wird immer kleiner werden.

Siehe dazu Grafik:

Quelle: Feerates in Blocks

Mit jedem Jump in der Nutzerzahl gibt es zwar peaks, aber diese sind immer geringer und die neuen Nutzer ideologisch weiter weg von Leuten die die Assurances vom Mainlayer groß schätzen, sonst wären sie deutlich früher dabei und somit Leute, die viel früher Alternativen aufsuchen werden, wenn Fee/Z-Betrag zu groß wird.

Schätze diese Aussagen und Rahmenbedingungen wird keiner groß anfechten (wenn doch, dann braucht er ab hier nicht weiterlesen).

Was machen wir also nun aus diesen „Takes“ und wohin führt uns die Reise.

Behauptung 1:

Miner werden sich mit immer weniger sat / vbyte abfinden müssen.

Wie wir dort hinkommen ist noch unklar, gibt jetzt mal spontan mal 3 starke Vermutungen.

Bitcoin wird primär custodial und somit fällt der Großteil der Transaktionen auf PayPal, Visa, MasterCard, BitPay und co. und es gibt nur noch wenige Ausgleichszahlungen zwischen den Custodians, also keinen Grund sich großartig zu überbieten.

Bitcoin stirbt aus, weil was anderes übernommen wird, CBDC, ETH, XMR oder Gold.

Würde auch bedeuten, dass die Miner einfach nichts mehr kriegen.

Bitcoin entwickelt sich, konkurriert mit anderen Netzwerken um Zahlungen und setzt sich durch, das würde aber viel Innovation, Parameteranpassungen usw. erfordern, was alles davon zu sinkenden Preisen pro byte führt. Wenn man meint, ja, aber Bitcoin kann auch erfolgreich werden und gewaltige Nachfrage haben und dadurch staut es sich auf und Leute überbieten sich.

Hier kommt dann Take 2 zum Tragen, wenn man ausgepreist wird und dieser Zustand aufrechterhalten bleibt und es ist wurscht ob der Bäcker On-Chain mit einer einfachen Zahlung ausgepreist wird, er mit seinen Channels ausgepreist wird, seine On-Chainzahlung zur Verwaltung seiner Channel ausgepreist wird oder wir von Bänkern reden, weil die können sich das ja leisten, wenn jemand nicht mehr kann, dann hat er in der Wirtschaft immer Deadlines, der Kunde will sein Brot jetzt und nicht in am Wochenende, wenn die Fees fallen, der Notar will auch jetzt Cash sonst unterschreibt er nicht usw., alle davon müssen abwandern, ob das dann WalletOfSatoshi, BitPay, Coinbase oder Litecoin ist spielt keine Rolle, diese sind weg.

Also ist um Nutzer und Sats NICHT kämpfen ein automatisches Todesurteil für Bitcoin, denn jeder andere tut es. BitPay, Coinbase, Kraken, Du, ich, andere Netzwerke kämpfen um die Nutzer genauso und somit quasi um die Sats, nur konvertiert in eine andere Währung.

0,01 BTC sind momentan nicht wirklich angreifbar und bleiben den Minern nach diesem aktuellen Modell (Policy die <1sat/vbyte Transaktionen nicht weiterleitet) und diese gehören als einziges zur Gänze ihnen, alle anderen sat macht ihnen jemand streitig. Die Frage ist nur wie schnell, aber auf Dauer ist es unausweichlich.

Diese protected 0,01 BTC können größer werden durch eine größere Blocksize als 1vMB.

Mein Vorschlag ist „grundsätzlich“ so zu verstehen, wenn wir uns einig sind, dass 0,01 BTC pro Block zu gering sind (und hier kann man gerne diskutieren), dann führt kein Weg an Blocksize > 1vMB vorbei und muss somit diskutiert werden, aber um diesen zu füllen muss mit anderen Netzwerken (Custodian oder andere Chains) gekämpft werden und ich meine damit, es muss privater werden, es muss mehr Funktionalität in der Form geben, dass ich covenants usw. auf einem guten Niveau machen kann und somit diese Sats den Notaren, Custodians usw. wegnehme und sie der Chain gebe. Wenn wir nicht um sie kämpfen treiben wir sie im besten Fall auf eine andere Chain, im schlimmsten Fall etabliert sich Bitcoin als Asset des Vertrauens und sie werden Nutzer von Coinbase und co.

