Haben wir BTC als alleiniges Zahlungsmittel der Zukunft schon zu Ende gedacht?

Viele dem Bitcoin kritisch gegenüber stehende Menschen führen immer das Argument an das man ohne die Geldausweitung nur mit BTC sich von der Wirtschaft der Gegenwart verabschieden müsste und es nicht mehr Möglich sein würde wenn der Staat soziale Aufgaben weiter übernehmen würde, diese zu bezahlen.

Wenn ich nun in diesen Tagen mitbekomme das es keine 2,5 Millionen handelbare Bitcoin mehr auf den Börsen gibt, dann bin ich doch froh das wir noch parallel das FIAT System am Laufen haben.

Denn würde man wirklich immer im ausreichenden Maße BTC als Zahlungsmittel erhalten um soziale Mehrausgaben finanzieren zu können?

Die Möglichkeit von „Sondervermögen“ sind ja dann real nicht mehr möglich, genau so wie das über seine Verhältnisse leben, welches die Staaten an den Tag legen.

Ich mache mir eigentlich keine Sorgen das sich das Konsumverhalten nicht weiter entwickeln kann, denn dafür wird es immer Anbieter und Käufer geben. Aber werden vermögende Bitcoiner auch bereit sein, Staaten dabei zu unterstützen, wenn die zu erbringenden Ausgaben weit über deren Steuereinkommen liegen wird?

Ist es vielleicht allein aus diesem Grund nicht weiterhin nötig eine inflationierende Währung neben dem Sparwert Bitcoin koexistieren zu lassen?

Wir sollten froh sein wenn das FIAT System sich so schleichend von dieser Welt verabschiedet wie Bitcoin in die Welt gekommen ist.

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Die Geldmengenausweitung ist im Prinzip nur eine indirekte Steuer. Der Staat kann immer nur das abrufen was an Wert in seiner Bevölkerung vorhanden ist. Der Staat finanziert soziale Aufgaben nicht durch Wertschöpfung aus dem Nichts sondern über die Geldschöpfung wird der Wert aus der Bevölkerung entzogen bzw. umverteilt. Und diese Ressource in der Bevölkerung ist limitiert. Man kann der Bevölkerung nicht unendlich viel Wert entziehen.

Man kann also auch die Frage stellen, wie beispielsweise Deutschland eigentlich soziale Aufgaben und Notfall Ausgaben finanzieren soll, wenn die Besteuerung über die Geldschöpfung erschöpft wäre und die Währung am Rande einer Hyperinflation stehen würde. Die Antwort ist einfach: gar nicht. Ab einem gewissen Punkt ist es nicht mehr finanzierbar. Genau so unter einem Bitcoin Standard. Dort müsste man die Mittel aber über transparente Besteuerung von der Bevölkerung holen und nicht über die Hintertür der Inflation, wo die Bevölkerung dann rätselt wieso das Geld entwertet.

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Kannst du genauer erklären, welches Problem du hier siehst? Die Bitcoins sind ja nicht weg, sondern gehören jemandem… dieser „jemand“ könnte auch ein Staat sein. Das was du auf den Börsen siehst, hat ja nichts mit der Liquidität des Markes zu tun. Ich kann auch einen Handel abseits der Börse eingehen.

Ein Staat wird seine Steuereinnahmen erhalten und kann dann mit diesen wirtschaften. Dies muss ja nicht über eine Börse geschehen. So und nicht anders sollte es laufen…

Wie meinst du das? Sollen Privatleute ihre Bitcoins dann verleihen? Es wird Institutionen geben, bei dem der Staat sich „Geld“ leihen kann. Dann wahrscheinlich zu einem schmerzhaften Zinssatz… aber auch hier kann es einen Preiskampf geben. Wer den niedrigsten Zins anbietet, wird vom Staat ausgewählt. Ob der Staat sich dies in jeder x-beliebigen Lage leisten kann, sei mal dahingestellt. Es soll nur zeigen, dass der Zinssatz keinen Marktregeln folgt.

Das auf jeden Fall! Allein unsere Wirtschaft ist nicht auf Bitcoin eingestellt.

wenn das stimmen würde wie konnten sich dann Länder über 200% über ihrem BIP verschulden? Scheinbar gibt es keine Obergrenze für die Schuldenaufnahme, denn normalerweise würde doch kein normal rechnender Mensch noch Schuldscheine von Italien oder Griechenland annehmen, wenn es keine Zentralbank wäre der es egal ist ob Sie das Geld jemals wiederbekommt.

