Gendergerechte Sprache - Pro & Contra

Jeder Mensch soll mit Respekt behandelt werden.
Das soziale Geschlecht sollte wie auch z.B. die Religion frei wählbar sein und das Ausleben dieses sozialen Geschlechts muss von der Gesellschaft geschützt werden.
Dennoch ist es eine private Entscheidung der jeweiligen Person. Es liegt also in der Aufgabe der jeweiligen Person sich in dem Sprachkonsens der Gesellschaft zurecht zu finden. Jeder hat das Recht diesen Konsens zu hinterfragen und auch Vorschläge zur Veränderung vorzutragen und für sich selbst umzusetzen. Der Zwang an manchen Hochschulen die Gendersprache zu verwenden ist daher absolut nicht nachvollziehbar und kontraproduktiv für die gesamte Debatte.

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Das ist glücklicherweise auch genau so.

Das ist leider anekdotisch und falsch.

Häufig wird sich auf folgenden Zeitungsartikel bezogen, bzgl. einem Vorfall an der Uni Gießen.

Diese Einzelerfahrungen zur Stimmungsmache zu missbrauchen, halte ich für falsch. Das waren einzelne Prüfer:innen die falsch gehandelt haben. Insofern sollten diese Handlungen der Personen kritisiert werden.

Ansonsten ist das nämlich einfach irreführender FUD, denn:

Obwohl im Fachbetrieb der Universitäten gegendert wird, gilt kein Zwang zu gendern. Es gibt zwar ausdrückliche Empfehlungen mancher Hochschulen, aber Studierende dürfen keine schlechteren Noten oder Bewertungen aufgrund ihrer Gender-Sprachwahl erhalten.“

Insofern gibt es eine Freiheit. Von der sprach ich ja eingans in diesem Thread. Was ich viel schlimmer finde, sind dann so Versuche wie der der CDU in Sachen gendern zu verbieten.


Vielleicht mache ich mir hier Tage nochmal die Mühe einer Zusammenfassung. Mal schauen.

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Weil hier immer wieder von marginalisierten Gruppen und Minderheiten gesprochen wird. Der normative Bereich bzw. neurotypische Mensch stellt keinesfalls eine homogene Gruppe dar. Wir alle sind divers, dass sollte als Grundlage erst einmal bewusst sein. Das betrifft nicht nur offensichtliche Bereiche wie die Körpergröße, sondern jedes Körperzusammenspiel, Regionen des Gehirns, den Hormonhaushalt, beeinflusst durch verschiedene Organe, die sozialen, anerzogenen Eigenschaften aber auch durch Entwicklungsherausforderungen selbst erlernten Lösungen.
Fakt ist wir sind heterogen und individuell. Wie kann man da von Minderheiten reden? Sind Menschen im autistischen Spektrum erst eine Minderheit, wenn es pathologisch auffällt, aber der Bürokollege, der morgens nicht am Kalender vorbeigehen kann ohne ihn korrekt zu stellen gehört zur Mehrheit? Und genauso ist es mit der Identität deines Geschlechtes. Niemand zweifelt an, dass das menschliche, biologische Geschlecht in erster Linie aus männlich und weiblich mit eindeutigen Körpermerkmalen besteht. Aber das stellt nach heutigem Stand der Wissenschaft eben nur einen Teil dessen dar, was deine Person ausmacht. Die Erziehung nach diesem Geschlechtsbild soll schon immer funktioniert haben. Na, ein Hoch auf die Frauenbewegungen. Und so ist es nur recht, wenn es die Diskussion über angepasste Sprache gibt. Der wissenschaftsbasierte Mensch ist täglich gewillt, dazuzulernen und sieht genauso ein, wenn bisherige „Fakten“ durch neue Erkenntnisse widerlegt wurden. Die Wissenschaft maßt sich nicht an, die wahre Wahrheit zu sein, sondern nur das nach heutigem Gesichtspunkt der Wahrheit am nächsten kommende Faktenbild.

Hier mal noch schnell zwei Videos zu Neurodiversität und Neurobiologie, wen es interessiert:

Als letzten Satz möchte ich sagen: Es gibt keine Menschenrassen und jeder von uns unterscheidet sich vom anderen.

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Gneedr*n sit eni/e Shwirebecis(e), die alel__s uönting srhecwer lslreceih mhact

Dann ist die CDU ja wieder wählbar.

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Ich bin für ens, alternativ hen. :stuck_out_tongue:

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Der gleiche Grund, warum sich kranke Hunde zurückziehen. Krankheit ist ein Zeichen von Schwäche, oder politisch korrekter ausgedrückt, von verminderter Leistungsfähigkeit.

Bitte die Kinder doch mal Geburtshelfer:innens oder Bauarbeiter:innens zu malen. Was kommt dabei wohl raus? Meinst du allen ernstes, es läge am sozialen Geschlecht, dass die Müllabfuhr ausschließlich von Männern besetzt ist – und damit meine ich Kerle, ganze Kerle, die jeden Tag körperlich hart schuften. Das sind ArbeitER mit ‚er‘ am Ende, für ‚ihn‘, maskul-ihn.

Ich behaupte doch nicht, dass sehr körperliche Tätigkeiten ggfs. nicht besser von Männern erledigt werden können. Die Frage finde ich aber auch wenig spannend.

Spannend sind doch gerade die Berufe, wo die körperlichen Voraussetzungen nicht relevant sind und es je trotzdem eklatante Geschlechterunterschiede gibt.

Welche Erklärungen hast Du dort?