Was diese Innovation und den Kampf um diese Sats angeht sehe ich keine großen Probleme (außer etwas im Punkt Privatsphäre, weil der Großteil der Bitcoiner inzwischen von Blendern dazu gebracht wurde einen epileptischen Anfall zu kriegen, wenn man CTs anspricht, weil SUPPLY!!!).

In den wichtigsten Punkten wird genug geforscht und versucht die Verbesserungen umzusetzen, die kaum Nachteile mitbringen und an den anderen etwas länger zu forschen, wenn es nicht ganz klar ist, aber eine Bereitschaft ist grundsätzlich da.

Man wird nicht die Umfänge von den SC von ETH abdecken oder ganz so privat wie XMR oder die shielded Tx von ZCash sein, aber das muss auch nicht sein, solange man deutlich in allen Punkten aufholt.

Wo ich sorgen habe ist die Ablehnung von den meisten darüber sich überhaupt mit sowas wie den Parametern zukünftig auseinanderzusetzen und es somit eher daran scheitern wird Bitcoin erfolgreich zu machen, weil „mäh, wir ändern nicht 4000000 auf X“ anstatt daran, dass wir hochkomplexe Systeme wie das LN gut zu programmieren, was eigentlich traurig ist. Man stelle sich vor jemand schafft den Marathon nicht, weil er die Strecke verlässt oder sich die Schuhe nicht binden kann und nicht, weil er es konditionell nicht schaffen könnte nachdem er Jahre an der Kondition gearbeitet hat.

Was deinen Einwand angeht, dass man meinen Aussagen nach quasi indirekt mit der Blocksize somit den Reward definieren könnte, jein. Nein, weil man kann die Innovation nicht planen und ihren Impact vorahnen, aber zugleich ja, weil wir wissen es geht langfristig down (im besten Fall auf die untere Grenze 0,01 BTC nach aktuellem Stand, aber das ist auch etwas naiv).

Man könnte somit sagen, solange wir als Netzwerk um die Nutzer kämpfen und Bitcoin immer billiger, privater usw. machen wird man somit auch immer weiter die Blöcke füllen und quasi auf dieses Limit zusteuern.

Dann wäre ein Ansatz zu diskutieren und definieren was man als sicher ansieht und ein wachsendes Limit so zu setzen, dass man mit der ablaufenden Subvention zusammen diesen Wert dann „nie“ unterschreitet.

Sagen wir also das Ziel wäre 0,5 BTC (vollkommen willkürlicher Wert).

Müssten wir am Ende eine Blocksize von 50vMB langfristig anstreben bzw. 200MWU.

Das kann man dann ansteuern auf welche Art man will, immer so eine Blocksize, dass bei vollem Block und 1 sat/vbyte mit Subvention 0,5 BTC angestrebt werden.

Dann hätte man sowas:

2032 Subvention 0,781… BTC + 1vMB Fees

2036 Subvention 0,39…. BTC + ~11vMB Fees

2040 Subvention 0,19…. BTC + ~ 30,5vMB Fees

2044 Subvention 0,09…… BTC + ~40,2vMB Fees

usw., danach tut sich aber nicht mehr viel. Geht gegen 50 vMB.

Man kann es auch konstant um 1% oder 1vMB ab einem Zeitpunkt erhöhen und dann bei 50vMB aufhören, wenn eben das Ziel 0,5 BTC sind.

Nun etwas Kritik an meinem „Vorschlag“

Wenn jetzt beispielsweise 50vMB das ziel wäre und 30,5vMB 2040 erreicht werden, dann hätte das halt einen klaren Impact auf die Nodebetreiber, zumindest nach heutigem Stand gibt es keinen Grund dafür davon auszugehen, dass es GARANTIERT 2040 so einfach ist das 30-fache an Throughput wie mit gleich teurer Hardware jetzt 1vMB zu verifizieren.

Das ist jetzt eine Aussage die kaum undeutlicher sein könnte, weil gleich teuer mit Inflation usw. halt verwässert wird und schwer exakt zu definieren ist, es aber zeitgleich keinen Grund gibt, dass die Hardware nicht diese Performance erreicht um dann mit Innovation und Softwareverbesserung zusammen diese Leistung hinlegt bzw. in diesem Zeitraum 2043 erst diese Leistung zu erreichen wäre kein Weltuntergang.