Das kann man erst mal für ein lange Zeit so weiter betreiben wie jetzt, zumindest wenn die Leute begreifen das Sie durch Bitcoin eben nicht entwertet werden. Was bedeutet das durch das parallele Vorhandensein der FIAT Währung und dem Bitcoin ja schon so wie jetzt, die Möglichkeit besteht, eben nicht sein Geld entwerten zu lassen, denn meine Bitcoin Ersparnisse ermöglichen mir über die damit verbundene Wertsteigerung die Inflation zu schlagen.

Wieso finanzieren wir in Deutschland kein eigenständiges Raumfahrtprogramm zum Mars für 1000 oder 5000 Mrd. Euro? Wieso investieren wir nicht weitere 1000 Mrd. in den Bildungssektor und überhaupt in alle Sektoren? Die Zahlen sind relativ aber real gibt es dynamische Grenzen.

Ach und die Milliarden in die Ukraine oder für einen Flughafen in Berlin oder für die Bundeswehr findest Du sinnvoller? Natürlich Schlimmer geht immer, aber ich glaube nicht das die Regierung sparen muss, denn wer sich so einen öffentlichen Rundfunk und den Unfug leisten kann den der Bund der Steuerzahler jährlich aufdeckt, der hat keine Liquiditäts Probleme.
Dazu kommen dann noch die Milliarden an Steuerverlusten wie durch CumEx Geschäfte die seit 2006 möglich sind und bis heute nicht abgestellt wurden.

Natürlich gibt es Grenzen aber ich glaube das sich eine Bundesregierung 1964 hätte nicht vorstellen können das mann damals mit einen Haushalt von 46 Milliarden gehabt hat und heute 2024 sind es 476 Billionen.

Also mache mir nicht weiß das es da eine Obergrenze gibt.

Ach dabei fällt mir auf wie definiert man eigentlich

ist das so ein Begriff wie Sondervermögen für Schulden?

Ich habe nicht geschrieben das diese und jene Ausgabe sinnvoller ist als die andere. Ich habe geschrieben dass es eine Grenze gibt und der Staat nicht unendlich viel Wert aus der Bevölkerung abrufen kann.

?

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Da bin ich mir gar nicht so sicher inwiefern es da eine Limitierung gibt. Wenn ich mich an meine Reise nach Venezuela letztes Jahr zurück erinnere, wird dort auch alles weiter vom Staat bezahlt und als Konsequenz wird die Währung immer weiter inflationiert. Das heißt die Grenze bzw Limitierung (wenn es sie überhaupt gibt) ist extrem dehnbar.

Hier ein Auszug zum Venezuela-Beispiel:

EDIT: Den zweiten Teil des Beitrags habe ich wieder rausgenommen, der war nicht so relevant.

damit meine ich das die Grenze so uninteressant ist wie die Menge der Schulden, weil es keinen gibt den man zur Rechenschaft zeihen kann, daher macht der Staatsapparat auch immer so weiter. Also ob die Grenze bei Billionen oder bei Billiarden liegen wird ist erst dann erfasst, wenn der FIAT Standart abgelöst wurde und dann ist die Zahl die da zuletzt ermittelt wurde so uninteressant wie die Summe der Beträge 1923 nach der Hyperinflation
1920 kostete in Deutschland ein Ei 0,75 Mark. Im Oktober 1923 musste man dann für ein Ei 1.900 Mio. Mark bezahlen

Wer mal nachlesen möchte wie die Inflation sich ausgeweitet hat kann das hier tun indem man sich das PDF runterlädt.
https://www.wirtschaftsdienst.eu/pdf-download/jahr/2023/heft/2/beitrag/die-hyperinflation-in-deutschland-1923.html

ganz ehrlich, wie glaubst du funktioniert die Wirtschaft? Denkst du tatsächlich dass Menschen freiwillig ihr Geld entwerten lassen? Dass sie freiwillig Inflation in Kauf nehmen?

Nein, reiche Menschen erstellen neues Geld und entwerten dadurch das Geld der Menschen, die sich nicht dagegen wehren, also ihr Geld nicht in Gold/Aktien oder Immobilien „investieren“. Glaubst du wirklich diese künstliche Inflation kann immer so weiter gehen ohne dass die Menschen merken wie sie dadurch enteignet werden?