  1. Persönliche Lebensplanung, Wenn man eine Familie Gründet, dann ist die Frau natürlich eher diejenige die Zuhause bleibt, auch weil sie für die Kinder da sein will und halt hinterher nur Teilzeit wieder arbeiten geht.

  2. Persönliche Interessen - Viele Berufe sind einfach vom Interessensfeld eher Männer dinge, gibt nunmal mehr Männer die sich zum Beispiel für Handwerk, Finanzen oder Technik interessieren, Frauen meistens hingegen eher für soziales

Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel.

In meinem Umfeld ist nicht ausschließlich, aber eher gegenteiliges die Regel. Da bleibt der Mann zu Hause und die Frau geht arbeiten.

Hab ich teilweise auch, das ist aber vor allem dann der Fall, wenn die Frau deutlich mehr verdient als der Mann. Aber bei mir sind das 2 Paare von was weiß ich wie vielen

Das kann man aber auch nicht so pauschalisieren.
Die Sache ist eben die, dass der Frau eher durch das Patriarchat die Berufung oder eben auch das Zuhausebleiben aufgezwungen wurde. Übrigens sogar gesetzlich. Eine Frau durfte früher in Deutschland nicht einmal ein eigenes Bankkonto haben oder einen Job annehmen, sofern dies den Haussegen negativ beeinflusst hätte. Das sind so Dinge, welche sich eingebürgert haben würde ich eher sagen.

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Was war zuerst da:
Die Berufswahl oder die Sozialisation?

Es geht doch gerade darum, dass wir mit Geschlechterrollen aufwachsen und dies unsere Interessen beeinflusst. Ziel ist ja gerade eine Umgebung zu schaffen, wo Menschen sich unabhängig(er) von ihrem Umfeld Interessen suchen.

Weil, vielleicht wollte Lara auch immer mit Autos spielen und Karl Puppenhaus, aber der Spielzeugkatalog sagt was anderes. Und deswegen sagen auch alle Freunde von Karl, dass Puppen uncool sein.

Naja, you get my point.

Ich glaube, dass dieser Thread immer noch überwiegend zwischen Menschen stattfindet, die vielleicht schon mal das ein oder andere Paper dazu gelesen haben und Menschen, die ausschließlich erfahrungsbasiert argumentieren.

Das macht es auf Dauer etwas zermürbend.

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Mittlerweile ist es ja nun wirklich so, dass jedem alle Türen offen stehen, was die Berufswahl angeht

Liest du überhaupt? Meine Güte…

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Interessant finde ich in der Debatte die Moralisierung. Ich denke dieses Video zeigt sehr gut was das Problem ist, wenn Debattenargumente zu sehr moralisiert werden und fasst meinen langen Kommentar oben eigentlich recht gut zusammen.

Allerdings find ich persönlich nicht gut, dass beim Thema Gendern im Video schon eine gewisse Doppelmoral vorhanden ist. Denn einerseits prangert er ja zu moralisierte Debatten an, moralisiert aber dann selber die Genderfragen.

Ich bleibe dabei: das beste einer jeden Debatte ist ein Mittelmaß an Moral gegenüber reinen Fakten. Keines der Extreme ist wirklich förderlich.

Was haltet ihr davon, dass in der Gesellschaft zu viel moralisiert wird?

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Definitiv. In allen Bereichen und seit Jahren zunehmend.

Dafür müsstest du ja klarstellen, was ein Mann überhaupt ist. Bzw. wo hier der Inklusionsbedarf verletzt wird.

Es ist halt so, dass die Lebensrealität der meisten Menschen außerhalb von Papern stattfindet – zum Glück.

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@Makowski, ich habe doch jetzt mehrfach ausgeführt, dass es sowohl biologische, als auch soziale Geschlechter gibt.

Offensichtlich gibt es Tätigkeiten bei denen biologische Männer und Transmänner Vorteile aufgrund ihrer Physis haben. Hier lässt sich der Einfluss des biologischen Geschlechts gut erkennen. Aber ist das spannend? Ich finde nicht. Denn irgendwo nicht allzu überraschend.

Spannend wird es doch dort, wo es offensichtlich keine derartigen (notwendigen) Voraussetzungen gibt und wir trotzdem ein starkes Ungleichgewicht der Geschlechter beobachten. Und hier stellt sich dann die Frage: Warum ist das so?

Und jetzt gibt es eben eine Vielzahl an Forschung, die genau dieser Frage auf den Grund geht.

Und dann landen wir eben ganz schnell bei gendergerechtem Unterricht, Interessensförderung, inklusive bei Sprache. Beispielsweise fühlen sich Frauen abgeschreckt von Stellenausschreibungen mit ‚männlichen Attributen‘ (nachzulesen hier). Das nur als ein Beispiel. Es gibt etliche davon. Dieses Bewusstsein braucht es allerdings, um solchen Wirkungen entgegenzuwirken.

Das heißt aber nicht, dass es deren Anekdoten dadurch wissenschaftlicher macht.

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Kann sein sein, dass diese Eigenschaften nicht so stark bei ihnen ausgeprägt sind?

In dem Paper von dir heißt es.

The stereotypically masculine words included: determined,

autonomous, outstanding, competences, leadership position, direct,

active, analytical, rational, push, outspoken, corporate influence, and

assert. The stereotypically feminine words included: committed,

responsible, talents, responsibility for employees, sociable, conscientious,

sensible, sincere, support, cooperate, social responsibility, honest, and

communicate.

Da bräuchten wir jetzt noch ein Paper, ob Frauen zum Beispiel sensibler als Männer sind oder ob Männer zum Beispiel mehr direkt in ihrer Kommunikation sind als Frauen. :thinking: