Gibt es überhaupt einen Zufall?

Gibt es eigentlich einen Zufall, oder ist alles nur eine Abhängigkeit von Ursache und Wirkung ? :thinking:

da wir die Quantenwelt nicht wirklich erklären können, können wir diese Frage nicht abschließend beantworten. Makroskopisch gibt es Zufälle, weil die Statistik uns das weismacht. wenn du aber Zusammenhänge als Ursache und Wirkung betrachtest, dann kommst du mikroskopisch irgendwann an einen Punkt, wo du die Ursache nicht richtig greifen kannst und ergo nicht definieren kannst ob es eine Wirkung hat oder nicht.

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da must die fragen, die in unserer großen Simulation die Hebel bedienen.

Ja, für uns gibt es Zufall.
Aber nur deshalb, weil wir das Gesamtsystem nicht oder nur unzulänglich greifen können.

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Meiner Meinung nach sind Zufälle eine andere Ansicht von sehr kleinen Wahrscheinlichkeiten.
Siehe Wahrscheinlichkeitstheorie: Wahrscheinlichkeitstheorie – Wikipedia im Bereich der Mathematik aber auch die Art Wahrscheinlichkeit wie wir es kennen Wahrscheinlichkeit – Wikipedia

War es ein Zufall oder einfach eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit, das es passiert ist?

Nach der Kopenhagener Deutung, ja.

Warum fällt es heutigen Menschen oft so endlos schwer, die Existenz Gottes zu akzeptieren?

Ihr könnt es „Zufall“ oder „Schicksal“ nennen. „Fügung“, „Geschick“ oder einfach „Natur“. Es ist einfach das Eingeständnis, dass nicht alles in unserer Hand liegt, sondern, dass es etwas Größeres gibt.

Stop, stop, stop! Von „wir können Ursache und Wirkung noch nicht herleiten, oder sie haben keine Transformationsformel A => B“ auf ein einen willkürlichen „Gott / Schicksal“ zu kommen, ist nun wirklich überhaupt nicht nachvollziehbar.

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Weil meiner Meinung nach Religion nicht immer die Antwort ist.
Das meine ich nicht abwertend oder böse gegenüber einer Religion oder den Gläubigen.
Ich denke Rational, Faktenbasiert, Nachvollziehbar und logisch.
Deshalb finde ich, das ein positives Geschehniss, was viele für ein „Wunder“ halten (ein Wort was übrigens auch vom Christentum abstammt) nicht durch Gott geschah, sondern aus einer kleinen Wahrscheinlichkeit entstand.

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viele Leute, die sich Atheisten nennen, sind in Wirklichkeit Agnostiker. Warum soll man an irgendeine große Weltreligion glauben, wenn

  1. diese sich häufig selbst widerspricht
  2. deren angebliche weisen Führer immer wieder Kinder misshandeln, zu Kriegen aufrufen, Kinderehen befürworten, Unterdrückung Andersgläubiger/Ungläubiger fördern
  3. es absolut keine Beweise gibt für jegliche Geschichte aus der Bibel/Thora/Koran etc.

für mich sind das menschen, die durch ihre eltern gebrainwashed sind. Diese sind widerrum durch ihre Eltern gebrainwashed. Da man meistens ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat und diese liebt, möchte man in ihre Fußstapfen treten und somit übernimmt man diesen Aberglauben.
Mit Logik hat das zunächst einmal gar nichts zu tun. Viele Menschen sagen ja nicht, dass es keine höhere Macht wie Gott gibt, evtl. gibt es die ja auch, aber ganz sicherlich nicht in dieser Form, wie es viele Religionen hoch und runter predigen. Das sind alles Lemminge. Ich akzeptiere und toleriere gläubige Menschen, aber mich wird niemals wieder irgendjemand irdisches von irgendeinem Gott überzeugen, wenn Gott nicht selbst vor mir erscheint.

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Der Zufall hat System. Wenn du auf deine innere Stimme hörst und ein klares Ziel im Herzen trägst, dann triffst du intuitiv die richtigen Entscheidungen und begegnest im richtigen Augenblick den richtigen Leuten. Leider gibt es extrem viele Störsignale in der Matrix auf Ebenen, die die meisten Menschen nicht begreifen können.

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Soll man doch (zumindest meiner Ansicht nach) gar nicht. Religionen sind Interpretationen des Ungewissen. Von Christentum bis hin zu Bitcoin-Maximalismus.

Das ist wirklich tragisch, aber damit bist du wohl nicht allein! Es tut mir Leid für dich, dass du Gottes Gegenwart noch nicht gespürt hast, vielleicht erfordert das aber auch eine gewisse Bereitschaft und Sensibiltät, die nicht jeder hat bzw. haben will.

Ich kann dir nur sagen: Ich war Atheist, stamme aus einer glaubensfernen Familie - und wurde erst später durch eigene Erfahrungen zu einem gläubigen Menschen.

Ich weiß um die Schattenseiten von Religionen und von dem Versagen der handelnden Menschen, die sich viel zu oft als gottgleich gebähren. Und doch nutze ich gern den freien, inspirierenden Glaubensraum meiner Kirche für innere Einkehr und vom Zeitgeist befreite Inspiration.

Bei mir war es genau anders herum. Gläubig erzogen und musste warten bis ich selbst logisch denken konnte, um mich dann abzuwenden. Die von Geburt auf erzwungen Zugehörigkeit zu einer Konfession entzieht sich jeder Logik.
„Die Wege des Herrn sind unergründlich“ der Platzhalter für alle Ungerechtigkeit auf der Welt, wo ich mich gefragt habe warum ein Gott sowas zulassen würde.

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Sehe ich anders, es ist genau umgekehrt. Der mensch hat ein problem damit, zu akzeptieren, dass alles zufall ist. Deshalb muss es ja sowas wie gott geben. Das gibt den menschen halt in einer rein zufälligen welt…

Meine These ist, dass durch ein Byproduct der Evolution vom Australopithecus zum Sapiens, entsteht, dass Sapiens anfällig für den Wunsch nach Göttern ist.
Sapiens Säuglinge sind viel länger hilflos. Dadurch war ein Mechnanismus die Eltern zu „vergöttern“ notwendig bzw. von Vorteil für’s Überleben. Wer sofort den Eltern gehorchte überlebte häufiger.
Nach der Kindheit hinterlässt dies aber eine Lücke, die mit einem anderen allmächtigen Wesen gefüllt wird.

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Braucht es ja gar nicht.

Selbst die Wissenschaft meint (gegenwärtig), dass sich die Natur „nicht in die Karten schauen lässt“. Und nicht, weil wir es aktuell bloß nicht können, sondern, weil es so scheint als sei der Zufall (respektive die entsprechenden Wahrscheinlichkeit) teil der Naturgesetze.

Siehe:

Ursache-Wirkung hilft bei überlagerten Zustandsvektoren herzlich wenig. Du weißt bei einem Doppelspalt einfach nicht, wo ein einzelnes Photon auf den Schirm auftreffen wird. Und nach aktuellem Verständnis werden wir dies auch niemals vorhersagen können.

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Genau so ist es. Wir können aktuell nur spekulieren.

Es gibt wie schon angesprochen die Kopenhagener Interpretation der Quantenmechanik, gleichzeitig aber auch andere Interpretationen, die das Gegenteil behaupten und genauso schlüssig sind.

Wir haben das Thema dieses Threads übrigens auch hier sehr ausführlich diskutiert (am besten komplett lesen):

Neue Physik? Weltformel?

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Am Ende bleibt es vielleicht auch immer eine philosophische Frage.

Angenommen die De-Broglie-Bohm-Theorie wäre korrekt und es gebe tatsächlich (hypothetisch) die Möglichkeit sowohl Ausgangsposition und Wellenfunktion eines Teilchens zu einem Zeitpunkt t zu kennen, dann haben wir es in der Praxis vermutlich dennoch mit der Herausforderung von Dekohärenzprozessen zu tun.

So mag es zwar verborgene Variablen geben und die Welt theoretisch deterministisch sein, aber wenn wir der Welt möglicherweise nie in die Karten gucken können - ja, ist sie für uns aus philosophischer Sicht nicht dann doch irgendwie praktisch zufällig?

(Ich muss aber auch gestehen, dass ich mit den aktuellsten Deutungen nicht vertraut bin.)

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Für mich ist Gott die Nr. 1.

Die 1 ist der Ursprung aller natürlichen Zahlen, auf die man jede natürliche Zahl zurückführen kann.

Letzeres kann man nur vermuten, so wie Existenz von Gott. (Collatzsche Vermutung)

Manche glauben, dass ein Satoshi den Genesis Block programmiert hat, auf dem das komplette Bitcoin Ökosystem aufgebaut ist und sich fortentwickelt. Wie kann man das glauben und dann nicht an einen Schöpfer der Welt.

Reicht nicht schon die Tatsache das man eine deterministische Theorie erstellen kann welche die selben Voraussagen macht wie eine nichtdeterministische, um festzustellen das es für die darauf aufbauende Physik keine Rolle spielt ob die Quantenmechanik jetzt deterministisch ist? Die Welt würde komplett gleich aussehen.

Nicht, wenn sie nicht wirklich verallgemeinerbar ist. Und das ist sie meines Wissens nicht.

Letztlich ist das natürlich auf eine Art ‚gehopst wie gesprungen‘. Unsere Welt ist so wie sie ist. Die Entwicklung von Modellen und Theorien wird ihre Natur nicht verändern.

Aber bei der Näherung zu Antworten auf philosophische Fragen, ob es bspw. „echten“ Zufall gibt → dafür finde ich es schon extrem spannend solche Interpretationen zu verfolgen.