Ich empfehle dir dringend dich einmal damit zu beschäftigen wie Wirtschaft wirklich funktioniert und nicht wie die Medien die Wirtschaft darstellen.

Wie willst du denn soziale Mehrausgaben finanzieren? Bedenke: Wenn du einfach Geld aus dem Nichts erstellst bedeutet es, dass ALLE Menschen für diese sozialen Ausgaben bezahlen müssen, die das Geldsystem verwenden. Denn dadurch bekommst du Inflation: Mehr Geld in das System bedeutet es wertet ab. Den Wert, den du also aus dem Erstellen des neuen Geldes an die Menschen umverteilen kannst, der muss auch irgendjemand erstellt haben. In Endeffekt müssen die Menschen also doch für die Sozialausgaben blechen, durch Inflation. Warum dann nicht direkt festlegen, wer diese Ausgaben bezahlen soll, damit nicht jeder Bürgergeldempfänger oder einfacher Arbeiter belastet wird? Denn die Reichen können sich dieser Inflation entziehen und somit die dadurch entstandenen Sozialausgaben einfach auf die Armen umlegen. Wie machen sie das? Sie kaufen Aktien/Gold/Immobilien oder sonstige Sachwerte. Diese steigen dadurch im Wert durch 2 Effekte: Erstens durch die erhöhte Nachfrage und zweitens durch die Inflation. Wie soll das System also funktionieren, wenn die Reichen sich somit aus der Bezahlung ausklinken können und nur die Armen ihre eigenen Sozialausgaben stemmen müssen? Zusätzlich zu all den anderen Abgaben, die sie tätigen müssen?

Genau, das ist die einzige Möglichkeit die Politiker zu der Realität zu zwingen, in der sie leben. Wer kein Geld hat, der kann es auch nicht ausgeben. Nur durch Inflation können die Politiker es trotzdem. Die Konsequenz ihres Handels bekommen sie aber erst verspätet, weil die Inflation versteckt über die Hintertür kommt, vielleicht erst Jahre später und somit nicht mehr mit der Gelderschaffung in Verbindung gebracht wird. Aber der ökonomische Effekt bleibt: Mehr Geld im Umlauf bedeutet höheres Angebot an Geld, was den Wert des Geldes absenkt. Für beliebige Handel müssen die Menschen also mehr davon hergeben. Das ist Inflation. Eine Umverteilung von allen Menschen die in diesem Geld Handeln zu den Menschen, die einfach neues Geld aus dem Nichts erstellen. Was ist an so einem System fair?

Ja auch Staaten müssen pleite gehen können. Wenn die Politiker nicht in der Lage sind mit ihren vorhandenen Ressourcen zu haushalten, dann sollten sie meiner Meinung nach nicht das Vermögen der Menschen im Land verspielen können. Wenn sie Pleite sind muss eben die nächste Regierung kommen. Und selbst wenn ein Staat auseinander bricht, irgend eine Regierung wird sich immer finden und bilden.

Wenn die Menschen etwas wirklich brauchen wie z.B. Polizeischutz, Krankenhäuser usw. dann werden sie auch bereit sein ihr Geld für diese Dienstleistungen auszugeben. Das sind also sozusagen sinnvolle steuern. Aber sobald ihnen mehr Geld abgenommen wird als sie bereit sind auszugeben, spätestens wenn ihnen mehr Geld abgenommen wird als ihnen wieder an Gegenwert in Form von Polizei usw. wiedergegeben wird, spätestens dann sind diese Abgaben auch nur Raub und in keinster weise mehr freiwillig. Ob steuern also Sinnvoll sind oder an Raub grenzen hängt davon ab, wie viel an Dienstleistungen die Menschen wieder davon zurück bekommen.

Geld aus dem Nichts zu erstellen stabilisiert die Gesellschaft nur insoweit, wie es Probleme kurzfristig mit Geld überdeckt. Diese Probleme sind dadurch aber nicht gelöst und tauchen dann nur später mit größerer Wucht auf. Geld drucken ist also keine Lösung für unsere Probleme. Die Lösung für unsere Probleme ist ein ausgeglichener Staatshaushalt ohne das den Menschen durch Steuern und Inflation zu viel Weggenommen wird.

Für den Übergang, bis alle Bitcoin verstanden und benutzen werden vielleicht ja. Aber jede dieser Währungen beruht auf Vertrauen. Solange die Regierungen also das Vertrauen haben können sie auch solche Währungen benutzen. Aber sie verspielen ihr Vertrauen, wenn sie diese Währungen abwerten um sich zu bereichern und somit z.B. Sozialausgaben zu finanzieren. Den das geht immer zulasten der Menschen.

@cryptobonny

Ja, warum kann ein Staat sich so dermaßen verschulden? Weil es immer in letzter Instanz die Zentralbank gibt, die diese Schulden aufkauft. Es ist also ein Schneeballsystem: Der Staat kann sich beliebig verschulden und kein Bürger kann dagegen intervenieren bzw. bekommt davon etwas mit. Es ist wie ein Perpetuum mobile. Kann das auf lange Zeit gut gehen? Woher nimmt dieses System den Wert, das es antreibt?

Solange sie das also nicht übertrieben und die Inflation niedrig halten ist das auch ok, aber wenn sie es übertreiben fällt es halt auf, dass der Staat nur eine weitere Steuer eingeführt hat. Die Inflation. Das Problem kommt für die Staaten aber, wenn es sowas wie Bitcoin gibt. Denn dann können auch normale Menschen ihre Kaufkraft aus dem System entziehen. Jede weitere Staatsschuld wirkt dann nur noch Inflationärer weil immer weniger Menschen diese neue Steuer bezahlen und nicht aus dem System fliehen.

Wer bestimmt denn ob eine Ausgabe sinnvoll ist oder nicht? Aktuell bestimmt das der Staat indem er vorgibt wofür das Geld ausgegeben wird. Und wenn das Geld nicht reicht für die ach so tollen Pläne der Regierung müssen sie sich mehr Geld hohlen. Und das geht immer zulasten der Bevölkerung, entweder direkt durch steuern oder indirekt durch neues Geld und Inflation. Das Grundproblem liegt also im Staatshaushalt. (Aber auch der Firmen, die genauso sich über beide Ohren Verschulden könne und systemimmanent beliebig neue Schulden machen können, Banken, die Deutschen Autobauer aber auch Galeria Kaufhof zum Beispiel). All diese Entitäten müssen wir zwangsweise mit durchfüttern und sie haben kein Grund sich irgendwie effektiver aufzustellen solange sie das Geld auch so bekommen. Und das gleiche gilt eben auch für den Staat.

Ich kann dir nicht sagen, was an Staatsausgaben jetzt sinnvoll ist oder nicht, aber ich weiß, dass der Markt es kann. Wenn die Menschen etwas für sinvoll erachten, dann wird es auch Geld dafür geben. Wenn nicht der Staat bestimmt, was ausgegeben werden soll sondern die Menschen wieder bestimmen können für was sie Geld ausgeben, dann werden nur Akteure am Markt überleben, die wirklich sinnvolle Dinge für die Menschen machen. Bitcoin zwingt den Staat und alle anderen Akteure wie VW also wieder effektiv zu werden oder unter zu gehen. Das ist die Macht des Marktes, die mit der Planwirtschaft des Geldsystems ausgehebelt wird.

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Aber Du beschreibst damit den ist Zustand und das seit zig Jahren

Na was machen denn die Menschen deiner Meinung nach dagegen? Ich sehe die Gegenwehr nicht ganz im Gegenteil in Lokalen kann man ohne Tischreservierung g keinen Platz bekommen und vor der Eisdiele ist eine Schlange bei einem Eiskugelpreis von 1,60€

Dir würde ich sehr dringend empfehlen sich mal die Realität an zu sehen und nicht nur Theoretisch zu lamentieren

Nun, sie erfinden und benutzen Bitcoin um sich dagegn zu schützen. Und wie geschrieben haben reiche Menschen auch vorher einen Schutz gefunden: Immobilien, Aktien und sonstige Sachwerte. Die Menschen sind eben erfinderisch wenn es um das Überleben geht.

Dann Frag ich dich: was ist die Realität? Ja aktuell können Staaten sich unbegrenzt verschulden und ich weiß, dass die Staaten mir somit eine neue Steuer auferlegen, die ich durch Inflation bezahle. Aber das muss ich nicht gut finden. Möchtest du also über die Folgen diskutieren oder lieber andere Menschen dazu ermuntern sich durch Inflation enteignen zu lassen? Nur mal so ein Denkanstoß: Die Staaten werden nie genug Geld haben, auch wenn sie es aus dem Nichts erstellen können :wink:.

