Soweit sehe ich das genauso.
Das hat nichts mit Inscriptions, BRC-20 Token, oder was auch immer zu tun.
Da bin ich mir eben nicht so sicher. Mein Eindruck ist, dass sich seit dem Taproot Wizard etwas grundlegend im Gebührenmarkt verändert hat.
Wenn man unnötige Bitcoin-Transaktionen veröffentlichen will, dann wird man nur durch die irgendwann sehr hohen Gebühren daran gehindert.
Ganz genau. Jetzt ist hier die Frage: Was ist unnötig?
Da geht es ja nicht nach mir oder anderen einzelnen Netzwerkteilnehmern, sondern eher darum, was irgendjemanden einen Mehrwert bringt, der die Gebühr rechtfertigt - bzw. eben nicht.
Bislang waren das Werte über Raum und Zeit absichern und transferieren. Seit Anfang 2023 geht es überwiegend in Richtung Daten auf die Blockchain bringen…
Warum ist also ein signifikanter Teil der Transaktionen dafür verantwortlich, dass erst die Gebühren hochgegangen sind und aktuell zumindest auf höherem Niveau bleiben?
Wenn ich mir die Meinung aus verschiedenen Quellen wie hier oder auf X so durchlese, dann sieht so ziemlich niemand einen Sinn/Mehrwert in BRC-20 Token oder Ordinals (kann natürlich ein BIAS meinerseits sein). Dennoch sind es gerade diese Transaktionen, welche die EDIT: für längere Zeit die untere Schwelle der Gebühr ausmachten (mit über 150sat/vB auch nicht gerade niedrig / EDIT: aktuell wieder etwas drunter).
Ich halte Scam-Tokens für unnötig und sogar destruktiv - diese finanzieren sich aber u.U. gegen und schaffen Anreize für die Erstellung weiterer Scam-Tokens und damit mehr „unnötige“ Bitcoin Transaktionen. Kann man jetzt als Mehrwert sehen, wenn sich da einige, wenige die Taschen vollmachen (schließlich generieren sie „Gewinne“) - gut ist das imho nicht.
Kann natürlich sein, dass es dafür auch sinnvolle Anwendungsfälle gibt.
Was willst du daran denn ändern und wie? Hast du ein besseres System? Luke Dashjr Transaktionen manuell absegnen lassen?
Da ich nicht der Bitcoin-Core Spezialist bin, kann ich das nicht konkret beantworten - mir ist erstmal wichtig zu verstehen, ob es ein Problem gibt oder ob das per Design alles so sein soll. Ich fand den Beitrag hier: Why Inscriptions are an exploit hilfreich und sehe das schon als verbesserungswürdig an. Ich weiß aber aus anderen Threads, dass du dies nicht als Exploit siehst, der gefixed werden müsste.
Ich habe weder ein besseres System noch will ich das Luke Dashjr (oder sonstwer) Transaktionen absegnet
Ich bin mir aber recht sicher, dass es Wege gibt, die Inscriptions teurer zu machen. Zuerst steht ja die Frage, ob das sinnvoll ist.
Das man die arbiträren Daten und Spam nicht gänzlich verhindern kann, ist mir auch klar - doch vielleicht ist die Hürde aktuell zu niedrig?
Denk das bitte mal komplett durch. So funktioniert Angebot und Nachfrage in einem freien Markt nicht.
Du kannst mit Mining-Pools nicht einfach mal eben ein Kartell bilden. Irgendjemand wird bei diesem Spiel nicht mitmachen und doppelt einkassieren: Die „Fake-Gebühren“ der anderen Pools und die dadurch in die Höhe getriebenen. Dass „die anderen“ mit ihren Gebühren mitziehen, ist außerdem nicht einmal garantiert.
Ich habe hier gar nicht von einer Absprache/Kartell gesprochen, da ich die auch nicht als realistisch erachte (wobei hier alle Miner profitieren, wenn die Gebühren sich vervielfachen).
Klar verdienen alle an den Gebühren mit, auch wenn nur ein Pool die Kosten für die ganzen Transaktionen stemmt, die es benötigt die Gebühren nach oben zu treiben. Der Punkt ist doch, dass diese Kosten bei Inscriptions anderweitig kompensiert werden könnten.
Lohnt sich natürlich (wenn überhaupt) am ehesten für einen der besonders großen Pools (da sie entsprechend auch genügend Blöcke selber minen, um von den Gebühren mehr einzuholen und eigene mit zu kompensieren) - aber ich wollte hier auch keine Namen ins Spiel bringen (da es ja ein Szenario ist).
Es ist die Kombination an Gebührenkompensation, die erst durch die Inscriptions in der jetzigen Form denkbar ist, die Anreize schafft mehr von den Inscriptions auf die Blockchain zu bringen und damit Finanztransaktionen ebenso teurer zu machen oder zu verdrängen.
Die Frage ist, ob wir dann noch einen freien Gebührenmarkt haben, wenn Inscriptions in großer Zahl sich ggf. gegenfinanzieren und damit wesentlich höhere Gebühren zahlen können?
Ich sage ja nicht, dass es so ist - sondern ich frage mich, ob die Möglichkeit besteht, das hier eine Inbalance herrscht. Was ich im Mempool sehe, scheint mir diese These zu unterstützen.
Mal anders herum:
Ist für dich seit Februar 2023 und insbesondere seit Oktober die Entwicklung, welche Transaktionen in den Blöcken stehen, wie viele Transaktionen im Mempool warten und welche Gebührensprünge damit einhergehen vollkommen nachvollziehbar und erklärbar mit freiem Gebührenmarkt und der aktuellen Entwicklung (Preis/Wachstum des Bitcoin Netzwerks/2nd Layer etc.)?
Du hast mal was in einem anderen Thread geschrieben:
Ganz grobe Schätzung: Die TX-Gebühren müssten etwa bei 2000 sats/vB stehen damit ein 0.01 BTC Output als „Dust“ bezeichnet werden kann. Wann oder ob die Gebühren diese Größe erreichen werden kann dir niemand sagen. Sicherlich nicht von heute auf morgen.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass wir solche Gebühren in unserer Lebenszeit jemals erleben werden.
Das war im Februar 2022 - 1 Jahr vor Inscriptions. Ich kann mir aktuell jedenfalls ohne Probleme vorstellen, dass wir bereits in wenigen Jahren solche Gebühren sehen werden (einzeln ist das ja längst passiert, in den Blöcken wären es 3x zu den Rekorden von vor wenigen Tagen, was viel aber nicht undenkbar ist).
Es sind auch nicht die höheren Gebühren per se die mir Fragezeichen aufgeben. Mit zunehmender Etablierung/Adaption von Bitcoin ist das erwartbar. Wenn ein großer Teil der Gebühren begründet in Shitcoincasinos und Affenbildchen liegt, wäre das aus meiner Sicht verbesserungsbedürftig.