Aber dennoch, wer ETH Nodes oder XMR Nodes auf Laptops versucht beispielsweise als Vergleich laufen zu lassen merkt deutliche Unterschiede was die Zeit angeht, wenn man zum Iststand aufholen will und sie den gleichen Zeitraum zurück sind. Wer das grob testen möchte, alle 3 aufsetzen, sobald sie alle aktuell sind, alle abdrehen, morgen dann abwechselnd starten und schauen wie viel länger monerod und geth im Vergleich zu bitcoind brauchen um synchend zu sein.

Am besten mehrere Tage machen um Ausreißer zu vermeiden (schlechte Peers, kein Internet zu der Zeit bei einem von den Daemons und bei den anderen schon, andere Programme beanspruchten die Ressourcen zu der Zeit von einem Daemon usw.)

Man muss sagen, dass der Impact zwar spürbar wäre, aber ja jetzt 0,5 BTC nicht gerade ein gut ausgearbeiteter Wert ist, sondern vollkommen willkürlich. Eventuell ist 0,25 BTC „genug“ und das schiebt es nach hinten und dämmt das Ausmaß der Erhöhung.

Problematisch wird es erst, wenn wir noch immer einen Konsens in der Community haben, dass das unantastbar ist und wir im Jahr 2025 ankommen, dann wird es echt schwer nach 8 Jahren diesen Konsens zu brechen.

Edit: Link zu seinem Tweet vergessen:

Beispielsweise stimme ich Kalle Rosenbaum zu, dass BSV pure Scheiße ist und war auch dagegen während der Blocksize Debatte die Blocksize zu erhöhen und einen Präzedenzfall zu setzen, dass das der einzige nötige Weg ist um zu skalieren und die wichtigeren Sachen wie Innovation und Verbesserungen so dann immer nach hinten geschoben werden würden, aber was diesen Tweet angeht macht man sich über einen Block lustig, der 9,7 BSV in Fees hat und mehr Fees als Subsidy hat. Das trifft bei weitem nicht auf alle BSV Blöcke zu, aber es werden einem solche Sprüche wieder ins eigene Gesicht fliegen, wenn klar wird, dass man in dieselbe Richtung beim Bitcoin muss und dann hört man teils unberechtigte und teils berechtigte „Wir haben es euch doch schon immer gesagt“ Sprüche, was das Vertrauen in die Denker der Community erschüttern wird und als ganzes dem Bitcoin vielleicht schadet.

Habe jetzt vieles weggelassen, weil man die Kritik als solche noch weiterfassen kann, aber dann wird der Beitrag viel zu groß, ich spiele hiermit den Ball wieder zu dir.

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Kannst du ein tl;dr machen?

Sagst du: Miner müssen mehr Reward bekommen um profitabel zu bleiben und damit die Transaktionskosten für User nicht zu hoch werden, müssen wir die Blockgröße erhöhen, um mehr Transaktionen zuzulassen?

Meine Antwort darauf: Die Hashrate ist doch immer eine Anpassung an die Profitabilität. Wenn es nicht mehr profitabel ist, schalten Miner ab, dadurch wird es profitabel. Wenn die Blocksubsidy z.B. nur noch 0,1 Bitcoin oder weniger sind, wird Bitcoin wahrscheinlich EXTREM wertvoll sein, so dass sich Mining auch dann noch lohnen wird → vor allem, wenn wir weltweit günstigen (wenn nicht sogar nahezu umsonst) Strom erzeugen können und Mining Hardware auch sehr günstig wird (ein Handy heute hat 100x mehr Leistung als die ersten Mondraketen und kostet quasi nix). Es wird alles günstig, wenn man kein Fiat Geld mehr hat.

Nein, sorry, wenn ich es kürzer erklären könnte, dann würde ich es machen.

Nein, Profitabilität hat jetzt nicht wirklich direkt was mit dem Anliegen zu tun.
Es ist nur wie alles beim Bitcoin in irgendeiner Form dabei und wird beeinflusst werden.

Die Fees können nicht auf Dauer zu hoch werden, das widerspricht jeder Logik, keiner hat einen Bedarf halb so viel mit seinem Geschäft oder sonst was zu verdienen um Bitcoin On-Chain oder sonst was zu transferieren.

Nicht wegen deiner genannten Begründung, nein.

Geht wie gesagt nicht wirklich darum etwas profitabler zu machen und da jetzt eine Kurzantwort darauf geben sorgt eher für mehr Verwirrung als Aufklärung, daher kann ich nur anbieten den Text tatsächlich zu lesen.

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Ich verstehe den Punkt. Einzige Anmerkung: Du schreibst ja selber „Produkt noch unreif“ und im Satz darauf „maximale Betrag den Kunden bereit sind für diese Leistung/dieses Produkt zu bezahlen“.

Warum sollte man als Verbraucher für ein noch unreifes Produkt einen Maximal Preis bezahlen? Ich denke ich bin heute durchaus bereit mehr für eine Transaktion zu bezahlen, als ich es zur Anfangszeit gewesen wäre. Einfach weil sich das Produkt verbessert hat (mehr Vertrauen in die Funktionsweise, größere Akzeptanz etc.).

Im Grunde sagst du also, dass es einen Markt für Transaktionen gibt. Am Anfang gab es nur Miner die die diese Nachfrage bedienen konnten. Sie haben somit 100% der Gebühren bekommen.
Mit der Zeit kommen andere Anbieter dazu, die auch einen Teil haben wollen und im Grunde günstiger sein müssen als die Miner. Der Anteil, den die Miner an den Transaktionsgebühren erlangen sinkt.

Okay, da gehe ich mit.

Aber ob ich dieser extremen Aussage zustimmen würde weiß ich nicht. Wer sagt denn, dass es nicht eine Grundnachfrage nach on-chain Transaktionen gibt? Lightning, Batching etc. brauchen ja auch on-chain Transaktionen. Auch die klassichen Payment Methods wie PayPal, Mastercard, Visa etc. konkurrieren um Transaktionsgebühren und trotzdem sind diese deutlich höher als ich erwartet hätte, wenn ich hier der Internetseite trauen darf.
In wie fern ist es denn überhaupt eine sinnvolle Metrik, sich den „Anteil an Gesamttransatkionen“ den die Miner verdienen anzuschauen? Kann ja sein, dass der Anteil immer kleiner wird, aber die absoluten Fees, die die Miner einnehmen weiter steigen. Wo genau siehst du hier das Problem, was dadurch entstehen würde?

Die Grafik ist vlt ein Indikator der deine Behauptung stützt, aber kein Beweis.

  1. In der Grafik ist ja deutlich zu sehen, dass die Transaktionsgebühren auch steigen (2012, 2018), deine These, dass die Gebühren immer weiter fallen stimmt ja so schonmal nicht?
  2. Nur weil die Feerates in letzter Zeit niedrig sind, heißt das nicht, das die Miner weniger Anteil an den gesamten Transaktionsgebühren haben. Dazu müsstest du zusätzlich zeigen, dass die Transaktionsgebühren den die Alternativen eingenommen haben zugenommen haben / konstant geblieben sind. Sonst kann es ja auch einfach sein, dass die Nachfrage nach Transaktionen insgesamt gesunken ist und der Anteil den die Miner daran haben konstant ist.

Wir haben ja jetzt schon regelmäßig 1 sat / vbyte… Aber warum bist du dir soo sicher, dass der Preis noch weiter sinken wird (bzw. nicht weiter steigt). Du sagst durch Innovation etc. Ja klar, das sehe ich ja auch so. Aber Innovation und Wettbewerb gibts es auch jetzt schon zwischen Visa PayPal und MAstercard. Dennoch sind die verdammt teuer? Kann doch auch bei Bitcoin so sein. Dann gibt es halt andere Marktteilnehmer die auch Transaktionen abieten, und? Deswegen müssen die Fees ja nicht direkt gegen 1 sat/vbyte gehen und da immer bleiben.

Was genau meinst du mit „der chain geben“? Wie groß sollen die Blöcke sein um das realistisch zu machen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Hyperbitcoinization gibt in der nicht ein Großteil der Transaktionen über custodians ablaufen werden. Was ist so schlimm daran? Wenn jemand die Verantwortung für sein Geld nicht übernehmen will, dann werde ich ihn nicht daran hindern wollen zu einem custodian zu gehen. Klar, Angst hätte ich ein wenig davor, wenn man ein paar wenigen großen Custodians vertrauen müsste, dass die Coins die sie in den Accounts der Kunden anzeigen wirklich existieren… Aber evtl. gibt es auch hier Innovation. Kraken hat doch letztens erst diese Proof-of-Reserves Funktion eingeführt, ich hab mir das nicht genauer angeguckt und kenne mich damit nicht genug aus um zu bewerten wie „sicher und trustless“ das ganze wirklich ist, aber es ist könnte doch schonmal ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Solange insgesamt noch genügend Transaktionsgebühren für die Miner rum kommen um ein adäquates Sicherheitsbudget zu gewährleisten ist mir egal wie die Leute ihr Geld durch die Welt senden.

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