Natürlich macht das ein sehr geringer Teil der Bevölkerung aber da kann man ja nicht von einer Massenbewegung sprechen, wobei ich hier lediglich das Sparen in Bitcoin meine die Anlage in Immobilien ist für mich völliger Blödsinn schon weil die Leute Wert mit Preis verwechseln, sonst würde man nicht immer mehr für eine Immobilie bezahlen die immer weniger Wert darstellt, einfach weil eine 10 Jahre bewohnte Immobilie eben nicht teurer sein sollte wie ein Neue. Dazu kommt das die Besitzer immer nur die Kaltmietenersparnisse sehen aber nicht die Rendite Verluste weil man Kreditzinsen bezahlen muss und weniger Kapital zur Anlage hat.

Ich jedenfalls konnte mit Infineon, Apple und Amazon wesentlich mehr Kapital in den letzten 20 Jahren aufbauen und daher auch schon wesentlich früher entsprechend in BTC anlegen wie so mancher Hausbesitzer der Jetzt nach der Abzahlung seiner Hypothek vom Staat gesagt bekommt wie er in "seiner " Immobilie zu heizen hat und wie er die Wände zu dämmen hat, ob er noch einen offenen Kamin betreiben darf usw.

Da sind wir doch einer Meinung und ich habe Dich nur darauf hinweisen wollen das „die Menschen“ es eben noch lange nicht begriffen haben. Kennst Du die Umfragen auf YouTube wo die Menschen gefragt werden ob Sie lieber 1000€ oder 1000BTC haben wollen? Die wollen immer noch den Euro haben.
Und dank unserem Schulsystem wird es auch eher unwahrscheinlicher das sich daran was ändert.
Deswegen heißt das nicht das man nicht versucht auf zu klären, aber wall soll ich sagen man kann nicht alle retten :wink::joy:

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Genau das ist doch aber der Punkt. Die Zentralbanken können mit mehr Geld dafür sorgen, dass die Preise steigen obwohl die ausgetauschten Werte gleich bleiben. Das ist Inflation. Die Folge davon ist aber eine unfaire Umverteilung von den Leuten, deren Geld ungewollt entwertet zu den Leuten, die entweder das Geld erstellen können oder die Sachwerte besitzen wie Firmen, Immobilien usw. Gerade der Stat besitzt sehr viele Sachwerte wie Ländereien oder Immobilien und profitiert durch diese Umverteilung enorm, aber natürlich auch andere Entitäten. Und sicherlich kann jetzt auch eine spezielle Immobilie aus dem Trend rausfallen und verfallen/zerstört werden, genauso wie eine einzelne Firma pleite gehen kann. Aber der generelle Trend der Inflation ist eben vorgegeben und wenn man breit genug gestreut investiert ist, dann gleichen andere Überperformer die Underperformer aus sodass man trotzdem mit immer mehr Geld da steht. Aber immernoch: Wer bezahlt diese Werte, wenn einige dadurch reicher werden? Mit Geld aus dem Nichts, aber das steuert ja nur die Preise, nicht deren Wert :grin: Also wer bezahlt die wirklichen Werte dafür, dass einige immer reicher werden? Oder anders gefragt: Warum werden diese immer reicher?

Was ich oben nur sagen wollte: Mit diesem Prinzip, also wenn du verstanden hast wo die Inflation herkommt und wie sie sich wirtschaftlich auswirkt, dann kannst du damit all deine Fragen oben selber beantworten.

Unabhängig ob andere das Prinzip verstanden haben oder nicht, wenn du dieses Prinzip verstanden hast, dann kannst du deine Kaufkraft dem System entziehen und es ihm somit schwieriger machen Werte aus dem Geldsystem herauszunehmen. Umso mehr Menschen das verstehen, desto schwieriger wird es für die Geldpolitiker. Aber ich gebe dir Recht, nicht alle Menschen wollen das hören und lassen sich auch freiwillig enteignen. Solange man sich das auch selber leisten kann ist das ja auch relativ ok. Spätestens wenn den Menschen aber so viel weggenommen wird, dass sie ihr eigenes Leben nicht mehr finanzieren können (Anfang z.B: Bauernproteste), dann wird diese Umverteilung eben kritisch, egal was für soziale Projekte die Regierung verspricht.

bist Du echt davon Überzeugt das diese Mischung mit verschiednen FIAt Anlagen den Bitcoin ausperformen? Ich habe erlebt das diese Ergebnis in den letzten 10 Jahren nicht der fall war und das Ergebnis wäre noch besser für den Bitcoin wenn ich es zwei oder gar drei Jahre eher begriffen hätte.

Das ist einfach der Hebel der Menge, weil der auch mit einem immer geringeren Risiko einher geht. Übrigens gilt das auch Jetzt noch beim Bitcoin.

Wenn Jemand 1000 Aktien eines esset hat mit einem Wert von 10.000€ dann sind halt schon 1% Differenz 100€ mit dem man schon wieder eine zusätzliche Aktie kaufen könnte.
Die Schwankung im Bitcoin rechnet sich auch eher für Jemanden der 10 BTC besitzt wie für einen der 0,01BTC hat die Schwankung von Vorgestern zu Heute sind dann halt bei dem einen von 68000 auf 58000 ein Kapitalunterschied von100.000€ und beim anderen nur 100€
Alles andere erklärt ja schon der Cantillon Effekt.

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Klar, Bitcoin in der frühen Findungsphase war etwas anderes.

Aber vergleiche mal die best performensten Aktien mit BTC in den letzten 4 Jahren.

Und die Zukunft kennt keiner. We’ll see.

Oh nein, das deutest du hier falsch :upside_down_face:

Ich sage nur, dass dieses gestreute Investieren die beste „Sparanlage“ war, die man bis Bitcoin kannte. Natürlich kann man mit einer Firma, die gut geführt wird jedes Fiatgeld und sogar Bitcoin Outperformen. Aber das sind eben Einzelfälle und nicht jeder hat die eine Brilliante Idee, wie man wirklich gute Geschäfte machen kann, die den Menschen so viel Vorteile bringen, dass sie bereit sind ihr Geld dafür auszugeben. Genauso gibt es aber auch die Einzelfälle, die nur davon leben dass andere ihr Geld auf die Firma werfen.

Wer also weiß, was er mit seinem Geld tut und die Risiken gut abschätzen kann, der kann in diesem Kasino aus Firmen auch gut leben. Alle anderen, die nicht so viel Ahnung haben, müssen sich entweder auf ihren Bankfachberater verlassen können und diesen Institutionen Vertrauen, dass sie ihr Geld gut anlegen oder eben selber ihr Glück versuchen. Breit gestreut konnte man kaum etwas falsch machen weil durch die Inflation alles immer teurer wurde und man somit immer Gewinne gemacht hat.

Und genau hier liegt das Problem: Durch die Inflation ist das Kasino der Immobilien und Aktien zu einer Win-Win-Situation geworden. Jeder, der langfristig und breit genug das Geld angelegt hat ist immer mit einem Gewinn aus diesem Kasino heraus gekommen. Aber wie kann es sein, dass jeder nur gewinnen kann, selbst die Bank?

Die Antwort ist einfach: Inflation. Sagen wir einmal, wir wissen exakt, was Inflation ist und legen sie Beispielhaft auf 3% fest. Jeder, der mehr als 3% Gewinn macht bekommt also tatsächlich real mehr Geld während alle, die weniger als 3% Gewinn aus diesem Spiel ziehen zwar nach dem Spiel mehr Geld als vorher haben, aber weniger als ihr durchschnittlicher Vergleichsmensch. Und das ist das Perfide an dem System. Obwohl die Menschen mit nur 1% bis 2% Gewinn real wirklich mehr Geld in der Tasche haben sind sie im Vergleich zu allen Anderen ärmer geworden. (Natürlich gibt es immernoch die armen Schlucker, die nix investiert haben und somit noch mehr verlieren. Aber wenn selbst die Mittelschicht im Durchschnitt weniger bekommt, dann haben die Armen erstrecht verloren)

Jetzt ist es aber so, dass die offiziellen Inflationszahlen hochgradig geschönt sind. Also wenn die Regierungsbehörden von einer Inflation von 4% reden, dann kannst du dir sicher sein, dass die wahre unbekannte Inflation größer ist, also der Wert, um den der Durchschnitt aller anderen Menschen oder Firmen reicher geworden ist. Nur wenn du mehr Geld bekommen hast als dieser unbekannte Durchschnitt, dann bist du nicht ärmer geworden. Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass du insgesamt sogar ärmer wirst obwohl du mehr Geld als die offizielle Inflationszahl gewonnen hast, weil die offiziellen Zahlen eben nicht die wahre Inflation angeben, um die die Reichen tatsächlich reicher geworden sind.

Die klein gerechnete offizielle Inflationszahl wird von der Börse sogut wie immer übertroffen was suggerieren soll, dass die Investoren auch immer reicher werden. Aber die Frage ist, ob man die echte Inflation outperformt. Das ist schwierig zu beantworten, weil man diese echte Inflation ja nicht unbedingt kennt, die Geldmengenausweitung ist ein Indiz, aber die Inflation ist keine 1zu1 Korrelation zur Geldmengenausweitung weil es weitere deflationäre Effekte gibt, die der Inflation durch neues Geld entgegenwirkt: Zb. Bevölkerungswachstum oder Firmenwachstum, sodass das Geld sich auf mehr Entitäten aufteilen kann. Das ist reales Wirtschaftswachstum und wirkt deflationär der Inflation durch Geldmengenausweitung entgegen. Aber es gibt auch andere deflationäre Effekte wie technologische Fortschritte, Ausweitung des Geldsystems auf andere Länder oder Exporte von Geld z.B. nach China.

Du siehst, das Thema ist nicht unbedingt einfach :laughing: Aber abschließend möchte ich noch sagen, dass Bitcoin irgendwann, wenn es ein stabiles Geld geworden ist, mit Sicherheit nicht mehr das bestperformenste Asset sein wird. Denn wenn alle Menschen und Firmen ihr Geld nur halten, dann gibt es keine Wirtschaft mehr und ohne Wirtschaft verliert auch das Geldsystem seinen Wert. Es wird also irgendwann einen Zeitpunkt geben, da können sich Bitcoiner nicht mehr auf ihrem Schatz ausruhen und müssen ihn ausgeben um z.B. Firmen zu gründen oder Dienstleistungen anzubieten, ansonsten verfällt auch der Wert von Bitcoin wieder. Bitcoin hat nur den Vorteil, dass man somit auch durch die Produktivität anderer profitiert wenn man nur Bitcoin hält. Wenn man also kein großer Investor ist, dann erhalten alle anderen Investoren um einen herum den Wert von Bitcoin ohne dass man dazu gezwungen wird es investieren zu müssen, wie heute in der Inflationärem Welt, wo man das Investieren zum Sparen umfunktioniert hat.

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Bei der Definition einer Grenze ging es mir um diese Fragestellung. Die finanzielle Handlungsfähigkeit eines Staates ist unter einem Fiatstandard ebenfalls begrenzt. Und was man über die Geldmengenausweitung einnimmt, kann man genau so über eine Steuer einnehmmen. Der Unterschied ist dass das viel schwieriger ist und der Staat eine gute Erklärung braucht wenn es die Ausgaben erheblich ausweiten möchte. Das empfinde ich als positive Eigenschaft. Es hilft dem Wähler dabei die gewählte Regierung besser zu bewerten und man hat ein besseres Gefühl dafür ob die Ausgaben im normalen oder extremen Bereich sind.

Es gibt Länder auf der Welt wo es viele soziale Misstände gibt. Wäre es so einfach über Geldmengenausweitung solche Probleme einfach zu lösen, hätten diese Länder es doch getan. Aber häufig befinden sich ihre Wirtschaft am Limit und die Währung häufig am Rand oder mitten in einer Hyperinflation.

Das heißt, die Annahme, das außergewöhnliche Staatsausgaben nur unter einem Fiatstandard möglich sind, ist eigentlich falsch. Der Staat kann auch unter einem Fiatstandard nur das ausgeben was an Wert in Wirtschaft und Bevölkerung vorhanden ist. Wenn die EZB die Zinsen jetzt nicht angehoben hätte und man würde den Markt weiter mit Geld fluten, dann wären wir in der EU auch auf dem besten Wege an diese harte Grenze zu stoßen, die die gesamte Wirtschaft ruinieren würde. Es würde danach irgendwie weiter gehen, aber der Schaden wäre immens.

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DasPi, danke für diesen informativen streitbaren Gedankenaustausch, ich finde es ungemein bereichernd die verschiednen Sichtweisen hier zu diskutieren und bin froh das wir in fast allen Dingen ja dann letztlich doch sehr ähnlich sind in unseren Sichtweisen. Vielleicht ist allein schon die Teilnahme an diesem Forum ein Beleg dafür das sich hier Leute gesammelt haben die weit über den Tellerrand hinaus sehen und so sich gegenseitig informieren, ganz so wie Roman diese Forum auch schon öfter beschrieben hat.

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